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Die Blasenkirschen Physalis auch Judenkirschen genannt sind eine Gattung aus der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Die meisten der etwa 75 bis 90 Arten sind auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet wahrend in Europa nur die Lampionblume Physalis alkekengi vorkommt Auffallend sind vor allem die Fruchte die komplett von einem sich vergrossernden laternenformigen Blutenkelch umschlossen werden Einige Arten der Gattung beispielsweise die oft nur als Physalis bezeichnete Kapstachelbeere werden als Obst und Gemusepflanzen angebaut andere fur Dekorationszwecke genutzt BlasenkirschenKapstachelbeere Physalis peruviana Blute und Hulle der unreifen FruchtSystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung BlasenkirschenWissenschaftlicher NamePhysalisL Physalis crassifolia Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Blutenstande und Bluten 1 3 Fruchte und Samen 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik 3 1 Botanische Geschichte und Namensgebung 3 2 Externe Systematik 3 3 Interne Systematik 3 4 Phylogenetik 4 Bedeutung 5 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Blasenkirschen sind einjahrige oder seltener ausdauernde krautige Pflanzen die aufrecht niederliegend buschig oder in Ausnahmefallen schwach kriechend wachsen Je nach Art werden die Pflanzen zwischen 0 2 und 0 6 m selten 0 1 bis zu 0 7 m gross Die wahrscheinlich in allen Arten 1 hohle Sprossachse verzweigt sich sympodial Einzelne Arten der Gattung weisen eine Behaarung an Blattern Sprossachse und teilweise auch im Inneren der Blute auf Diese Behaarung variiert oftmals selbst innerhalb einer Art sehr stark Die Trichome sind gerade oder gebogen kurz oder lang die Wuchsformen konnen einfach gegabelt verzweigt oder mit ein oder vielzelligen Kopfen kopfchenformig sein in Ausnahmefallen kann die Basis der Trichome aus mehreren Zellen bestehen Wahrend beispielsweise P alkekengi nahezu frostunempfindlich ist und auch harte Winter uberdauert gibt es andere Arten die keinen Frost vertragen Die mehrjahrigen Vertreter bilden meist dicke holzige Rubenwurzeln haufiger sind in der Gattung jedoch mehr oder weniger horizontal wachsende brutknospenbildende Wurzeln zu finden die tief in der Erde verankert sind und in Zusammenballungen von Rhizomen munden Der gesamte unterirdische Teil der Pflanze kann sich uber ein Gebiet mit einem Durchmesser von mehreren Metern ausdehnen Die wechselstandig oder nicht selten auch paarweise stehenden Laubblatter sind einfach gebaut ganzrandig bis grob gezahnt oder gelappt sie konnen elliptisch eiformig langgestreckt eiformig spatelformig oder selten auch linealisch sein Sie sind meist relativ dunn nur in Ausnahmefallen dick Die Blattspitze ist abgestumpft scharfspitzig oder zugespitzt Die Blattbasis ist unsymmetrisch spitz zulaufend und am Stiel herablaufend oder herzformig Die Blattspreite hat eine Lange von 5 bis 11 cm 1 5 cm und eine Breite von 4 bis 6 cm 1 cm Der Blattstiel ist 2 4 cm 0 7 6 cm lang 1 2 Blutenstande und Bluten Bearbeiten nbsp Blute einer Tomatillo Physalis philadelphicaDie achselstandigen Bluten stehen einzeln oder in Gruppen aus zwei bis sieben Bluten meist sind sie herabhangend und stehen an 1 5 5 mm kurzen oder 11 35 mm 50 mm langen Blutenstielen die gelegentlich aus einem sehr kurzen Blutenstandsstiel entspringen Der glockenformige und radiarsymmetrische Kelch besitzt funf Kelchzipfel oder ist tiefer in funf Teile geteilt wobei die Trennung nie mehr als zwei Drittel der Lange des Kelches betragt Diese Teile sind dreieckig halb eiformig oder lang und linealisch geformt 4 10 mm 2 14 mm lang und meist an der Basis eingestulpt Die Krone ist radiarsymmetrisch radformig bis glockig radformig in Ausnahmefallen