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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Stechapfel Begriffsklarung aufgefuhrt Die Stechapfel Datura sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Nachtschattengewachse Solanaceae Die weltweit etwa 9 bis 14 Arten sind alle stark giftig StechapfelGemeiner Stechapfel Datura stramonium SystematikKerneudikotyledonenAsteridenEuasteriden IOrdnung Nachtschattenartige Solanales Familie Nachtschattengewachse Solanaceae Gattung StechapfelWissenschaftlicher NameDaturaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Verbreitung Herkunft 3 Systematik 4 Rauschmittel und Zierpflanze 5 Verwendung 6 Wirkungen 7 Arzneimittelgesetz 8 Astronym 9 Geschichte 9 1 China und Japan 9 2 Europa und Mittelmeerraum 9 3 Quellen 9 4 Historische Abbildungen 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Blanco des Indischen Stechapfel Datura metel L nbsp Habitus Laubblatter und Bluten von Datura discolor nbsp Frucht des Gemeinen Stechapfel Datura stramonium nbsp Samen vom Grossblutigen Stechapfel Datura inoxia nbsp Samen des Gemeinen Stechapfels Datura stramonium unter dem RasterelektronenmikroskopVegetative Merkmale Bearbeiten Stechapfel Arten sind einjahrige oder kurzlebige ausdauernde krautige Pflanzen die Wuchshohen von meist 0 5 bis 1 2 0 2 bis 2 m erreichen Die oberirdischen Pflanzenteile konnen unbehaart behaart oder flaumig sein wobei die Trichome in vielen verschiedenen Typen beispielsweise aufrecht niederliegend nach oben oder unten gewandt konisch einfach drusig oder nicht drusig vorkommen konnen Oftmals ist die Behaarung an jungen Pflanzenteilen dicht bis sehr dicht wahrend sie an alteren Pflanzenteilen nachlasst oder sogar ganz verschwindet Die sich dichotom verzweigenden Sprossachsen sind meist massiv nur bei der Art Datura ceratocaula sind sie hohl 1 Die Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die Blattstiele sind meist 5 bis 10 2 bis 16 cm lang Die einfachen Blattspreiten sind bei einer Lange von meist 8 bis 18 5 bis 30 cm eiformig bis eiformig lanzettlich mit meist ungleichmassig bis fast gleichmassig gestalteter Spreitenbasis und zugespitztem oberen Ende Der Blattrand ist ganzrandig zuruckgebogen stark oder auch leicht wellenformig gezahnt bis gelappt 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Bluten stehen in den Verzweigungen der Sprossachsen aufrecht oder schrag an mit Langen von meist 7 bis 15 5 bis 25 mm relativ kurzen Blutenstielen Die zwittrigen Bluten sind funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der zylindrische Kelch ist 2 5 bis 14 16 mm lang und besitzt meist funf selten auch drei bis sechs Kelchlappen oder Kelchzahne die dreieckig gleich oder ungleich geformt und zugespitzt bis spitz sind Die Lange der Kelchlappen oder zahne liegt meist bei 6 bis 12 mm kann aber auch 13 bis 35 mm betragen gelegentlich ist die Trennung der Kelchzahne nicht klar auszumachen Eine Art Datura ceratocaula besitzt einen auf einer Seite gespaltenen Kelch so dass dieser einem einzelnen Hochblatt ahnelt Nach der Bluhphase fallt der Kelch ab so dass nur an der Basis ein kreisformiger Rest bestehen bleibt Die sich in den Abendstunden offnende Blutenkrone ist grob trichter oder trompetenformig in Ausnahmefallen auch doppelt oder dreifach gefullt Sie ist einheitlich weiss lavendelfarbig oder violett gefarbt Je nach Art sind die Kronblatter 4 bis 6 9 5 cm oder 8 15 bis 21 cm lang Der Rand der Kronblatter ist funflappig Bei einigen Arten treten sekundare Kronlappen auf sodass die Bluten einen zehnlappigen Eindruck machen 1 Die Staubblatter befinden sich fur gewohnlich in der Krone die Staubfaden