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Ein Atomorbital ist in den quantenmechanischen Modellen der Atome die raumliche Wellenfunktion eines einzelnen Elektrons in einem quantenmechanischen Zustand meist in einem stationaren Zustand Sein Formelzeichen ist meist f displaystyle varphi kleines Phi oder ps displaystyle psi kleines Psi Das Betragsquadrat ps r 2 displaystyle psi vec r 2 als Dichtefunktion wird interpretiert als die raumliche Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit mit der das Elektron am Ort r x y z displaystyle vec r x y z gefunden werden kann Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Quantenmechanik Zusammen mit der Angabe ob der Spin zu einer festen Achse oder zum Bahndrehimpuls des Elektrons parallel oder antiparallel ausgerichtet ist beschreibt ein Orbital den Elektronenzustand vollstandig Darstellung unterschiedlicher Orbitale der ersten und zweiten Elektronenschale Obere Reihe Darstellung der Wahrscheinlichkeitsdichten PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 der Orbitale als Punktwolken Untere Reihe Darstellung von Isoflachen von PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 Die Isoflache ist jeweils so gewahlt dass sich das Elektron innerhalb des von der Isoflache umschlossenen Volumens mit 90 Wahrscheinlichkeit aufhalt In den alteren Atommodellen nach Niels Bohr Bohrsches Atommodell 1913 und Arnold Sommerfeld Bohr Sommerfeldsches Atommodell 1916 beschreibt ein Orbital eine genaue durch die Quantisierungsregeln ausgewahlte Elektronenbahn Diese Vorstellung wurde in der Quantenmechanik zugunsten einer diffusen Verteilung der Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Elektrons aufgegeben Das quantenmechanische Atomorbital erstreckt sich fur gebundene Elektronen vom Atomkern im Zentrum nach aussen bis ins Unendliche wo die Aufenthaltswahrscheinlichkeit asymptotisch gegen null geht Der wahrscheinlichste Abstand vom Atomkern ist fur das innerste Orbital gleich dem Radius der 1 bohrschen Kreisbahn Anschaulich stellt man ein Orbital gewohnlich durch die Oberflache des kleinstmoglichen Volumens dar in dessen Inneren sich das Elektron mit grosser Wahrscheinlichkeit aufhalt Man erhalt damit Korper die ungefahr der Grosse und Form der Atome entsprechen wie sie sich in chemischen Molekulen kondensierter Materie und der kinetischen Gastheorie bemerkbar machen Die gebrauchlichsten Atomorbitale sind die die sich fur das einzige Elektron des Wasserstoffatoms als Losungen der Schrodingergleichung des Wasserstoffproblems ergeben und 1926 erstmals veroffentlicht wurden Sie haben verschiedene Formen die mit ps n l m l r displaystyle psi nlm l vec r bezeichnet werden wobei der untere Index aus der Hauptquantenzahl n displaystyle n der Bahndrehimpulsquantenzahl l displaystyle l und der magnetischen Quantenzahl m l displaystyle m l besteht Im Orbitalmodell fur Atome mit mehreren Elektronen nimmt man an dass die Elektronen sich unter Berucksichtigung des Pauli Prinzips auf die Orbitale verteilen Ein solcher Zustand heisst Elektronenkonfiguration und stellt oft eine brauchbare Naherung fur die Struktur der Atomhulle dar obwohl diese durch zusatzliche Elektronenkorrelationen noch komplizierter ist Zur Beschreibung von Elektronen in Molekulen werden Molekulorbitale als Linearkombination von Atomorbitalen gebildet Elektronen in Festkorpern werden durch Orbitale beschrieben die die Form von Blochwellenfunktionen haben In diesem Artikel wird nur auf gebundene Elektronen in Atomen eingegangen Eine Vereinfachung des Orbitalmodells ist das Schalenmodell Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Klassifikation 2 1 Hauptquantenzahl n Schale 2 2 Neben oder Bahndrehimpuls Quantenzahl l 2 2 1 Form 2 2 2 Unterschale 2 3 Magnetquantenzahl ml Neigung des Drehimpulsvektors 2 4 Magnetische Spinquantenzahl ms 2 5 Gesamtdrehimpuls j und magnetische Quantenzahl mj 3 Quantentheorie 4 Naturliches Orbital 5 Zeitabhangigkeit 6 