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Glucksbrunn ist ein Siedlungsteil des Ortsteils Schweina der Stadt Bad Liebenstein im Wartburgkreis in Thuringen GlucksbrunnStadt Bad LiebensteinKoordinaten 50 50 N 10 19 O 50 835513888889 10 313930555556 330 Koordinaten 50 50 8 N 10 18 50 OHohe 330 m u NNPostleitzahl 36448Vorwahl 036961Karte Lage von Glucksbrunn in Bad LiebensteinRuine der ehemaligen Kammgarnspinnerei Ruine der ehemaligen Kammgarnspinnerei Kern ist das Denkmalensemble Glucksbrunn bestehend aus dem Glucksbrunner Schloss dem Park Glucksbrunn dem sogenannten Alten Bau oder auch Langen Bau und der historischen Lindenmuhle 1 Unmittelbar angrenzend befinden sich Park und Schloss Altenstein sowie Bad Liebenstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Personlichkeiten 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Bach Schweina wurde 933 erstmals urkundlich als Swinaha Bach der Schweinehirten erwahnt Drei Siedlungen wurden nach dem Bach benannt Wenigen Schweina auch Kleinschweina das heutige Marienthal das Dorf Schweina und Hohen Schweina das heutige Glucksbrunn 1330 gingen zahlreiche Orte darunter Wenigen Schweina Schweina und Hohen Schweina an Berthold von Henneberg 2 In Hohen Schweina wurden die Erze des 1441 erstmals erwahnten Kupferbergwerke zu Altenstein und Schweina vgl Trebsdorf 1935 17 verhuttet so dass sich auf die Ansiedlung der Name Huttenhof oder die Hutte ubertrug 3 Bis zum Dreissigjahrigen Krieg wurde im Gebiet Altenstein Schweina und Gumpelstadt Kupferbergbau betrieben Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges kam der Bergbau jedoch ganzlich zum Erliegen Ab 1682 wurde wieder Bergbau betrieben 1686 trat Herzog Bernhard in die Berggewerkschaft ein 1693 ubernahm der alteste Sohn Bernhards Erbprinz Ludwig einen Teil der Anteile Im April 1701 verpachtete das Herzoghaus das Bergwerk einschliesslich Huttenhof an Johann Friedrich Trier und dessen Bruder den Ilsenburgischen Berg und Huttenverwalter Georg Siegfried Trier 1702 kauften die Gebruder Trier den Huttenhof 4 1703 wurde im Bereich des heutigen Schlosses ein erstes Herrenhaus fur die Trier sche Familie aus den Steinen der abgebrochenen Ruine Frankenstein errichtet 5 Dieses Herrenhaus bestand bis 1722 Zu ihm gehorte auch ein nach formalen Grundsatzen gestalteter Barockgarten im Bereich des jetzigen Gartens Am 29 Mai 1706 wurde der Huttenhof als hoffnungsvoller Ausdruck des Wunsches nach einem glucklichen Gelingen des Berg und Huttenwerkes von Herzog Ernst Ludwig von Sachsen Meiningen in Glucksbrunn umbenannt 1714 wurden durch Georg Siegfried Trier die Cobaltvorkommen im Glucksbrunner Revier entdeckt und im Folgejahr wurden 30 aus Sachsen stammende und mit der Cobaltgewinnung vertraute Bergleute angesiedelt Von 1715 bis 1719 war die erste Blutezeit des Cobaltbergbaues Mit den Glucksbrunner Werken entstand das zugehorige Blaufarbenwerk Die Nutzung der Wasserkraft Pochwerke Farbmahlmuhen war fur die weitere Verarbeitung des Cobaltgesteins eine wichtige Voraussetzung 1717 erfolgte der Zwangsverkauf der Lindenmuhle zugunsten der Berggewerkschaft Glucksbrunn Familie Trier 6 Mit dem Cobaltabbau und dem Blaufarbenwerk wurden betrachtliche Summen verdient von bis zu 40 000 Reichstalern jahrlich ist die Rede 7 Zwischen 1722 und 1725 