sind in der unteren Halfte der Krone fixiert Nur dort sind die Staubfaden mit Trichomen besetzt Die linear elliptischen Antheren kommen artabhangig in zwei verschiedenen Grossen vor zum einen 2 bis 5 mm zum anderen 5 bis 12 15 mm Entlang der Aufplatzlinie der Antheren sind sehr lange fadenformige Trichome zu finden Der Fruchtknoten ist konisch geformt zum Teil unterstandig durch die Ausbildung eines falschen Septums in der unteren Halfte oft vierkammrig Oft ist der Fruchtknoten mit unterschiedlich vielen kleinen fleischigen Stacheln versehen die sich gelegentlich in der Frucht vergrossern und versteifen Die Narbe ist zweilappig feucht und warzig 1 Ausser bei der Art Datura ceratocaula die nicht aufspringende weiche Beeren ausbildet sind die Fruchte aller Stechapfel Arten eiformige elliptische oder kugelformige vierkammrige Kapselfruchte die aufrecht oder zuruckgebogen an der Pflanze stehen Die Kapselfruchte springen an zwei selten an vier Klappen auf die manchmal unregelmassig angeordnet sind Das Perikarp der Fruchte ist meist schwach flaumartig behaart und mit bis zu 200 gleichformigen schlanken mit bis zu 50 verschiedenartig geformten scharfen Stacheln mit schwach behaarten Borsten oder zahlreichen stumpfen Hockerchen besetzt Die Lange der Stacheln variiert zwischen 0 5 und 3 2 cm In allen Arten steht der Frucht entgegengesetzt der kreisformige zuruckgebogene Uberrest des Kelches In den Fruchten befinden sich 25 150 bis 300 500 scheiben bis nierenformige Samen mit einer Lange von meist 4 bis 5 2 5 bis 6 mm Sie sind schwarz gelb oder braun teilweise mit weissen oder gelblichen Elaiosomen versehen 1 Verbreitung Herkunft BearbeitenArten der Gattung Datura wachsen uberall ausser in polaren und subpolaren Klimazonen Einige Arten stammen aus Asien andere aus Amerika Bei jetzt kosmopolitischen Arten wie Datura stramonium ist die ursprungliche Herkunft unsicher Der Gattungsname Datura kommt uber das Portugiesische aus einer indischen Sprache vgl Hindi dhatura Der Name ist bereits im Sanskrit als dhattura belegt Systematik BearbeitenDie Gattung enthielt fruher auch die mittlerweile als eigene Gattung abgesetzten Engelstrompeten Brugmansia Aufgrund phylogenetischer Untersuchungen konnen die verbleibenden Arten in vier Sektionen geteilt werden 2 nbsp Gemeiner Stechapfel Datura stramonium nbsp Frucht des Dornigen Stechapfels Datura ferox nbsp Habitus Laubblatter und Bluten von Datura wrightiiSektion Stramonium Bernh Dorniger Stechapfel Datura ferox L Datura quercifolia Humb Bonpl amp Kunth Sie kommt in den US BundesstaatenColorado Oklahoma Texas und Arizona in Mexiko und Honduras vor 3 Gemeiner Stechapfel Datura stramonium L Syn Datura bernhardii C E Lundstr 3 Sektion Dutra Bernh Grossblutiger Stechapfel Datura inoxia Mill Er kommt ursprunglich in Arizona Texas und Mexiko vor 3 Datura lanosa A S Barclay ex Bye Sie kommt im nordlichen Mexiko vor 4 3 Datura leichhardtii F Muell ex Benth Ursprunglich im zentralen und sudwestlichen Mexiko Ist in Australien ein Neophyt 3 Indischer Stechapfel Datura metel L Kultursippe vor allem in Asien verbreitet vielleicht in Kultur aus Datura inoxia hervorgegangen 5 Nach POWO kommt sie ursprunglich von Texas bis Kolumbien vor 3 Datura pruinosa Greenm Sie kommt im sudwestlichen Mexiko vor 3 Datura wrightii Regel Sie ist von den zentralen und westlichen Vereinigten Staaten bis Mexiko verbreitet 4 Sektion Ceratocaulis Bernh Datura ceratocaula Ortega Sie kommt in Mexiko vor 4 Sektion Discolor Datura discolor Bernh Sie kommt in Arizona Colorado Kalifornien und in Mexiko vor 4 3 Ohne Zuordnung zu einer Sektion Datura kymatocarpa A S Barclay Zentrales und