Physalis solanacea auch urnenformig Der Durchmesser betragt 10 20 mm 5 35 mm Der Kronsaum ist meist gelb selten auch weiss in Ausnahmefallen Physalis solanacea lila bis violett Die Krone ist einfarbig oder mit funf violetten violett braunen oder grunlichen Punkten versehen diese sind unauffallig zusammenfliessend oder aus mehreren kleineren Punkten bestehend Der Rand ist mit funf kurzen Zahnen Zipfeln oder Lappen oder funf langeren Abschnitten versehen die weniger als die Halfte der Lange der Krone ausmachen Im Inneren der Kronrohre befindet sich meist ein Ring aus Trichomen der unterschiedliche Gestalt und Ausmasse haben kann Er ist durchgehend oder ist unterbrochen so dass die einzelnen Sektoren alternierend zu den Staubblattern stehen Die funf Staubblatter sind 1 5 3 5 mm 0 75 4 6 mm lang und innerhalb einer Blute gleich lang oder nur leicht unterschiedlich lang Sie sind gelb oder selten blau Die Staubfaden sind mit einer verbreiterten Basis am unteren Rand der Krone verwachsen und an der Basis oder der Ruckseite der Basis der Staubbeutel fixiert Die Theken der Staubbeutel stehen nur in einem kleinen zur Blutenmitte gerichteten Bereich frei voneinander das Verbindungsgewebe zwischen den Theken ist breit Die Staubfaden sind meist genauso lang oder langer als die Staubbeutel nur selten auch kurzer sie sind unbehaart oder mit nur wenigen Trichomen besetzt Die Pollenkorner sind trizonocolpat die drei Keimfalten liegen am Pollenaquator und haben einen Durchmesser von 25 bis 29 µm womit sie zu den mittelgrossen Pollenkornern gehoren Die Pollenkornwand Exine ist glatt netzartig mit einzelnen freien Stacheln besetzt oder rau Der Fruchtknoten ist zweifachrig der Griffel ist fast mittelstandig und hohl die Narbe ist kurz sattelformig oder kopfchenformig eingedruckt feucht die fertile Flache ist mit einzelligen flachen bis mittelgrossen Papillen besetzt Um den Fruchtknoten befinden sich ringformige Nektarien 1 Fruchte und Samen Bearbeiten nbsp Reife Fruchte der Kapstachelbeere nbsp Samen der Lampionblume Physalis alkekengi Nach der Befruchtung der Blute werden zunachst die Kronblatter abgeworfen Anschliessend vergrossern sich die funf Kelchblatter mit zunehmender Fruchtreife so dass sie sich fast schliessen und einen laternenformigen Kelch um die sich entwickelnde Beere bilden Bei Reife verfarbt sich diese Hulle gelblich bis kraftig orange Die vergrosserten Kelchblatter haben eine Lange von 6 bis 15 mm 4 25 mm Die Beere selbst ist kugelig bis leicht abgeplattet 4 7 oder 10 16 mm 20 mm gross Je nach Art sind die reifen Fruchte grun bis gelb oder mandarinfarben teilweise sind sie auch rot oder violett uberzogen Sie beinhalten eine grosse Anzahl 100 bis 180 in einigen Arten aber auch nur 5 bis 16 an kleinen linsenformigen hell gelb braunen Samen Diese haben eine Grosse von 1 5 bis 2 4 mm 1 2 2 8 mm und sind von parenchymatischen Zellen umgeben deren Ursprung die Plazenta und das Perikarp sind Die Oberflache der Samen ist netzartig wabenartig oder faltig warzig Der Embryo ist gedreht oder fast gedreht die Keimblatter kurzer als der restliche Embryo Endosperm ist reichlich vorhanden 1 2 3 Verbreitung und Standorte BearbeitenDie meisten Arten der Gattung stammen aus dem Gebiet zwischen Mittelamerika und dem Suden der USA einzig der Ursprung der Lampionblume Physalis alkekengi wird in China oder moglicherweise auch in Europa vermutet 3 Die meisten Arten wachsen in Mexiko davon sind zwei Drittel dort endemisch Nur zwolf Arten sind auch in Sudamerika anzutreffen Viele Arten haben sich uber die ursprunglichen Verbreitungsgebiete hinaus ausgebreitet so ist beispielsweise Physalis alkekengi auch im Nordosten der USA anzutreffen 4 und Physalis philadelphica wurde unter anderem in die Turkei eingeschleppt 5 In Suddeutschland wurden schon in