www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel behandelt die Pflanzengattung Nachtschatten zu weiteren Bedeutungen siehe Nachtschatten Begriffsklarung Nachtschatten Solanum ist eine Pflanzengattung in der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Die Gattung enthalt etwa 1400 1 Arten In der Regel sind es krautige Pflanzen die aufrecht bis kriechend manchmal auch rankend wachsen In den Tropen gibt es auch verholzende Arten Straucher und sogar bis zu 20 m hohe Baume NachtschattenKartoffel Solanum tuberosum SystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung NachtschattenWissenschaftlicher NameSolanumL Bekannte Nutzpflanzen der Gattung sind die Kartoffel Solanum tuberosum die Aubergine Solanum melongena und die Tomate Solanum lycopersicum es gibt jedoch noch eine Vielzahl anderer Arten die als Nahrungsmittel Arzneipflanzen Solanum nigrum und Solanum dulcamara oder Zierpflanzen Bedeutung fur den Menschen haben Viele Nachtschatten sind fur den Menschen giftig oder haben giftige Teile Ursache sind zumeist diverse Alkaloide Unter anderem auf Grund der Grosse der Gattung ist die Systematik noch sehr unsicher Beispielsweise wurden die Tomaten und die Tamarillos lange Zeit in den eigenstandigen Gattungen Lycopersicon beziehungsweise Cyphomandra eingeordnet aktuell werden diese Gruppen der Gattung Nachtschatten untergeordnet Solanum rostratumInhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Bluten und Blutenstande 1 3 Fruchte 2 Verbreitung und Habitate 3 Chromosomenzahl 4 Systematik 4 1 Innere Systematik 5 Botanische Geschichte 6 Namensherkunft 7 Quellen 8 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Nachtschatten Arten sind kurzlebige oder ausdauernde krautige Pflanzen oder verholzende Pflanzen die als Straucher Lianen oder Baume wachsen und bis zu 20 m hoch werden konnen oder auch niederliegend oder kletternd sind Die Sprossachse weist ein sympodiales Verzweigungsschema auf das heisst die Sprossachse teilt sich wahrend des Wachstums immer weiter in Nebensprosse auf Es existieren auslaufer rhizom knollen oder brutkorperbildende Vertreter Teilweise besitzen die Sprossachsen Stachel oder sind mit Trichomen behaart Die Trichome konnen sehr vielgestaltig sein es gibt einfache drusige sternformig baumartig oder seeigelartig verzweigte Auspragungen Indument Die Stacheln sind meist an den Sprossachsen den Laubblattern oder am Blutenkelch zu finden sie konnen gerade oder zuruckgebogen dunn und nadelartig oder auch mit einer verbreiterten Basis versehen sein Die Blatter aller Nachtschatten Arten stehen wechselstandig oftmals erscheinen die Blattstande jedoch gegenstandig oder paarig was durch komplexe Wachstumsschemen hervorgerufen werden kann Die Laubblatter sind gestielt oder seltener auch sitzend Die Blattspreiten sind einfach oder zusammengesetzt Der Blattrand ist ganzrandig gezahnt gelappt oder gebuchtet 2 3 nbsp Kanguruapfel Solanum aviculare nbsp Tomate Solanum lycopersicum Bluten und Blutenstande Bearbeiten Die Blutenstande entstehen terminal in den Verzweigungsachseln den Blattern gegenstandig oder auch ausserhalb von Verzweigungen Sie bilden dichotom oder einachsig verzweigende gelegentlich auch wickelartige Trugdolden aus zwei bis zehn seltener bis 20 aber auch bis zu 300 Bluten Sie sind oft traubig oder doldenrispig angeordnet in vielen Arten sind die Blutenstande jedoch zu einfachen traubigen eingabeligen Strukturen reduziert Die Bluten sind uberwiegend klein stehen nur selten einzeln sind fast sitzend oder kurz gestielt gelegentlich zygomorph monosymmetrisch Eingeschlechtige Bluten treten sehr selten auf meist stehen dann an der Basis des Blutenstandes vollstandig zweigeschlechtliche Bluten wahrend die ausseren Bluten nur mannliche Fortpflanzungsorgane besitzen Zweihausigkeit tritt nur in Ausnahmefallen auf Die Blutenhulle ist meistens