sudwestliches Mexiko 3 Datura reburra A S Barclay Mexikanische Bundesstaaten Sonora und Sinaloa 3 Im Jahr 2013 wurde durch die Botaniker Bye und Luna eine weitere Art Datura arenicola Gentry ex Bye amp Luna beschrieben D R A Watson schlug fur sie eine neue Sektion Discola vor Die Art kommt als Lokalendemit nur in einem kleinen Gebiet auf der mexikanischen Halbinsel Niederkalifornien vor 6 Brugmansia Growers International fruher International Brugmansia amp Datura Society IBADS iBrugs 7 ist die offizielle International Cultivar Registration Authority ICRA fur die Gattung Datura Diese Rolle wurde im Jahr 2002 von der International Society for Horticultural Sciences ISHS zuerst an die American Brugmansia And Datura Society ABADS ubertragen Im August 2010 wechselte ABADS offiziell ihren Namen in IBADS iBrugs Heute lautet die Selbstbezeichnung Brugmansia Growers International Die Arten der Gattung Datura die als Zierpflanzen gegenuber den Engelstrompeten mindere Bedeutung besitzen werden aber weiterhin von ihr mitbetreut Rauschmittel und Zierpflanze BearbeitenIn Kulturen amerikanischer Ureinwohner besitzen diese Pflanzenarten sowohl zeremonielle als auch medizinische Bedeutung Neben der medizinischen Bedeutung wurde und wird Datura als Rauschmittel zur Bewusstseinsveranderung verwendet Zuni Priester benutzten die Pflanze um die Geister der Ahnen zu kontaktieren oder die Identitat von Dieben zu ermitteln In den westlichen Industrienationen war die Verwendung vor allem in den 1970er Jahren bei jugendlichen Konsumenten zeitweise in Mode dies wird vor allem auf die damals popularen Werke von Carlos Castaneda zuruckgefuhrt in denen der Gebrauch erwahnt wird Heute noch auftretende Vergiftungsfalle betreffen aber weitaus haufiger die verwandten Engelstrompeten Brugmansia 8 Die Rolle der Datura Drogen in den europaischen Hexensalben und bei den Gebrauchen der Sinti und Roma wird kontrovers beurteilt 9 Ublich sei die Zubereitung als Tee oder die orale Aufnahme von Samen Wirksam sind die halluzinogenen psychoaktiven Substanzen Hyoscyamin und Scopolamin Berichtet wird von lebhaften szenischen Halluzinationen und der Unterdruckung unangenehmer Emotionen allerdings verbunden mit motorischer Unruhe Bei hoherer Dosierung kommt es zum Delir und schweren atropinergen Wirkungen die lebensbedrohend sein konnen 10 Vom Konsum des Stechapfels sei dringend abzuraten der Wirkstoffgehalt der hochgiftigen Pflanze konne sehr unterschiedlich sein weshalb die Gefahr einer todlichen Uberdosierung sehr hoch sei 11 Stechapfel werden teilweise als Zierpflanze verwendet allerdings weitaus seltener als die ahnlichen Engelstrompeten die fruher auch zur Gattung Datura gerechnet wurden Vor dieser Nutzung wird allerdings wegen der Giftigkeit beider Gattungen teilweise gewarnt 12 13 Eine entsprechende Vorschrift dazu besteht allerdings nicht Fachleute halten ein generelles Verbot nicht fur zielfuhrend 14 15 Nach der DIN 18034 Spielplatze Vorgaben zu Einfriedung Spielsand und Wasser vom 1 April 2021 wird allerdings von der Verwendung von Stechapfel und Engelstrompete wie aller auf der Giftpflanzenliste des Bundesministeriums fur Umwelt Naturschutz und Reaktorsicherheit vom 17 April 2000 aufgefuhrten Pflanzenarten 16 an Spielplatzen abgeraten Verwendung BearbeitenAlle Datura Arten sind Giftpflanzen Sie enthalten Alkaloide im Wesentlichen Hyoscyamin Atropin und Scopolamin Der weisse Stechapfel wird zur Gewinnung der Alkaloide benutzt Er wird selten als Krampfloser bei Asthma bronchiale und Keuchhusten oder als auswurfforderndes Mittel bei Bronchitis eingesetzt wobei bei der Anwendung stets zu beachten ist dass die