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Die Kirche St Maria Himmelfahrt ist die katholische Stadtpfarrkirche unweit des Grossen Marktes in der Innenstadt von Wesel Das Gotteshaus mit dem Patrozinium der Aufnahme Mariens in den Himmel geht zuruck auf ein 1291 gegrundetes Dominikanerkloster Nach Kriegszerstorung entstand der heutige Bau 1952 nach Planen von Rudolf Schwarz Die Kirche ist seit 2006 Teil der aus den bisherigen Gemeinden St Maria Himmelfahrt und St Martini neugegrundeten Pfarrei St Martini und wurde Pfingsten 2013 mit den weiteren Gemeinden St Antonius und St Johannes zur Pfarrei St Nikolaus Wesel zusammengefuhrt 1 St Maria Himmelfahrt Ansicht von WestenSt Maria Himmelfahrt ChorapsisInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kloster und Pfarrkirche 1 2 Krypta mit Herzogsgrab 2 Architektur 3 Gelaut 4 Ausstattung 4 1 Orgel 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenKloster und Pfarrkirche Bearbeiten 1291 errichteten die Dominikaner in Wesel ihr Kloster mit einer Kirche Nachdem die Stadtpfarrkirchen St Willibrord und St Nikolaus in der Reformation calvinistisch geworden waren bildeten das Dominikanerkloster und die Fraterherrenkirche St Martin den Ruckhalt der katholischen Minderheit Das Dominikanerkloster bestand bis 1807 2 Die gotische Kirche wurde im 18 Jahrhundert durch eine barocke und zu Beginn des 20 Jahrhunderts durch eine neugotische ersetzt Diese wurde bis auf die Krypta und den Turm im Zweiten Weltkrieg zerstort Der schwerbeschadigte Turm blieb zunachst stehen bis er am 12 Juli 1961 wegen Baufalligkeit abgerissen wurde 3 Erhalten blieb nur das Erdgeschoss mit der Portalvorhalle Krypta mit Herzogsgrab Bearbeiten Herzog Adolf II von Kleve und seine Gemahlin Maria von Burgund bestimmten das Kartauserkloster auf der Gravinsel als ihre letzte Ruhestatte Im Krieg der Hollander gegen die Spanier in der ersten Phase des Achtzigjahrigen Kriegs zerstorten Soldaten und Weseler Burger das Kartauserkloster mitsamt der Klosterkirche woraufhin im Jahr 1590 die Monche bei den Dominikanern Zuflucht suchten Sie uberfuhrten gleichzeitig die sterblichen Uberreste des bei ihnen beigesetzten Herrscherpaars in die Krypta der Dominikanerkirche Eine Inschrift in der Krypta erinnert an die Uberfuhrung Die Krypta erhielt beim Wiederaufbau eine neue Gestalt Architektur BearbeitenDie heutige Kirche wurde nach Entwurf des Kolner Architekten Rudolf Schwarz 1952 erbaut Der Grundriss ihres Langhauses ist fast rechteckig Es ist flach gedeckt und schliesst bundig mit einer runden Apsis Das Langhaus besitzt Rundbogenfenster je drei ubereinander in nach oben zunehmender Grosse zu sechs Achsen geordnet In die Westwand sind zahlreiche Rundfenster verschiedener Grosse eingefugt die zusammen die Form einer Fensterrosette ergeben In seiner Gestalt ahnelt das Gotteshaus einer romischen Palastaula Der Bau besteht aus Backstein Von dem neugotischen Kirchbau blieb nur das Portal mit einem weiten offenen Spitzbogen und flankierenden Fialturmchen erhalten Dahinter befindet sich das Doppelportal zur Vorhalle als Eingangsbereich zur