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Mosbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Schaafheim im sudhessischen Landkreis Darmstadt Dieburg MosbachGemeinde SchaafheimWappen von MosbachKoordinaten 49 53 N 9 2 O 49 891111111111 9 0294444444444 158 Koordinaten 49 53 28 N 9 1 46 OHohe 158 m u NHNFlache 6 59 km 1 Einwohner 2014 31 Dez 2018 2 Bevolkerungsdichte 306 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1977Postleitzahl 64850Vorwahl 06073 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Historische Namensformen 2 2 Ortsgeschichte 2 3 Verwaltungsgeschichte im Uberblick 2 4 Gerichte 2 5 Einwohnerentwicklung 2 6 Religionszugehorigkeit 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Bauwerke 3 2 Regelmassige Veranstaltungen 4 Verkehr 5 Weblinks 6 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMosbach befindet sich im Bereich des Naturparks Bergstrasse Odenwald Es liegt 5 km sudlich von Schaafheim und grenzt an die Nachbarorte Radheim und Wenigumstadt Ortsteil von Grossostheim Letzteres liegt bereits in Bayern Geschichte BearbeitenHistorische Namensformen Bearbeiten In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt in Klammern das Jahr der Erwahnung 1 Machesbach 828 Masbach 1165 1218 Mosbach 1253 Maspach 1260 Masbac Masbach 1261 Mosebach 1291 Masbach 1303 Maspach 1314 Mospach 1385 Mossbach Mosspach 1403 Ortsgeschichte Bearbeiten Die alteste erhaltene Urkunde die Mosbach erwahnt stammt von 828 und nennt Einhard als Aussteller Mosbach damals noch Machesbach genannt war Sitz eines Nonnenklosters Anfang des 13 Jahrhunderts kam durch eine Schenkung der Grafen von Wertheim der Johanniterorden in die Bachgaugemeinde durch weitere Schenkungen und Kaufe wurden die Johanniter zu alleinigen Herren des Dorfes Oberhalb der alten Johanneskirche entstand eine ausgedehnte Ordensniederlassung die auch Sitz eines Ordenkonvents war Uber sechs Jahrhunderte wurden die Geschicke Mosbachs von den Johannitern bestimmt Das Eigentum des Ordens wurde 1806 sakularisiert Mosbach das mit dem ehemals kurmainzischen Teil des Bachgaus uber Jahrhunderte zum Mainzer Obererzstift gehort hatte kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 zum Furstentum Aschaffenburg und 1810 mit diesem zum Grossherzogtum Frankfurt Nach dem Ende des Grossherzogtums ging es infolge der Pariser Vertrage am 26 Juni 1814 zum Konigreich Bayern uber Durch einen Gebietstausch kam es am 29 Januar 1817 zusammen mit Radheim und Dorndiel zum Grossherzogtum Hessen Hessen Darmstadt In Mosbach galt das Mainzer Landrecht als Partikularrecht und das Gemeine Recht daruber hinaus soweit das Mainzer Landrecht spezielle Regelungen fur einen Sachverhalt nicht enthielt Dieses Sonderrecht behielt seine Geltung auch im gesamten 19 Jahrhundert wahrend der Zugehorigkeit des Gebietes zum Grossherzogtum Hessen 3 und wurde erst zum 1 Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Burgerlichen Gesetzbuch abgelost Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen berichtet 1829 uber Mosbach Mossbach L Bez Dieburg kath Pfarrdorf liegt an dem Welzbach auf einer sanften Anhohe 3 St von Dieburg und 1 3 4 St von Umstadt Der Ort besteht aus 88 Hausern und hat 591 Einw die bis auf 25 Luth katholisch sind und unter diesen 42 Bauern und 34 Handwerker Man findet bier den Commendehof mit ungefahr 800 Morgen Acker und Wiesenland 2 Mahlmuhlen und 1 Farbenfabrik Der Ort hat jahrlich 4 Markte Mossbach dessen Namen vermuthlich aus Macho entstanden hiess zu den Zeiten der Karolinger Machesbach Ums Jahr 827 befand sich hier ein Nonnenkloster vermuthlich vom Orden der Benediktiner Im Besitz dieses Klosters erscheint 1312 der Johanniter Orden seit 1530 der Maltheser Orden genannt Wann das Convent der Nonnen aufhorte ist unbekannt doch standen noch 1564 die Gebaulichkeiten Hier entstand ein Johanniter Ordens Commendehaus auf dessen Ursprung eine