wissenschaftliche Medizin bei diesen Erkrankungen wirksamere und sicherere Medikamente zur Verfugung stellt Im Bundesanzeiger vom 1 Februar 1990 veroffentlichte die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes eine Negativ Monographie uber Stramoniumblatter und Stramoniumsamen Darin wird geurteilt dass eine therapeutische Anwendung dieser Drogen nicht zu vertreten sei 17 Wirkungen BearbeitenDer Konsum des Stechapfels kann zu sehr ausgepragten und kaum zu bewaltigenden echten Halluzinationen typischerweise bedrohlicher Natur fuhren Horrortrip Viele Konsumenten berichten dass die Wirkung verglichen mit anderen Drogen ausserst unangenehm sei Sie kann bei hohen Dosierungen mehrere Tage anhalten Durch Bewusstseinstrubung und Kontrollverlust besteht dabei ein hohes Unfallrisiko Die therapeutische Breite der Datura ist ausserst schmal und Wirkstoffgehalt und Zusammensetzung schwanken sehr stark Die Konzentration kann je nach Standort zwischen 0 2 und 0 4 und daruber liegen und auch innerhalb einer einzelnen Pflanze noch stark schwanken Dies macht eine genaue Dosierung auf Anhieb unmoglich Ein Herantasten an die vorab gewunschte Dosierung wird dadurch erschwert dass man sich durch die echt halluzinogene Wirkung seines Zustandes selbst nicht bewusst ist Aufgrund der hohen Toxizitat der Stoffe treten bereits bei niedriger Dosierung starke Vergiftungserscheinungen auf derer man sich selbst ebenfalls nicht bewusst wird Hohere Dosierungen enden nicht selten todlich Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig vor allem durch die Alkaloide Scopolamin und Hyoscyamin vgl Tollkirsche Bei der Isolierung von S Hyoscyamin aus der Pflanze bildet sich durch Racemisierung Atropin Die letale Dosis liegt bei Scopolamin bei 50 mg bereits niedrigere Dosen konnen den Tod durch Atemlahmung herbeifuhren Bei Kindern konnen schon 4 bis 5 g der Blutenblatter zum Tode fuhren Vergiftungssymptome und mogliche Folgen rasender Puls Hautrotung Pupillenerweiterung Muskelzuckungen trockener Mund Durst Unruhe Rededrang Schluck und Sprachstorungen Schlafrigkeit und oder Halluzinationen Verwirrtheit Seh und Gleichgewichtsstorungen Herzrhythmusstorungen und komatose Zustande Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlahmung 18 19 Arzneimittelgesetz BearbeitenArzneimittel die Datura Arten oder ihre Zubereitungen enthalten sind in Deutschland verschreibungspflichtig Stand 2016 20 Astronym BearbeitenDer Asteroid 1270 Datura ist nach den Stechapfeln benannt Geschichte BearbeitenChina und Japan Bearbeiten Die Bluten und Samen einer nicht sicher bestimmbaren Datura Art 曼陀罗 wurden 1590 im chinesischen Pharmakologiebuch Bencao Gangmu als Mittel gegen Epilepsie bei Kleinkindern und gegen Aftervorfall sowie als Bestandteil von Betaubungs Arzneien beschrieben 21 Im Chinesischen Arzneibuch 1985 werden die Bluten von Datura metel zu 0 2 bis 0 6 g in Pulverform innerlich bei Asthma bronchiale Kalte Bauchschmerz Wind Feuchtigkeits Rheuma Schmerz und bei der Epilepsie von Kleinkindern empfohlen 22 Datura metel war der Hauptbestandteil des Narkotikums das der japanische Arzt Hanaoka Seishu bei seinen Operationen anwandte Europa und Mittelmeerraum Bearbeiten Die Autoren des arabischen Mittelalters beschrieben die Wirkung einer nux methel als Datura metel gedeutet als betaubend und schadlich fur das Gehirn Sie sei dem Herzen feindlich und eine Drachme davon eingenommen sei todlich Die fruhesten sicheren schriftlichen Belege uber eine Kenntnis von Datura Arten in Nordeuropa finden sich bei den Botaniker Arzten des 16 Jahrhunderts In seinem 1543 erschienenen New Kreuterbuch zahlte Leonhart Fuchs unter den Nachtschatten