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Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde Fur den gleichnamigen Ortsteil von Dasice siehe dort Prachovice deutsch Prachowitz ist eine Gemeinde in Tschechien Sie liegt funf Kilometer nordostlich von Tremosnice und gehort zum Okres Chrudim PrachovicePrachovice Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Pardubicky krajBezirk ChrudimFlache 532 1 haGeographische Lage 49 54 N 15 38 O 49 893795 15 6287164 456 Koordinaten 49 53 38 N 15 37 43 OHohe 456 m n m Einwohner 1 428 1 Jan 2023 2 Postleitzahl 538 04Kfz Kennzeichen EVerkehrStrasse Tremosnice Hermanuv MestecBahnanschluss Prelouc PrachoviceStrukturStatus GemeindeOrtsteile 1VerwaltungBurgermeister Bohuslava Cepova Stand 2018 Adresse Chrudimska 50538 04 PrachoviceGemeindenummer 572071Website www obecprachovice czKapelle Maria HimmelfahrtGemeindeamtSchuleBlick uber den Kalkbruch zur ZementfabrikKalkbruch Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Gemeindegliederung 4 Kalkabbau und verarbeitung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Sohne und Tochter der Gemeinde 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas von ausgedehnten Waldern umgebene Dorf Prachovice befindet sich linksseitig des Baches Habrinka Baukalker Bach im Eisengebirge Zelezne hory Prachovice ist Endpunkt der Bahnstrecke Prelouc Prachovice Ostlich des Ortes erstreckt sich am Hugel Boukalka ein ausgedehnter Kalksteinbruch nordostlich liegen die Werksanlagen der Zementfabrik Im Sudosten erheben sich die Bucina 606 m n m und der Kozi hrbet 535 m n m sudwestlich der Prachovicky kopec 485 m n m und im Nordwesten der Na Kobylach 537 m n m Nachbarorte sind Na Obickach Vyzice und Kostelec u Hermanova Mestce im Norden Tasovice und Nerozhovice im Nordosten die Wustung Boukalka und Vapenny Podol im Osten Nutice Hrbokov Holin Mezny Kovarov und Sec im Sudosten Kraskov und Skoranov im Suden Stary Dvur und Podhradi im Sudwesten Ohradka Rudov Zlebske Chvalovice und Zlebska Lhotka im Westen sowie Pazderna Zbyslavec Micov und Susice im Nordwesten Geschichte BearbeitenEs wird angenommen dass das Dorf aus einer Steinbrechersiedlung fur den Bau der Lichtenburg hervorging Die erste schriftliche Erwahnung von Prachovice erfolgte 1398 unter den Besitzungen der Lichtenburger Bei der Teilung der Herrschaft Lichtenburg wurde das Dorf im 16 Jahrhundert dem Gut Stolany zugeordnet 1608 verkaufte Kaiser Rudolf II das Gut Stolany an Ladislaus Berka von Duba der es mit dem Gut Hermanuv Mestec vereinigte Nach dem Tod des kinderlosen Johann Dietrich Berka von Duba fiel die Herrschaft Hermanuv Mestec mit dem Gut Stolany 1636 dessen Schwester Anna Maria Josephine von Khysl zu 1661 verkaufte sie die Herrschaft an Johann von Sporck Nach dem Tod des Johann Wenzel von Sporck wurde die Herrschaft 1798 an Philipp Anton von Greiffenclau verkauft ab 1828 gehorte sie den Fursten Kinsky Im Jahre 1835 bestand das im Chrudimer Kreis gelegene Dorf Prachowitz aus 46 Hausern in denen 361 Personen lebten Die Obrigkeit unterhielt im Ort ein Hegerhaus einen Holzplatz und zwei Kalkofen Der bei Prachowitz aus dem Gebirge herausragende Kalkstock wurde regelmassig abgebaut und lieferte guten Kalkstein und Marmor Haupterwerbsquellen bildeten der Feldbau die Viehzucht das Brechen und Brennen von Kalk sowie Kalkfuhrdienste Pfarrort und Schulort war Podol 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Prachowitz der Allodialherrschaft Hermanmiestetz untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Prachovice Prachowitz ab 1849 mit dem Ortsteil Boukalka Baukalka eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Chrudim 1865 wurde in Prachovice in angemieteten Raumlichkeiten der Schulunterricht aufgenommen Im Jahr darauf war das ebenerdige Schulhaus fertiggestellt Ab 1868 gehorte die Gemeinde zum politischen Bezirk Chrudim 1881 wurde das Schulgebaude aufgestockt In den Jahren 1881 1882 entstand die Bahnstrecke Prelouc Kalkpodol mit einer Guterzweigbahn von Tasovice nach Prachovice Zeitgleich erfolgten auch der Bau der Bahnstrecke Caslav