keltischer Zeit Kulturen angebaut 6 Sie wachsen zwischen Meereshohe und Hohenlagen von 2300 bzw 2700 m in Waldern als Ruderalpflanzen oder an gestorten Standorten mit Sekundarvegetation 1 Systematik BearbeitenBotanische Geschichte und Namensgebung Bearbeiten nbsp Judenkirsche oder Schlafmachende Schlutte Pflanzenbild aus dem Wiener Dioskurides fol 359 verso vor 512 7 Die Verwendung des Namens Physalis ist bereits aus Werken von Dioscurides belegt Der Begriff leitet sich vom griechischen physa Blase ab 2 Der Name Judenkirsche leitet sich von der Form des umgebenden Lampions des Blutenkelchs ab der in seiner Form und Farbe den nach diversen Kleiderordnungen fur Juden vorgeschriebenen Huten gleicht die sich wiederum von der phrygischen Mutze ableiten lassen Ublich waren diese Hute seit dem Fruhmittelalter 8 nbsp Zeichnung aus J J Dillenius Hortus Elthamensis 1732 Eine erste bekannte graphische Darstellung der in Europa vorkommenden Lampionblume Physalis alkekengi stammt aus dem Julianae Aniciae Codex Wiener Dioskurides der auf etwa 512 datiert ist Auch in spateren mittelalterlichen Krauterbuchern sind verschiedene bildliche Darstellungen dieser Art zu finden Eine erste Abbildung einer aus Amerika stammenden Art ist wahrscheinlich die Zeichnung von Physalis philadelphica aus Francisco Hernandez Nova plantarum animalum et mineralium mexicanorum historia von 1651 9 Vor der Einfuhrung der binaren Nomenklatur durch Carl von Linne wurden verschiedene Namen wie Solanum vesicarium vulgatius repens fructu et vesica rubra Robert Morison Alkekengi barbadense nanum Alliariae folio Johann Jacob Dillen oder Alkekengi virginianum fructo luteo Louis Feuillee verwendet 10 Linne beschrieb 1753 in seinem Werk Species Plantarum die Gattung Physalis mit insgesamt neun Arten davon funf ausdauernde und vier einjahrige Arten 11 Bald darauf wurden eine Vielzahl weiterer Arten beschrieben so dass beispielsweise 1817 im Werk Systema Vegetabilium von Johann Jacob Romer und Joseph August Schultes insgesamt 37 Arten beschrieben wurden Oftmals waren die Artbeschreibungen jedoch unsorgfaltig aufgestellt worden so dass Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck 1831 feststellte dass die Gattung Physalis ein merkwurdiges Beispiel von Synonymen Anhaufungen sei da man die schon bezeichneten Arten immer und immer wieder neu bezeichnete ohne sich Rechenschaft zu geben wo nun die alten Arten die sich dem Blicke entzogen hatten verborgen liegen mochten 10 Er reduzierte die bekannten Arten der Gattung auf nur noch 17 Die drei von ihm aufgestellten aber nicht benannten Sektionen wurden 1837 durch George Don benannt In Physalodendron wurden die verholzenden Arten in Eurostorhiza die ausdauernden rhizomatischen Arten und in Epeteiorhiza die einjahrigen Arten eingeordnet Eine vierte von ihm eingefuhrte Sektion Anomalae enthielt zwei Arten mit rohrenformigen Kelchen Seine Vermutung dass diese Arten wahrscheinlich eine andere Gattung darstellten sollte sich spater als richtig erweisen heute werden diese Arten zur Gattung Deprea gestellt 12 Weitere Bearbeitungen der Gattung mit verschiedenen Einteilungen erfolgten 1852 durch Michel Felix Dunal der nur zwei von Dons Sektionen anerkannte sowie 1896 durch Per Axel Rydberg der keine der vorher beschriebenen Sektionen benutzte und die Gattung in drei eigene Sektionen einteilte Zwei dieser Sektionen waren monotypisch die dritte Euphysalis heute als Sektion Physalis gefuhrt wurde wiederum in sieben Artengruppen eingeteilt 12 Im 20 Jahrhundert beschaftigte sich zunachst Margaret Y Menzel 1951 umfassend mit der Gattung sie fuhrte unter anderem Kreuzungsversuche mit 28 Arten durch und lieferte fur diese karyologische Daten Die von Rydberg zuvor aufgestellten Artengruppen wurden durch sie zu Sektionen erhoben Eine