eine Art auf die in welſch landen ſtramonia vnnd Pomum ſpinosum genannt wurde Die von Fuchs beigefugte Beschreibung des Habitus der Pflanze und ihre Abbildung deuten auf Datura metel In der zweiten Ausgabe seines Kreutterbuchs 1546 fugte auch Hieronymus Bock ein Kapitel uber Stechopffel oder Paracoculi ein Der Nurnberger Apotheker Georg Oelinger hatte ihm fremde Samen geschickt Bock liess sie keimen und beschrieb die sich entwickelnde Pflanze als Datura metel von der er in Anlehnung an Fuchs auch eine Abbildung beifugte Er wusste dass die Pflanze in Venedig Melo Spinus Stechapfel oder Paracoculi genannt wurde Vom Aussehen her reihte er sie unter die Nachtschattengewachse ein Der portugiesische Botaniker Cristobal Acosta beschrieb 1578 drei Datura Arten die sich jedoch nicht sicher bestimmen lassen Darauf aufbauend unterschied Joachim Camerarius 1586 zwei Datura Arten Eine medizinisch therapeutische Verwendung der Datura wurde bis ins 18 Jahrhundert nicht in Erwagung gezogen 1762 untersuchte Anton von Storck der Leibarzt der osterreichischen Kaiserin Maria Theresia den moglichen medizinischen Nutzen der giftigen Krauter Eisenhut Bilsenkraut und Stechapfel Er stellte einen wassrigen Extrakt aus der ganzen Stechapfelpflanze her probierte diesen in steigenden Dosen im Selbstversuch und behandelte dann damit erfolgreich Patienten die an Wahnwitz Schwindel mit Wahnwitz und Raserei fallender Sucht mit Verwirrung und Wut litten Bei einem Patienten mit Gicht brachte die Gabe des Stechapfelextrakts jedoch Verschlimmerung des Gichtleidens Im Verlauf des 19 Jahrhunderts wurden diese Therapieanregungen Storcks nur zogerlich aufgenommen Zu den psychiatrischen Indikationen wurde als Hauptindikation die Losung von Asthmaanfallen durch die Inhalation des Rauchs der Stechapfelblatter und oder Stechapfelsamen hinzugefugt Wilhelm Griesinger empfahl Datura als Mittel gegen akustische Halluzinationen 23 Quellen Bearbeiten China Stuart 1911 24 Arabisches Mittelalter Avicenna 11 Jh 25 Pseudo Serapion 13 Jh 26 Ibn al Baitar 13 Jh 27 16 Jahrhundert Leonhart Fuchs 1543 28 Hieronymus Bock 1546 29 Cristobal Acosta 1578 1585 30 Camerarius 1586 31 18 19 Jahrhundert Nicolas Lemery 1699 1721 32 Onomatologia medica completa 1755 33 Anton von Storck 1762 63 34 Jean Louis Alibert 1808 35 Hecker 1814 15 36 Mathieu Orfila 1815 1852 37 Jacques Joseph Moreau 1841 38 Pereira Buchheim 1846 48 39 Van Hasselt 1862 40 August Husemann Theodor Husemann 1871 41 Theodor Husemann 1883 42 Hermann Hager 1873 74 43 Wolfgang Schneider 1974 44 Historische Abbildungen Bearbeiten nbsp Leonhart Fuchs 1543 nbsp Hieronymus Bock 1546 nbsp Cristobal Acosta 1585 nbsp Mattioli Handsch Camerarius 1586 Li Datura metel Re Datura stramonium Literatur BearbeitenUlrike Lindequist Datura In Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Springer 5 Auflage Berlin etc 1992 Band 4 Drogen A D S 1138 1154 ISBN 3 540 52688 9 Ulrike und Hans Georg Preissel Engelstrompeten Brugmansia und Datura Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 1997 ISBN 3 8001 6614 3 Bert Marco Schuldes Psychoaktive Pflanzen Nachtschatten Verlag ISBN 3 925817 64 6 Horst Wirth Die Tollkirsche und andere medizinisch angewandte Nachtschattengewachse A Ziemsen Verlag Lutherstadt Wittenberg 1965 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Armando T Hunziker The Genera of Solanaceae A R G Gantner Verlag K G Ruggell Liechtenstein 2001 ISBN 3 904144 77 4 S 149 153 E S Mace C G Gebhardt R N Lester AFLP analysis of genetic relationships in the tribe Datureae Solanaceae In TAG Theoretical and Applied Genetics Volume 99 Nummer 3 4 August 1999 S 634 641 doi 10 1007 