Kirche Die Krypta besteht aus zwei Teilen der vorderen alten und der durch sie zuganglichen neuen Krypta Die alte Krypta wurde 1788 angelegt und diente bis zur Auflosung des Klosters im Jahre 1807 als Grablege der Monche Die neue Krypta wurde 1934 zu einer dreischiffigen vierjochigen Unterkirche ausgebaut Sie ist mit Kreuzgratgewolben aus Backstein uberspannt Uberragt wird die Kirche von einem hohen prismenformigen Turm der wie ein Campanile frei steht und von 1962 bis 1964 neu gebaut wurde nbsp Freistehender Turm nbsp Neugotisches Portal der Kirche nbsp Figur am HauptportalGelaut BearbeitenDie Kirche verfugt uber drei Glocken Hergestellt wurden sie von der Giesserei Petit amp Gebr Edelbrock in Gescher Die erste Glocke die Theresiaglocke wurde im Jahre 1960 gegossen Sie wiegt 1095 kg und hat den Ton F Ihre Inschrift lautet UND MEINER LIEBE LIEDER VERSTUMMEN NICHT Die Marienglocke aus dem Jahre 1978 mit dem Ton G wiegt 750 kg Ihre Inschrift lautet WAS ER EUCH SAGT DAS TUT Joh 2 5 Eine weitere 1978 gegossene Glocke mit dem Namen des hl Willibrord tragt den Satz VOR ALLEM ABER LIEBT EINANDER DENN DIE LIEBE HALT ALLES ZUSAMMEN Kolosser Brief Sie wiegt 1943 kg und hat den Schlagton D Ausstattung Bearbeiten nbsp Kreuzigungsgruppe von 1717 nbsp Hl Dominikus um 1500 nbsp Hl Katharina von Siena um 1500 Aus der barocken Kirche wurde die von Gabriel de Grupello um 1717 geschaffene Kreuzigungsgruppe ubernommen Sie hat ihren Platz hinter dem Hochaltar Der Altar besteht aus blauem Belgischen Marmor Uber ihm hangt der Apostelleuchter ein Radleuchter aus einem messingfarbenen Reifen mit zwolf Lichtern je ein Licht fur einen Apostel Die Sitzstatue des hl Willibrord erinnert an die Willibrorditradition sie wurde 1975 von der Kunstlerin Hildegard Bienen aus Marienthal geschaffen ebenso 1982 1983 die Tabernakelstele In der Brust der Sitzstatue des hl Willibrord ist eine Kapsel mit einer Reliquie des Heiligen die sich fruher im Altar der Krypta befand Den Tabernakel schuf der Kolner Goldschmied Hein Wimmer 1956 Auf den Tabernakelturen sind die Symbole des dreifaltigen Gottes zu sehen Auge Kreuz und Taube Die Emaillefarben Blau Rot und Weiss heben sich von der Silberflache ab In Silber ist auch die in griechischen Buchstaben geschriebene Inschrift IX8YS Ichthys Fisch ein altchristliches Symbol fur Christus Auch der Ambo und die Tabernakelstele in Sandstein wurden von Hein Wimmer gestaltet Rechts neben dem Ambo befinden sich Figuren des hl Dominikus und der hl Katharina von Siena beide um 1500 entstanden Das Taufbecken aus Bronze schuf Hans Dinnendahl Telgte 1935 es steht auf zwolf zylinderformigen Stutzen und erinnert damit ebenfalls an die zwolf Apostel die die Botschaft Christi in die Welt hinaustrugen An den Wandungen sind Szenen der Heilsgeschichte angebracht Die an den beiden Langswanden untergebrachten Kreuzwegstationen schuf die Kolner Kunstlerin Hildegard Domizlaff 1955 1958 sie zeigen in Schiefer eingeschnittene figurliche Darstellungen In der Kirche befindet sich auch die Statue der Maria auf der Mondsichel die gegen Ende des 19 Jahrhunderts von Ferdinand