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Die Skulpturensammlung und das Museum fur Byzantinische Kunst Name der Gesamtabteilung Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst ist eine Spezialsammlung der Staatlichen Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz und beherbergt im Bode Museum einen der weltweit bedeutendsten Bestande an Bildwerken von der Spatantike bis zum beginnenden 19 Jahrhundert Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin Blick auf das Bode Museum 2012 DatenOrt Berlin Berlin Mitte MuseumsinselArt KunstmuseumEroffnung 1830Website www smb museumISIL DE MUS 815614 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 2 1 Museum fur Byzantinische Kunst 2 2 Skulpturensammlung 2 2 1 Deutsche Bildwerke 2 2 2 Niederlandische Bildwerke 2 2 3 Franzosische Bildwerke 2 2 4 Italienische Bildwerke 2 2 5 Spanische und portugiesische Bildwerke 3 Literatur 4 Weblinks 4 1 Presseartikel 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWie die meisten Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin geht auch die Skulpturensammlung in ihrem Grundbestand auf den Kunstbesitz der brandenburgisch preussischen Herrscher zuruck 1828 wurde extra fur das in Grundung befindliche Museum die romische Sammlung des Koniglich Preussischen Generalkonsuls Jakob Ludwig Salomon Bartholdy angekauft die neben einem bemerkenswerten Bestand antiker Kleinkunst auch eine Reihe von Majoliken und Skulpturen der italienischen Fruhrenaissance enthielt All diese Bestande waren bei der Eroffnung des Museums der Antikenabteilung angeschlossen worden und bildeten damals noch keine eigenstandige Sammlung Erst als der italienische Maler Cesare Mussini dem Museum 1839 zwei italienische Quattrocento Busten schenkte begann man daruber nachzudenken den bereits vorhandenen Bestand auszubauen und zu erganzen Eine hervorragende Moglichkeit dafur ergab sich bereits 1841 1842 als Gustav Friedrich Waagen der sich auf einer Einkaufsreise fur die Gemaldegalerie in Italien befand in Venedig rund 80 Bildwerke aus der Sammlung des venezianischen Antiquars Francesco Pajaro angeboten wurden die dieser fur 13 260 Franc erwarb Diese Sammlung enthielt Sarkophage aus der Langobardenzeit byzantinische Architekturelemente venezianische Dekorationselemente und Reliefs vier Busten von Alessandro Vittoria eine Altartafel von Jacopo Sansovino und die beiden beruhmten Schildhalter des Tullio Lombardo die dieser fur das Grabmal des Dogen Andrea Vendramin geschaffen hatte In Berlin war man von dieser Erwerbung begeistert und ermachtigte Waagen neben Gemalden auch weitere Bildwerke anzukaufen so dass er auf seiner Italienreise noch etwa 25 weitere Werke der italienischen Fruhrenaissance erwarb darunter ein Madchenkopf von Mino da Fiesole und die beruhmte Buste der Marietta Strozzi von Desiderio da Settignano 1844 erwarb der preussische Gesandte Alexander von Minutoli das Apsismosaik aus der Kirche San Michele in Affrisco in Ravenna nbsp Ravensburger Schutzmantelmadonna um 1480Mit dem Erwerb bedeutender nordalpiner Bildwerke fur die spater an das Berliner Museum uberfuhrte Kunstkammer darunter die 1850 gezielt angekaufte spatgotische Ravensburger Schutzmantelmadonna wurde bereits der Grundstein fur den spateren Ausbau der Skulpturenabteilung als gesamteuropaische Sammlung gelegt 1859 wurden die Skulpturen aus dem Alten Museum in das Neue Museum uberfuhrt Nach diesen hoffnungsvollen Ansatzen stagnierte der weitere Aufbau der Sammlung da man allgemein die irrige Meinung vertrat dass es keine bedeutenden Originalwerke mehr geben wurde die zum Verkauf stunden Zwar war der Generaldirektor