funfzahlig gelegentlich aber auch vier sechs oder zehnzahlig Der glockenformige Kelch besteht aus funf Kelchlappen oder segmenten die sich zum Teil nach der Bluhphase vergrossern Die Blutenkrone ist weiss grun gelb pink oder violett gefarbt ihr fehlt der innere Ring aus Trichomen sie ist radformig breit glockenformig radformig oder sternformig Rein glockenformige Kronen wie in Solanum fiebrigii sind nur von sehr wenigen Arten bekannt Die Kronrohre ist sehr kurz der Saum ist funfwinkelig stark unterteilt oder leicht gelappt wobei die Lappen bzw Segmente abstehend oder zuruckgebogen sind Die Befruchtung der Bluten erfolgt uberwiegend durch pollensammelnde Bienen Die funf Staubblatter sind meist gleich lang manchmal treten aber auch Staubblatter unterschiedlicher Lange innerhalb einer Blute auf dann ist ein Staubblatt langer als die anderen vier Die Staubfaden sind allgemein deutlich kurzer als die Staubbeutel nur selten sind sie gleich lang oder sogar langer Die Staubfaden unterteilen sich fur gewohnlich in zwei Sektoren Der basale Teil ist mit den entsprechenden Teilen der benachbarten Staubfaden und komplett mit der Kronrohre verwachsen der von der Basis entferntere Teil ist meist etwas kurzer als der erste Teil steht gelegentlich frei kann aber auch mit den benachbarten Teilen verwachsen so dass ein 0 2 bis 1 5 mm breiter Ring entsteht Die Staubbeutel sind teilweise zur Spitze hin zugespitzt manchmal an der Spitze etwas breiter als an der Basis Sie konnen einander zugeneigt sein oder nicht in Ausnahmefallen sind sie teilweise oder komplett miteinander verwachsen Sie springen normalerweise von oben beginnend locherig oder locherig entlang der Langsachse auf teilweise folgt ein Riss entlang der Langsachse der kurz sein kann aber auch die Basis des Staubbeutels erreichen kann Von diesem Schema weichen die Arten der Sektion Lycopersicum der fruheren Gattung der Tomaten ab bei denen die Staubbeutel mit langlichen Rissen aufspringen 3 Die Pollenkorner sind normalerweise dreifaltig bei einigen Arten ist ein Teil auch vierfaltig die Aussenschicht der Pollenkornwand ist gekornt In den Fallen in denen Zweihausigkeit auftritt ist der Pollen der in den weiblichen Bluten ausgebildet wird aperturlos Die Grosse der Pollenkorner ist meistens klein 10 bis 25 µm seltener mittelgross 25 bis 28 30 µm und in Ausnahmefallen grosser 41 bis 45 µm Nektarien fehlen Zwei Fruchtblatter sind zu einem zweikammerigen Fruchtknoten verwachsen Der Griffel ist unbehaart oder mit Trichomen besetzt gerade oder gebogen zylindrisch oder in den basalen zwei Dritteln vergrossert selten umgekehrt pfriemformig Bei einem Teil der Arten sind die Griffel dimorph es existieren dann gleichzeitig Bluten mit kurzen und langen Griffeln Die Narbe ist kugelformig und nicht abgeflacht sattelformig oder scheibenformig und nicht abgeflacht 2 Fruchte Bearbeiten nbsp Fruchte des Schwarzen Nachtschattens Solanum nigrum Die Fruchte sind Beeren mit saftigem schleimigem oder fleischigem Perikarp mit oder ohne Steinzellen teilweise gibt es davon Abweichungen dann konnen die Fruchte verholzt oder trocken sein aufspringend und zur Kapselfrucht werdend Die Form der Beeren ist meist mehr oder weniger kugelformig meist 9 bis 20 5 bis 35 mm im Durchmesser teilweise aber auch noch grosser Der Kelch bleibt an der Frucht bestehen biegt sich teilweise zuruck und oder vergrossert sich Fur gewohnlich befinden sich in einer Frucht etwa 20 bis 80 Samen es gibt jedoch auch Arten mit bis zu 1600 bis 1800 Samen je Frucht Die Samen sind scheiben oder nierenformig stark eingedruckt 1 2 bis 4 selten bis 7 oder 8 mm lang meist etwas grubig Der Embryo ist stark schraubenformig die Kotyledonen sind kurzer als der restliche Embryo das Endosperm ist reichlich ausgepragt 2 Verbreitung und Habitate BearbeitenDie Nachtschatten besitzen weltweite Verbreitung