www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kirche St Wenzeslaus ist die romisch katholische Pfarrkirche von Litzendorf im oberfrankischen Landkreis Bamberg Der stattliche Barockbau wurde von 1715 bis 1718 nach den Planen von Johann Dientzenhofer errichtet Sie ist eine der wenigen Landkirchen an deren Neuerrichtung oder Umbau der Bamberger Hofbaumeister personlich beteiligt war 1 Kirche und Pfarrhaus von WestenChorturm von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Wahl des Patroziniums 2 2 Baugeschichte 3 Architektur und Ausstattung 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraum 4 Gelaut 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie barocke Chorturmkirche ist aus leuchtend goldgelbem Eisensandsteinquadern errichtet und im Ellertal schon von Weitem zu sehen besonders wenn man sich auf der Staatsstrasse 2281 von Bamberg her nahert Sie steht am Nordostrand des Dorfes und bildet ein Ensemble mit dem nordlich der Kirche stehenden Rathaus und dem sudlich gelegenen Pfarrhof Wahrend das zweigeschossige Rathaus mit Hochparterre und Walmdach das fruher als Schulgebaude diente bereits 1841 entstand wurde der Pfarrhof in den Jahren 1897 98 im neobarocken Villenstil erbaut Wie die Pfarrkirche besitzt letzterer eine Schaufassade auf der Westseite 2 Geschichte BearbeitenWahl des Patroziniums Bearbeiten Die Wahl des bohmischen Herzogs und Nationalheiligen Wenzeslaus als Kirchenpatron geht wahrscheinlich auf den Bamberger Furstbischof Lamprecht von Brunn 1374 1398 99 zuruck der ein enger Berater des in Prag residierenden Kaisers Karl IV und Kanzler seines Sohnes Wenzel war Das Grab des heiligen Wenzel befindet sich im Prager Veitsdom Baugeschichte Bearbeiten Als Litzendorf im Jahr 1406 von der Mutterpfarrei Amlingstadt abgetrennt und zur selbststandigen Pfarrei erhoben wurde stand an der Stelle der heutigen Kirche bereits eine dem heiligen Wenzeslaus geweihte Kapelle Diese reichte etwa bis zur heutigen vierten Kirchenbank von Osten Fundamente dieses Baus wurden bei Ausgrabungen fur einen Heizungsschacht im Jahr 1972 gefunden 2 Der Vorgangerbau der heutigen Kirche entstand im Jahr 1467 im spatgotischen Stil Als sich gegen Ende des 17 Jahrhunderts zunehmende Bauschaden zeigten war man in der Behebung dieser Schaden zogerlich Erst der 1702 als Pfarrer eingesetzte Johann Christoph Reinhard ging das Problem energisch an Deshalb liess er den Bau durch den Bamberger Hofbaumeister Johann Dientzenhofer begutachten Dieser stellte im Jahr 1713 fest dass sich eine Renovierung nicht mehr lohne Deshalb beauftragte Reinhard Dientzenhofer mit der Errichtung eines neuen Langhauses das an den bestehenden Chorturm angefugt werden wurde 2 Noch im Jahr 1713 begannen die Vorbereitungen fur einen Neubau So wurden im am Stammberg grosse Eisensandsteinquader gebrochen und von den Bauern gegen ein Trinkgeld von einem Pfenning je Quader ins Dorf gefahren Zeitgleich trat man in Verhandlungen mit dem Forstamt ein um im Hauptsmoorwald und am Stammberg Bauholz schlagen zu durfen Ausserdem waren zwolf Arbeiter damit beschaftigt das Dach der alten Kirche abzudecken Orgel und Seitenaltare wurden eingelegt Dientzenhofer selbst erstellte die Plane fur den Neubau und handelte den Vertrag mit seinen Auftraggebern aus der am 8 August 1715 unterzeichnet wurde Demnach hatte die Pfarrei Litzendorf Gerustholz Klammern Bretter Seile Schubkarren Schaufeln und Pickel zu stellen Im Sommer 1715 erfolgte die Grundsteinlegung noch im selben Jahr konnte das Dach des Neubaus aufgerichtet werden Dafur waren 105 Manner im Einsatz Aufgrund der geringen Finanzkraft der Bewohner Litzendorfs musste auf eine Stuckdecke im Langhaus wie damals bei derart reprasentativen Bauten ublich verzichtet werden 2 Am 18 September 1718 