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Die Pfarrkirche Kaprun auch St Margaretha auf dem Stein genannt ist die romisch katholische Pfarrkirche der Pfarre Kaprun Kaprun ist eine Gemeinde im Pinzgau des Landes Salzburg Die Pfarre gehort zum Dekanat Stuhlfelden der Erzdiozese Salzburg Patronin der Kirche ist die heilige Margareta von Antiochia Die katholische Pfarrkirche in KaprunDie Ursprunge der Kirche sind unklar Sie durften aber bis in das 12 Jahrhundert zuruckreichen als sie als Filiale der Mutterpfarre Piesendorf errichtet wurde Erstmals urkundlich erwahnt wurde die Kirche allerdings erst im Jahr 1409 Seit 1862 ist sie eine eigenstandige Pfarrkirche In den letzten Jahren des 19 Jahrhunderts wurde die alte Kirche umgestaltet wobei das Langhaus fast vollstandig abgetragen und durch einen Neubau ersetzt wurde Die Pfarrkirche von Kaprun ist eine in einem neuromanisch neugotischen Mischstil gestaltete Wandpfeilerkirche Sie hat einen im Nordwesten in das Langhaus eingestellten Kirchturm mit Spitzgiebelhelm sowie eine nordlich an den Chor angebaute Sakristei Ab der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts kam es immer wieder zu Restaurierungs und Instandhaltungsarbeiten Dabei wurden unter anderem die alten Wandmalereien wiederhergestellt Zu den altesten Objekten in der Kirche zahlen zwei Heiligenfiguren aus dem 15 Jahrhundert an den Langhauswanden Die Altare und der Grossteil des Kircheninventars stammen aus dem 19 und dem 20 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Ursprunge bis zur Pfarrerhebung 2 2 Ab der Pfarrerhebung 3 Architektur 3 1 Aussenbeschreibung 3 2 Innenraum 4 Ausstattung 4 1 Chorbereich 4 2 Langhaus 4 3 Turmhalle 4 4 Lourdes Grotte oder Lourdes Kapelle 5 Orgel 6 Glocken 7 Pfarre 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht im nordlichen Teil der Gemeinde Kaprun uber dem Ortszentrum auf einem Felssporn am Westufer der Kapruner Ache auf einer Seehohe von 785 m u A Der Felssporn auch als Kirchbichl bezeichnet ist ein nach Nordwesten streichender Auslaufer der Dreiwallnerhohe Direkt westlich der Kirche befindet sich der Kirchplatz mit dem Friedhof dem Mesnerhaus dem Pfarrhof sowie dem Heimatmuseum Kaprun Die Kirche hat die Adresse Kirchplatz 11 Sudlich der Kirche fuhrt eine Treppe entlang des Felsens von der Sigmund Thun Strasse zum Kirchplatz hoch 1 Geschichte BearbeitenUrsprunge bis zur Pfarrerhebung Bearbeiten Wann in Kaprun die erste Kirche errichtet wurde ist unsicher Als der Salzburger Erzbischof Adalbert II 931 seine Guter in Chataprunin an den Priester Engelbert und dessen Sohn Luitfried ubergab wurde noch keine Kirche erwahnt Das Patrozinium der heiligen Margareta von Antiochia lasst auf eine Kirchengrundung im spateren Hochmittelalter vermutlich noch im 12 Jahrhundert schliessen Die Verehrung von Margareta wurde unter anderem von Agnes von Poitou der Frau Kaiser Heinrichs III gefordert und konnte auch durch die ab 1098 heimkehrenden Kreuzritter aus dem Byzantinischen Reich mitgebracht und in der Heimat verbreitet worden sein 2 Eine Kirche in Kaprun ist allerdings erstmals 1409 als St Margaretha auf dem Stein in einem Ablassbrief schriftlich erwahnt Damals war sie eine Filiale der Mutterpfarre Piesendorf Die Kapruner Bevolkerung wurde ab 1556 von einem der Piesendorfer Kaplane mitbetreut die teilweise auch im ortlichen Mesnerhaus wohnten Erst durch die Schaffung eines Vikariats im Jahr 1624 gab es in Kaprun einen dort dauerhaft ansassigen Seelsorger Allerdings durften diese Seelsorger bei der Bevolkerung eher unbeliebt gewesen sein da sie immer wieder bei den kirchlichen Behorden in Salzburg uber die