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Das Partikularrecht im Grossherzogtum Hessen war das bis zum 1 Januar 1900 im Grossherzogtum Hessen geltende Zivilrecht Es war durch eine kleinteilige Rechtszersplitterung gepragt Auch das Wappen spiegelt die territoriale Vielfalt wider aus der sich das Grossherzogtum Hessen zusammensetzte Inhaltsverzeichnis 1 Geltungsbereich 2 Aufstellung der Partikularrechte 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseGeltungsbereich BearbeitenIn den rechtsrheinischen Provinzen des Grossherzogtums Hessen Oberhessen und Starkenburg galt das Gemeine Recht das aber in den meisten Gebietsteilen von Partikularrecht uberlagert war Es gelang das gesamte 19 Jahrhundert hindurch nicht diese aus dem Alten Reich uberkommene hoch komplexe Situation zu bereinigen so dass es bis zur Einfuhrung des reichsweit geltenden Burgerlichen Gesetzbuches zum 1 Januar 1900 Bestand hatte 1 In der linksrheinischen Provinz Rheinhessen dagegen galt einheitlich das franzosische Recht Aufstellung der Partikularrechte BearbeitenFranzosisches Recht Provinz Rheinhessen einschliesslich des rechtsrheinischen Mainz Kastel und des durch die Rheinbegradigung 1829 rechtsrheinisch gewordenen Kuhkopfes 2 Der Code civil wurde in dem spater zu Rheinhessen gehorenden Gebiet 1804 eingefuhrt und galt im franzosischsprachigen Originaltext jedoch gab es offizielle Ubersetzungen 3 Gemeines Recht ohne Uberlagerung durch ein Partikularrecht Die Teile der Provinz Oberhessen die aus der Marburger Erbschaft an Hessen Darmstadt fielen 4 Die Amter Giessen Busecker Tal Allendorf Homberg an der Ohm Burg Gemunden Alsfeld Grebenau Ulrichstein Butzbach und Rosbach 5 Der hessische Teil des Amtes Huttenberg und Philippseck 6 Friedberg 7 Patrimonialgericht Ockstadt 8 Frankisch Crumbach Georgenhausen Bobstadt Finkenhof und im uberwiegenden Teil des Amtes Umstadt 9 alle in der Provinz Starkenburg gelegen In den ubrigen Teilen des Amtes Umstadt galt Kurpfalzisches Landrecht 10 Stadt und Amtsbrauch von Grunberg Riedesel sche Verordnungen Fuldisches Recht Schlitzer Verordnungen Kurhessisches Recht in nachfolgend 1866 erworbenen Gebieten 11 Distrikt Katzenberg Ehemals kurhessische Exklave Treis an der Lumda Solmser Landrecht galt in grossen Teilen des sudlichen Teils der Provinz Oberhessen und den ehemals hanauischen und isenburgischen Gebieten der Provinz Starkenburg Daruber hinaus galt das Solmser Landrecht in unterschiedlichem Umfang und in Kombination mit anderem Partikularrecht Solmser Landrecht uberlagert von kurhessischem Recht bis 1866 in 12 Amt Dorheim Massenheim Rumpenheim Friedberger Polizeiordnung und subsidiar Solmser Landrecht 13 Einzelmaterien des Solmser Landrechts galten in den ehemals stolbergischen Gebieten 14 Herrschaft Gedern und stolbergischer Teil des Amtes Ortenberg Nassauisches Recht und Titel 28 des Solmser Landrechts Anm 1 eheliches Guterrecht in dem 1866 erworbenen vormals nassauischen Amt Reichelsheim 15 Nassauisches Recht Mainzer Landrecht und Titel 28 des Solmser Landrechts Anm 1 eheliches Guterrecht in dem 1866 erworbenen vormals nassauischen Ortsbezirk Haarheim heute Frankfurt Harheim 16 Landrecht der Obergrafschaft Katzenelnbogen Obergrafschaft Katzenelnbogen 17 Amt Seeheim 18 Erbacher Recht ehemalige Grafschaft Erbach 19 Herrschaft Breuberg 20 Mainzer Landrecht 21 Amt Gernsheim Oberamt Starkenburg Oberamt Steinheim Amt Hirschhorn Amt Seligenstadt Amt Rockenberg die Orte Messenhausen Dorndiel Mosbach und Radheim 22 Pfalzisches Landrecht 23 in einigen Gebieten vor allem dem ehemaligen Amt Lampertheim auch nur einzelne Teile des Kurpfalzischen Landrechts 24 Anm 2 Frankfurter Recht in den durch den Friedensvertrag vom 3 September 1866 erworbenen Gebieten der ehemals Freien Stadt Frankfurt namlich den Dorfern Dortelweil und Nieder Erlenbach Hier galten die Frankfurter Reformation und mehrstufig subsidiar das Solmser Landrecht 25 und das Gemeine Recht 26 Stadtrecht von Wimpfen in der Fassung von 1775 27 Stadt Wimpfen Wimpfen im Thal Hohenstadt Helmhof Stadtrecht von Butzbach von 1578 in der Stadt Butzbach und ihrer Gemarkung 28 Wurttembergisches Landrecht von 1555 in der Fassung von 1610 fur die hessischen Untertanen und deren Liegenschaften in Kurnbach 29 Literatur BearbeitenRainer Polley Recht und Verfassung In Winfried Speitkamp Hrsg Bevolkerung Wirtschaft und Staat in Hessen 1806 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 1 Handbuch der hessischen Geschichte 1 Marburg 2010 ISBN 978 3 942225 01 4 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 Anmerkungen Bearbeiten a b Titel 28 des Solmser Landrechts galt gewohnheitsrechtlich und nicht in vollem Umfang Er wurde durch ein Declaratorisches Rescript vom 11 September 1773 geandert Schmidt S 108 und Anm 40 Zum Geltungsbereich innerhalb des Grossherzogtums Hessen siehe die Aufstellung in dem Artikel Pfalzisches Landrecht Einzelnachweise Bearbeiten Polley Recht und Verfassung S 346f Schmidt S 100 und Karte Polley Recht und Verfassung S 344f Schmidt S 100 Schmidt S 100 Anm 6 und S 9 Schmidt S 100 Anm 6 und S 9 11 Schmidt S 101 Schmidt S 101 Schmidt S 102 Schmidt S 102f u Anm 12 Schmidt S 104 Anm 21 und S 46 Schmidt S 105 Anm 26 und S 107 Schmidt S 107 Schmidt S 108 Schmidt S 108 und Anm 38 S 46 Nr 3 Schmidt S 108 und Anm 38 S 46 Nr 3 Schmidt S 108f Schmidt S 109 Anm 43 Schmidt S 109 Schmidt S 109 Schmidt S 15 17 Schmidt S 109 Schmidt S 110 Schmidt S 111f Aufgrund des Ratschlusses vom 20 August 1726 der Stadt Frankfurt Schmidt S 112 Schmidt S 75 Anm 65 und S 112 Schmidt S 112 Schmidt S 113 Schmidt S 5 Anm 4 S 75 und S 113 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Partikularrecht im Grossherzogtum Hessen amp oldid 227860431