der Koniglichen Museen Ignaz von Olfers ein bekennender Liebhaber italienischer Skulpturen doch wollte er diese vornehmlich durch Gipsabgusse prasentieren So gelangten in den Folgejahren nur einige wenige weitere Werke in die Sammlung darunter das Modell eines Flussgottes von Giovanni Bologna und die grosse Buste Papst Alexander VI die lange Zeit als Werk von Pasquale da Caravaggio galt Dies sollte sich erst andern als 1872 Wilhelm von Bode zum Assistenten von Julius Meyer dem neuen Direktor der Gemaldegalerie berufen wurde und er damit fur die Renaissance Abteilung der Skulpturen verantwortlich war Bode begleitete Meyer 1872 1873 auf seiner Einkaufstour fur das Berliner Museum nach Italien und war dabei fur den Erwerb der Buste des Malers Carlo Maratta von Francesco Maratti Padovano und einem Kopf Benedikt XIV von Pietro Bracci verantwortlich der den Skulpturenbestand zeitlich bis ins 18 Jahrhundert ausdehnte und damit bereits andeutete welcher Umfang dem jungen Museumsmann fur eine Skulpturensammlung vorschwebte In den Folgejahren erwarb Bode in schneller Reihenfolge mit der Marmorbuste des Niccolo Strozzi von Mino da Fiesole der aus Ton gebrannten Buste des Filippo Strozzi von Benedetto da Maiano der Buste einer Prinzessin von Neapel von Francesco Laurana und der Bronzestatuette Johannes des Taufers von Donatello einige der bekanntesten italienischen Werke fur die Skulpturensammlung 1875 gelangten mit der endgultigen Auflosung der konigliche Kunstkammer zahlreiche weitere Objekte an die Museen Parallel dazu wurden eine Reihe weiterer Werke aus den koniglichen Schlossern in Museumsbesitz uberfuhrt So gelangten zahlreiche Arbeiten aus Elfenbein und Werke von Tilman Riemenschneider Conrat Meit niederlandische Bildwerke und auch wieder eine Reihe italienischer Arbeiten in die offentlichen Berliner Sammlungen 1879 gelang Bode der Ankauf der beruhmten Marmorstatue des jugendlichen Johannes Kriegsverlust den er fur den beruhmten Giovannino von Michelangelo Buonarotti hielt dessen Autorenschaft aber immer umstritten blieb bis das Werk endgultig als Arbeit eines Florentiner Nachfolgers anerkannt wurde Ab 1885 war Bode war alleiniger Leiter der Skulpturenabteilung Er bemuhte sich verstarkt darum die nachantiken Bildwerke und die auf verschiedene Abteilungen verteilten Kunstwerke der fruhchristlich byzantinischen Epoche in einer neuen eigenstandigen Sammlung der Abteilung der Bildwerke der christlichen Epochen zu vereinigen Gleichzeitig forcierte er den Erwerb weiterer Werke zu denen neben weiteren italienischen Arbeiten nun auch verstarkt deutsche Arbeiten der Gotik und Renaissance gehorten Ab den 1890er Jahren verfolgte Bode verstarkt das Anliegen die qualitativ und quantitativ bestehende Lucke zwischen Antike und Mittelalter zu schliessen und auch die Abteilung spatantiker und byzantinischer Kunst in den Berliner Museen auf einen hoheren Level zu heben In der Folge erfolgten zahlreiche gezielte Ankaufe in Konstantinopel Agypten und auch Rom Dabei bediente er sich der Kennerschaft von solch bedeutenden Gelehrten wie Josef Strzygowski und Oskar Wulff Des Weiteren wurden die Berliner Ausgraber in Kleinasien angewiesen bei ihren Funden verstarkt nach passenden Objekten Ausschau zu halten und diese fur Berlin zu sichern Daneben engagierte sich Bode auch verstarkt beim Ausbau der reichen Berliner Privatsammlungen aus denen die Berliner Sammlung spater zahlreiche Schenkungen erhielt Zu den namhaftesten Gonnern der Sammlung gehorten vor allem Eduard und James Simon Adolf von Beckerath August Karl Graf von Donhoff Friedrichstein Alfred Beit Richard von Kaufmann August Freiherr