mit Ausnahme der Gebiete nahe dem Nordpol Diversitats und Endemismuszentren liegen vor allem in den Anden sowie in Nordamerika und Mexiko Mittelamerika dem Osten Brasiliens der Karibik Australien Afrika und Madagaskar Innerhalb dieser Verbreitungsgebiete haben sich die Nachtschatten Arten an eine grosse Zahl unterschiedlicher Habitate angepasst Sie kommen in Hohenlagen von 0 bis zu 4500 m vor und bevolkern auch Gebiete mit extremen Umweltbedingungen wie Wusten und Regenwalder 4 Chromosomenzahl BearbeitenAufgrund der Grosse der Gattung und der teilweise unklaren Systematik existiert noch keine vollstandige Untersuchung uber die Chromosomenzahl innerhalb der Gattung Die meisten untersuchten Arten haben jedoch eine Basis Chromosomenzahl von x 12 displaystyle x 12 nbsp sind diploid und besitzen damit 24 Chromosomen Polyploidie ist sehr haufig anzutreffen so gibt es Vertreter mit Chromosomensatzen von 2 n 4 x 48 displaystyle 2n 4x 48 nbsp 2 n 6 x 72 displaystyle 2n 6x 72 nbsp und 2 n 8 x 96 displaystyle 2n 8x 96 nbsp Ausnahmen sind sieben bekannte Arten der australischen Sektion Archaesolanum mit x 23 displaystyle x 23 nbsp Solanum bullatum mit n 15 displaystyle n 15 nbsp und die Kuheuterpflanze mit n 11 displaystyle n 11 nbsp 2 nbsp Solanum bonarienseSystematik BearbeitenInnere Systematik Bearbeiten Hauptartikel Systematik der Nachtschatten Die am weitesten verbreitete Systematik die auf morphologischen Merkmalen beruht ist die 1972 von William D Arcy aufgestellte und 1991 erweiterte Systematik Er unterteilt die Gattung in folgende sieben Untergattungen Diese Untergattungen wurden durch ihn zunachst in 52 in der erweiterten Systematik in 64 Sektionen unterteilt Armando Hunziker beruft sich in seinem 2001 erschienenen Werk The Genera of Solanaceae auf die Systematik D Arcys von 1972 ubernimmt aber aufgrund neuerer morphologischer Arbeiten nicht alle Sektionen und ordnet andere innerhalb der Gattung um Im Falle der Untergattung Leptostemonum diskutiert Hunziker die Einteilungen von D Arcy 22 Sektionen Whalen 33 Gruppen und Nee 10 Sektionen ohne sich jedoch auf eine eigene Einteilung festzulegen Die folgende Aufstellung zeigt die Einteilung der Gattung nach dem Stand Hunzikers 2 Solanum subg Archaesolanum Marzell Solanum subg Bassovia Aubl Bitter Solanum subg Leptostemonum Dunal Bitter Solanum subg Lyciosolanum Bitter Solanum subg Minon Raf nach D Arcy 1972 und Hunziker 2001 subg Brevantherum Seithe D Arcy Sektionen Brevantherum Seithe Holophyllum G Don Walp Solanum subg Potatoe G Don D Arcy Sektionen Basarthrum Dulcamara Etuberosum Glaucophyllum A Child Jasminosolanum Seithe Neolycopersicon Petota Rhychantherum Solanum subg Solanum Sektionen Afrosolanum Benderianum Chamaesarachidium Capanulisolanum Bitter Delitescens Barboza amp Hunz Episarcophyllum Bitter Geminata Lemurisolanum Macronesiotes Pseudocapsica Roem amp Schult Quadrangulare SolanumOhne Einordnung in eine der Untergattungen verbleiben nach Hunziker die Sektionen Herpystichum Herposolanum Cyphomandropsis und Regmandra Die von D Arcy als Sektion beschriebenen Normania erhalten nach Hunziker wieder den Status einer eigenstandigen Gattung Eine phylogenetische Untersuchung anhand von ndhF Daten Nicotinamidadenindinukleotid Dehydrogenase Typ F von 115 Nachtschatten Arten durch Lynn Bohs ergab dass einige der von D Arcy verwendeten Untergattungen nicht monophyletisch sind Nach ihren Ergebnissen kann die Gattung Solanum in zwolf grosse Kladen unterteilt werden Im Gegensatz zur Systematik D Arcys sind hier die Tomaten Lycopersicon Tamarillos Cyphomandra Normania und Triguera als Sektionen innerhalb der Gattung Solanum betrachtet Thelopodium Klade Regmandra Klade Arachaesolanum Klade Normania Klade Afrikanische nicht stachelige Klade Kartoffel Klade Morelloid Dulcamaroid Klade Morelloid Klade Dulcamaroid Klade Wendlandii Allophyllum