schlechten Zustande in Kaprun klagten Der Baumeister Oswald Stuelebner wurde 1722 mit der baulichen Umgestaltung des Kirchengebaudes beauftragt So ersetzte er unter anderem den holzernen Dachreiter durch einen gemauerten Turm mit Zwiebelhelm an der Westseite des Langhauses Im Jahr 1736 wurden neue Altare aufgestellt 3 Ab der Pfarrerhebung Bearbeiten nbsp Blick von der Kapruner Ache auf die Kirche im Juli 1903Kaprun wurde 1862 auf Grundlage eines Erlasses der Regierung des Kaisertums Osterreich 4 zur Pfarre erhoben und mit Georg Wieland wurde der letzte Vikar zum ersten Pfarrer Zu dieser Zeit war die Kirche baufallig und Dachstuhl und das Gewolbe standen kurz vor dem Einsturz Nachdem es zusatzlich zu einem Blitzschaden gekommen war wurde die Kirche unter Pfarrer Josef Mangst ab 1898 neugestaltet Wie damals ublich wurde dabei das gesamte Bauwerk bis auf die Grundmauern abgetragen und unter Nachahmung der alten Stile neu errichtet Die Plane fur den Neubau stammten von dem Mittersiller Baumeister Ferdinand Ranggetiner und die Arbeiten wurden von Jacob Menis aus Zell am See ausgefuhrt Der Kirchturm wurde nicht abgetragen aber sein Zwiebelhelm entfernt Das neue Kirchenschiff wurde hoher als das alte und auch die Sakristei wurde aufgestockt 3 5 Die Kosten fur den Umbau fielen mehr als dreimal so hoch aus wie ursprunglich geplant sodass der Pfarrer mit zahlreichen Schuldscheinen bei der Diozese aber auch bei reicheren Pfarren Geld aufnahm Ausserdem wurde versucht durch den Verkauf der Einrichtung Geld einzunehmen So wurden etwa die Seitenaltare an die Pfarre Forstau und der barocke Aufbau des Hochaltares an die Pfarre St Ulrich am Pillersee verkauft Das alte von Franz Xaver Kurz gemalte Hochaltarbild das die heilige Margareta zeigt blieb aber bei der Pfarre und befindet sich heute in der Kapruner Burgkapelle Der letzte der Schuldscheine wurde 1926 beglichen Um 1910 wurde das Kircheninnere von Virgil Groder ausgemalt Der Neubau wurde unter anderem 1913 vom Weihbischof Ignatius Rieder besucht 6 5 Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurden zahlreiche christliche Zwangsarbeiter die am Bau der Kraftwerksgruppe Kaprun beteiligt waren auf dem Friedhof von Kaprun bestattet Der damalige Pfarrer Johann Berschl liess aber auch Zwangsarbeiter mit unbekannter Religionszugehorigkeit auf dem Friedhof bestatten Dadurch reichte der Platz bald nicht mehr aus so dass im Dezember 1944 der neue Gemeindefriedhof westlich der Kirche eroffnet wurde Im Krieg wurden Teile der Ausstattung der Burgkapelle so etwa zwei Heiligenfiguren zum Schutz in die Pfarrkirche verbracht nachdem Mitglieder der Hitlerjugend die Kapelle einige Mal geschandet und schwer beschadigt hatten Bei der Renovierung und Neugestaltung des Innenraums der Pfarrkirche im Jahr 1961 wurden den vorherrschenden asthetischen Trends jener Zeit entsprechend als uberladen und kitschig empfundene Dekorationsmalereien mit weisser Farbe ubermalt Zudem erfolgte der Austausch der beiden Seitenaltare Im selben Jahr kamen bei Ausgrabungen an der Sudseite der Kirche und um die Sakristei Fundamentreste zum Vorschein die von einem Vorgangerbau stammen konnten die aber nicht genauer untersucht wurden Weitere Renovierungsarbeiten an der Aussenseite erfolgten 1971 und 1978 erneut innen Bei dieser Renovierung wurden Teile der alten Wandmalereien wieder freigelegt Nach Frostschaden am Dach und an der Nordmauer der Kirche wurde das Gebaude 2006 und 2007 neu verputzt und eingedeckt Diesen Arbeiten folgte 2008 und 2009 eine Innenrestaurierung bei der ein Grossteil der Wandmalereien wiederhergestellt wurde 7 8 9 10 Architektur BearbeitenDas Gebaude ist