Langenberg aus Goch gefertigt wurde ebenso von ihm sind die beiden Engelgruppen beiderseitig neben dem Kreuz in der Vorhalle die von einem Marienaltar in der neugotischen Kirche stammen In den Fenstern und in den Rundfenstern des Kirchenschiffs sind seit 1964 Glasornamente auf Antikglas von Anton Wendling eingefasst Die Farbverglasungen in den Turfullungen rechts und links des Kreuzes und das Glasgemalde uber dem Kreuz in der Vorhalle wurden 1989 von Hildegard Bienen entworfen der Prophet Jesaja in der linken und der hl Dominikus in der rechten Tur Im Fenster uber dem Kreuz sind das Auge als Zeichen fur Gottvater und die Taube als Zeichen fur den Heiligen Geist abgebildet 4 Auf den Bronzeturen der Hauptportale zur Vorhalle sind die Begebenheiten aus den Heilsgeschichten des freudenreichen und des schmerzhaften Rosenkranzes dargestellt In den Tympana uber den Portalen finden sich der thronende Christus und Maria auf der Sichel des Mondes beide 1988 ebenfalls von Hildegard Bienen Wahrscheinlich diente als Vorbild zum Entwurf das Hauptportal der Marienthaler Klosterkirche mit der Darstellung des Glaubensbekenntnisses von Edwin Scharff Orgel Bearbeiten Die heutige Orgel stammt aus den Jahren 1952 1960 und 1972 von der Orgelbauwerkstatt Breil in Dorsten und wurde an der Westwand an beiden Seiten neben der Fensterrosette in zweiteiliger Bauweise errichtet Sie besitzt 2912 Pfeifen mit 40 Registern verteilt auf 3 Manuale und Pedal Ihre Disposition ist HauptwerkQuintade 16 Prinzipal 8 Spitzflote 8 Octave 4 Gedackflote 4 Nachthorn 2 Mixtur V 1 1 2 Trompete 8 PositivGedackt 8 Salicional 8 Prinzipal 4 Koppelflote 4 Oktave 2 Nasat 1 1 3 Sesquialtera IIScharff IVDulzian 8 SchwellwerkHolzflote 8 Trichtergamba 8 Prinzipal 4 Querflote 4 Nasat 2 2 3 Oktave 2 Terz 1 3 5 None 8 9 Octavlein 1 Terzzimbel IIIFranz Trompete 8 Schalmey 4 Tremulant PedalPrinzipal 16 Subbass 16 Octave 8 Gedacktbass 8 Choralbass 4 Flachflote 2 Mixtur IV 2 Posaune 16 Trompete 8 Clairon 4 Literatur BearbeitenFerdinand Kohler Das Erbe der Hunde des Herrn Pfarrgeschichte und Kirchenchronik Hrsg Pfarrgemeinde St Maria Himmelfahrt H Peitsch Wesel 1977 Willehad Paul Eckert Der Niederrhein Landschaft Geschichte und Kultur 3 Aufl DuMont Koln 1978 ISBN 3 7701 1085 4 Otto van de Locht Grabkammern und Krypten in der Kirche St Maria Himmelfahrt in Wesel Hrsg Pfarrgemeinde St Maria Himmelfahrt Peitsch Wesel 1997 Otto van de Locht Die Kirche St Maria Himmelfahrt in Wesel Hrsg Pfarrgemeinde St Maria Himmelfahrt Peitsch Wesel 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Maria Himmelfahrt Wesel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Netzprasenz der Pfarrei BilddokumentationEinzelnachweise Bearbeiten Maria Himmelfahrt Kirche in den Zeiten archive nrw de Stichtag 12 Juli 1961 Abriss der Turmruine der Himmelfahrtskirche abgerufen am 12 Dezember 2022 Forschungsstelle Glasmalerei des 20 Jahrhunderts e V Wesel Kath Kirche St Maria Himmelfahrt51 655908 6 612953 Koordinaten 51 39 21 3 N 6 36 46 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Maria Himmelfahrt Wesel amp oldid 228802311