www.wikidata.de-de.nina.az
48 5236381 12 1443873 Koordinaten 48 31 25 1 N 12 8 39 8 OSt MargaretKonfession romisch katholischWeihedatum 19 November 1922Rang PfarrkircheDekan Alexander BleiKardinaldiakon Mark AchillesPfarrgemeinde Achdorf KumhausenAnschrift Hagengasse 1 84036 LandshutDie romisch katholische Pfarrkirche St Margaret in Landshut Achdorf ist ein neobarocker Kirchenbau der in den Jahren 1910 bis 1912 nach den Planen des Regensburger Architekten Heinrich Hauberrisser errichtet wurde Sie ersetzte die alte gotische Kirche als Pfarrkirche des ursprunglich landlich gepragten Achdorf Inhaltsverzeichnis 1 Alt St Margaret 1 1 Geschichte 1 2 Architektur 1 3 Ausstattung 2 Neu St Margaret 2 1 Geschichte 2 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAlt St Margaret Bearbeiten nbsp Aussenansicht von Alt St Margaret nbsp Innenansicht von Alt St Margaret nbsp Schmiedeeiserne Grabkreuze auf dem alten Achdorfer FriedhofGeschichte Bearbeiten Die alte Pfarrkirche St Margaret eine spatgotische Saalkirche in Backsteinbauweise ist ein Musterbeispiel fur die Baukunst der sogenannten Landshuter Bauhutte und wurde wohl von den Nachfolgern des beruhmten Hans von Burghausen 1432 um 1440 errichtet Eine Glockeninschrift tragt genau diese Jahreszahl In der Barockzeit wurde der Bau teilweise umgestaltet Fur 1872 1888 und 1971 sind Restaurierungsarbeiten belegt Heute wird das Gotteshaus lediglich im Sommer fur Werktagsgottesdienste Taufen oder Trauungen genutzt 1 2 Alt St Margaret war nicht die erste Kirche fur die Bewohner des Achdorfer Tals Bereits 1314 ist ein Gotteshaus in dem Dorf erstmals erwahnt Es wird jedoch davon ausgegangen dass bereits im 10 Jahrhundert ein holzerner Kirchenbau bestand Da sich fruher rund um die alte Kirche der Achdorfer Friedhof befand sind auch eine spatgotische Friedhofskapelle aus der Zeit um 1500 eine alte Friedhofsmauer und zahlreiche schmiedeeiserne Grabkreuze erhalten Architektur Bearbeiten Die nach Osten ausgerichtete Saalkirche umfasst einen eingezogenen Chor mit zwei Jochen und Schluss in drei Seiten des Achtecks ein Langhaus mit vier Jochen und einen Westturm Auf der Sudseite setzt sich das Langhaus bis zur Westflucht des Turms fort Die beiden Baukorper besitzen separate Satteldacher wobei das des Langhauses deutlich hoher ist Sudlich am Chor ist die Sakristei angebaut sudlich am vierten Langhausjoch eine Vorhalle die das einzige Portal enthalt Westlich an der Vorhalle und nordlich am Turm befinden sich kleinere Anbauten 2 Der Aussenbau ist grosstenteils unverputzt Der Chor ist durch einmal abgesetzte Strebepfeiler gegliedert wobei der obere Absatz ubereck gestellt ist Auf der Nordseite des Langhauses sind zweimal abgesetzte Strebepfeiler zu finden wahrend die Sudseite ohne eine solche Gliederung auskommt Die Strebepfeiler schliessen oben mit einem Pultdach ab ein typisches Stilmerkmal der Landshuter Bauhutte Gleiches gilt fur das einfache Friesband das sich unterhalb des Daches entlang zieht Die Fensteroffnungen waren ursprunglich spitzbogig wurden aber barock ausgerundet 2 Der Turm umfasst funf Geschosse uber quadratischem Grundriss An den beiden unteren Geschossen ist er durch gefaste Spitzbogen gegliedert am dritten und vierten Geschoss durch einen gestelzten Spitzbogenfries auf gefasten Eck und Mittellisenen und einfachen Konsolsteinen Das oberste Geschoss weist lediglich eine Gliederung durch Eck und Mittellisenen sowie allseitig zwei barock ausgerundete Schalloffnungen auf Uber vier Dreiecksgiebeln erhebt sich ein achtseitiger neugotischer Spitzhelm 2 Die Vorhalle offnet sich nach aussen hin im Spitzbogen der mit einem Rundstab zwischen Hohlkehlen profiliert ist Sie weist ein Gewolbe Netzgewolbe mit birnstabformigen Rippen und rundem Schlussstein auf Das Portal war ursprunglich spitzbogig mit Rundstabprofilierung erhielt aber im Zuge des Barockumbaus einen geraden Sturz Langhaus und Chor werden von einem Tonnengewolbe mit Stichkappe uberspannt das auf die Erbauungszeit der Kirche zuruckgeht Die ursprunglichen Gewolberippen wurden in der Barockzeit abgeschlagen Durch die Tunchung der Decke entsteht heute allerdings wieder der Eindruck eines Rippengewolbes Ausserdem wurden bei der Barockisierung die massigen Wandpfeiler zu schlanken Pilastern verandert Den Ubergang zwischen Chor und Schiff vermittelt ein spitzer Chorbogen der an der Westseite gekehlt ist Aus der Barockzeit stammt die zweijochige unterwolbte Empore die auf einem massiven Rundpfeiler aus Stein ruht In der Sakristei befindet sich ein Rippengewolbe in einfacher sternformiger Figuration 2 Ausstattung Bearbeiten Die Ausstattung