eine einschiffige Wandpfeilerkirche mit einem hohen Kirchturm Es ist nach Sudosten ausgerichtet und hat eine im Norden an den Chor angebaute zweigeschossige Sakristei Im Nordwesten ist der Kirchturm in die Giebelfassade des Kirchenschiffes eingestellt 11 Das gesamte Bauwerk steht zusammen mit dem umgebenden alten Friedhof unter Denkmalschutz Listeneintrag 12 Aussenbeschreibung Bearbeiten Aussenarchitektur nbsp Blick von Westen auf den Pfarrhof links und den Kirchturm nbsp Blick von Sudosten auf die Kirche nbsp Blick von Norden auf die Kirche und die angebaute Sakristei Die Aussenwande der Kirche sind einfach gehalten glatt verputzt und werden durch geputzte Ecklisenen und Putzbander gegliedert Unter der Dachtraufe verlauft eine Hohlkehle die sich rund um das ganze Gebaude fortsetzt Das Kirchenschiff hat ein Satteldach es ist wie das Walmdach des Chors und das Zeltdach der Sakristei mit Schindeln gedeckt Die Wandflache zwischen dem Langhausdach und dem niedriger liegenden Chordach ist ebenfalls mit Schindeln verkleidet Auf die Dachflache des Kirchenschiffes sind an der Nord und an der Sudseite je zwei Dachgauben aufgesetzt Auf dem Dachgrat des Langhauses steht im Osten eine Kugel mit einem Kreuz und darauf aufgesetztem Wetterhahn Durch je drei rundbogige Fenster an der Nord und Sudseite fallt Licht in das Langhaus Die Westseite des Langhauses hat links und rechts vom Turm je ein kleineres Rundbogenfenster auf Hohe der Empore Der Chor hat vier Rundbogenfenster eines an der Sudseite sowie drei im Chorschluss An der Nordwand der Sakristei sind je Geschoss zwei Rechteckfenster in Rundbogennischen eingelassen sowie an der Westwand eines und an der Ostwand in den beiden Obergeschossen zwei Ostlich der Sakristei ist an die Nordwand des Langhauses ein uberdachter Anbau angesetzt Er ist an der Nordseite offen Das mit Blech gedeckte Pultdach ruht auf zwei breiteren Pfeilern mit je zwei Rundbogennischen Der Anbau fuhrt zur Eingangstur an der Westwand der Sakristei sowie zu einem Eingangsportal an der Nordwand des Langhauses Durch ein Portal an der Nordseite der Sakristei das in eine Rundbogennische eingelassen ist ist eine Lourdesgrotte zuganglich An der Westseite des Langhauses hangt ein Kruzifix unter einem mit Schindeln gedeckten Pultdach 11 Der Kirchturm ist in die Westfassade der Kirche eingestellt Er ist wie das Kirchenschiff glatt verputzt und gegliedert Die umlaufende Hohlkehle des Kirchenschiffes wird als Gesims fortgefuhrt Der Turm hat einen mit Schindeln gedeckten Spitzgiebelhelm aus dem 19 Jahrhundert Das Dach endet in einer Turmkugel mit einem 1899 geschmiedeten Kreuz Die Spitzen der vier Giebelseiten des Helmes tragen als Zier eine Kugel mit darauf stehender Metallfahne Durch ein Portal in einer Rundbogennische an der Westseite des Turms kommt man in die Turmhalle Licht gelangt an der Nord West und Sudseite durch je zwei ubereinander angeordnete rechteckige Wandoffnungen in den Turm Die Schalloffnungen unter dem Helm auf Hohe der Glockenstube sind an allen vier Turmseiten als Biforenfenster gestaltet In den Flachen der Dreiecksgiebel ist auf allen vier Seiten ein Ziffernblatt der Turmuhr angebracht An der Sudseite des Turmes hangt ein Kreuz 11 Die Kirche umgibt der Friedhof der Pfarre mit Einfriedungsmauer Innenraum Bearbeiten nbsp Blick durch das Langhaus auf den ChorDas 1898 99 erbaute dreijochige Langhaus ist teils neuromanisch teils neugotisch gestaltet Einfache flache Wandpfeiler mit Blattkapitellen tragen ein Kreuzrippengewolbe mit Gurtbogen Im ostlichen Joch befindet sich ein Heiliggeistloch Die flache holzerne Empore im westlichen Joch des Langhauses ist uber