Hybridisierung 7 Mehr Elektronen Wellenfunktionen 8 Literatur 9 WeblinksDarstellung Bearbeiten nbsp Darstellung der Wahrscheinlichkeitsdichte des 1s Orbitals mithilfe einer sehr feinen PunktwolkeDa die Wellenfunktion PS displaystyle Psi nbsp von drei Variablen abhangt und im Allgemeinen komplexe Werte hat ist eine vollstandige grafische Darstellung in einer Abbildung nicht moglich Haufig zeigen Bilder von Orbitalen eine Darstellung der Wahrscheinlichkeitsdichte PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 nbsp Dabei wird die Wahrscheinlichkeitsdichte z B als Punktwolke visualisiert Viele dicht liegende Punkte deuten grosse Wahrscheinlichkeitsdichte an wahrend in Gebieten geringer Wahrscheinlichkeitsdichte wenige Punkte eingezeichnet werden Da die Wahrscheinlichkeitsdichte sich im Prinzip ins Unendliche erstreckt lasst sich keine aussere Begrenzung des Orbitals angeben Stattdessen kann man Isoflachen gleicher Wahrscheinlichkeitsdichte zeichnen die durch const PS r 2 displaystyle text const Psi vec r 2 nbsp definiert sind Haufig wird die Konstante so gewahlt dass die Wahrscheinlichkeit das Elektron in dem von der Isoflache umschlossenen Raum zu finden 90 betragt Durch Abtasten verschiedener Winkel 8 ϕ displaystyle theta phi nbsp erfahrt man etwas uber die Form der Isoflache und somit etwas uber die Form des Orbitals Wie vom Wasserstoffatom bekannt ist haben die Eigenfunktionen PS r displaystyle Psi vec r nbsp der stationaren Schrodingergleichung H PS r E PS r displaystyle H Psi vec r E Psi vec r nbsp einen Radialanteil R r displaystyle R r nbsp und einen Winkelanteil Y l m 8 ϕ displaystyle Y l m theta phi nbsp PS r R r Y l m 8 ϕ displaystyle Psi vec r R r Y l m theta phi nbsp Da die Winkelabhangigkeit durch eine universelle Kugelfachenfunktion Y l m 8 ϕ displaystyle Y l m theta phi nbsp gegeben ist steckt die jeweils spezifische Information im Radialanteil R r displaystyle R r nbsp der als reellwertige Funktion einer reellen Variablen grafisch dargestellt werden kann Nicht selten wird bei der Darstellung einer Isoflache von PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 nbsp die Flache entsprechend dem komplexen Argument von PS r displaystyle Psi vec r nbsp koloriert wie in dem Bild des p Orbitals Eine einfache Art der schematischen Darstellung der Besetzung von Atomorbitalen ist die Pauling Schreibweise Klassifikation BearbeitenAtomorbitale konnen durch drei Quantenzahlen n l m l displaystyle n l m l nbsp festgelegt werden und bieten dann Platz fur zwei Elektronen mit entgegengesetztem Spin Alternativ konnen Atomorbitale durch vier Quantenzahlen n l j m j displaystyle n l j m j nbsp festgelegt werden und bieten dann Platz fur nur jeweils ein Elektron Hauptquantenzahl n Schale Bearbeiten Die Hauptquantenzahl n 1 2 3 displaystyle n 1 2 3 dotsc nbsp bezeichnet die Schale Bezeichnung auch K Schale L Schale M Schale zu der das Orbital gehort Im bohrschen Atommodell gibt n displaystyle n nbsp das Energieniveau an beginnend mit dem tiefsten dem Grundzustand n 1 displaystyle n 1 nbsp Als ungefahre Regel gilt Je grosser n displaystyle n nbsp desto geringer die Bindungsenergie des Elektrons und damit desto grosser die Wahrscheinlichkeit das Elektron weiter entfernt vom Atomkern zu finden Das gilt auch fur Atome mit mehreren Elektronen Bei Wechselwirkungen zwischen Atomen die sich nahe kommen wie Stossen von Gasmolekulen Raumerfullung in kondensierter Materie chemischen Bindungen spielen deshalb die Elektronen mit der grossten Hauptquantenzahl die wichtigste Rolle die Elektronen der Valenzschale Die Anzahl der n l m l displaystyle nlm l nbsp Orbitale in einer Schale ergibt sich zu n 2 displaystyle n 2 nbsp Unter Berucksichtigung des Pauli Prinzips kann die Schale mit maximal 2 n 2 displaystyle 2 cdot n 2 nbsp Elektronen besetzt werden dann ist sie abgeschlossen Die entsprechenden Atome gehoren zu den Edelgasen Neben oder Bahndrehimpuls Quantenzahl l Bearbeiten Form Bearbeiten Die Neben