ist uberwiegend neuromanisch es sind aber auch noch Kunstwerke der Spatgotik erhalten Bei der Renovierung 1971 wurden die drei spatgotischen Hochaltarfiguren Maria Barbara und Katharina in einem neuen Schrein zusammengefasst Diese stammen aus der Zeit um 1480 und wurden bei der Renovierung 1872 uberarbeitet und neu gefasst Ausserdem stammen eine Alabasterfigur der heiligen Margareta um 1440 interessant und das weit ausladende achteckige Taufbecken auf einem massigen achteckigen Fuss noch aus der Erbauungszeit der Kirche 1 2 Neu St Margaret Bearbeiten nbsp Aussenansicht von Neu St Margaret nbsp Innenansicht von Neu St Margaret 2023 nbsp Innenansicht Blick zur OrgelGeschichte Bearbeiten Im Zuge des Bevolkerungswachstums durch die Industrialisierung das 1928 schliesslich zur Eingemeindung Achdorfs nach Landshut fuhrte war die alte Pfarrkirche bereits Mitte des 19 Jahrhunderts zu klein geworden Da ein Kirchenneubau aus finanziellen Grunden scheiterte wurde 1889 ein Kirchenbauverein gegrundet welcher erst 1951 wieder aufgelost wurde Mit konkreten Planungen fur den Neubau konnte der Architekt Heinrich Hauberrisser 1906 beginnen im August 1909 wurde der Grundstein fur die neue Pfarrkirche gelegt Die Arbeiten wurden im November 1911 abgeschlossen wobei allerdings noch keine Innenausstattung vorhanden war Da die finanziellen Mittel nun erneut aufgebraucht waren und die Arbeiten durch den Ersten Weltkrieg eingestellt werden mussten zog sich der Innenausbau der Kirche bis 1922 hin Am 19 November dieses Jahres weihte Kardinal Faulhaber das Gotteshaus und vertraute es der heiligen Margareta von Antiochia als Patronin an 3 Beschreibung Bearbeiten Die neue Pfarrkirche hat 694 Sitzplatze und ist mit einer Lange von 60 Metern und einer Breite von 25 Metern deutlich geraumiger als der Vorgangerbau Sie besitzt ein vierjochiges Langhaus ein breites Querschiff und einen in funf Seiten geschlossenen Chor Der viergeschossige Turm mit quadratischem Grundriss und Haube in barockisierenden Formen schliesst nordlich an den Chor an Die Gliederung des Kircheninneren vollzieht sich durch stuckierte Pilaster welche uber Kompositkapitelle in die Gurtbogen des Gewolbes ubergehen Ursprunglich war wohl eine umfangreiche Ausmalung des Kirchenraumes geplant welche aus Kostengrunden nicht ausgefuhrt wurde 3 Der Hochaltar wurde nach den Planen Hauberrissers in den Jahren 1913 und 1914 von einem Regensburger Bildhauer gefertigt Das Altarblatt das die heilige Margareta als Beschutzerin Achdorfs zeigt wird von zwei hellen Rotmarmorsaulen flankiert im oberen Teil des Altaraufbaus befindet sich ein Relief des Erzengels Michael des Bezwingers Luzifers Die 1930 von Jakob Adlhart aus Hallein geschaffenen Seitenaltare sind in ihrer Gestaltung an den Hochaltar angelehnt Die Kanzel ist rot grau marmoriert und enthalt vergoldete Reliefs der Evangelistensymbole der Kanzeldeckel eine Figur des Auferstandenen und eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes Die Orgelempore im hintersten Langhausjoch getragen von gelb marmorierten Saulen zeigt bereits Elemente des fruhen Jugendstils Die Orgel wurde 1937 von Hans Haas aus Munchen gebaut Dieses Instrument wurde 2003 von Thomas Jann ersetzt Das Instrument umfasst 16 Register auf zwei Manualen und Pedal Diese Orgelbaufirma lieferte im selben Jahr noch ein Positiv mit funf Registern 4 5 Interessant sind auch die Kreuzwegtafeln mit realistisch gemalten Stationen deren Rahmen mit originalen Rokokoaufsatzen aus der Friedhofskapelle in Pilsting stammen 3 Literatur BearbeitenVolker Liedke Bearb Stadt Landshut Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Denkmaler in Bayern Schnell amp Steiner Munchen 1988 ISBN 3 7954 1002 9 S 244 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Alt St Margaret Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons St Margaret Landshut Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrgemeinde YouTube Kanal der PfarrkircheEinzelnachweise Bearbeiten a b Pfarrverband Achdorf Kumhausen Nebenkirche St Margaret Landshut Online auf www erzbistum muenchen de abgerufen am 7 August 2020 a b c d e f Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 11 16 Digitalisat a b c Pfarrei St Margaret Landshut Pfarrkirche St Margaret Landshut Online auf www erzbistum muenchen de abgerufen am 7 August 2020 Orgeldatenbank Bayern Version 5 2009 hrsg von Michael Bernhard Informationen zu den Orgeln auf Organ index Abgerufen am 30 Mai 2023 Normdaten Korperschaft GND 2037088 X lobid OGND AKS VIAF 155424434 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Margaret Landshut amp oldid 237591948