von der Heydt und Alfred Thiem Ab 1897 wuchs die Sammlung erheblich durch den von Bode begrundeten Kaiser Friedrich Museums Verein nbsp Vitrine mit im Zweiten Weltkrieg schwer beschadigten italienischen SkulpturenMit der Eroffnung des Gebaudes des Kaiser Friedrich Museums heute Bode Museum im Jahr 1904 bezog die Sammlung erstmals ein eigenes Haus und wurde vor allem im Bereich der italienischen Fruhrenaissance in sogenannten Stilraumen zusammen mit Bildern der Gemaldegalerie sowie Mobeln originalen oder nachempfundenen Architekturelementen Boden Decken und Gobelins gezeigt 1906 initiierte Bode dann den Neubau eines Museums fur altere deutsche Kunst i e das Deutsche Museum als Teil des heutigen Pergamonmuseums das 1930 eroffnet wurde Die deutschen altniederlandischen und vorbarocken franzosischen Bildwerke wurden hierher in das neu entstandene Deutsche Museum uberfuhrt wo sie bis 1939 verblieben Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde die Sammlung geschlossen und das bewegliche Inventar erst in den Museumskellern und spater teilweise in die Flakturme Zoo und Friedrichshain verbracht Von dort wurden in den letzten Kriegstagen zahlreiche Kunstwerke vor allem Kleinplastik samtliche Arbeiten aus Elfenbein und spatantiker Schmuck in die Kalibergwerke Merkers und Grasleben ausgelagert wo sie den amerikanischen Truppen in die Hande fielen und spater nach Wiesbaden verbracht wurden Die im Flakturm Friedrichshain verbliebenen Kunstwerke fielen nach Kriegsende wahrscheinlich zu einem grossen Teil einem verheerenden Brand zum Opfer Zu den verlorenen oder nur noch in Fragmenten erhaltenen Skulpturen gehoren Werke aus den Werkstatten von Erasmus Grasser Tilman Riemenschneider Veit Stoss von Paul Egell Gregor Erhard Peter Flotner Jorg Lederer Hans Leinberger Benedetto da Maiano Giovanni Bologna Desiderio da Settignano Donatello Mino da Fiesole Lorenzo Ghiberti Francesco Laurana Giovanni Pisano Nicola Pisano Andrea Della Robbia Luca della Robbia Antonio Rossellino Andrea del Verrocchio und Alessandro Vittoria Viele weitere heute ausgestellte Werke zeigen kriegsbedingte kleinere Schaden Die Abteilung spatantiker und byzantinischer Kunst verlor etwa ein Drittel ihres Bestandes die Skulpturensammlung rund 1400 Bildwerke 1 Wie viele Kunstwerke sich davon als Beutekunst in Russland oder in Sammlungen an anderen Orten befinden ist unbekannt Fest steht nur dass 39 nach Kriegsende beschlagnahmte Skulpturen von der Sowjetunion nicht zuruckgegeben wurden Daruber hinaus ist eine Objektliste des Puschkin Museums aus dem Jahr 1955 bekannt die weitere ehemals im Flakturm Friedrichshain ausgelagerte Werke nennt die sich dort vermutlich noch immer befinden Darunter befinden sich nach neueren Recherchen die im Rahmen der Erstellung eines Verlustkatalogs vorgenommen wurden Werke von Donatello Johannes der Taufer Die Geisselung Christi zwei weitere ihm zugeschriebene Werke Madonna Amor von Lorenzo Ghiberti Karyatide von Giovanni Pisano die beiden Sibyllen von Nicolo Pisano Erhohung eines Bischofs von Mino da Fiesole Bildnisbuste eines Madchens von Luca della Robbia Madonna Friedrichstein Genueser Madonna und von Andrea del Verrocchio Die Grablegung Christi Uber ihren Zustand ist nichts bekannt Weitere Kunstwerke vor allem Kleinplastiken gingen an den Auslagerungsstatten Salzbergwerk Kaiseroda Merkers und Salzbergwerk Grasleben verloren Einige dieser vermissten Werke tauchten nach 1945 im internationalen Kunsthandel auf und konnten teilweise zuruckgefuhrt werden Bald nach Kriegsende begann man mit der Bergung und dem Wiederaufbau der Berliner Museen Eine erste Sichtung der auf der Museumsinsel