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Das Schloss Laar ist ein um 1790 erbautes schlossartiges Herrenhaus im fruhklassizistischen Stil auf dem Gelande des ehemals herrschaftlichen Gutshofs in Laar einem Stadtteil von Zierenberg im nordhessischen Landkreis Kassel Deutschland Schloss Laar 2011 Schloss Laar 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Anlage 3 Geschichte 4 Verkehr und Wandern 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Gutshof befindet sich unmittelbar ostlich der Landesstrasse L 3211 etwa 4 4 km nordlich der Kernstadt Zierenberg im Naturpark Habichtswald Er liegt auf etwa 217 m u NN in einem von waldreichen Bergen gesaumten Tal am Mittellauf der Warme einem sudlichen Nebenfluss der Diemel Anlage BearbeitenDas Schloss ist ein zweigeschossiger ursprunglich neunachsiger Bau von etwa 20 10 Meter Grundflache mit Walmdach an dessen westliches Ende eine vierachsige Erweiterung von 9 10 m im gleichen Stil aber nicht ganz so breit angebaut wurde Die Ruckseite des Anbaus ist etwa 1 m hinter die Fassadenfront des Hauptbaus zuruckgesetzt und sein Walmdach ist daher geringfugig niedriger als das des Hauptbaus Uber den drei mittleren Achsen des Hauptbaus erhebt sich an der Frontseite ein ebenfalls dreiachsiges Zwerchhaus Rechts und links davon befindet sich jeweils eine einfenstrige Gaube Das Portal mit Altan befindet sich in der Mitte der nach Norden ausgerichteten Vorderfront Auch die dem Schlosspark zugewandte Sudseite wird von einem Zwerchhaus hier jedoch zweiachsig und in unverputzter Fachwerkausfuhrung gekront mit jeweils zwei einfenstrigen Dachgauben rechts und links davon Der Mittelteil der Sudfassade hat im Erdgeschoss drei Fenster und eine Tur und im Obergeschoss sind die beiden aussersten der insgesamt neun Fenster blind Nach Suden entlang der heutigen L 3211 und zwischen dieser und der Warme erstreckt sich ein nahezu 400 m langer und 60 bis 70 m breiter von Baumen umstandener Park mit einem kleinen Teich am sudlichen Ende Im Norden zwischen Schloss und Einfahrt befindet sich eine grosszugige nahezu kreisrunde Rasenflache die beidseitig von der Schlosszufahrt umrandet ist Die Wirtschaftsgebaude des einstigen Hofguts die zum Teil aus den Jahren 1565 und 1599 stammen die 1599 erbaute Alte Muhle und die wenigen Wohngebaude der heutigen Einwohner von Laar liegen unmittelbar nordostlich der Schlossanlage Zur Anlage gehort auch ein kleiner Friedhof am Waldrand ostlich des Guts mit den Grabstellen verschiedener Gutsherren Familienmitglieder und Angestellter Geschichte BearbeitenDas kulturhistorisch in der Geschlossenheit seiner Gesamtlage bedeutende Gut Laar gehorte ursprunglich zum Gerichtsbezirk der auf der nahen Malsburg beheimateten uradeligen Herren von der Malsburg Es wird im Jahre 1322 erstmals als in ihrem Besitz befindlich erwahnt durfte aber bereits erheblich fruher von ihnen errichtet worden sein Im Dreissigjahrigen Krieg hatte das Warmetal viel zu leiden und dabei wurden auch Laar und die benachbarten Adelsguter Rangen und Hohenborn nicht verschont Bereits im Jahre 1621 kam es zu schweren Gewalttatigkeiten und Erpressungen als Graf Anholt mit bayerischen Truppen von Liebenau das Warmetal hinauf nach Zierenberg und Ehlen zog Beim am 4 November 1626 nach Felsberg einberufenen Landtag entschuldigte sich Hermann von der Malsburg fur seine Abwesenheit damit dass seine Hauser