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Francois Duquesnoy genannt der Flame franzosisch le Flamand italienisch il Fiammingo 12 Januar 1597 in Brussel 12 Juli 1643 in Livorno war ein flamischer Bildhauer Portrat des Bildhauers Francois Duquesnoy von Anthonis van Dyck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Bekannte Signaturen und Schuler 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDuquesnoys war ein Sohn des Bildhauers Jerome Duquesnoy vor 1570 1641 der 1619 die beruhmte Brunnenfigur Manneken Pis in Brussel schuf 1 Dieser erteilte seinem Sohn auch den ersten bildhauerischen Unterricht Die Anfertigung einer Elfenbeinstatue des hl Sebastian soll ihm das Protektorat des Erzherzogs Albrecht Generalgouverneur der Niederlande eingetragen haben der ihm durch ein Patent vom 19 Mai 1618 600 Livres ubertrug um ihm einen Aufenthalt in Italien zu ermoglichen Nach Erhalt des Geldes am 5 August des Jahres begab er sich nach Rom Es folgten am 31 Dezember 1619 und am 31 Dezember 1620 weitere Zahlungen von 150 und 300 Livres Mit dem Tod des Erzherzogs verlor er 1621 diese Pension 2 Duquesnoy der eine gemassigte klassizistische Richtung des Barock vertrat musste sich fortan seinen Lebensunterhalt durch kleinplastische Arbeiten verdienen die er in Elfenbein oder Holz in der Werkstatt des Holzbildhauers Claudio Lorenese fertigte Dort soll der flamische Kaufmann Pietro Pescatore Pieter Visscher auf ihn aufmerksam geworden sein Dieser wurde nun sein neuer Gonner und beschaftigte ihn mehrfach Anthonis van Dyck besuchte ihn 1623 und portratierte ihn Im Jahr 1624 kam Nicolas Poussin nach Rom mit dem er sich anfreundete und fur einige Zeit eine Wohnung teilte Durch Alexander Algardi einen Reisegenossen Poussins kam er mit dem Maler Albano in Kontakt dessen Kinder ihm fur seine Kinderbasreliefs Modell standen 3 Gemeinsam widmeten sie sich dem Studium der Antike und den Werken Tizians Fur Papst Urban VIII lieferte er unter anderem einen hl Sebastian und ein Kruzifix aus Elfenbein das er im Auftrag des Filippo Colonna 1578 1639 angefertigt hatte In den Jahren 1627 und 1628 wurde er fur kleinere Arbeiten am Bronzetabernakel im Petersdom entlohnt und fertigte Gipsmodelle fur die grossen Engelsfiguren auf dem Baldachin 2 Im Jahr 1642 erhielt Duquesnoy eine Einladung des Konigs Ludwig XIII der ihn als Hofbildhauer zu gewinnen suchte und ihm ein Angebot von 3000 Livres jahrlichem Gehalt einer freien Wohnung im Louvre sowie der Verpflichtung einer neu zu grundenden Bildhauerakademie vorzustehen Er akzeptierte dieses Angebot liess sich die Halfte der bereits angewiesenen 1200 Scudi aushandigen und war bereit abzureisen Doch er erlitt einen Ruckfall seiner durch einen Sturz verursachten Krankheit und erhielt den arztlichen Rat in die Heimat zuruckzukehren Er trat die Reise im Juli 1643 an Er plante sich in Livorno einzuschiffen doch sein Zustand verschlechterte sich darart dass er am 12 Juli 1463 im Hause des Goldschmiedes Andreas Ghysels starb der eine Landsmann von ihm war Er wurde in der Minoritenkirche in Livorno beigesetzt Spater kam das Gerucht auf er sei an einer Vergiftung durch seinen Bruder Jerome Duquesnoy der Jungere 1602 1654 gestorben wie dieser kurz vor seinem Tod selbst angab der ihn auf der Reise begleitet hatte Dieser wurde am 28 September 1654 auf dem Getreidemarkt in Gent hingerichtet Er war wegen Sodomie verurteilt an den Pranger gestellt erwurgt und dann verbrannt worden Er hatte sich nach dem Tod seines Bruders dessen kunstlerischen Nachlass angeeignet und ubernahm dessen letzten Auftrag fur das Grabmal es Bischofs Antoine Triest in S Bavo in Gent 4 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Hl