verbliebenen Kunstgegenstande ergab dass unter anderem noch 583 Skulpturen vorhanden waren Dazu kamen weitere 32 Kunstwerke aus der privaten Kunstsammlung Gerhart Bollert und drei Objekte aus anderen Privatsammlungen die aus Angst vor Kriegsschaden bei den Staatlichen Museen eingelagert worden waren In den Jahren 1950 bis 1952 erfolgte unter Leitung des Kustos Klaus Wessel die Sichtung der verbliebenen Sammlungsbestande Im Zentrum dieser Arbeiten stand das Weltberuhmte Apsismosaik dass weitgehend in seine Einzelteile zerfallen war Trotzdem gelang es das Werk wiederherzustellen 1952 wurden die spatantiken und byzantinischen Bestande aus dem Verbund mit der Skulpturensammlung ausgegliedert und erhielt den neuen Namen Fruhchristlich byzantinische Sammlung 1953 konnten Teile der nun zwei Sammlungen erstmals nach Kriegsende wieder der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden 1958 kehrte ein Teil der in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke auf die Museumsinsel zuruck darunter grosse Teile der spatantiken Arbeiten und rund 450 Bildwerke aus der Skulpturensammlung Am 4 Oktober 1959 wurde die erste neue Dauerausstellung der Kunstwerke im Bode Museum eroffnet nbsp Antonio Canova Tanzerin um 1809 1812 erworben 1981 Die nach Wiesbaden verbrachten Kunstwerke wurden nach 1955 nach West Berlin uberfuhrt und dort in die Stiftung Preussischer Kulturbesitz eingegliedert Aus Mangel an geeigneten Raumlichkeiten blieben sowohl die Skulpturen als auch die spatantiken byzantinischen Kunstwerke zunachst weitgehend magaziniert Erst nach dem Ausbau des zwischen 1912 und 1916 von Bruno Paul als Asiatisches Museum erbauten Museumsgebaudes in Berlin Dahlem heute Museum Europaischer Kulturen konnten die Kunstwerke ab 1966 wieder teilweise als eigenstandiges Ensemble ausgestellt werden Trotzdem blieben beide Sammlungen bis 2006 Provisorien Beide litten unter akutem Raummangel und konnten nur kleine Teile ihrer reichen Bestande offentlich ausstellen Ohne die Anbindung an den internationalen Kunstmarkt war es fast unmoglich die bestehenden Lucken der Sammlung auf der Ost Berliner Museumsinsel durch Neuerwerbungen zu schliessen Trotzdem gelang es den Museen in der Folgezeit einige wenige Werk zu erwerben Die Fruhchristlich byzantinische Sammlung kaufte unter anderem eine fruhe russische Bibel und postbyzantinische Ikonen Daneben profitierte sie von einigen wenigen Uberfuhrungen von Exponaten vor allem kleinen Gebrauchsgegenstanden aus der Antikensammlung und dem Agyptischen Museum Die Skulpturensammlung konnte unter anderem um einige Werke von Peter Breuer aus dem Umkreis von Michael Pacher und aus den Kriegstrummern geborgene Arbeiten Andreas Schluters erweitert werden Umso reicher war die Erwerbungspolitik der West Berliner Sammlung Dort erwarb man bis zur Wiedervereinigung der Sammlungsbestande fur die byzantinische Sammlung unter anderem einige Grabreliefs und Sarkophage ein Relief mit dem leeren Thron Christi Schrankenplatten Reliquiare diverse Alltags und Gebrauchsgegenstande Siegel Medaillons einige Stofffragmente und eine Reihe postbyzantinischer Ikonen Die Skulpturensammlung erwarb unter anderem Werke von Giovanni Lorenzo Bernini Simone Bianco Giovanni Bologna Bernardino Cametti Antonio Canova Laurent Delvaux Francois Duquesnoy Erasmus Grasser Francesco Laurana Michael Pacher Antonio del Pollaiuolo Pierre Puget Camillo Rusconi und Martin Zurn Dazu kamen noch zahlreiche Dauerleihgaben des Kaiser Friedrich Museums Vereins des Fordervereins des Museums Im Zuge der Vereinigung von DDR und BRD stand auch die Zusammenfuhrung der geteilten Bestande der Staatlichen