s001220051278 a b c d e f g h i j Datenblatt Datura bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science a b c d Datura im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 5 Dezember 2017 Mario Luna Cavazos Robert Bye Meijun Jiao 2009 The origin of Datura metel Solanaceae genetic and phylogenetic evidence Genetic Resources and Crop Evolution 56 263 doi 10 1007 s10722 008 9363 5 D Robert A Watson 2013 Datura arenicola Solanaceae A New Species in the New Section Discola from Baja California Sur Mexico Madrono 60 3 217 228 doi 10 3120 0024 9637 60 3 217 iBrugs Cultivar Registration Information Memento vom 28 Februar 2011 im Internet Archive Jochen Gartz Alexander Ochse Naturdrogen und ihr Gebrauch Nachtschatten Verlag Solothurn 2012 ISBN 978 3 03788 224 5 Abschnitt 4 2 1 Der Stechapfel Datura sp Heinrich Marzell Stechapfel In Handworterbuch des deutschen Aberglaubens Band 8 Berlin 1937 Sp 359 361 F Lohrer R Kaiser 1999 Biogene Suchtmittel Neue Konsumgewohnheiten bei jungen Abhangigen Der Nervenarzt 70 1029 1033 Drogenlexikon Stechapfel Mitteilung der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA abgerufen am 19 Sep 2020 Stechapfel wurde gepflanzt Giftpflanzen auf stadtischen Flachen Schaufenster Mettmann City Anzeigenblatt GmbH vom 23 Oktober 2019 Lebensgefahr fur Kinder und Tiere Diese giftigen Pflanzen im Garten nicht unterschatzen HNA Hessische Niedersachsische Allgemeine 6 Juli 2021 Ursula Maier Giftpflanzen Beschauen nicht kauen Broschure herausgegeben von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung e V DGUV November 2006 DGUV Information 202 023 PDF Bundesamt fur Naturschutz BfN Herausgeber Leitfaden Naturerfahrungsraume in Grossstadten Eine Arbeitshilfe fur Vorbereitung Planung Einrichtung und Betrieb Bonn Bad Godesberg 2020 PDF Liste giftiger Pflanzenarten Bundesanzeiger 52 86 vom 06 Mai 2000 S 8517 Negativ Monographie Bundesanzeiger Nr 22a vom 1 Februar 1990 Digitalisat Theodor Husemann und A Husemann Handbuch der Toxikologie Im Anschlusse an die zweite Auflage von A W M van Hasselts Handleiding tot de vergiftleer Reimer Berlin 1862 Band I S 474 478 Digitalisat Ulrike Lindequist Datura In Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis Springer 5 Auflage Berlin etc 1992 Band 4 Drogen A D S 1138 1154 Anlage 1 zur Arzneimittelverschreibungsverordnung Stand Oktober 2016 Zitiert nach dem Bencao Gangmu Buch 17 Kapitel 23 Kommentierter Reprint VR China 1975 Band II S 1211 Zitiert nach der Pharmakopoe der VR China 1985 Band I S 105 Hans Bangen Geschichte der medikamentosen Therapie der Schizophrenie Berlin 1992 ISBN 3 927408 82 4 Seite 21 George Arthur Stuart Chinese Materia Medica Vegetable Kindom Shanghai 1911 S 145 Digitalisat Avicenna 11 Jh Canon Bd II Uberarbeitung durch Andrea Alpago Basel 1556 S 275 Nux methel Digitalisat Pseudo Serapion 13 Jh Druck Ausgabe Venedig 1497 Nux methel Digitalisat Abu Muhammad ibn al Baitar 13 Jh Kitab al jamiʿ li mufradat al adwiya wa al aghdhiya Grosse Zusammenstellung uber die Krafte der bekannten einfachen Heil und Nahrungsmittel Ubersetzung Joseph Sontheimer Hallberger Stuttgart 1840 Band I S 269 Digitalisat Leonhart Fuchs New Kreutterbuch 1543 Kapitel 265 Von Nachtschatten Namen Geschlecht Das dritt wurdt in welschen landen Stramonia vnnd Pomum spinosum genent darumb haben wirs auch der rauhen vnnd stechenden frucht halben Rauch oder Stechend opffel geheyssen Digitalisat Abbildung Digitalisat Hieronymus Bock Kreutter Buch 1546 Teil II Kapitel 128 Digitalisat Cristobal Acosta Tractado Delas Drogas y medicinas de las Indias Orientales Burgos 1578 S 85 92 Dela Datura Digitalisat Trattato delle