Zusammenfassung aller bis dahin vorgenommenen Behandlungen der Gattung wurde 1989 durch Radovan Hendrych veroffentlicht letzte grosse taxonomische Betrachtungen erfolgten 1994 und 1999 durch Mahinda Martinez 12 Bis auf die Ausgliederung der Gattung Quincula wurde diese Einteilung auch durch phylogenetische Untersuchungen bestatigt 3 Externe Systematik Bearbeiten Wahrend ein vergrosserter Fruchtkelch innerhalb der gesamten Familie der Nachtschattengewachse beobachtet werden kann ist eine Aufblahung wie sie bei den Blasenkirschen beobachtet werden kann sehr selten Somit ist es meistens sehr leicht Blasenkirschen von anderen Vertretern der Nachtschattengewachse zu unterscheiden Durch morphologische Ahnlichkeiten vor allem in Bezug auf den vergrosserten Kelch wurden eine Vielzahl von Gattungen als physaloid beschrieben Bei vielen dieser physaloiden Gattungen wie z B Archiphysalis Athenaea Deprea Exodeconus Jaltomata Larnax Nicandra Physalisatrum oder Saracha konnte durch cpDNA Analyse keine nahe Verwandtschaft zu Physalis festgestellt werden 3 Unstimmigkeiten gibt es vor allem bei der Einordnung unterhalb des Subtribus Physalinae besonders Margaranthus solanaceous beziehungsweise Physalis solanacea und Quincula lobata beziehungsweise Physalis lobata werden von unterschiedlichen Autoren entweder als eigenstandige Gattungen mit jeweils einer Art gehandelt oder der Gattung der Blasenkirschen zugeordnet Die externe Systematik der Gattung Blasenkirschen stellt sich wie folgt dar zitiert nach Olmstead et al 13 Familie Nachtschattengewachse Tribus Physaleae Subtribus Physalinae Gattung Brachistus Gattung Leucophysalis Gattung Margaranthus Gattungsstatus unter Vorbehalt Gattung Oryctes Gattung Quincula Gattungsstatus unter Vorbehalt Gattung Physalis Gattung Tzeltalia nach Olmstead et al 13 aus der Gattung Physalis entfernt aber aus morphologischen Grunden von Whitson 3 dem Subtribus zugeordnet Gattung WitheringiaEinen anderen Vorschlag zur Zuordnung verschiedener Gattungen zum Subtribus Physalinae stellte Armando Hunziker 2000 vor er nahm nur die Gattungen Physalis Quincula Leucophysalis und Chamaesaracha auf Interne Systematik Bearbeiten Die Gattung der Blasenkirschen umfasst schatzungsweise 75 bis 90 Arten Wie bei vielen Gattungen der Familie der Nachtschattengewachse ist eine allgemein anerkannte Systematik noch nicht aufgestellt worden und wird durch neue Forschungsergebnisse immer wieder erganzt In der letzten Revision der Systematik der Gattung Physalis wurde sie 1999 von Martinez in vier Untergattungen mit zwolf Sektionen eingeteilt Dabei wurden unter anderem die vorher als eigenstandig gefuhrten Gattungen Quincula und Margaranthus den Blasenkirschen untergeordnet Dementsprechend ist die interne Systematik dieser Gattung wie folgt gegliedert 12 erweitert nach 14 und 15 Anderungen mit gekennzeichnet Untergattungen Sektionen und Arten der Gattung Physalis nbsp Lampionblume Physalis alkekengi nbsp Sektion Angulatae Physalis angulata nbsp Sektion Coztomatae Physalis coztomatl nbsp Sektion Lanceolatae Physalis heterophylla nbsp Sektion Lanceolatae Physalis longifolia nbsp Sektion Viscosae Physalis walteriBlasenkirschen Physalis Untergattung PhysalisLampionblume Physalis alkekengi L Syn Physalis franchetii Mast dd dd Untergattung Physalodendron G Don M MartinezPhysalis arborescens L Physalis melanocystis Bitter dd dd Untergattung Quincula Raf M MartinezQuincula lobata Torr Raf Syn Physalis lobata Torr dd dd Untergattung Rydbergis HendrychSektion Angulatae Rydb M Y MenzelPhysalis acutifolia Miers Sandwith Physalis ampla Waterf Physalis angulata L Physalis carnosa Standley Physalis crassifolia Benth Physalis lagascae Roem amp Schult Physalis microcarpa Urb amp Eckman Tomatillo Physalis philadelphica Lam Physalis solanacea Schltdl