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Die Lampionblume Physalis alkekengi ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Blasenkirschen Physalis in der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Der Trivialname Lampionblume leitet sich von dem lampionartigen Blutenkelch ab der die auch Judenkirsche genannte Frucht umgibt und der zur Reifezeit intensiv gefarbt ist Die fruher lateinisch Alkekengi auch Alkakengi genannte Lampionblume war Bestandteil der mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Heilkunde 1 2 und wird zuweilen als Zierpflanze verwendet LampionblumeLampionblume Physalis alkekengi var franchetii SystematikAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung Blasenkirschen Physalis Art LampionblumeWissenschaftlicher NamePhysalis alkekengiL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Laubblatt 1 2 Blute Frucht und Samen 1 3 Chromosomenzahl 2 Giftigkeit 3 Verbreitung 4 Verwendung und Giftigkeit 5 Varietaten 6 Quellen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Die Pflanzenteile der Lampionblume Historische Illustration 1885 nbsp Lampionblume bluhend nbsp Lampionblume reife Fruchte in der Hulle im Oktober November nbsp Samen der Lampionblume Physalis alkekengi Erscheinungsbild und Laubblatt Bearbeiten Die Lampionblume ist eine sommergrune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 40 bis 80 Zentimetern Ihre Rhizome sind in Mitteleuropa winterhart Die aufrechten zum Teil aber auch niederliegenden an ihrer Basis manchmal etwas verholzenden Stangel sind stumpfkantig wenig verzweigt und meist flaumig behaart Zuchtungen zum Beispiel die Varietat Physalis alkekengi var franchetii konnen Wuchshohen von bis zu 100 Zentimetern erreichen Meist stehen zwei Laubblatter beieinander Der Blattstiel weist eine Lange von 1 bis 3 Zentimetern auf Die einfache Blattspreite ist mit einer Lange von 5 bis 15 Zentimetern und einer Breite von 2 bis 8 Zentimetern schmal bis breit eiformig mit stumpfer ungleichseitiger Spreitenbasis und oben zugespitzt Der Blattrand ist glatt grob gezahnt oder manchmal auffallend ungleich deltaformig gelappt Die Blattflachen sind kahl oder flaumig behaart Blute Frucht und Samen Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis Oktober Der 0 6 bis 1 6 Zentimeter lange Blutenstiel ist kahl flaumig oder zottig behaart und leicht gebogen so dass die eher unscheinbaren Bluten nach unten hangen Die Blute stehen einzeln Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig fast radiarsymmetrisch mit doppelter Blutenhulle Die funf etwa 6 Millimeter langen Kelchblatter sind glockenformig verwachsen und dicht flaumig behaart Die funf Kronblatter sind glocken bis radformig verwachsen besitzen einen Durchmesser von 1 5 bis 2 Zentimetern und sind weiss mit grunlichen oder gelblichen Auge Die funf Staubblatter sind gelb Es ist ein oberstandiger zweikammeriger Fruchtknoten und ein fadenformig zylindrischer nach oben hin etwas verdickter Griffel vorhanden Nach der Befruchtung der Blute werden zunachst die Kronblatter abgeworfen Anschliessend vergrossern sich die funf etwas ledrigen Kelchblatter mit zunehmender Fruchtreife so dass sie sich fast schliessen und einen mit einer Lange von 2 5 bis 4 Zentimetern und einer Breite von 2 bis 3 5 Zentimetern eiformigen laternenartigen zehnrippigen Kelch um die sich entwickelnde Beere bilden Bei Reife verfarbt sich diese Hulle je nach Varietat gelblich orange oder intensiv rot Der Fruchtstiel weist eine Lange von 2 bis 3 Zentimetern auf Die glanzenden orange bis scharlachroten sauerlich bitteren Beeren weisen einen Durchmesser von etwa 1 bis 1 5 Zentimetern auf Sie enthalten eine grosse Anzahl orangefarbener bis gelblich weisser linsen bis nierenformiger Samen die einen Durchmesser von etwa 2 Millimetern aufweisen Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 24 3 Giftigkeit BearbeitenDie grunen Pflanzenteile werden als gering giftig bewertet 4 Verbreitung BearbeitenDas Ursprungsgebiet von Physalis alkekengi ist nicht mehr sicher zu ermitteln Wahrscheinlich stammt sie aus dem submediterran eurasiatischen Klimaraum ist also in Sudosteuropa und Westasien beheimatet Moglicherweise stammt sie aber auch aus China Es gibt ursprungliche Fundangaben von Sud Mittel und Osteuropa und aus den gemassigten Zonen Asiens von der Turkei bis Korea 5 Die Art wurde