eine Treppe an der Sudseite des Langhauses zuganglich Die quadratische Turmhalle des im Westen an das Langhaus angebauten Turmes hat ein Kreuzgratgewolbe Eine Tur fuhrt unterhalb der Empore in das Langhaus 13 11 Ein stark eingezogener rundbogiger Fronbogen trennt den schmaleren einjochigen Chor mit dreiseitigem Schluss vom Langhaus Ihm gegenuber ist der Chor um zwei Stufen erhoht Wie das Langhaus wird auch das Chorjoch von einem Kreuzrippengewolbe uberspannt Die sechs Kreuzrippen des Gewolbes lagern dabei auf profilierten Konsolen Im Norden ist die Sakristei an den Chor angebaut sie ist durch eine Tur vom Chor aus zu erreichen In die Sudwand des Chores ist eine kleine Rundbogennische eingelassen 13 11 Ausstattung BearbeitenChorbereich Bearbeiten Ausstattung nbsp Hochaltar der Kirche davor der Volksaltar nbsp Der linke Seitenaltar mit der Figur der Schmerzensmutter nbsp Die Figur des heiligen Josef auf dem rechten Seitenaltar nbsp Einer der von Virgil Groder mit floralen Elementen gestalteten Gewolbeansatze Der neugotische Hochaltar hat ein niedriges holzernes Altarretabel und dient als Sakramentsaltar Das Retabel steht auf einer Mensa die von vier Saulen gestutzt wird Es wurde vermutlich von dem Kirchenmaler und Altarbauer Virgil Groder oder dem Schnitzer Vinzenz Pezzei gefertigt 5 In der Mitte der Frontseite des Altarunterbaus ist ein Medaillon mit einer Darstellung eines Pelikans angebracht der sich mit seinem Schnabel an der Brust verletzt um mit seinem Blut seine drei Jungen zu ernahren Diese Figur stammt aus dem Physiologus und ist ein Symbol fur den Opfertod und die Auferstehung Jesu Im Zentrum des Altarretabels steht das Tabernakel dessen Tur mit Ahren und Trauben der Elemente der Eucharistie verziert ist Das Tabernakel wurde erst 1959 angekauft und nachtraglich in den Altar eingefugt Auf beiden Seiten des Tabernakels befinden sich in Rundbogen als Reliefs ausgefuhrte Brustbilder der vier Evangelisten Der obere Bereich des Retabels hat Nischen mit auf Saulen aufsitzenden Rundbogen und drei Spitzgiebeln Die Nische in der Mitte uber dem Tabernakel das Expositorium ist die grosste und kann mit einer Tur verschlossen werden Bei sakramentalen Andachten bietet sie Platz fur das Allerheiligste in der Monstranz und sonst fur das Altarkreuz In den Nischen links und rechts davon stehen zwei Figuren der Erzengel Gabriel und Maria der Gabriel die Geburt Jesu verkundet Beide Figuren werden von jeweils zwei kleineren Engelsfiguren flankiert 11 14 15 16 Der Volksaltar aus Ahornholz wurde 2009 von dem Tiroler Bildhauer Erich Rupprechter geschaffen Er hat die Form eines von zwei Engeln gehaltenen T Kreuzes Der Ambo wurde 2009 von Anton Thuswaldner aus hellem Karntner Marmor gestaltet Seine Vorderseite ziert der Schriftzug CREDO 16 An der Nordwand des Chors hangt ein barockes Kruzifix aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts Die drei Fenster im Chorschluss zeigen figurliche Darstellungen der heiligen Jungfrauen Katharina von Alexandrien der Margareta von Antiochia und der Barbara von Nikomedien die alle drei zu den vierzehn Nothelfern gezahlt werden Das Fenster an der Sudwand des Chors hat keine Verzierungen Alle vier Fenster wurden 1898 geschaffen 11 15 Wie die Wande des Langhauses so zieren auch die Chorwande und die Gewolbenischen von Virgil Groder um 1910 gemalte Ornamentbander und Bluten und Blattranken 13 Langhaus Bearbeiten nbsp TaufbeckenDa die ursprunglichen Seitenaltare 1898 im Rahmen des Kirchenneubaues verkauft worden waren wurden 1915 an beiden Enden des Fronbogens zwei neue Seitenaltare von Vinzenz Pezzei aufgestellt 1961 wurden sie durch marmorne Teile