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Die Mark Michelstadt bezeichnet ein historisches Territorium im Odenwald und gilt als Vorlaufer der heutigen Stadt Michelstadt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausdehnung 3 Einzelnachweise 4 LiteraturGeschichte BearbeitenDas Gebiet wurde um das Ende des 7 Jahrhunderts durch den Missionar Kilian bekehrt Die Ersterwahnung geschah 741 in einer Schenkungsurkunde von der frankischen Konigskrone an den Bischof Burkhard von Wurzburg Einhard der fur Karl den Grossen viele Positionen und Amter bekleidet hatte 1 erhielt zum Dank fur seine Leistungen im Jahr 815 die Mark Michelstadt von dessen Sohn Ludwig dem Frommen zum Geschenk 2 Entsprechend der Schenkungsurkunde lebten zu dieser Zeit 14 horigen Knechte sowie 40 mannliche und weibliche Leibeigene in der Mark die Kernsiedlung Michlinstat besass zudem schon eine holzerne Basilika Einhard ubertrug seinerseits die Mark Michelstadt bereits im Jahr 819 wiederum dem Kloster Lorsch 3 Zu diesem Zeitpunkt betrug die Grosse der Mark etwa 260 Quadratkilometer Mit der am 24 Februar 1232 erfolgten Ubertragung des Klosters Lorsch an das Erzstift Mainz und den daraus entstandenen Auseinandersetzungen zwischen Mainz und der Kurpfalz als Inhaber der Vogtei konnten die Schenken von Erbach eine Vereinigung der Mark Michelstadt mit umliegenden Gebieten zu einem zusammenhangenden Herrschaftsgebiet erreichen das von den benachbarten Fursten anerkannt wurde Damit ging die Mark Michelstadt in der Grafschaft Erbach auf Ausdehnung BearbeitenEine genaue Beschreibung der Mark Michelstadt ist neben der Schenkungsurkunde als Urkunde 21 im Lorscher Codex erhalten Sie schildert plastisch die Grenzen des Gebiets mit den teilweise heute noch existierenden Ortsnamen Eine Ubersetzung des lateinischen Textes findet sich bei Karl Josef Minst 4 Diese Grenzpunkte und die Namen der Orte werden wie folgt bezeichnet Die Grenzziehung beginnt am Berge Mamenhart Bergwald Anhohe nordlich des Dorfes Momart sudlich Bad Konig und umzieht den ganzen Berg bis zur Platea im Mittelalter noch weiterbenutzte Romerstrasse zieht weiter bis zur Doppeleiche von dort zu einem Grenzpunkt mitten zwischen Ulenbuch Romerkastell und Wald bei Eulbach und Rumpheshusen Trummerhauser wohl die Ruinen des Romerkastells Hainhaus nord westlich Vielbrunn hindurch zur Grossen Eiche oberhalb des Wattenbaches an der Alten Eichen Schneisse sudostlich Schloss Eulbach Siehe Urk Nr 93 von der Eiche in das Bett der Bramaha Bramach Ohrenbach an dem Braubuch liegt oder Oberlauf des Wattenbaches dann bachabwarts in den Wullinebach Weilbach jetzt Gonsbach Wilbich oder Eulbach dann bachaufwarts bis zum Lapideus rivulus Steinbachlein Seitenbach der Gozs oberes Wilbichtal oder Wildensteiner Talchen von dort zur Wullineburch Weilburg Romerkastell bei Wurzberg oder Eulbach Ulenbuch durch das eine Tor hinein durch das andere hinaus von da an das Ufer der Euterun Jutra Yutra Euteraha Euterbach Euter Itterbach Itter mundet bei Eberbach in den Neckar bachabwarts zum Langenvirst Langfirst Langenforst am rechten Itterufer steigt dann zum Langenforst Rucken und uber ihn zum Breittensol Breitung sumpfige Hochebene Suhle Sumpf von dort durch das Eichendal Rindengrund oder Talchen vom Langforst nach dem Bullauer Grund vielleicht auch der Bullauer Grund selbst zum Fluss Urtella Auertalchen Ortel im Falckengesasser Forst Hortel bei Olfen Schollenbach Bullauer Grund Flusschen im Bullauer Grund welches in den Gansbrunnen einmundet bachaufwarts ins Vinsterbuch Wald am Krahberg die heutige Kondelle von da zum Phaphenstein Einhardi Einhards Pfaffenstein zwischen Krahberg und Reisenkreuz vom Pfaffenstein uber Richgeres sneiten Richgers Schneisse wo von dort zum Scheitel hochste Stelle des Clophendales Spiesstal Glofental zum Clophenberk Spiessberg der Mittelberg ostlich Krahberg oder Konigsruck von dort zum Cuningesbrunnen Konigsbrunnen am Konigsruck unweit Schloss Krahberg oder eine Quelle des Himbachels Himbachelabwarts in die Mimelingen Mumling flussaufwarts zur Manegoldescella Einsiedelei Mangolds ehemals oberhalb des Dorfes Weschnitz vielleicht an der Stelle der heutigen Walpurgiskapelle vgl Urkunde Nr 6a dann in den Fluss Mosaha Mossau linker Nebenfluss der Mumling flussaufwarts zum Geroidesbrunnen Geroldsquelle ein Quellbachlein des Mossau Baches von da zum Ellenbogen wohl eine Hugelnase oder ein Winkel in der Grenzlinie in den Fluss Branbach Brombach Langenbrombach Braubach flussabwarts in die Mumling aus derselben zur Eiche bei Bad Konig dessen alter Name Cuntichum Kundeiche lautet zwischen Grascapht Grafschaft die Mark Michelstadt die zur Gaugrafschaft Plumgau gehorte und Munitat Immunitat Munitat Montat Reich Unmittelbarkeit des Fuldaer Gebietes Umstadt von dort wiederum zum Berge Mamenhart Lorscher Codex Die Universitatsbibliothek Heidelberg stellt online ein digitales Faksimile der Urkunde aus den Staatlichen Archiven Bayerns bereit 5 Einzelnachweise Bearbeiten Gunther Binding Multis arte fuit utilis Einhard als Organisator am Aachener Hof und als Bauherr in Steinbach und Seligenstadt Hermann Schefers Einhard Ein Lebensbild aus karolingischer Zeit Hrsg von der Einhard Arbeitsgemeinschaft e V Nachdruck aus den Geschichtsblattern des Kreises Bergstrasse Bd 26 Heppenheim 1993 S 15 Codex Laureshamensis Nr 20 301f Webseite der Universitatsbibliothek Heidelberg abgerufen am 4 Januar 2017 Urkunde 21 zur Michelstadter Gemarkungsgrenzen Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex deutsch Urkundenbuch der ehemaligen Furstabtei Lorsch Band 1 Chronicon Urkunden Nrn 1 166 mit Vermerken welche die Geschichte des Klosters von 764 1175 und mit Nachtragen bis 1181 berichten Lorsch 1966 https archivum laureshamense digital de view saw mainz72 0016 Codex Laureshamensis Webseite der Universitatsbibliothek Heidelberg abgerufen am 4 Januar 2017Literatur BearbeitenEinhard Die Ubertragung und Wunder der Heiligen Marzellinus und Petrus verdeutscht von Karl Esselborn Darmstadt 1925 unveranderter Nachdruck dieser Ausgabe Hrsg von Historischen Verein fur Hessen Darmstadt 1977 Elisabeth Kleberger Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds Grafschaft Erbach Herrschaft Breuberg Herrschaft Frankisch Crumbach Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt 1958 Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte Band 19 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mark Michelstadt amp oldid 223761283