Axelius Syn Margaranthus solanaceous Schltdl Physalis sulphurea Fernald Waterf dd dd Sektion Campanulae M MartinezPhysalis campanula Standl amp Steyerm Physalis glutinosa Schltdl dd dd Sektion Coztomatae M MartinezPhysalis aggregata Waterf Physalis angustior Waterf Physalis chenopodiifolia Lam Physalis coztomatl Dunal Physalis greenmanii Waterf Physalis hintonii Waterf Physalis jaliscensis Waterf Syn Physalis waterfallii Vargas M Martinez amp Davila Sie kommt in Mexiko vor 16 Physalis lassa Standley amp Steyerm Physalis lignescens Waterf Physalis longiloba Vargas M Martinez amp Davila Physalis longipedicellata Waterf Physalis mcvaughii Waterf Physalis orizabae Dunal Physalis pennellii Waterf Physalis philippiensis Fernald Physalis pringlei Greenm Physalis sancti josephi Dunal Physalis subrepens Waterf dd dd Sektion Epeteiorhiza G DonPhysalis angustiphysa Waterf Physalis cordata Mill Physalis grisea Waterf M Martinez Physalis ignota Britton Physalis latiphysa Waterf Physalis leptophylla B L Rob amp Greenm Physalis minuta Griggs Physalis missouriensis Mack amp Bush Physalis neomexicana Rydb Physalis nicandroides Schltdl Physalis patula Mill Physalis porrecta Waterf Physalis pruinosa L Physalis pubescens L Physalis tamayoi Vargas M Martinez amp Davila Sie kommt im sudwestlichen Mexiko vor 16 dd dd Sektion Lanceolatae Rydb M Y MenzelPhysalis caudella Standl Physalis fendleri A Gray Physalis gracilis Miers Physalis hastatula Waterf Physalis hederifolia A Gray Physalis heterophylla Nees Physalis ingrata Standley Physalis lanceolata Michx Sie kommt in Georgia North Carolina und South Carolina vor 17 Physalis longifolia Nutt Physalis muelleri Waterf Kapstachelbeere Physalis peruviana L Physalis pumila Nutt Physalis queretaroensis M Martinez amp L Hernandez Sie kommt im nordostlichen Mexiko vor 16 Physalis sordida Fernald Physalis virginiana Mill Sie kommt in Kanada und in den Vereinigten Staaten vor 17 Physalis volubilis Waterf dd dd Sektion Rydbergae M MartinezPhysalis minimaculata Waterf Physalis rydbergii Fernald dd dd Sektion Tehuacanae M MartinezPhysalis tehuacanensis Waterf dd dd Sektion Viscosae Rydb M Y MenzelPhysalis angustifolia Nutt Physalis cinerascens A S Hitchcock Physalis mollis Nutt Physalis vestita Waterf Physalis viscosa L Sie kommt in Bolivien Argentinien und Paraguay vor 17 Physalis walteri Nutt dd dd Nach der Revision von Martinez 1999 12 wurden Physalis amphitricha Physalis calidaria Physalis parvianthera und Physalis microphysa aus der Gattung ausgeschlossen Die ersten zwei Arten wurden spater der Gattung Tzeltalia zugeordnet fur die ubrigen zwei Arten steht eine Zuordnung zu anderen Gattungen noch aus Arten mit ungewisser Zuordnung innerhalb der Physalis sind Physalis jaliscensis Waterf und Physalis lassa Standley amp Steyerm beide in Sektion Coztomatae vermutet sowie Physalis lignescens moglicherweise synonym zu Physalis pubescens In der Flora de Jalisco 2003 14 die sich an der Revision Martinez orientiert wurde Physalis lassa in die Sektion Coztomatae eingeordnet und Physalis lignescens als eigenstandige Art ebenfalls in Sektion Coztomatae anerkannt Die Art Physalis carpenteri galt bis 2012 als einzige Art der Sektion Carpenterianae da jedoch keine nahere Verwandtschaft zu den restlichen Arten der Gattung festgestellt werden konnte wurde sie von Maggie Whitson in eine eigene Gattung Calliphysalis verschoben 18 Phylogenetik Bearbeiten 2005 wurden durch Whitson phylogenetische Untersuchungen zur Bestatigung dieser Aufteilung durchgefuhrt Nur die Untergattung Rydbergis hat sich nach Ausschluss der Sektion Carpenterianae durch diese Untersuchungen als monophyletisch erwiesen die Einordnung von Margaranthus in die Gattung Physalis konnte durch Eingliederung in diese Untergattung bestatigt werden Die