in Laar Escheberg Malsburg und Obermeiser schon geplundert worden seien 1629 besetzten und plunderten Truppen Octavio Piccolominis das gesamte Warmetal 1636 plunderten und brandschatzten Leute des Feldmarschalls Johann von Gotzen das Warmetal gleich funfmal als sie Landgraf Wilhelm V von Hessen Kassel aus Westfalen vertrieben 1637 war noch schlimmer als Kroatische Reiter die Gegend heimsuchten Die Erben des Rabanus von der Malsburg verkauften das Gut in zwei Schritten 1688 8 9 und 1691 1 9 an Landgraf Karl von Landgrafschaft Hessen Kassel Dieser verkaufte das Schloss und Gut Laar 1726 an die Witwe des ehemaligen landgraflichen Kanzlers Nikolaus Wilhelm Goddaeus 1646 1719 Amalie Elisabeth geb d Orville 1676 1752 1 die bereits 1723 das Gut Betzigerode fur ihren 1718 geborenen Sohn Johann Reinhard gekauft hatte 2 Ihr jungster und zweiter uberlebende Sohn der Major Johann Heinrich Goddaeus 1711 1786 erbte das Gut und durch die im Januar 1773 geschlossene Ehe seiner Tochter Marie Wilhelmine 1749 1788 mit dem pensionierten hessen kasselischen Hauptmann Ernst Ludwig von Hesberg 1737 1796 kam es an diesen ebenso wie das Goddaeus sche Gut in Betzigerode Hesberg und seine Familie darunter sein Sohn Georg von Hessberg 1777 1852 der spatere Kriegsminister im Kurfurstentum Hessen lebten auf Laar bis 1785 oder 1786 und zogen dann in das Herrenhaus Betzigerode 3 Dann wurde das Gut fur 30 000 Reichstaler an Otto Philipp Ludwig von Voigt 1720 1794 verkauft 4 den am 30 Dezember 1776 in den Reichsadelstand erhobenen ehemaligen kurhannoverschen Oberamtmann in Harste 5 der das heutige Schloss bauen liess Nach Voigts Tod verkaufte sein Sohn ein Ober Kammerrat in Kassel das Gut im Jahre 1802 an den Textilfabrikanten Johann Christian Weiss 1779 1850 Besitzer einer Kammgarnspinnerei in Glucksbrunn der 1836 geadelt wurde 6 Nach dem Tod seines Sohns und Erben Johann Christian von Weiss jun in Glucksbrunn im Jahre 1901 7 dessen 1840 geschlossene Ehe mit Caroline von Starck 1909 Tochter des Kasseler Kriegsrats Wilhelm August von Starck 8 kinderlos geblieben war kam das Gut Laar mitsamt dem seit 1844 nicht mehr fur Mahlzwecke genutzten Muhlengebaude 1902 an den Neffen seiner Frau Wilhelm Friedrich von Starck 9 Dieser liess das Schloss und auch die Muhle schon 1903 sanieren und modernisieren Die im Jahre 1599 durch Hermann von der Malsburg erbaute ehemalige Getreide und Olmuhle diente dann bis 1959 zur Stromerzeugung fur das Gut Laar 10 Erben wurden sein Sohn Karl von Starck 1867 1937 der damalige Polizeiprasident und spatere Regierungsprasident in Koln und Staatskommissar fur die besetzten rheinischen Gebiete und dessen Frau Erna 1881 1938 deren Nachfahren das Schloss und das Gut noch heute besitzen 11 Verkehr und Wandern BearbeitenUnmittelbar westlich am Schloss vorbei verlauft zwischen Zierenberg und Hohenborn bzw Obermeiser in Sud Nord Richtung die L 3211 Durch Laar wo er die Strasse kreuzt fuhrt in Ost West Richtung der Fulda Diemel Weg ein Wanderweg zwischen den Flussen Fulda im Osten und Diemel im Nordwesten Auch der Warmetal Radweg fuhrt am Schloss vorbei sowohl seine hier auf der L 3211 verlaufende Hauptroute als auch die von Zierenberg bis hierher mit dem Fulda Diemel Weg identische Alternativroute Literatur BearbeitenChristina Vogt Gut Laar Herrenhauser des 17 und 18 Jahrhunderts in Nordhessen in KulturMagazin alles was die Region bewegt Band 