Museen zu Berlin auf dem Plan Trotz der organisatorischen Vereinigung der Sammlungen verblieben die Kunstwerke erst mal auf ihre beiden Standorte verteilt Die Sammlung Fruhchristlich byzantinischer Kunstwerke wurde dabei zunachst als eigenstandiges Museum fur Spatantike und byzantinische Kunst gefuhrt Im Zuge der Verlagerung der Kunstwerke zuruck auf die Museumsinsel und der Sanierung des Gebaudes des Bode Museums wurden die Bestande beider Teilsammlungen ab 1997 deponiert und waren bis auf einige wenige Beispiele auf verschiedenen Ausstellungen weitgehend unzuganglich Im Jahre 2000 wurden die beiden Teilsammlungen erneut zusammengefuhrt und erhielten den gemeinsamen Namen Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst Am 17 Oktober 2006 wurde das Bode Museum wieder eroffnet und am 19 Oktober der Offentlichkeit ubergeben Anfang 2007 wurde fur die Sammlung Tilman Riemenschneiders Heilige Anna mit ihren Mannern Joachim Kleophas und Salomon erworben 2008 folgte die Marmorbuste eines jungen Mannes von Baccio Bandinelli 2009 die Schone Madonna Thronende Muttergottes von einem um 1390 in Suddeutschland tatigen Bohmischen Meister Direktoren Skulpturensammlung1919 1944 Theodor Demmler 1944 1945 Ernst Friedrich Bange 1955 1958 Heino Maedebach Ost Berlin 1959 1960 Ursel Grohn Ost Berlin 1955 1966 Peter Metz West Berlin 1966 1987 Edith Frundt Ost Berlin 1967 1990 Peter Bloch West Berlin Fruhchristliche Sammlung1930 1933 Wolfgang Fritz Volbach 1952 1958 Klaus Wessel Ost Berlin ab 1967 Victor H Elbern West Berlin 1973 1994 Arne Effenberger Ost Berlin dann der wiedervereinigten Sammlung bis 1992 Hans Georg Severin West Berlin Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst1994 2007 Arne Effenberger 2018 2023 Julien ChapuisSammlung BearbeitenDie Sammlung hervorgegangen aus der Abteilung der Bildwerke der christlichen Epochen ist im Bode Museum untergebracht und nimmt dort den Grossteil der vorhandenen Raumlichkeiten von annahernd 70 Raumen ein Es sind 58 Kabinette und Sale zuzuglich Basilika Kamecke Halle Kleiner Kuppelsaal und Kindergalerie Sechs weitere Raume entfallen auf das Munzkabinett im Gobelinsaal sind grossformatige Gemalde aus dem Bestand der Gemaldegalerie ausgestellt Auf einer Ausstellungsflache von annahernd 6 200 m werden derzeit rund 1 700 Skulpturen gezeigt davon etwa 700 Gross und 1 000 Kleinobjekte sowie rund 300 spatantike und byzantinische Kunstwerke Die Sammlung umfasst neben spatantiken Werken vor allem deutsche franzosische italienische niederlandische und spanische Bildwerke Schwerpunkt der Sammlung sind die Werke der deutschen Gotik und Renaissance sowie der italienischen Fruhrenaissance Die Anordnung der Bildwerke ist annahernd chronologisch wobei die nordalpinen Kunstwerke im Wesentlichen auf den Spreeflugel des Museums und die sudalpinen Kunstwerke im Kupfergrabenflugel untergebracht sind Ebenfalls im Spreeflugel untergebracht sind die byzantinische Sammlung die vor allem aufgrund des Apsismosaiks an ihre traditionellen Raumlichkeiten gebunden ist und die Sammlung italienischer Trecento Werke die man nun im Kontext zu den spatantiken Werken besser miteinander vergleichen kann Im Grundkonzept folgt die Prasentation der Ausstellungsstucke dem von Wilhelm von Bode entwickelten Konzept von Stilraumen wobei man bemuht war dieses einer modernen Sichtweise anzupassen Lediglich die Basilika wurde weitestgehend nach ihrem ursprunglichen Zustand rekonstruiert Allen anderen Kunstwerken bietet man einen grosseren Raum zur Entfaltung Zwar werden auch diese jetzt wieder in einige zeitgemass eingerichteten Raume mit originalen Mobeln Gemalden und