AndreasEin Hauptwerk Duquesnoys ist die Kolossalstatue des hl Andreas fur die er zunachst von Mai bis November 1629 ein Stuckmodell fertigte fur das er mit 250 Scudi entlohnt wurde Fur die Statue die am sudostlichen Kuppelpfeiler Petersdoms errichtet wurde erhielt er von September 1630 bis Mai 1643 mehrere Zahlungen Es wurde bereits am 1 Marz 1640 enthullt Die hl Susanna in Santa Maria di Loreto stellte er in den Jahren 1629 bis 1633 her 2 Ein haufig wiederkehrendes Motiv in Duquesnoys Bildwerken sind die autonomen Darstellungen von Putti die er mehrfach als Allegorien in der Galleria Doria Pamphilj oder in der Form mehransichtiger Freiskulpturen als Christusknabe mit den Passionswerkzeugen und auf dem Denkmal des Malers Jacobus de Hase 1634 auf dem Friedhof des Campo Santo Teutonico in Marmor oder Bronze umsetzte und welche die Mode des barocken Putto nachhaltig pragten Ein 78 cm hoher Elfenbeinkorpus auf einem Barockkreuz das ihm zugeschrieben wird ist seit 2016 im Besitz des Bistums Munster Fur den Marquis Vincenzo Giustiniani schuf er einen Apollo und einen Merkur aus Bronze sowie eine uberlebensgrosse Venus aus Marmor Fur den Magistrat von Amsterdam fertigte er fur 6000 Gulden einen marmornen Amor 3 Bekannte Signaturen und Schuler Bearbeiten1618 Franqois du Quesnoy 1630 io Francesco Fiammingo 1635 io Franco du Quesnoy Unter seinen Schulern waren Arthur Quellinus der Vater Eombout Pauwels 1625 1700 und L le Doux 3 Literatur BearbeitenDuquesnoy Francois of wel Frans van Kenoy In Christiaan Kramm De levens en werken der Hollandsche en Vlaamsche kunstschilders beeldhouwers graveurs en bouwmeesters van den vroegsten tot op onzen tijd 1857 S 380 382 dbnl org Georg Sobotka Duquesnoy Frans In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 10 Dubolon Erlwein E A Seemann Leipzig 1914 S 188 193 Textarchiv Internet Archive Du Quesnoy Francois detto il Fiammingo In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani Band 42 Dugoni Enza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1993 treccani it Alfred von Wurzbach Duquesnoy Francois Duquesnoy auch Frans van Kenoy genannt Francois le Flamand Fiamingo und Fattore di putti In Niederlandisches Kunstler Lexikon mit mehr als 3000 Monogrammen Halm und Goldmann Wien 1906 S 439 440 Textarchiv Internet Archive Ernst Friedrich Bange Francois Duquesnoy oder Francesco D In Die Bildwerke in Bronze und in anderen Metallen Arbeiten in Perlamutter und Wachs geschnittene Steine W de Gruyter Berlin 1923 S 37 39 142 und 153 Textarchiv Internet Archive Charles Dempsey Inventing the Renaissance Putto University of North Carolina Press Chapel Hill u a 2001 Marion Boudon Machuel Francois du Quesnoy 1597 1643 Arthena Paris 2005 Estelle Lingo Francois Duquesnoy and the Greek Ideal Yale University Press New Haven u a 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Francois Duquesnoy Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kinderbacchanal auf belvedere at Christiaan Janssens Frans Duquesnoy s Heilige Susanna niederlandisch Der ElfenbeinkruzifixusEinzelnachweise Bearbeiten Georg Sobotka Duquesnoy besser Du Quesnoy oder De Quesnoy auch einfach Quesnoy Jerome d A Hieronymus Girolamo Geronimo In Ulrich Thieme Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme 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Personensuche PersonendatenNAME Duquesnoy FrancoisALTERNATIVNAMEN Duquesnoy Francois Du Quesnoy Francois di Quesnoy Francesco Kenoy Frans van il FiammingoKURZBESCHREIBUNG flamischer Bildhauer tatig in RomGEBURTSDATUM 12 Januar 1597GEBURTSORT BrusselSTERBEDATUM 12 Juli 1643STERBEORT Livorno Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Duquesnoy amp oldid 233532014