meisten Arten dieser Untergattung zeichnen sich durch krautiges Wachstum einzelstehende Bluten ungelappte gelbe Kronblatter und einen stark vergrosserten Fruchtkelch aus Arten die nicht in diese Untergattung fallen zeichnen sich durch abweichende morphologische Merkmale wie mehreren Bluten pro Sprossknoten gelappte weisse oder violette Kronblatter oder eine untypische Fruchtkelchvergrosserung aus Die Gattung der Blasenkirschen im bisher anerkannten Umfang hat sich als paraphyletisch erwiesen eine Ausgliederung der Art Physalis lobata in eine monotypische Gattung Quincula wurde durch die Ergebnisse unterstutzt Sektion Carpenterianae 2012 als Gattung Calliphysalis beschrieben Untergattung Physalis Physalis microphysa Quincula lobata Untergattung Physalodendron Chamaesaracha Untergattung Rydbergis ohne Sektion Carpenterianae Vorlage Klade Wartung StyleKladogramm vereinfacht nach 3 Die fur die Gattung namensgebende Stammart Physalis alkekengi erwies sich als kladistisch weit entfernt von den meisten anderen Arten der Gattung Zur Auflosung der dadurch entstehenden taxonomischen Probleme innerhalb der Gattung mussten entweder alle Arten bis auf Physalis alkekengi einer neuen Gattung zugeordnet werden oder die Gattung musste innerhalb des Subtribus Physalinae erweitert werden so dass alle sich momentan dort befindlichen Gattungen einer gemeinsamen Gattung Physalis zugeordnet werden 3 Bedeutung Bearbeiten nbsp Schnitt durch eine BeereUnter den Blasenkirschen gibt es wenige Arten die von wirtschaftlicher Bedeutung sind Dazu gehoren beispielsweise die als Obst genutzte Kapstachelbeere Physalis peruviana oder die vor allem in Mexiko und dem Suden der USA bekannte und als Gemuse angebaute Tomatillo Physalis philadelphica Wahrend die Tomatillo in deutschen Supermarkten nahezu unbekannt ist wird die Kapstachelbeere nicht zuletzt wegen ihrer aussergewohnlichen Fruchthulle als Dekoration eingesetzt Sie wird vor allem in Afrika Sudamerika Indien und Java angebaut und in die ganze Welt exportiert Weitere Anbaulander sind Australien Kenia Neuseeland die USA und Sudfrankreich Die Haupterntezeit ist Dezember bis Juli In Deutschland wird sie meist unter dem Gattungsnamen Physalis gehandelt Seltener wird auch die Ananaskirsche oder Erdbeertomate Physalis grisea und Physalis pruinosa als Obst angebaut Die Fruchte der meisten anderen Arten besitzen einen unangenehmen Beigeschmack 2 Ein Einsatz als Medizin gegen Harnwegserkrankungen ist sowohl aus europaischen Krauterbuchern als auch von amerikanischen Kulturen bekannt 9 Die auch roter Steinbrech genannte Pflanze bzw Frucht wurde bereits im Altertum bei Urolithiasis verwendet 19 20 Die scharlachroten Beeren Judenkirschen der aus China oder Europa stammenden Lampionblume Physalis alkekengi sind essbar laut manchen Autoren aber giftig die Pflanze ist wegen ihrer orangefarbenen Blutenkelche als Schnitt und Trockenblume beliebt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Armando T Hunziker Genera Solanacearum the genera of Solanaceae illustrated arranged according to a new system A R G Gantner Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 a b c d Rudolf Mansfeld Die Obst liefernden Blasenkirschen Physalis In Der Zuchter Band 24 Nr 1 1954 S 1 4 ISSN 0040 5752 doi 10 1007 BF00712104 a b c d e f g Maggie Whitson Paul S Manos Untangling Physalis Solanaceae from the Physaloids A Two Gene Phylogeny of the Physalinae In Systematic Botany Band 30 Nr 1 2005 S 216 230 doi 10 1600 0363644053661841 PLANTS Profile for Physalis alkekengi der PLANTS Datenbank des USDA Abgerufen am 27 Dezember 2007 Bekir Bukun F Nezihi Uygur Sibel Uygur Necaattin Turkmen Atabay Duzenli A New Record for the Flora of Turkey Physalis philadelphica Lam var immaculata Waterf Solanaceae In Turkish Journal of Botany Band 26 