wurde ein neues barockes Herrenhaus das jetzige Schloss Glucksbrunn fur die Besitzer des Gruben und Blaufarbenwerkes die Familie Trier errichtet Von 1730 bis 1760 war die zweite Blutezeit des Cobaltbergbaues In den 23 Gruben waren 150 Bergleute und ebenso viele im Blaufarbenwerk angestellt Zentrales Gebaude fur die endgultige Herstellung des begehrten Cobaltblau war der Lange Bau 1747 wurde der Kupferschieferbergbau ganz eingestellt Grund war vor allem die Verknappung und Teuerung des zum Verhutten notwendigen Holzes 1772 waren die auch die Cobaltgange vollig leergebaut 1783 wurde das Werk von der Familie Trier an den Eisenacher Kaufmann Krauss veraussert 1789 ersteigerte ein Rat Walch das Blaufarbenwerk Glucksbrunn welches zu dieser Zeit aus 2 Glasofen 7 Farbmuhlenwerken 4 Pochwerken und 3 Waschen bestand 1794 erwarb Herzog Ernst II von Sachsen Gotha Glucksbrunn und betrieb das nunmehr unrentable Blaufarbenwerk noch bis 1818 8 1818 erwarb das herzogliche Haus Sachsen Meiningen Glucksbrunn Am 8 Mai 1824 wurden das Herrenhaus Glucksbrunn und die Nebenanlagen an den Langensalzaer Johann Christian von Weiss 1779 1850 verkauft Der 1836 geadelte Unternehmer richtete im Langen Bau die erste mechanische Kammwollspinnerei Deutschlands ein und nutzte das Herrenhaus fur eigene Wohnzwecke Der zuvor in Fachwerkkonstruktion ausgefuhrte Lange Bau wurde an die neuen Erfordernisse angepasst und in den bis heute erhaltenen massiven Klinkerbau umgewandelt 1827 wurde die erste Dampfmaschine erworben Unter der Herrschaft der Familie von Weiss wurde auch der nunmehr unmoderne barocke Garten in landschaftlicher Manier umgestaltet Am Ende des 19 Jahrhunderts zog die Spinnerei in neue Gebaude unterhalb des Huttenteiches Der Lange Bau wurde nur noch als Lager genutzt 1909 erbte ein Neffe der Familie von Weiss ein Freiherr von Swaine das Schloss Es wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges von dessen Familie als Sommerresidenz genutzt 1918 wurden im Schloss Notwohnungen trotz der Nutzung als Sommerresidenz eingerichtet diese wurden bis 1994 genutzt Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gingen die Gebaude in das Eigentum der Gemeinde Schweina uber 1966 erfolgte die Dachneueindeckung des Schlosses 1968 wurden die Schlossfassaden restauriert 9 Im Schloss wurde in den 1980er Jahren ein Jugendklub eingerichtet Von 1994 bis 2004 standen der Lange Bau und das Schloss leer In den Jahren 2004 und 2005 wurden der Lange Bau die Lindenmuhle und das Schloss an verschiedene Privatpersonen verkauft und seitdem fanden an allen Gebauden umfangreiche Restaurierungsarbeiten statt nbsp nbsp nbsp Personlichkeiten BearbeitenJohann Christian von Weiss 1779 1850 Begrunder der Textilindustrie in Bad Langensalza Glucksbrunn u a Richard von Swaine 1830 1902 Industrieller Gutsbesitzer und ReichstagsabgeordneterLiteratur BearbeitenMichael K Brust Die Altensteiner Hohle Ein Beitrag zur Geschichte der Entdeckung Erschliessung und Erforschung der altesten Schauhohle Thuringens 2002 In Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie Hrsg 2002 Die Schauhohle Altenstein in Schweina Natur und Kulturgeschichte eines Geotops Schriftenreihe der Thuringer Landesanstalt fur Umwelt und Geologie Nr 55 Jena S 3 34 Dr Fritze Geschichtliches uber Bad Liebenstein