droghe medicinali Venedig 1585 S 66 71 Della Datura Digitalisat Camerarius Kreuterbuch 1586 Blatt 377r 378r Digitalisat Nicolas Lemery Dictionnaire universel des drogues simples Paris 1699 S 254 Digitalisat Ubersetzung Vollstandiges Materialien Lexicon Zu erst in Frantzosischer Sprache entworffen nunmehro aber nach der dritten um ein grosses vermehreten Edition ins Hochteutsche ubersetzt Von Christoph Friedrich Richtern Leipzig Johann Friedrich Braun 1721 Sp 393 Digitalisat Albrecht von Haller Herausgeber Onomatologia medica completa oder Medicinisches Lexicon das alle Benennungen und Kunstworter welche der Arzneywissenschaft und Apoteckerkunst eigen sind deutlich und vollstandig erklaret Gaumische Handlung Ulm Frankfurt am Main Leipzig 1755 Sp 534 Digitalisat Anton von Storck Abhandlung von dem sicheren Gebrauch und der Nutzbarkeit des Stechapfels des Bilsenkrauts und des Eisenhutleins Zurich 1763 Digitalisat Die lateinische Erstausgabe war 1762 in Wien erschienen Jean Louis Alibert Nouveaux elements de therapeutique et de matiere medicale Crapart Paris 1803 4 XII Band I S 428 430 Pomme epineuse Digitalisat August Friedrich Hecker s practische Arzneimittellehre Revidiert und mit neuesten Entdeckungen bereichert von einem practischen Arzte Camesius Wien Band I 1814 S 447 451 Nux vomica Digitalisat Mathieu Orfila Traite des poisons tires des regnes mineral vegetal et animal ou toxilogie generale consideree sous les rapports de la physiologie de la pathologie et de la medecine legale Crochard Paris 1814 1815 Band II 1 Teil 1815 S 240 245 Datura Stramonium Digitalisat G Krupp Ubersetzer Lehrbuch der Toxikologie Von M Orfila nach der funften Auflage aus dem Franzosischen mit selbstandigen Zusatzen bearbeitet Vieweg und Sohn Braunschweig Band II 1853 S 408 412 Daturin Datura Stramonium Digitalisat Jacques Joseph Moreau Memoire sur le traitement des hallucinations par le Datura stramonium Paris 1841 Digitalisat Jonathan Pereira s Handbuch der Heilmittellehre Nach dem Standpunkte der deutschen Medicin bearbeitet von Rudolf Buchheim Leopold Voss Leipzig 1846 48 Band II 1848 S 319 322 Datura Stramonium Digitalisat Alexander Willem Michiel van Hasselt J B Henkel Ubersetzer Handbuch der Giftlehre fur Chemiker Arzte Apotheker und Gerichtspersonen Vieweg Braunschweig 1862 Teil I S 306 310 Datura Digitalisat August Husemann Theodor Husemann Die Pflanzenstoffe in chemischer physiologischer pharmakologischer und toxikologischer Hinsicht Fur Aerzte Apotheker Chemiker und Pharmakologen Springer Berlin 1871 S 430 455 Atropin Daturin Digitalisat Theodor Husemann Handbuch der gesamten Arzneimittellehre Springer Berlin 2 Aufl 1883 Band II S 1094 1096 Digitalisat Hermann Hager Commentar zur Pharmacopoea Germanica Springer Berlin 1873 1874 Band I S 670 Stechapfelkrautextrakt Digitalisat Band II S 68 Stechapfelblatter Digitalisat S 678 Stechapfelsamen Digitalisat S 809 Stechapfelsamentinktur Digitalisat Wolfgang Schneider Lexikon zur Arzneimittelgeschichte Sachworterbuch zur Geschichte der pharmazeutischen Botanik Chemie Mineralogie Pharmakologie Zoologie Govi Verlag Frankfurt a M Band 5 2 1974 S 15 17 Datura Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stechapfel Datura Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stechapfel In Erowid englisch Die Giftpflanze Grossblutiger Stechapfel Die Giftpflanze Indischer Stechapfel Informationen unter drug infopool de Beschreibung zu Stechapfel und Engelstrompete Toxikologie des Gemeinen Stechapfels Uni Zurich iBrugs International Brugmansia amp Datura Society englisch Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stechapfel amp oldid 239142098