der ehemaligen Kommunionbank ersetzt Diese Kommunionbank war ursprunglich 1833 in der Pfarrkirche Saalfelden errichtet worden und kam 1865 nach Kaprun Auf dem linken Seitenaltar steht zwischen zwei Kerzenstandern eine barocke Figur einer knienden Schmerzensmutter aus dem 18 Jahrhundert Eine ebenfalls im 18 Jahrhundert gefertigte und von zwei Kerzenstandern flankierte barocke Figur des heiligen Josef steht auf dem rechten Seitenaltar Beide Figuren wurden 1961 der Pfarre Eben im Pongau abgekauft Vor dem rechten Seitenaltar steht das Taufbecken der Kirche 17 5 Die neuromanische Kanzel hangt an der Nordwand des ostlichen Langhausjoches Sie konnte von Virgil Groder oder Vinzenz Pezzei gefertigt worden sein 5 An ihrem Korb sind die Symbole der vier Evangelisten angebracht Am nordlichen Wandpfeiler steht eine Figur der heiligen Barbara auf einer Konsole Sie wurde nachtraglich umgestaltet und stellte ursprunglich wahrscheinlich Maria Magdalena dar Auf dem Wandpfeiler an der gegenuberliegenden Seite steht eine Figur der heiligen Katharina Beide Figuren sind spatgotisch und stammen aus dem spaten 15 Jahrhundert Sie befanden sich ursprunglich in der Burgkapelle Kaprun wurden aber wahrend des Zweiten Weltkrieges hierher uberstellt Auf beiden Seiten des Langhauses hangen 14 auf Blech gemalte Kreuzwegbilder die in die Wandmalereien einbezogen sind 18 17 19 Die Langhauswande aber auch das Gewolbe wurden von Virgil Groder um 1910 mit Ornamentbandern und Bluten und Blattranken ausgemalt Am Fronbogen sind drei Medaillons mit halbfigurlichen Darstellungen aufgemalt Das Portrat in der Mitte zeigt das Herz Jesu wahrend das linke Margareta Maria Alacoque und das rechte Papst Leo XIII darstellt In den zwolf Feldern der Emporenbrustung sind halbfigurliche Darstellungen der elf mannlichen Nothelfer eingelassen die durch eine Darstellung des heiligen Florian erganzt werden An der Wand uber der Tur zur Turmhalle ist der Schriftzug Das Auge des Herrn sieht auf die Gerechten aufgemalt 13 20 Turmhalle Bearbeiten An der Nordwand der Turmhalle hangt eine Erinnerungstafel an Pfarrer Josef Mangst der den Kirchenneubau organisierte An der gegenuberliegenden Wand ist ein Kriegerdenkmal angebracht Es erinnert an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Burger der Gemeinde Auf beiden Seiten eines Kreuzes sind dabei Bilder und Namen der Gefallenen angebracht Lourdes Grotte oder Lourdes Kapelle Bearbeiten Im Untergeschoss der Sakristei befindet sich eine Lourdes Grotte oder Lourdes Kapelle die als Ort des stillen Gebetes aber auch dem Totengedenken dient Sie war ursprunglich eine Totenkapelle In einer Nische an der Ostseite wurde die Grotte von Lourdes mit einer Madonnenfigur nachgebildet Links und rechts der Nische hangen Holztafeln an denen die Totenzettel der kurzlich verstorbenen Gemeindemitglieder aufgehangt werden Im selben Raum steht eine um 1700 geschaffene barocke Figur des Christus in der Rast Diese Figur durfte ursprunglich vor der Umgestaltung zur Grotte in der Nische gestanden haben An den Wanden sind die Grabsteine der Seelsorger angebracht die vom 17 bis in das 19 Jahrhundert in Kaprun wirkten 19 21 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die Empore mit der Mauracher OrgelDie Orgel wurde 1885 von dem Orgelbauer Albert Mauracher gebaut sein Opus 4 und hat einen Prospekt im Stil der Neuromanik Diese Orgel ersetzte ein 1841 von einem unbekannten Meister angefertigtes Instrument Die Pfeifen des Prospekts wurden 1926 von der Orgelbau Cacilia AG durch solche aus Zink ersetzt da die alten wahrend des Ersten Weltkrieges 1918 abgeliefert werden mussten 21 Im Jahr 1953 wurde die Orgel