Zavratec sowie einer funf Kilometer langen Standseilbahn vom Kalkbruch des Grafen Kinsky bei Prachovice zum Kalkwerk Zavratec und dem Bahnhof Zavratec Im Jahre 1910 hatte das Dorf 838 Einwohner Am 10 Juni 1920 nahm die CSD nach 18 jahrigen Bemuhungen der Gemeinde auf dem Streckenabschnitt zwischen Tasovice und Prachovice auch den Personenverkehr auf Beim Zensus von 1921 lebten in Prachovice 734 Personen Im selben Jahr wurde im Schulgebaude eine Volksschule fur Wirtschaft eroffnet Nach der Aktion der deutschen Besatzer gegen die Basis der Partisanenbrigade Mistr Jan Hus bei Lipovec fanden von Januar bis April 1945 ca 17 Partisanen in Prachovice ihren Unterschlupf 1947 wurde Prachovice an die Stromversorgung angeschlossen Wegen der Erweiterung des Kalkbruches wurde das Dorf Boukalka in den 1950er Jahren abgesiedelt Im Zuge der Errichtung des Zementwerkes entstanden in Prachovice 280 Wohnungen fur die Mitarbeiter 1957 wurde die Seilbahn nach Zavratec abgetragen Im selben Jahr erfolgte der Bau einer neuen Schule sowie der Abbruch des alten Schulgebaudes 1959 wurde der Kindergarten fertiggestellt 1964 das Sportstadion eingeweiht Mit der Unterstutzung des Zementwerks entstanden in den 1970er Jahren 32 Einfamilienhauser Wegen der Vergrosserung des Kalkbruches wurde 1975 eine neue Strassenverbindung nach Vapenny Podol hergestellt die sudlich um die Bucina fuhrt Das mit dem Bau des zweiten Zementwerkes einhergehende Sozialprogramm fuhrte in Prachovice u a zur Errichtung von 128 modernen Wohnungen einem Unterkunftshaus mit 160 Betten und einem Gesundheitszentrum Beim Zensus von 1980 lebten 1236 Personen in den 190 Hausern des Dorfes 118 der Hauser waren Einfamilienhauser Das Kulturhaus Cementar wurde 1981 eroffnet 2011 wurde der Personenzugverkehr zwischen Hermanuv Mestec und Prachovice eingestellt Gemeindegliederung BearbeitenFur die Gemeinde Prachovice sind keine Ortsteile ausgewiesen Zu Prachovice gehort ein Teil der Wustung Boukalka Kalkabbau und verarbeitung BearbeitenDie Gewinnung und Verarbeitung des Kalkstein begann wahrscheinlich mit dem Bau der Lichtenburg Das Gestein wurde bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts zu Staub gebrochen und in offenen Ofen mit Holzfeuerung gebrannt 1864 errichtete Josef Klimpl einen Ringofen im selben Jahre wurde in Prachovice unter Namen Prvni spolek k vyrabeni vapna ve Vapennem Podole eine Gesellschaft zur Kalkproduktion gebildet 1873 wurde ein Zylinderofen erbaut Im Auftrag des Grafen Kinsky auf Hermanuv Mestec errichtete die Osterreichische Lokaleisenbahngesellschaft 1881 eine Standseilbahn vom Kinskyschen Kalkbruch zum Bahnhof Zavratec die mit einer Lange von funf Kilometern seinerzeit die langste in Bohmen war 1891 ubernahm der Wiener Unternehmer David Berl die Transportseilbahn zusammen mit dem Kalkwerk Zavratec den Kalkbruch hatte Graf Kinsky bereits 1882 langfristig an Berl verpachtet Ausserdem gab es mit Josef Musil einen weiteren bedeutenden Kalkbruchunternehmer In den 1920er Jahren wurde die Kalkbrennerei in Prachovice von der Firma J Musil amp Sohn betrieben Josef Musil ubergab 1932 wegen einer Erkrankung sein Unternehmen an die D Berl Kalkbruche mit Sitz in Prag Da die Kalkbruche von D Berl in dieser Zeit zunehmend unwirtschaftlich produzierten suchte das Unternehmen die Fusion mit den Kalkwerken der Bohmischen Handelsgesellschaft in Vapenny Podol zu einer Aktiengesellschaft Nach der Arisierung der Firma D Berl mit Sitz in Prag im Jahre 1939 ubernahm die Konigshofer Cement Fabrik AG deren Kalkbruche Aus den Prachovicer Kalkbruchen der 1945 verstaatlichten Kralodvorske cementarny a s wurde die Prachovicka cementarna a vapenice n p gebildet und den Ceske cementarny a vapenice CEVA unterstellt 1949 erfolgte die Baugenehmigung fur eine Zementfabrik und eine Kalkbrennerei einschliesslich der Verlegung von Teilen der Bahnlinie der Zufahrtsstrassen und der Habrinka die Erweiterung des Kalkbruches und Anlegung eines Hanges sowie die Errichtung einer Wohnsiedlung fur die Angestellten Die Zementfabrik nahm mit einigem Verzug im April 1956 ihren