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Das Schloss Escheberg war ehemals ein Gutshof ein Herrenhaus und Edelsitz und vermutlich eine Wasserburg Die heutige Biedermeier Anlage am Escheberg bei Zierenberg in Hessen Deutschland wurde im 19 Jahrhundert fertiggestellt Karl Otto von der Malsburg unterhielt dort im 19 Jahrhundert literarische musikalische und kunstlerische bedeutende Zirkel Schloss Escheberg Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Poetenstube 3 Heutige Nutzung 4 Schlosspark 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und FussnotenBaugeschichte BearbeitenDer Unterbau der mittelalterlichen Kellergewolbe des hufeisenformigen und dreigeschossigen Herrenhauses lasst vermuten dass das Gebaude fruher befestigt war und als Wasserburg genutzt wurde Um 1530 wurde ein Fachwerkhauptbau mit Erkern errichtet 1740 entstand nordlich des Herrenhauses die Gutsanlage mit Verwaltungsgebaude Scheune Stallen und Wirtschaftsgebauden Im 18 Jahrhundert wurde das Fachwerkgebaude umgebaut und es blieben nur das Obergeschoss und die Dachgiebelwand an der Schmalseite erhalten Aus dieser Zeit stammte auch der symmetrisch zum Gebaude angelegte Rokokopark der sich nordlich des Guts am Escheberg befand und nicht mehr erhalten ist Der Ostflugel der Anlage wurde 1752 durch eine Kapelle erganzt uber deren Eingang sich ein Wappenstein der Familie von der Malsburg befindet Ein eiformiges Schild mit Helmzier und Mantel aus Rocaillen ist ebenfalls dort angebracht Die Orgel in der Kanzelwand der Kapelle wurde 1793 vom Hoforgelbauer Georg Peter Wilhelm aus Kassel gebaut sie wurde 2010 11 behutsam restauriert 1 1789 wurde die Hauptfront unter Carl Otto Johann von der Malsburg umgestaltet indem aus den ursprunglich funf Fensterachsen sieben entstanden Aus dieser Umgestaltungsphase stammen auch die Giebel der Nord und Sudseite das Portal und das Turmchen mit Wetterfahne 1790 wurde ein Gewachshaus errichtet in dessen Mittelteil sich ein Teepavillon mit flacher Kuppel befindet Durch einen einheitlichen weissen Putz erhielt das Herrenhaus den baustilistischen Charakter eines Biedermeier Schlosses Im 19 Jahrhundert wurde die sich sudlich erstreckende Rokokogartenanlage in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt 1922 wurde der Gebaudekomplex uberholt und saniert und die Flugelbauten wurden an der Hofseite aufgestockt Zwischen Gutsanlage und Schloss Escheberg befand sich eine niedrige Kegelanlage mit Eckpavillon an deren Stelle um 1938 ein Wirtschaftsgebaude errichtet wurde Poetenstube BearbeitenIm dritten Stock befindet sich neben der Bibliothek die bis heute unveranderte und nicht offentlich zugangliche Poetenstube Kammerherr und Mazen Karl Otto von der Malsburg der jungere Bruder des Romantikers Ernst Friedrich Georg Otto von der Malsburg hielt mit diesem auf Schloss Escheberg literarische Zirkel ab 1841 und 1842 war Emanuel Geibel Gast auf Schloss Escheberg Sein Lied Der Mai ist gekommen entstand wahrend der Wanderung von Lubeck nach Schloss Escheberg Die ersten Ansatze des Gedichts Wanderlust fing er 1841 bei der Anreise zum Schloss im Dasetal an Das Gedicht wurde erstmals 1842 in Kassel verlegt Geibel bereitete die zweite Auflage seiner Gedichtsammlung auf Schloss Escheberg vor und es entstanden die 1841 in Lubeck erschienenen Zweitstimmen Auch die Ferdinand Freiligrath gewidmeten und 1843 erschienenen Volkslieder und Romanzen der Spanier lassen sich auf einen Aufenthalt auf Schloss Escheberg zuruckfuhren Die Idee zu Geibels erstem Drama Roderich ist ebenfalls auf Schloss Escheberg entstanden Die ersten funf Szenen des dritten Aktes wurden am 2 Februar 1842 im Kasseler Salon erstmals publiziert Der Dichter entwickelte wahrend seiner Zeit auf Schloss Escheberg eine tiefe Zuneigung zu Karl Otto von der Malsburgs Tochter Henriette der er zahlreiche Gedichte und die schonsten Liebeslieder im Gedichtszyklus Escheberg widmete Diese Liebe blieb jedoch unerwidert da Henriette 1852 den bayrischen