Klade Cyphomandra Klade Geminata Klade Brevantherum Klade Leptostemonum KladeEine endgultige Systematik kann jedoch auch aufgrund dieser Untersuchungen noch nicht aufgestellt werden da zum einen die Verhaltnisse unter den Kladen durch die Ergebnisse nicht eindeutig zu bestimmen sind und die Ergebnisse zum anderen durch entsprechende Untersuchungen anderer Gene sowie morphologischer und biochemischer Eigenschaften bestatigt werden mussten 5 Botanische Geschichte Bearbeiten nbsp Fruhe Darstellung der Kartoffel Solanum tuberosum von Charles de l Ecluse 1583 Die Erstbeschreibung der Gattung erfolgte 1753 durch Carl von Linne in seinem Werk Species Plantarum insgesamt listete er 23 Arten unter dem Gattungsnamen Solanum hauptsachlich europaische und amerikanische Arten 6 Unter anderem nahm er dabei auf die Arbeiten von Dillenius aus dem Jahr 1732 Bezug In der Folgezeit nahm die Anzahl der Arten die dieser Gattung zugeordnet wurden stetig zu In der 1813 veroffentlichten Arbeit Michel Felix Dunals Histoire naturelle medicale et economique des Solanum et des genres qui ont ete confundus avec eux wurden insgesamt 235 Arten unterschieden in der uberarbeiteten Version von 1816 bereits 321 Fur das von Alphonse Pyrame de Candolle herausgegebene Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis verfasste Dunal bis 1852 eine umfassende Monographie der Gattung mit einem Umfang von etwa 900 Arten Die Gattungen Lycopersicon und Cyphomandra die heute als Sektionen Lycopersicum beziehungsweise Pachyphylla zur Gattung Solanum gezahlt werden fuhrte er in dieser Arbeit als separate Gattungen 1 Dunal teilte die Nachtschatten zunachst in zwei Gruppen Inermia fur Arten mit Stacheln und Aculeata fur Arten ohne Stacheln Bis 1852 entwickelte er daraus einen ersten Ansatz die Gattung in Sektionen zu unterteilen der zudem weitere morphologische Merkmale wie die Form der Staubbeutel beachtete Eine weitere Unterteilung stellte Georg Bitter 1919 vor bezog sich dabei aber auf die gleichen Merkmale wie Dunal 1 Die 1962 vorgestellte Unterscheidung der Gattung durch Almuth Seithe bezog sich jedoch nicht auf Staubbeutel und Stacheln sondern alleinig auf die Morphologie der Trichome Dieses System wurde 1970 durch S Danert um Merkmale des Verzweigungsschemas der Sprossachse und des Triebes erweitert All diese Merkmale bildeten Grundlage fur die Systematik der Gattung die 1972 durch William D Arcy aufgestellt wurde und die Gattung in sieben Untergattungen aufteilt welche lange Zeit die meist verwendete Systematik darstellte D Arcy erweiterte sein System 1991 um weitere Sektionen und benannte dabei eine Sektion um Weiteren Ansatze zur Unterteilung der Gattung stellten 1999 Michael Nee jedoch nur fur Arten der Neuen Welt und 2001 A Child und R N Lester vor 7 Armando Hunziker beruft sich in seinem 2001 veroffentlichten Buch The Genera of Solanaceae auf die Einteilung durch D Arcy mit dem Stand von 1972 nimmt jedoch kleinere Anderungen vor um aktuellere wissenschaftliche Erkenntnisse in die Aufteilung einzubeziehen 2 7 Die meisten Arbeiten fuhren zwar Merkmale beziehungsweise die charakteristischen Arten der Untergattungen Sektionen und Serien auf eine komplette Liste der enthaltenen Arten wird nur von Nee aufgestellt Dadurch ist ein Vergleich der unterschiedlichen Arbeiten nur schwer moglich 7 Trotz intensiver Erforschung der Gattung wurde seit Dunals Veroffentlichung 1852 keine vollstandige Bearbeitung der Gattung bis auf Artebene veroffentlicht 1 Seit 2004 arbeiten Forschergruppen unter Leitung von Lynn Bohs University of Utah Sandra Knapp Natural History Museum London Michael Nee New York Botanical Garden und David Spooner University of Wisconsin an einer neuen vollstandigen Monographie der Gattung Gefordert wird das gemeinsame Projekt durch die US amerikanische National Science Foundation 8 Ein wichtiges