Nr 5 2002 S 405 407 PDF 80 kB Memento des Originals vom 29 September 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot journals tubitak gov tr Nordlingen Pedanios Dioskurides Der Wiener Dioskurides Codex medicus graecus 1 der Osterreichischen Nationalbibliothek Glanzlichter der Buchkunst Band 8 2 Kommentar von Otto Mazal Akademische Druck und Verlagsanstalt Graz 1999 ISBN 3 201 01725 6 S 37 Heinrich Marzell Heinz Paul Worterbuch der deutschen Pflanzennamen 3 Macleya Ruta Hirzel Stuttgart 1977 ISBN 3 88059 982 3 a b Marie Christine Daunay Henri Latterot Jules Janick Iconography of the Solanaceae from Antiquity to the XVIIth Century a Rich Source of Information on Genetic Diversity and Uses In D M Spooner et al Hrsg Solanaceae VI Genomics Meets Biodiversity In ISHS Acta Horticulturae Band 745 Juni 2007 ISBN 978 90 6605 427 1 S 59 88 a b Christian Gottfried Daniel Nees von Esenbeck Versuch einer Verstandigung uber die Arten der Gattung Physalis In Linnaea Band 6 Berlin 1831 S 431 483 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww botanicus org 2Fpage 2F97424 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Carl von Linne Species Plantarum Band 1 Impensis Laurentii Salvii Holmiae 1753 S 182 184 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttp 3A 2F 2Fwww biodiversitylibrary org 2Fopenurl 3Fpid 3Dtitle 3A669 26volume 3D1 26issue 3D 26spage 3D182 26date 3D1753 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D a b c d e Mahinda Martinez Infrageneric Taxonomy of Physalis In M Nee D E Symon R N Lester J P Jessop Hrsg Solanaceae IV Advances in Biology and Utilization Royal Botanic Gardens Kew 1999 ISBN 1 900347 90 3 S 275 283 a b Richard G Olmstead Jennifer A Sweere Russell E Spangler Lynn Bohs Jeffrey D Palmer Phylogeny and Provisional Classification of the Solanaceae Based on Chloroplast DNA In M Nee D E Symon R N Lester J P Jessop Hrsg Solanaceae IV Advances in Biology and Utilization Royal Botanic Gardens Kew 1999 ISBN 1 900347 90 3 S 111 137 PDF 128 kB Memento des Originals vom 16 September 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot depts washington edu a b Ofelia Vargas Ponce Mahinda Martinez Y Dias Patricia Davila Aranda La familia Solanaceae en Jalisco El genero Physalis Universidad de Guadalajara Coleccion Flora de Jalisco 2003 ISBN 970 27 0369 7 Mahinda Martinez Luis Hernandez Una Nueva Especie de Physalis Solanaceae de Queretaro Mexico In Acta Botanica Mexicana Band 46 1999 S 73 76 pdf a b c Datenblatt Physalis bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c Physalis im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 6 Dezember 2017 Maggie Whitson Calliphysalis Solanaceae A New Genus from the Southeastern USA In Rhodora Band 114 Nummer 958 April 2012 S 133 147 doi 10 3119 11 10 Heinrich Marzell Worterbuch der deutschen Pflanzennamen 5 Bande unter Mitwirkung von Wilhelm Wissmann und Wolfgang Pfeifer Leipzig 1937 1943 1972 Band 1 2 und 5 Registerband 1958 mit Wilhelm Wissmann Stuttgart Wiesbaden 1976 1977 1979 Band 3 ab Sp 481 und 4 aus dem Nachlass hrsg von Heinz Paul Neudruck Lizenzausgabe Koln 2000 ISBN 3 88059 982 3 Band 3 S 437 438 707 und 711 Gerhard Madaus Lehrbuch der biologischen Heilmittel 4 Bande Thieme Leipzig 1938 Neudrucke Hildesheim 1976 und Ravensburg 1987 S 2112 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Blasenkirschen Physalis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Physalis Eintrag in der W3Tropicos Datenbank englisch Physalis Arten in der Plants for a Future Datenbank englisch nbsp Dieser Artikel wurde am 7 Februar 2008 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff LCCN sh88022996 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blasenkirschen amp oldid 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