Architekturelementen prasentiert doch orientierte man sich hierbei nun vorwiegend an modernen Ausstellungskonzepten und nicht mehr an die Unterbringung privater grossburgerlicher Kunstsammlungen in denen moglichst viele Objekte auf kleinstem Raum untergebracht waren Eine Ausnahme bildet die Studiensammlung in der italienische Bildwerke in enger Hangung prasentiert werden Dort sind in Vitrinen auch zahlreiche durch Kriegseinwirkung beschadigte Kunstwerke ausgestellt nbsp Apsismosaik 545 gestiftet Museum fur Byzantinische Kunst Bearbeiten Heute umfasst die in vier Salen ausgestellte Sammlung Kunstwerke vom 3 bis zum 19 Jahrhundert von denen derzeit vor allem Objekte bis zum Fall Konstantinopels 1453 ausgestellt sind Die Exponate sind grob in die folgenden Unterabteilungen eingeordnet Rom und der Westen Konstantinopel und das Byzantinische Reich Spatantikes und fruhbyzantinisches AgyptenZu den altesten ausgestellten Exponaten gehoren zahlreiche Sarkophage und Fragmente von solchen die man in verschiedene Typen einteilen kann Dies sind vor allem Relief Fries und Saulensarkophage die mehrheitlich aus dem 3 bis 4 Jahrhundert stammen Zahlreich vertreten sind Skulpturen Reliefs und Architekturplastiken sowie eine grosse Anzahl von Saulenkapitellen Neben einigen Kaiserportrats aus konstantinischer Zeit gehort vor allem ein Torso aus agyptischen Porphyr vermutlich die Statue eines Sohns von Konstantin des Grossen zu den weltberuhmten Objekten der Sammlung Nicht weniger bekannt ist die ebenfalls aus Agypten stammende und derzeit nicht ausgestellte Statue der Thronenden Isis mit dem Horusknaben die vermutlich aus einer ehemals heidnischen in einen Ort der Marienverehrung umgewandelten Kultstatte stammt und vielleicht einen Prototyp der spateren Darstellung der Muttergottes mit dem Christuskind war Ein ganz besonderes Objekt ist das sogenannte Kugelspiel aus der Zeit um 500 das man beim Hippodrom von Konstantinopel gefunden hat Dabei handelt es sich um das heute einzige bekannte Exemplar eines antiken Glucksspielautomaten mit dem man Pferderennen nachspielen und Wetten abschliessen konnte Ob es vielleicht auch der Auslosung der Platze beim Wagenrennen diente ist umstritten Zu den ratselhaftesten Kunstwerken dieser Zeit zahlt das Relief mit der Befreiung einer belagerten Stadt aus dem 5 Jahrhundert aus Buchsbaumholz das vermutlich ein reales bis heute aber nicht gedeutetes historisches Ereignis darstellt Das bekannteste Kunstwerk der byzantinischen Sammlung ist das 545 gestiftete Apsismosaik mit der Darstellung Christus zwischen den Heiligen Michael und Gabriel Es wurde im 19 Jahrhundert durch Alexander von Minutoli aus der Kirche San Michele in Affrisco in Ravenna fur den preussischen Konig Friedrich Wilhelm IV erworben Besonders reich ist die Sammlung an byzantinischer Kleinkunst aus Elfenbein an deren Spitze die sogenannte Berliner Pyxis aus der Zeit um 400 steht Einen weiteren Schwerpunkt der Sammlung bildet eine kleine aber feine Kollektion von gemalten und Mosaik Ikonen Mit der um 600 in Agypten gemalten Tafel des Bischofs Apa Abraham besitzt die Sammlung eine der altesten erhaltenen koptischen Temperamalereien uberhaupt Von hoher kunsthistorischer Bedeutung sind auch die gegen 1100 in Byzanz geschaffene Mosaik Ikone Christus der Barmherzige und eine aus Sizilien stammende Mosaik Ikone mit dem Gekreuzigten vom Ende des 13 Jahrhunderts Weitere Beispiele griechischer italienischer und vor allem russischer Ikonenmalerei vom 14 bis 19 Jahrhundert befinden sich im Depot ein grosser Teil der postbyzantinischen Ikonen ist seit 1999 als Dauerleihgabe im Ikonen Museum in Frankfurt am