auch in andere Teile der Welt eingeschleppt zum Beispiel in den Nordosten der USA Die Lampionblume gilt als anspruchslos sie gedeiht in Mitteleuropa am besten auf lockeren leicht kalkhaltigen Boden Sie ist in Mitteleuropa ausserhalb von Garten selten in trockenen Gebuschen war in Auwaldern steinigen Halden und Weinbergen zu finden Einmal gepflanzt fuhren die unterirdischen Rhizome zu einer schnellen Ausbreitung die teilweise schlecht zu kontrollieren ist Sie steigt in Oberbayern bei Bad Reichenhall bis 750 Meter auf in Graubunden in Maladers bis 900 Meter Meereshohe 6 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 kollin Nahrstoffzahl N 4 nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 7 Verwendung und Giftigkeit BearbeitenDie Lampionblume wird in Parks und in Garten als Zierpflanze verwendet 6 Nach der Fruchtreife findet die Pflanze Verwendung als Schnittblume die Stangel mit den roten Lampions werden gern in Trockenstraussen verwendet In der Floristik spielen getrocknete Bluten der Lampionblumen eine Rolle da sie in Form von lange haltbaren Trockenblumen auch gefragte Dekorationsobjekte in Trockenstraussen und gestecken sind Die Samen liefern ein halbtrocknendes fettes Ol Grune Pflanzenteile sind schwach giftig sie enthalten Bitterstoffe die zu einer Reizung des Magen Darm Traktes fuhren konnen Uber die Essbarkeit der Beeren gibt es unterschiedliche Auffassungen Nach mehreren Autoren soll die reife Frucht essbar sein andere stufen sie als giftverdachtig ein Die als Kapstachelbeeren angebotenen Fruchte von Physalis peruviana sind denen der Lampionblume zwar ahnlich jedoch grosser und weniger intensiv gefarbt In der Heilkunde wurden fruher die Samen Grana Alkakengi verwendet 8 Die getrocknete Frucht der Lampionblume wird die goldene Blume in der Unani Medizin genannt wo sie als antiseptisch harntreibend leberreinigend und beruhigend beschrieben ist Varietaten Bearbeiten nbsp Blute von Physalis alkekengi var franchetiiPhysalis alkekengi L var alkekengi Syn Physalis alkekengi var anthoxantha H Leveille Physalis alkekengi var orientalis Pampanini Physalis ciliata Siebold amp Zuccarini Physalis kansuensis Pojarkova Physalis alkekengi var franchetii Masters Makino Syn Physalis franchetii Masters Physalis alkekengi var glabripes Pojarkova Grubov Physalis franchetii var bunyardii Makino Physalis glabripes Pojarkova Physalis praetermissa Pojarkova Physalis szechuanica Pojarkova Quellen BearbeitenZhi Yun Zhang Anmin Lu amp William G D Arcy Solanaceae in der Flora of China Volume 17 S 311 Physalis alkekengi Online Abschnitt Beschreibung Rasheed N M A Shareef M A Ahmad M Gupta V C Arfin S Shamshad A K HPTLC finger print profile of dried fruit of Physalis alkekengi Linn Pharmacognosy Journal 2010 2 12 464 469 Einzelnachweise Bearbeiten Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 134 Alkakengi und 144 Halicacabus Halikakabon Judenkirsche Vgl auch Ute Obhof Rezeptionszeugnisse des Gart der Gesundheit von Johann Wonnecke in der Martinus Bibliothek in Mainz ein wegweisender Druck von Peter Schoffer In Medizinhistorische Mitteilungen Zeitschrift fur Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung Band 36 37 2017 2018 S 25 38 hier S 31 Alkekengi boberellen Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 820 Universitatsklinikum Bonn Informationszentrale Vergiftungen durch Pflanzen Blasenkirsche Physalis alkekengi Datenblatt Alkekengi officinarum bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage unveranderter Textnachdruck Band V Teil 4 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 S 2580 2582 Physalis alkekengiL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 15 Februar 2023 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 1938 S 143 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lampionblume Physalis alkekengi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Physalis alkekengi L Gewohnliche Blasenkirsche FloraWeb de Lampionblume In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Physalis alkekengi bei Plants For A Future Thomas Meyer Blasenkirsche Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Heilpflanzen Physalis alkekengi Lampionblume deutsch grune Pflanzenteile gering giftig Physalis alkekengi Lampionblume deutsch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lampionblume amp oldid 230932353