Urkunde von 1218 ziemlich deutlich hinweisst indem in Folge derselben Graf Boppo von Wertheim wahrend eines Kreuzzugs dem Johanniter Orden das Patronat der Pfarrei Mossbach geschenkt hat Die Besitzungen des Ordens mehrten sich zu Mossbach nach und nach und um 1253 und 1255 tritt Mossbach als Glied der Haupscommende Frankfurt auf Seit 1400 waren die Glieder Frankfurt Mossbach Gelnhausen und Rudigheim zu einer Commende unter der Ballei Wetterau vereinigt Diese Commende hiess Frankfurt und Mossbach der Comthur wohnte fruher bestandig zu Mossbach spater auch abwechselnd zu Frankfurt Der Johanniter Orden erst ein geistlicher dann ein weltlicher Orden zu Anfang der Kreuzzuge und hauptsachlich zur Vertheidigung der Kirche gegen die Unglaubigen gestiftet erhielt beinahe durch ganz Europa grosse Besitzungen Die Ordensangelegenheiten wurden von dem Capitel geleitet das aus 8 Ballivi Conventuali bestand Das Ganze war in 8 Zungen Bezirke eingetheilt Die Landereien der Bezirke waren in Priorate diese in Balleien und diese wieder in Commenden Commenthureien eingetheilt Der Comthur Freiherr von Rottberg erbaute 1781 das jetzige schone Hof und Commende Haus In den Jahren 1806 und 1807 wurden die teutschen Johanniter Guter im Allgemeinen eingezogen und 1819 starb der letzte Comthur Freiherr von Pfurdt zu Blumberg Der Ort hatte seine Adelige die sich von ihm benannt haben Mossbach war 1622 Tillys Hauptquartier Durch Tausch kam der Ort 1817 von Baiern an Hessen und 1818 wurde er zum Dieburger Landkapitel geschlagen 4 Mosbach hat seine ehemals bauerliche Struktur vollig aufgegeben und ist heute eine reine Wohngemeinde Hessische Gebietsreform 1970 1977 Am 1 Januar 1977 verlor Mosbach seine Selbstandigkeit und wurde im Rahmen der Gebietsreform in Hessen durch Landesgesetz in die Gemeinde Schaafheim eingegliedert 5 Fur Mosbach sowie fur die ubrigen eingemeindeten Orte wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 6 Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten in denen Mosbach lag 1 7 vor 1803 Heiliges Romisches Reich Kurfurstentum Mainz Oberes Erzstift Vizedomamt Aschaffenburg Amtsvogtei Obernburg ab 1803 Heiliges Romisches Reich Furstentum Aschaffenburg durch Reichsdeputationshauptschluss Amtsvogtei Obernburg ab 1806 Furstentum Aschaffenburg Departement Aschaffenburg ab 1810 Grossherzogtum Frankfurt Departement Aschaffenburg Distriktmarie Obernburg ab 1814 Konigreich Bayern Furstentum Aschaffenburg Districtmarie Obernburg ab 1817 Grossherzogtum Hessen Anm 1 durch Tausch Provinz Starkenburg Amt Umstadt ab 1821 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Landratsbezirk Dieburg Anm 2 ab 1832 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1848 Grossherzogtum Hessen Regierungsbezirk Dieburg ab 1852 Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1871 Deutsches Reich Grossherzogtum Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1918 Deutsches Reich Weimarer Republik Volksstaat Hessen Provinz Starkenburg Kreis Dieburg ab 1938 Deutsches Reich Volksstaat Hessen Landkreis Dieburg 8 Anm 3 ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Dieburg ab 1977 Bundesrepublik Deutschland Land Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Darmstadt Dieburg Gemeinde Schaafheim Anm 4 Gerichte Bearbeiten Die zustandige Gerichtsbarkeit der ersten Instanz war 1 Zentgericht Ostheim 1783 Erzstift Mainz Cent Bachgau Hochgerichtsbarkeit Vogteiamt Obernburg Niedergerichtsbarkeit 1821 Landgericht Umstadt 1879 Amtsgericht Gross Umstadt 1970 Amtsgericht DieburgEinwohnerentwicklung Bearbeiten 1812 87 Feuerstellen 486 Seelen 1 Mosbach Einwohnerzahlen von 1812 bis 2016Jahr Einwohner1812 4861829 5911834 5241840 6661846 7191852 8021858 6621864 6661871 6301875 6211885 6171895 5691905 5491910 5331925 6011939 6511946 8401950 9211956 9311961 1 0051967 1 2391970 1 2721980 1990 2000 2011 2 0402012 2 0612016 2 029Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 1 Zensus 2011 9 nach 2011 Gemeinde SchaafheimReligionszugehorigkeit Bearbeiten 1829 25 lutheranische 4 23 und 566 katholische 95 77 Einwohner 4 1961 97 evangelische 9 65 906 katholische 90 15 Einwohner 1 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Der Schaafheimer Wartturm auf einem Foto von 2008Nordlich von Mosbach auf Mosbacher Gemarkung an der Grenze zur Schaafheimer Gemarkung befindet sich der Wartturm ein 1492 vom Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg an der alten Bachgauer Landwehr errichteter Wehrturm Er sicherte den Ubergang des sogenannten Schiffweg ins Kurmainzer Gebiet Der Wartturm liegt auf dem 216 m hohen Binselberg Der Turm ist selbst 22 m hoch 1992 wurde er restauriert und wieder besteigbar gemacht 2008 hat die Gemeinde Schaafheim das Umfeld des Turmes grundlegend umgestaltet Vom Wartturm aus hat man einen herrlichen Blick auf den Bachgau Sehenswert ist ausserdem die Katholische Kirche St Johannes Baptist Diese ist um 1250 von den Johannitern erbaut worden Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten September Kerb 10 Oktober Oktoberfest 11 Verkehr BearbeitenMosbach ist durch das Busnetz der Verkehrsgesellschaft Untermain mit den restlichen Bachgaugemeinden sowie mit Aschaffenburg und Babenhausen verbunden Am Bahnhof in Babenhausen hat man Anschluss zum Regionalverkehr Richtung Darmstadt und Hanau in Aschaffenburg zum Fernverkehr Richtung Frankfurt am Main und Wurzburg sowie zum Regionalverkehr Richtung Miltenberg K54 Aschaffenburg Grossostheim Pflaumheim Wenigumstadt Mosbach Schaafheim Babenhausen Montag Freitag stundliche Verbindungen Samstag sonn oder feiertags nur zweistundliche VerbindungenWeblinks BearbeitenMosbach In Webauftritt Gemeinde Schaafheim abgerufen am 18 Februar 2018 Mosbach Landkreis Darmstadt Dieburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Mosbach nach Register nach GND In Hessische BibliographieAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Grossherzogtum Hessen war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als Vorlaufer des Deutschen Reichs Trennung zwischen Justiz Landgericht Umstadt und Verwaltung Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelost Am 1 Januar 1977 als Ortsbezirk zur Gemeinde Schaafheim Einzelnachweise a b c d e f g Mosbach Landkreis Darmstadt Dieburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einwohnerzahlen In Webauftritt Gemeinde Schaafheim abgerufen im Dezember 2020 Arthur Benno Schmidt Die geschichtlichen Grundlagen des burgerlichen Rechts im Grossherzogtum Hessen Curt von Munchow Giessen 1893 S 109 a b Georg W Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 S 160 Online bei Google Books Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Darmstadt und Dieburg und der Stadt Darmstadt GVBl II 330 334 vom 26 Juli 1974 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1974 Nr 22 S 318 15 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 5 MB Hauptsatzung PDF 81 kB 5 In Webauftritt Gemeinde Schaafheim abgerufen im Februar 2019 Grossherzogliche Centralstelle fur die Landesstatistik Hrsg Beitrage zur Statistik des Grossherzogthums Hessen Band 1 Darmstadt 1866 S 43 ff online bei Google Books Gesetz uber die Aufhebung der Provinzen Starkenburg Oberhessen und Rheinhessen vom 1 April 1937 In Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler Hrsg Hessisches Regierungsblatt 1937 Nr 8 S 121 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 11 2 MB Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt archiviert vom Original am 11 Juli 2021 abgerufen im Oktober 2010 Darmstadter Echo Samstag 19 September 2015 S 26 Darmstadter Echo Donnerstag 13 Oktober 2016 S 24Normdaten Geografikum GND 4234054 8 lobid OGND AKS LCCN n2008029673 VIAF 131576453 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mosbach Schaafheim amp oldid 230086620