www.wikidata.de-de.nina.az
Der Aggregator Pseudo Serapion auch Liber aggregatus in medicinis simplicibus ist eine von Ibn Wafid im 11 Jahrhundert wahrscheinlich in Toledo Tortosa verfasste Arzneimittellehre Sie wurde irrtumlich Yuhanna ibn Sarabiyun latinisiert Johannes Serapion junior einem arabischen Autor aus dem 9 Jahrhundert zugeschrieben Simon von Genua ubersetzte das Werk um 1290 mit Hilfe des Juden Abraham von Tortosa ins Lateinische Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte und Inhalt 2 Nachwirkung 3 Werkausgaben und Ubersetzungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte und Inhalt Bearbeiten nbsp Seite aus einer italienischen Ubersetzung des Aggregators um 1400 Ibn Wafid verwendete in seinem Drogenhandbuch Kitab al adwiya al mufrada eine arabische Quelle das Ǧamiʿ al adwiya al mufrada des Abu Bakr Hamid ben Samagun aus dem 10 Jahrhundert die ihrerseits hauptsachlich auf den Schriften von Galenos von Pergamon und Pedanios Dioskurides basierte und die er um weitere arabische Quellen erweiterte Um 1250 wurde der bereits im 11 Jahrhundert durch Pseudo Serapion erweiternd bearbeitete Text noch einmal anonym aktualisiert Daraus entstand dann Ende des 13 Jahrhunderts die Fassung von Simon von Genua und Abraham aus Tortosa welche als Liber aggregatus in medicinis simplicibus bekannt wurde 1 Der Kanon der Medizin des Avicenna wurde fur die Bearbeitungen nicht herangezogen Aus dem 14 und 15 Jahrhundert sind zwei italienische Ubersetzungen erhalten darunter vor 1404 das Erbario Carrarese genannte Ms Egerton 2020 2 in paduanischer Mundart deutschsprachige Ausgaben etwa die Bearbeitung durch den Zurcher Apothekerknecht Hans Minner 3 4 seit dem 15 Jahrhundert 5 6 Im ersten Teil des Werkes werden Wirkungsgrade und Wirkungsweisen beschrieben der zweite Teil enthalt Darstellungen von rund 460 Einzeldrogen pflanzlicher tierischer und mineralischer Herkunft Nachwirkung BearbeitenZusammen mit dem Circa instans bildete der Aggregator die Basis fur grosse Kompilationen des Spatmittelalters u a fur das Leipziger Drogenkompendium und das erste gedruckte illustrierte Krauterbuch den Gart der Gesundheit Werkausgaben und Ubersetzungen BearbeitenOctavianus Scotus Hrsg Serapio Liber Serapionis de simplici medicina In Practica Io Serapionis dicta breviarum Bonetus Locatellus Venedig 1497 Digitalisat Pseudo Serapion Eine grosse arabische Arzneimittellehre Band 2 Der Liber aggregatus in medicinis simplicibus des Pseudo Serapion aus der Mitte des 13 Jahrhunderts Deutsche Ubersetzung nach der Druckfassung von 1531 von Jochem Straberger Schneider Baden Baden 2009 DWV Schriften zur Medizingeschichte Band 6 2 Jochem Straberger Schneider Pseudo Serapion Eine grosse arabische Arzneimittellehre Deutscher Wissenschaftsverlag Baden Baden 2009 ISBN 978 3 8688 8009 0 Literatur BearbeitenJohannes Gottfried Mayer Das Leipziger Drogenkompendium Leipzig Universitatsbibliothek Cod 1224 und seine Quellen In Konrad Goehl Johannes Gottfried Mayer Hrsg Editionen und Studien zur lateinischen und deutschen Fachprosa des Mittelalters Festgabe fur Gundolf Keil Konigshausen und Neumann Wurzburg 2000 ISBN 3 8260 1851 6 S 207 ff Weblinks BearbeitenDigitalisat einer Handschrift aus dem fruhen 14 Jahrhundert Harley MS 3745 Digitalisat eines Druckes von 1531 Der Aggregator Pseudo Serapion des Ibn Wafid Einzelnachweise Bearbeiten Gundolf Keil blutken bloedekijn Anmerkungen zur Atiologie der Hyposphagma Genese im Pommersfelder schlesischen Augenbuchlein 1 Drittel des 15 Jahrhunderts Mit einer Ubersicht uber die augenheilkundlichen Texte des deutschen Mittelalters In Fachprosaforschung Grenzuberschreitungen Band 8 9 2012 2013 S 7 175 hier S 96 f Christina Becela Deller Ruta graveolens L Eine Heilpflanze in kunst und kulturhistorischer Bedeutung Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Wurzburg 1994 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 1998 Wurzburger medizinhistorische Forschungen Band 65 ISBN 3 8260 1667 X S 241 Ursula Schmitz Hrsg Hans Minners Thesaurus medicaminum Pharmaziehistorische Untersuchungen zu einer alemannischen Drogenkunde des Spatmittelalters Mathematisch naturwissenschaftliche Dissertation Marburg L Wurzburg 1974 Quellen und Studien zur Geschichte der Pharmazie Band 13 Gundolf Keil Hans Minner In Francois Ledermann Hrsg Schweizer Apotheker Biographie Mosaiksteine zur Geschichte des Schweizerischen Apothekervereins 1843 1993 Festschrift zum 150jahrigen Bestehen Bern 1993 Veroffentlichungen der Schweizerischen Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Band 12 S 244 246 Gundolf Keil 2012 2013 S 97 Gundolf Keil 2012 20113 S 118 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aggregator Pseudo Serapion amp oldid 238140567