Main ausgestellt Daruber hinaus besitzt die byzantinische Sammlung einen reichhaltigen Fundus an antiken Textilien meist Fragmente von denen einige schone Beispiele ausgestellt sind Eine zur Sammlung gehorende venezianische Zierplatte aus dem 12 Jahrhundert weist bereits den Weg zur italienischen Kunst des Duecento Skulpturensammlung Bearbeiten nbsp Saal der italienischen Skulpturen des TrecentoDie Skulpturensammlung gehort zu den weltweit grossten Sammlungen von Bildwerken und bietet einen umfassenden Uberblick uber die europaische Kunstgeschichte von der Romanik bis zum Fruhklassizismus Die Sammlung ist nach ihren Herkunftslandern unterteilt und umfasst die Abteilungen Deutsche Bildwerke Niederlandische Bildwerke Franzosische Bildwerke Italienische Bildwerke Spanische und portugiesische BildwerkeDeutsche Bildwerke Bearbeiten Die Sammlung deutscher Bildwerke gehort zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art weltweit und bietet einen umfassenden Uberblick uber die Bildhauerkunst vom 10 bis zum 18 Jahrhundert Zu den altesten Exponaten gehoren einige Elfenbeintafeln aus dem 10 und 11 Jahrhundert Fruhe Hohepunkte der Sammlung sind die Stuckreliefs der Westempore der Klosterkirche Groningen von einem niedersachsischen Meister um 1170 und eine monumentale Kreuzigungsgruppe aus der Moritzkirche in Naumburg von 1220 Weitere bedeutende Arbeiten von heute meist namentlich nicht mehr bekannten Kunstlern weisen den Weg ins 15 Jahrhundert dessen bedeutendste Meister fast vollstandig mit einem oder mehreren Werken vertreten sind Von Hans Multscher findet man eine Heilige Maria Magdalena von Engeln in den Himmel getragen Mit mehreren erstklassigen Werken vertreten sind Niclas Gerhaert van Leyden dessen Hauptwerk die Dangolsheimer Muttergottes zu den schonsten Exponaten der Berliner Skulpturensammlung zahlt Michel Erhart und vor allem Tilman Riemenschneider der mit hervorragenden Arbeiten aus allen Schaffensperioden vertreten ist Das 16 Jahrhundert prasentiert sich mit zahlreichen Arbeiten von Hans Leinberger um den sich so bekannte Namen wie Jorg Lederer Conrat Meit und Sebastian Loscher gruppieren Das 17 und 18 Jahrhundert sind durch hervorragende Arbeiten von Paul Egell Joseph Anton Feuchtmayer Ignaz Gunther Leonhard Kern Balthasar Permoser und Andreas Schluter vertreten Niederlandische Bildwerke Bearbeiten Die Spanne der ausgestellten Werke reicht vom 15 bis ins 18 Jahrhundert und bietet einen guten Uberblick uber die Kunstfertigkeit niederlandischer Plastiker Neben zahlreichen Bildwerken von heute namentlich nicht mehr bekannten Kunstlern findet man dort Werke von Adriaen van Wesel Artus Quellinus d A und Adriaen de Vries Franzosische Bildwerke Bearbeiten Die Sammlung enthalt Werke vom 11 bis zum 18 Jahrhundert Alteste Exponate sind Arbeiten aus Elfenbein denen sich zahlreiche kostbare Arbeiten von meist heute namentlich nicht mehr bekannten Kunstlern anschliessen Unter den namentlich bekannten Kunstlern findet man Werke von Edme Bouchardon und Jean Baptiste Pigalle Italienische Bildwerke Bearbeiten nbsp Andrea Della Robbia Maria mit dem Kind und den Heiligen Franziskus und KosmasDie Sammlung umfasst eine reiche Kollektion von Werken des 11 bis zum 18 Jahrhundert und gehort zu den bedeutendsten Sammlungen weltweit Zu den fruhesten bedeutenden Arbeiten gehoren ein Elfenbeintafelchen des sogenannten Paliotto de Salerno und die beruhmte Madonna von Presbyter Martinus Gut vertreten ist das Trecento mit Arbeiten von Niccolo Giovanni und Andrea Pisano Ihnen zur Seite stehen bedeutende Werke von Arnolfo di Cambio und das Fragment einer Madonna von Tino di Camaino Die