fast vollstandig umgebaut und erneuert So wurden die Kegelladen erneuert ein neuer Spieltisch mit pneumatischer Traktur eingebaut und die Disposition um das Register Quintaton erweitert Laut einem am Spieltisch angebrachten Schild fuhrte der Salzburger Orgelbauer Franz Mauracher diese Umbauten aus Dieser war aber bereits 1949 verstorben so dass die Arbeiten wahrscheinlich von dessen Sohn Hans Mauracher durchgefuhrt wurden 22 5 Hermann Oettl setzte 1978 die Orgel erneut instand und baute wahrscheinlich auch neue Registerwippen ein Eine weitere Sanierung erfolgte 2009 durch Christian Erler 22 Die Orgel hat folgende Disposition 22 Manual C g3Principal 8 Bordun 8 Quintaton 8 Salicional 8 Octav 4 Flote 4 Mixtur 2 Pedal C d1Subbass 16 Koppeln Oktavkoppel Pedalkoppel Spielhilfen Feste Kombinationen Plenum Mezzoforte PianoGlocken BearbeitenIm Kirchturm hangen drei Glocken Fur das Jahr 1866 ist belegt dass das Gelaut bereits aus drei Glocken bestand wobei die beiden alteren Glocken 1516 von Berthold Purstinger dem damaligen Chiemseer Bischof geweiht worden waren Die dritte dieser Glocken ist erhalten geblieben sie wurde 1746 11 oder 1776 23 von Karl Wolfgang Gugg in Salzburg gegossen Die zwei alteren Glocken mussten 1917 zu Kriegszwecken abgenommen werden Sie wurden in der Zwischenkriegszeit ersetzt Die neue grosse Glocke war 1924 von der Glockengiesserei Grassmayr in Innsbruck gegossen worden und erinnerte als Jubilaumsglocke an das 300 jahrige Jubilaum der Schaffung eines Vikariats in Kaprun Die beiden neuen Glocken wurden aber wahrend des Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen Als erneuten Ersatz goss die Glockengiesserei Oberascher 1948 zwei neue Glocken Fur sie wurde vorsorglich ein Material gewahlt das sich nicht fur die Produktion von Munition eignet Die Gugg Glocke ist die kleinste des Gelautes und dient vor allem als Totenglocke Die grossere der Oberascher Glocken wird auch als Wetterglocke genutzt Sie wird also bei heranziehendem Unwetter gelautet um sie dem Volksglauben nach zu zerstreuen oder den Schutz Gottes zu erbitten 11 24 23 5 Das aktuelle Gelaut umfasst folgende drei Glocken Nr Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser cm ca Masse kg ca Schlagton HT 1 16 Glockenzier1 1948 Glockengiesserei Oberascher Salzburg 370 2 1948 Glockengiesserei Oberascher Salzburg Inschrift MARGARETHA BITTE FUR UNS und Darstellung der heiligen Margareta3 1746 oder 1776 Karl Wolfgang Gugg Salzburg Pfarre BearbeitenDie Pfarre Kaprun entstand 1862 nachdem die Kirche uber Jahrhunderte eine Filiale der Mutterpfarre Piesendorf gewesen war Insgesamt dienten von 1862 bis 2002 zehn Pfarrer in Kaprun Seit 2002 hat die Pfarre aufgrund des Mangels an verfugbaren Priestern keinen eigenen Pfarrer mehr und wird von den Nachbarpfarren mitbetreut Seit 1911 wird eine Pfarrchronik zur pfarrinternen Aufzeichnung von Ereignissen in der Pfarrgemeinde gefuhrt Johann Berschl der Pfarrer wahrend der NS Zeit war nutzte die Chronik auch zur Niederschrift von der damaligen Lebenssituation in Kaprun Sie stellt deshalb auch ein wichtiges Zeitzeugnis dar Aufgrund seiner Gesinnung wurde uber Berschl im Mai 1940 ein Predigtverbot verhangt das er aber umging indem er seine Predigten nicht mehr von der Kanzel sondern vom Altar aus hielt Die NS Ideologie bezeichnete er in der Chronik auch als Feindpropanganda die versuche die Kinder vom Gottesdienst fernzuhalten Da zwischen 1940 und 1945 Mitglieder der Hitlerjugend insgesamt 13 mal in die Burgkapelle eindrangen und sie verwusteten bezeichnete Berschl die Jugend als gott und sittenlos Von Berschl stammen auch Berichte uber das Leiden der