Grafen von Holnstein heiratete Die Gastfreundschaft Karl Otto von der Malsburgs genossen zudem August Wilhelm Schlegel Ludwig Tieck Wilhelm Muller Heinrich Marschner Louis Spohr Christoph Rommel August von der Embde Moritz von Schwind Friedrich von Bodenstedt und Ludwig Emil Grimm Diese lebten zeitweise in der Poetenstube und wurden von Karl Otto von der Malsburg unterstutzt Belegen lassen sich die Aufenthalte durch Karl Otto von der Malsburgs Gastebuch Heutige Nutzung BearbeitenSchloss Escheberg wird privat von der Familie von der Malsburg bewohnt Die Anlage ist mit Ausnahme des englischen Gartens nicht zuganglich Im Sudwesten und Suden des Schlosses wird ein Golfplatz betrieben Schlosspark Bearbeiten nbsp Kaskaden im SchlossparkOstlich des Schlosses wurde um 1790 ein Treibhaus errichtet das heute meist als Orangerie bezeichnet wird Die niedrigen Flugel waren bis in die 1930er Jahre ganzlich verglast Von den drei hoheren Trakten ist der grossere mittlere durch eine flache Kuppel hervorgehoben Vorgelagert ist eine halbkreisformige Hangrabatte mit Stauden und Blumenpflanzungen 2 Sudlich der Orangerie liegt der ab 1790 angelegte grosszugige Landschaftsgarten mit seinem Baumbestand und dem unterhalb gelegene grossen Teich Westlich des grossen Teichs findet sich ein kleinerer mit einer durch Basaltstelen gepragten begehbaren Insel auf die eine Brucke fuhrt Vom kleinen Teich fliesst das Wasser uber eine flache Kaskade die ebenfalls von Basaltsteinen eingefasst ist in ein Becken von dem aus es unterirdisch in den grossen Teich gefuhrt wird Der Park ist seit 2009 Bestandteil des European Garden Heritage Network und heute offentlich zuganglich Einen Uberblick bietet der Geibeltempel ein holzernen Pavillon nordlich am Hang oberhalb des Gutshofes der dem Dichter Emanuel Geibel gewidmet ist nbsp Die Orangerie von Sudosten 2019 nbsp Die Orangerie von Sudosten 2019 nbsp Brucke zur Insel 2019 nbsp Blick uber die Kaskade zum grossen Teich 2019 Literatur BearbeitenEduard Brauns Wanderfuhrer durch Nordhessen und Waldeck A Bernecker Verlag Melsungen 1971 S 112 114 Grieben Reisefuhrer Oberhessen Band 230 Karl Thiemig Munchen 1981 S 234 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 25f Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 387 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Escheberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burg Escheberg Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise und Fussnoten Bearbeiten Das Orgelportrait 265 Die Wilhelm Orgel in der Ev Gutskapelle Escheberg Absatz nach EUROPAISCHES GARTENNETZWERK EGHN Gutspark Escheberg online unter https wp eghn org de gutspark escheberg abgerufen 2019 11 12Burgen und Schlosser in Hessen im Landkreis Kassel Burg am Bach Burg Gottsburen Schloss Beberbeck Burgstall Beltershausen Burgstall Blumenstein Herrenhaus Bodenhausen Burg Burguffeln Schloss Elberberg Wasserschloss Elmarshausen Schloss Escheberg Burgruine Falkenberg Burgruine Falkenstein Burg Gasterfeld Burg Gieselwerder Burg Grebenstein Jagdschloss Grossenritte Wallburg Grossenritte Burgruine Grosser Gudenberg Burgruine Kleiner Gudenberg Burg Haldessen Burgruine Helfenberg Burgruine Igelsburg Burg Immenhausen Burgstall Knickhagen Krukenburg Ringwall Laar Schloss Laar Schloss Liebenau Burgruine Malsburg Junkernhof Meimbressen Nachtigallenburg Burg Naumburg Schloss Riede Burgruine Rodersen Sababurg Burgruine Schartenberg Burgruine Schauenburg Schlosschen Schonburg Burgruine Schoneberg Burg Sensenstein Herrenhaus Sieberhausen Schloss Stammen Burg Stenderberg Burg Trendelburg Alte Burg Veckerhagen Jagdschloss Veckerhagen Burg Wahlsburg Weidelsburg Schloss Wilhelmsthal Schloss Windhausen Burg Wolfhagen Wasserschloss Wulmersen Burg Ziegenberg Wilhelmshausen 51 397222222222 9 25 Koordinaten 51 23 50 N 9 15 0 O Normdaten Geografikum GND 1259363414 lobid OGND AKS VIAF 2862165573952937800009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Escheberg amp oldid 233030076