4 1997 98 Heft 40 Faste Kassel S 31 33 Topographisch statistische Nachrichten von Niederhessen dritten Bandes erstes Heft Griessbach Kassel 1796 S 112 116Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Laar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt amp Stadtteile mit Laar auf zierenberg org Schloss Laar burgen und schloesser netEinzelnachweise Bearbeiten Tochter des Rats und Komitialgesandten Johann Joachim d Orville 1633 1688 Orville Johann Joachim d Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Topographisch statistische Nachrichten von Niederhessen dritten Bandes erstes Heft Griessbach Kassel 1796 S 112 Das unter anderem auch im Historischen Ortslexikon von Hessen Laar Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS zitierte Kaufdatum 1755 fur das Gut Laar ist auch in Anbetracht ihres bereits 1752 erfolgten Todes unzutreffend Die letzte Geburt eines Hesberg Kindes Heinrich Justin fand am 23 Marz 1785 in Laar statt Josine Luise Marie Ernestine wurde am 31 Oktober 1786 bereits auf dem Hesbergschen Gut Betzigerode geboren Topographisch statistische Nachrichten von Niederhessen dritten Bandes erstes Heft Griessbach Kassel 1796 S 112 Das Jahr 1778 wird manchmal als das Jahr des Verkaufs genannt was jedoch angesichts der Geburtstage und orte der Hesberg Kinder nicht stimmig ist Annett Pfutzenreuter Gartendenkmalpflegerische Zielstellung fur das Denkmalensemble Schloss und Park Glucksbrunn PDF 36 MB 2010 S 11 12 abgerufen am 15 April 2017 Die Geschichte des Schlosses Glucksbrunn Memento vom 28 April 2014 im Webarchiv archive today Handbuch des Kurhessischen Militair Hof und Civil Staats auf das Jahr 1821 Kassel 1820 S 69 Wilhelm von Starck 1835 1913 war schwarzburg rudelstadtischer Wirklicher Geheimer Rat und Staatsminister und wurde am 20 August 1888 in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben Er war verheiratet mit Charlotte geb von Baumbach 1844 1914 Seit ihrer erneuten Restaurierung im Jahr 1994 erzeugt sie wieder Strom und beherbergt gleichzeitig ein Muhlenmuseum Alte Bucher erlauben Blick in Vergangenheit Auskunft uber Wald um Gut Laar von vor 200 Jahren HNA online 1 Marz 2013Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Kassel Burg am Bach Burg Gottsburen Schloss Beberbeck Burgstall Beltershausen Burgstall Blumenstein Herrenhaus Bodenhausen Burg Burguffeln Schloss Elberberg Wasserschloss Elmarshausen Schloss Escheberg Burgruine Falkenberg Burgruine Falkenstein Burg Gasterfeld Burg Gieselwerder Burg Grebenstein Jagdschloss Grossenritte Wallburg Grossenritte Burgruine Grosser Gudenberg Burgruine Kleiner Gudenberg Burg Haldessen Burgruine Helfenberg Burgruine Igelsburg Burg Immenhausen Burgstall Knickhagen Krukenburg Ringwall Laar Schloss Laar Schloss Liebenau Burgruine Malsburg Junkernhof Meimbressen Nachtigallenburg Burg Naumburg Schloss Riede Burgruine Rodersen Sababurg Burgruine Schartenberg Burgruine Schauenburg Schlosschen Schonburg Burgruine Schoneberg Burg Sensenstein Herrenhaus Sieberhausen Schloss Stammen Burg Stenderberg Burg Trendelburg Alte Burg Veckerhagen Jagdschloss Veckerhagen Burg Wahlsburg Weidelsburg Schloss Wilhelmsthal Schloss Windhausen Burg Wolfhagen Wasserschloss Wulmersen Burg Ziegenberg Wilhelmshausen 51 406055555556 9 2809166666667 Koordinaten 51 24 21 8 N 9 16 51 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Laar amp oldid 221631366