Zwangsarbeiter beim Bau des Tauernkraftwerkes 3 5 5 25 Der Umfang des Pfarrgebietes deckt sich mit den Gemeindegrenzen von Kaprun Zur Pfarre gehoren neben der Pfarrkirche auch die spatestens 1562 erbaute Burgkapelle bei der Burg Kaprun die 1953 54 von der Tauernkraftwerke AG am Rande ihrer Werksiedlung errichtete Barbarakapelle sowie die am 11 November 2004 geweihte Gedenkstatte an die Opfer der Brandkatastrophe der Gletscherbahn Kaprun 2 26 27 28 Seit 2002 gehort die Pfarre Kaprun zu einem Pfarrverband dem auch die Pfarren Niedernsill und Piesendorf sowie seit 2009 die Pfarre Uttendorf angehoren 25 Literatur BearbeitenHerbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Salzburg Stadt und Land Anton Schroll Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 S 181 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 267 286 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarrkirche Kaprun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Obwaldnerglocken Kaprun Pinzgau A Fruhelauten der Pfarrkirche St Margaretha ab 0 00 27 auf YouTube 4 August 2011 abgerufen am 29 November 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 8 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 267 a b c Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 268 Erhebung der Vicariate Kaprun und Fusch zu Pfarren In Verordnungsblatt fur die Erzdiozese Salzburg Jahrgang 1862 1862 S 293 abgerufen am 1 November 2023 online bei ANNO a b c d e f g h i Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 270 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 269 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 4 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 272 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 273 Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 279 a b c d e f g h i Bundesdenkmalamt Hrsg Dehio Salzburg Stadt und Land 1 Auflage Anton Schroll amp Co Wien 1986 ISBN 3 7031 0599 2 S 181 Bundesdenkmalamt Salzburg unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz PDF In bda gv at Abgerufen am 28 November 2023 a b c d Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 9 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 12 a b Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 16 a b Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 281 a b Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 18 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 10 a b Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 19 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 16 a b Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 282 a b c Kaprun Pfarrkirche Hl Margaretha In Orgeln der Erzdiozese Salzburg Abgerufen am 1 September 2023 a b Kirchen ABC G wie Gelaute PDF In Kapruner Pfarrbrief Dezember 2014 S 8 abgerufen am 1 September 2023 Joseph Durlinger Von Pinzgau Selbstverlag des Verfassers Salzburg 1866 S 319 google at a b Anton Fersterer Die Pfarre Kaprun Begleiterin in wechselnden Zeiten In Gemeinde Kaprun Hrsg Kaprun im Wandel der Zeit Gemeinde Kaprun Kaprun 2013 S 274 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs St Peter Salzburg 2009 S 20 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs Band 498 St Peter Salzburg 2009 S 24 Herbert Berndl Pfarrkirche zur hl Margaretha in Kaprun Hrsg Kath Pfarramt Kaprun Christliche Kunststatten Osterreichs St Peter Salzburg 2009 S 26 47 272219 12 757437 Koordinaten 47 16 20 N 12 45 26 8 O nbsp Dieser Artikel befindet sich in einer Auszeichnungskandidatur und wird neu bewertet beteilige dich an der Diskussion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Kaprun amp oldid 239577581