konnte der Bau von Weihbischof Johann Werner Schnatz konsekriert werden Kurz zuvor war uber dem Hauptportal auf der Westseite das noch heute vorhandene Wappen des Bamberger Furstbischofs Lothar Franz von Schonborn angebracht worden Ausserdem war der Innenraum getuncht und mit zwolf Kreuzen bemalt worden Aufgrund der hohen Kosten konnte die ubrige Ausstattung erst im Laufe der nachsten 16 Jahre beschafft werden Der Hochaltar und die beiden Seitenaltare kamen zwischen 1720 und 1723 in die Kirche der Taufstein beispielsweise erst 1734 2 Architektur und Ausstattung BearbeitenAussenbau Bearbeiten nbsp Giebel uber dem Westportal nbsp WestportalDer Turm mit seinen Scharwachtturmen ist noch im gotischen Stil wahrend das Kirchenschiff mit seiner machtiger Kolossalgliederung barock ist An und uber dem Westportal stehen Skulpturen der folgenden Heiligen von links nach rechts nbsp Katharina von Alexandrien Katharinas Attribut ist das Rad das das Folterwerkzeug ihres Martyriums Rad sein sollte nbsp Erzengel Michael Ganz oben am Giebel steht Michael mit dem Flammenschwert der den Luzifer besiegt nbsp Barbara von Nikomedien Ihr Attribut ist der Turm denn ihr Vater versuchte sie von der Aussenwelt abzuschirmen und sperrte sie in einen eigens dafur gebauten Turm nbsp Martyrer Sebastian Er wird von Pfeilen durchbohrt dargestellt nbsp Kirchenpatron Wenzeslaus Zu seinen Attributen zahlen der Schild Lanze und das Schwert nbsp Wolfgang von Regensburg Wolfgang wird im Ornat mit Bischofsstab und Kirchenmodell dargestellt Innenraum Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp HochaltarDas dreijochige Langhaus mit Pilastergliederung verfugt uber ein Kreuzgratgewolbe Im Inneren der Kirche finden sich folgende Heiligenstatuen die uberwiegend von dem Bildhauer Leonhard Gollwitzer stammen 3 HochaltarAuf dem Hochaltar stehen die folgenden Heiligenfiguren nbsp der heilige Bischof Wolfgang von Regensburg Er befindet sich auch am Westportal nbsp der heilige Bischof Nikolaus von Myra nbsp Johannes der Taufer nbsp der Martyrer Sebastian Er befindet sich auch am Westportal Rechter SeitenaltarZwei der 14 Nothelfer Barbara von Nikomedien und Katharina von Alexandria Linker SeitenaltarDie Bistumsheiligen des Bistums Bamberg Kaiser Heinrich II und seine Frau Kunigunde von Luxemburg mit je einer Halfte des Bamberger Doms Rechte SeitenwandSankt Salvator der Kirchenpatron Wenzeslaus und Josef von Nazaret Linke SeitenwandDer Erzengel Michael Johannes Nepomuk und Anna selbdritt RuckwandDer Heilige Antonius von Padua und ein MarienbildnisGelaut BearbeitenDie Kirche besitzt vier Glocken von denen die alteste aus dem Jahr 1430 stammt Diese ubernimmt den Viertelstundenschlag Die jungste Glocke wurde im Jahr 1999 gegossen 1 Literatur BearbeitenKaren Schaelow Weber Litzendorf Pfarrkirche St Wenzeslaus Heilig Geist in Podeldorf St Josef in Melkendorf Kunstverlag Peda Gregor Passau 2000 ISBN 3 89643 159 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sankt Wenzeslaus Litzendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zwolfuhrlauten des Bayerischen Rundfunks vom 30 September 2018 aus der Pfarrkirche St Wenzeslaus in Litzendorf 360 Grad Ansicht des Kirchenvorplatzes auf Google MapsEinzelnachweise Bearbeiten a b Bayerischer Rundfunk Zwolfuhrlauten vom 30 September 2018 aus der Pfarrkirche St Wenzeslaus in Litzendorf Online auf www br de abgerufen am 3 Oktober 2018 a b c d e Geschichte und Wissenswertes zur Kirche Litzendorf Online auf pfarrei litzendorf de abgerufen am 3 Oktober 2018 Die Litzendorfer Pfarrkirche St Wenzeslaus Online auf www litzendorf de abgerufen am 3 Oktober 2018 49 912789 11 010102 Koordinaten 49 54 46 N 11 0 36 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Wenzeslaus Litzendorf amp oldid 236691055