sich anschliessende Sammlung italienischer Quattrocento Bildwerken ist eine der bedeutendsten weltweit und enthalt Werk von fast allen bedeutenden Meistern der Zeit wie Benedetto da Maiano Antonio Bonvicino Matteo Civitali Donatello Jacopo della Quercia Francesco Laurana Francesco di Giorgio Mino da Fiesole Nanni di Bartolo Antonio Pollaiuolo Luca und Andrea Della Robbia Antonio Rossellino Desiderio da Settignano Giovanni Tedesco und Andrea del Verrocchio Weniger reichhaltig ist der Bestand der nachfolgenden Kunstlergenerationen die aber mit bedeutenden Werken von Kunstlern wie Baccio Bandinelli Pietro und Gian Lorenzo Bernini Simone Bianco Giovanni Bologna Andrea Briosco Antonio Canova Daniele da Volterra Jacopo da Pontormo Jacopo Sansovino Antonio Susini 1572 1624 und Alessandro Vittoria prasentiert werden kann Spanische und portugiesische Bildwerke Bearbeiten Die zahlenmassig kleinste Abteilung der Skulpturensammlung umfasst Werke vom 14 bis zum 18 Jahrhundert und enthalt neben Werken von namentlich heute nicht mehr bekannten Kunstlern Werke von Jaume Cascalls Pedro Roldan Diego de Siloe Juan de Valmaseda und Gregorio Pardo Vigarni Literatur BearbeitenPeter Metz Das neue Skulpturenmuseum in Berlin Dahlem Berlin 1966 Edith Frundt Arne Effenberger In Handbuch der Kunstsammlungen der DDR Leipzig 1984 Edith Frundt Thea Joksch In Weltschatze der Kunst der Menschheit bewahrt Berlin 1985 Ursula Schlegel Italienische Skulpturen Berlin 1989 ISSN 0522 9790 Antje Fee Kollermann Iris Wenderholm Das Bode Museum Hundert Meisterwerke Museum fur Byzantinische Kunst Skulpturensammlung Munzkabinett Berlin 2006 Prestel Museumsfuhrer Skulpturensammlung im Bode Museum Munchen Berlin London New York 2006 ISBN 3 7913 3744 0 Prestel Museumsfuhrer Das Museum fur Byzantinische Kunst im Bode Museum Munchen Berlin London New York 2006 ISBN 3 7913 3745 9 Bode Museum vormals Kaiser Friedrich Museum Ausstellung und Konzeption Skulpturensammlung Museum fur byzantinische Kunst Edition Minerva Wolfratshausen 2007 ISBN 978 3 88609 574 2 ISBN 978 3 938832 19 6 Mit Beitragen von Arne Effenberger Hartmut Krohm und Bodo Buczynski Volker Kahn Von Italien nach Preussen Die Entstehung der Skulpturensammlung der Koniglichen Museen 1820 1870 Jahrbuch der Berliner Museen Band 62 2021 Beiheft Gebr Mann Berlin 2022 ISBN 978 3 7861 2893 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Skulpturensammlung und des Museums fur Byzantinische Kunst Virtueller Rundgang durch 35 Raume Staatliche Museen zu Berlin Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst in der Deutschen Digitalen Bibliothek Kaiser Friedrich Museums VereinPresseartikel Bearbeiten Ein Schatzhaus fur Skulptur In Tagesspiegel 16 Oktober 2006 abgerufen am 3 Juni 2018 Neil MacGregor Ein unaufdringlicher Triumph In Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 Oktober 2006 abgerufen am 3 Juni 2018 Andreas Kilb Lasst diese Fulle nicht verkummern In Frankfurter Allgemeine Zeitung 23 August 2012 abgerufen am 3 Juni 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Siehe Lothar Lambacher Rainer Michaelis Lothar Brauner Caren Dreyer Michael Knuth Dokumentation der Verluste Skulpturensammlung Band VII Skulpturen Mobel Berlin 2006 ISBN 3 88609 562 2 Museumsinsel Berlin Hauser Alte Nationalgalerie Altes Museum Berliner Dom Bode Museum James Simon Galerie Lustgarten Neues Museum PergamonmuseumSammlungen Agyptisches Museum und Papyrussammlung Alte Nationalgalerie Antikensammlung Museum fur Islamische Kunst Munzkabinett Skulpturensammlung und Museum fur Byzantinische Kunst Vorderasiatisches 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