Ergebnis dieser Arbeiten ist die 2005 durch Lynn Bohs und 2007 durch Terri Weese und Lynn Bohs aufgestellte Unterteilung nach kladistischen Gesichtspunkten die insgesamt 13 grosse Kladen innerhalb der Gattung beschreibt 5 7 Namensherkunft BearbeitenDer Name Nachtschatten fruher auch Nachtschatt leitet sich vom althochdeutschen nahtscato bzw mittelhochdeutschen nahtschate ab Fur die Deutung des Namens gibt es mehrere Theorien Zum einen konnten mit nachtlicher Schatten die dunklen Beeren des Schwarzen Nachtschattens gemeint sein andererseits ist auch die medizinische Wirkung der Pflanzen vor allem vom Schwarzen Nachtschatten aber auch vom Roten Nachtschatten Solanum dulcamara und anderen Nachtschattengewachsen eine mogliche Herleitung Otto Brunfels schreibt 1532 in seinem Contrafayt Kreuterbuch Diss kraut wurt auch sonst gebraucht wider die schaden die die hexen den leuten zufugen und das uff mancherley weisse noch gelegenheit des widerfarenden schadens nicht on sonderliche supersticion und magia Wurt desshalb in sonderheyt Nachtschatt genannt 9 Johann Christoph Adelung 1808 sieht den Ursprung des Namens in Verbindung mit den Kopfschmerzen Schaden welche die nachts stark duftenden Bluten der Pflanzen verursachen 10 Der Gattungsname Solanum wurde durch Linne von anderen Autoren ubernommen die damalige Bedeutung umfasste unter anderem Tollkirsche Atropa Paprika Capsicum Stechapfel Datura Blasenkirschen Physalis und die Nachtschatten Solanum Zum Teil wurden jedoch auch ganz andere Pflanzengruppen diesem Namen untergeordnet beispielsweise Wunderblumen Mirabilis Einbeeren Paris und Kermesbeeren Phytolacca Die Herkunft des wissenschaftlichen Namens ist ebenso wie die des deutschen Namens nicht geklart Die Verbindung zum lateinischen sōl Sonne die von einigen Autoren genannt wird ist laut Genaust nicht anzunehmen wahrscheinlicher ist die Ableitung vom lateinischen solari trosten lindern was auf die medizinische Wirkung geringer Dosen von Nachtschattengewachsen hinweisen konnte 11 Quellen Bearbeiten a b c d Sandra Knapp A revision of the Dulcamaroid Clade of Solanum L Solanaceae In PhytoKeys Band 22 10 Mai 2013 S 1 428 doi 10 3897 phytokeys 22 4041 a b c d e f Armando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 a b Solanum Morphology Aus PBI Solanum A worldwide treatment abgerufen am 5 August 2007 Solanum Distribution Aus PBI Solanum A worldwide treatment abgerufen am 5 August 2007 a b Lynn Bohs Major Clades in Solanum based on ndhF Sequence Data In Solanaceae William G D Arcy Memorial V Hollowell et al Editoren Monographs in Systematic Botany from the Missouri Botanical Garden 2005 Seiten 27 49 Caroli Linneani Species Plantarum Band 1 1753 S 184 188 eingescannt bei botanicus org a b c d Terri L Weese und Lyn Bohs A Three Gene Phylogeny of the Genus Solanum Solanaceae In Systematic Botany Band 32 Nummer 2 2007 S 445 463 doi 10 1600 036364407781179671 Projektbeschreibung PBI Solanum A worldwide treatment Abgerufen am 4 August 2007 Zitiert nach Marzell Band 4 Seite 366 Heinrich Marzell Heinz Paul Worterbuch der Deutschen Pflanzennamen Lizenzausgabe Parkland Verlag Koln 2000 Fotomechanischer Nachdruck der Erstausgabe 1979 ISBN 3 88059 982 3 Helmut Genaust Etymologisches Worterbuch der botanischen Pflanzennamen 3 vollstandig uberarbeitete und erweiterte Auflage Birkhauser Basel Boston Berlin 1996 ISBN 3 7643 2390 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nachtschatten Solanum Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Solanum Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen PBI Solanum engl Internationales Projekt zur Schaffung einer umfassenden Monografie der Gattung Solanum In S Dressler M Schmidt G Zizka Hrsg African plants A Photo Guide Senckenberg Frankfurt Main 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nachtschatten amp oldid 237705113