Schweina Steinbach und Atterode Eisenach Selbstverlag des Autors 1925 Nachdruck Elch Verlag Bad Liebenstein Hrsg Holger Munkel 1999 mit Abbildungen erganzt Hans Gross Wasserleitung Domane oder Gut Schweina 1995 In Altensteiner Blatter Jahrbuch 1995 Hrsg Ortschronik Schweina e V Barchfeld und Bad Hersfeld S 124 128 Gustav Hartmann Geschichte der Kammgarnspinnerei 1937 unv Manuskript eines Lehrers welcher sich mit der Schweinaer Geschichte beschaftigte im Besitz von Frau Ida Henkel Schweina Hausbrand Beitrag zur Geschichte der Blaufarbenwerke 1936 In Zeitschrift fur das Berg Hutten und Salinenwesen im Deutschen Reich Herausgegeben im Reichs und Preussischen Wirtschaftsministerium Jahrgang 1936 Band 84 Heft 12 S 517 545 Horst Wilhelm Hossfeld Die Schweinaer Muhlen o J In Hossfeld Buch o J o O u a in Besitz von Architekt Burkhardt Hossfeld Schweina Institut fur Denkmalpflege Berlin Hrsg Denkmale in Thuringen Ihre Erhaltung und Pflege in den Bezirken Erfurt Gera und Suhl Erarbeitet im Institut fur Denkmalpflege Arbeitsstelle Erfurt Weimar 1973 Reihe Schriften zur Denkmalpflege in der Deutschen Demokratischen Republik Herausgegeben vom Institut fur Denkmalpflege Berlin Fritz Kuhnemund Sensationeller Fund aus der Altensteiner Hohle In Altensteiner Blatter Jahrbuch 1999 2000 Hrsg Ortschronik Schweina e V Schweina und Immelborn S 24 27 Friedrich Mosengeil Das Bad Liebenstein und seine Umgebungen Meiningen 1815 Edith Raddatz Schweinaer Muhlengeschichte In Altensteiner Blatter Jahrbuch 1995 Hrsg Ortschronik Schweina e V Barchfeld und Bad Hersfeld S 129 163 Emil Ruckert Altensteins Vorzeit Hildburghausen 1852 Nachdruck Elch Verlag Bad Liebenstein Hrsg Holger Munkel 1999 Ralf Schmidt Beitrag zur Geschichte des Kobaltbergbaues von Glucksbrunn bei Schweina Thur In Veroffentlichungen Naturhistorisches Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen Band 11 1996 Schleusingen S 77 95 Gerhard Seib Eine unbekannte Ansicht des Blaufarbenwerkes Glucksbrunn bei Schweina von dem Meininger Hofmaler Carl Wagner 1796 1867 In Meininger Museen in der Kulturstiftung Meiningen Hrsg o J um 1999 Sudthuringer Forschungen Nr 30 Beitrage zur Kunst und Kulturgeschichte Nr 30 Meiningen S 30 35 Ludwig Storck Glucksbrunn und Schweina In Friedrich von Sydow Hrsg 1839 Thuringen und der Harz mit ihren Merkwurdigkeiten Volkssagen und Legenden 1 Band Sondershausen S 226 hier zit nach Seib o J S 34 35 Fritz Trebsdorf Geschichte des Kupferschiefer Kobalt und Eisensteinbergbaues im Altensteiner Revier des ehemaligen Herzogtums Sachsen Meiningen 1935Einzelnachweise Bearbeiten Lindenmuhle Ruckert 1852 S 10 amp 17 Ruckert 1852 S 10 amp 17 Trebsdorf 1935 und Schmidt 1996 Beyschlag 1898 zit nach Schmidt 1996 S 80 f Schmidt 1996 Trebsdorf 1935 S 38 Schmidt 1996 Institut fur Denkmalpflege 1973 S 369Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schweina Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aktuelle und historische Bilder Kurzfilm Ubernachtungen etc Website des SchlossesOrtsteile der Stadt Bad Liebenstein Ortsteile Bad Liebenstein Schweina Steinbach Bairoda MeimersSiedlungen Altenstein Atterode Glucksbrunn Glucksbrunner Werke Marienthal Profisch Raboldsgrube Sorga Wolfsberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glucksbrunn amp oldid 231271959