regularen Betrieb auf 1958 ging die neue Kalkbrennerei in Betrieb Wegen stetig gestiegenen Zementverbrauchs wurde zwischen November 1974 und Juni 1980 in Prachovice eine zweite Zementfabrik aufgebaut Zugleich erfolgte eine Modernisierung der alten Fabrik Der Anstieg der Brennstoff und Energiepreise technische Probleme beim Parallellauf des alten und des neuen Werkes sowie eine Uberschatzung des kunftigen Zementbedarfs fuhrte dazu dass das alte Werk Anfang 1981 stillgelegt und konserviert spater sukzessive abgebrochen wurde Mit dem Abraum des Kalkbruches wurden seit 1976 die Podoler Kalkbruche verfullt Nach der Samtenen Revolution wurde das Zementwerk im Januar 1990 von der GR CEVA Praha abgetrennt und zunachst als selbstandiger Staatsbetrieb gefuhrt Im Marz 1991 erfolgte die Umwandlung in eine staatseigene Aktiengesellschaft mit dem Ziel der Privatisierung Im Januar 1992 erwarb die schweizerische Holderbank Financiere Glarus AG ein Drittel der Aktien in den Folgejahren kaufte sie weitere Aktienpakete und erwarb damit die Majoritat Seit 2002 gehorte das Unternehmen zur Holcim 4 die es 2015 an die Cemex verkaufte 5 Mit einer Ausdehnung von 111 ha ist der Kalkbruch Prachovice heute einer grossten in Tschechien Derzeit wird in sechs Etagen abgebaut 6 Als Abraumschuttplatz dient das ehemalige Kalkbruchgelande an der Boukalka bei Vapenny Podol Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle Maria Himmelfahrt sie wurde ab 1888 erbaut und am 8 September 1891 von Bischofsvikar Frantisek Kvech aus Prelouc geweiht Den Altar schuf der Maler und Schnitzer Antonin Sucharda aus Nova Paka Die Orgel fertigte die Firma Jan Tucek aus Kutna Hora in den Jahren 1940 sowie 2001 2002 erfolgten Renovierungen 7 Gedenkstein fur die Opfer des Zweiten Weltkrieges Naturlehrpfad zur Geschichte des KalkabbausSohne und Tochter der Gemeinde BearbeitenJiri Kajinek 1961 verurteilter Doppelmorder und mehrfacher Gefangnisausbrecher die Ungereimtheiten seines Falls waren Gegenstand des Filmes Akte Kajinek Er wurde 2017 amnestiert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prachovice Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Prachovice Kalkindustrie des EisengebirgesEinzelnachweise Bearbeiten http www uir cz obec 572071 Prachovice Cesky statisticky urad Die Einwohnerzahlen der tschechischen Gemeinden vom 1 Januar 2023 PDF 602 kB Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen statistisch topographisch dargestellt Band 5 Chrudimer Kreis Prag 1837 S 25 http www obecprachovice cz o obci 1 historie od tezby vapencu https www e15 cz byznys reality a stavebnictvi cemex dal za holcim miliardy ziskal betonarny sterkovny i kamenolom 1152669 http www vumo cz wp content uploads 2017 06 14 cementarna prachovice czech republic s r o cemex cement k s pdf http www obecprachovice cz o obci 1 kaple nanebevzeti panny marie Stadte und Gemeinden im Okres Chrudim Bezirk Chrudim Bestvina Biskupice Bitovany Bojanov Bor u Skutce Borice Bousov Bylany Ctetin Cankovice Ceske Lhotice Dedova Dolni Bezdekov Drenice Dvakacovice Hamry Hermanuv Mestec Hlinsko Hluboka Hodonin Holetin Honbice Horka Horni Bradlo Hostalovice Hrochuv Tynec Hroubovice Chrast Chroustovice Chrudim Jenikov Jenisovice Kamenicky Kladno Klesice Knezice Koci Kostelec u Hermanova Mestce Krasne Krouna Krizanovice Lany Lestinka Libkov Libomerice Liciborice Lipovec Lozice Lukavice Luze Micov Susice Miretice Mladonovice Morasice Mrakotin Nabocany Nacesice Nasavrky Orel Ostrov Otradov Peralec Podhorany u Ronova Pokrikov Prachovice Prosec Prosetin Predhradi Prestavlky Rabstejnska Lhota Rana Ronov nad Doubravou Rosice Rozhovice Restoky Sec Skutec Slatinany Smrcek Sobetuchy Stolany Stremosice Studnice Svidnice Svratouch Tisovec Trhova Kamenice Trojovice Tremosnice Tribrichy Tunechody Uhercice Uhretice Vapenny Podol Vcelakov Vejvanovice Vitanov Vojtechov Vortova Vrbatuv Kostelec Vseradov Vysocina Vyzice Zajecice Zajezdec Zderaz Zlebske Chvalovice Zumberk Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prachovice amp oldid 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