oder Bahndrehimpulsquantenzahl l 0 1 2 n 1 displaystyle l 0 1 2 dotsc n 1 nbsp innerhalb einer Schale beschreibt den Betrag l ℏ l l 1 displaystyle vec l hbar cdot sqrt l l 1 nbsp des Bahndrehimpulses des Elektrons Mit der Quantenzahl m l displaystyle m l nbsp zusammen wird damit die winkelabhangige Form des Orbitals festgelegt Sie ist fur alle Hauptquantenzahlen beachte n gt l displaystyle n gt l nbsp dieselbe Statt der Ziffern 0 1 2 wird die Nebenquantenzahl in der Literatur meist durch die Buchstaben s p d f g bezeichnet abgeleitet aus den ursprunglichen Bezeichnungen fur die korrespondierenden Spektrallinien diese konkrete Bedeutung ist seit langem unwesentlich geworden p z displaystyle p z nbsp Orbital d displaystyle d nbsp Orbitale 4 p displaystyle 4p nbsp Orbital nbsp nbsp nbsp Vereinfachte Form eines p Orbitals l 1 displaystyle l 1 nbsp Die Farbung steht fur das Vorzeichen der Wellenfunktion Dargestellt ist eine Isoflache von PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 nbsp Vereinfachte Formen der verschiedenen d Orbitale jeweils l 2 displaystyle l 2 nbsp Fur die jeweiligen Orbitale ist eine Isoflache der Wahrscheinlichkeitsdichte PS r 2 displaystyle Psi vec r 2 nbsp dargestellt Form eines 4p Orbitals l 1 m x 0 displaystyle l 1 m x 0 nbsp Die Farbung steht fur das Vorzeichen der Wellenfunktion Name ehemalige Bedeutung Nebenquantenzahl Form Anzahl 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp s Orbital sharp l 0 displaystyle l 0 nbsp kugelsymmetrisch 0 1p Orbital principal l 1 displaystyle l 1 nbsp hantelformig 000 3 A2d Orbital diffuse l 2 displaystyle l 2 nbsp gekreuzte Doppelhantel 0 5f Orbital fundamental l 3 displaystyle l 3 nbsp rosettenformig 0 7g Orbital A1 alphabetische Fortsetzung l 4 displaystyle l 4 nbsp rosettenformig 0 9h Orbital A1 alphabetische Fortsetzung l 5 displaystyle l 5 nbsp rosettenformig 11Anmerkungen A1 Kann als angeregter Zustand vorkommen Fur den Grundzustand wird es theoretisch erst fur Atome ab der Ordnungszahl 121 erwartet A2 Entsprechend den drei Raumachsen Die Orbitale charakterisieren streng genommen nur die stationaren Elektronen Wellen in Systemen mit nur einem Elektron wie z B Wasserstoffatom H Heliumion He Lithiumion Li2 usw Da die Form der Orbitale auch in Mehrelektronensystemen in etwa erhalten bleibt reicht ihre Kenntnis aus um viele qualitative Fragen zur chemischen Bindung und zum Aufbau von Stoffen zu beantworten Dabei ist zu beachten dass die in der Literatur dargestellten Orbitale zuweilen nicht die Eigenzustande zur magnetischen Quantenzahl m l displaystyle m l nbsp der z Komponente des Drehimpulsoperators l z displaystyle hat l z nbsp sind Z B wird von den p Orbitalen nur der eine Eigenzustand fur den Eigenwert m l 0 displaystyle m l mathord 0 nbsp dargestellt und als pz bezeichnet Die mit px und py bezeichneten Orbitale sind jedoch nicht die entsprechenden Eigenzustande fur m l 1 displaystyle m l pm 1 nbsp sondern sind deren Superpositionen Sie sind Eigenzustande zu den Operatoren l x displaystyle hat l x nbsp bzw l y displaystyle hat l y nbsp jeweils zu m x y 0 displaystyle m x y mathord 0 nbsp die aber nicht mit l z displaystyle hat l z nbsp kommutieren Fur die Schlussfolgerungen ist das kein Problem solange die entsprechenden Wellenfunktionen orthogonal sind Unterschale Bearbeiten Je grosser l displaystyle l nbsp desto grosser ist bei festem n displaystyle n nbsp die mittlere Entfernung des Elektrons vom Atomkern Bei l 0 displaystyle l 0 nbsp ist das Orbital kugelformig und hat auch bei r 0 displaystyle r 0 nbsp also im Kern eine nichtverschwindende Aufenthaltswahrscheinlichkeit Der Maximalwert l n 1 displaystyle l n 1 nbsp entspricht der bohrschen Kreisbahn hier konzentriert sich die Aufenthaltswahrscheinlichkeit bei dem im bohrschen Modell berechneten Radius Da bei Atomen mit mehreren Elektronen die inneren Elektronen die anziehende Kernladung abschirmen verringert sich die Bindungsenergie der ausseren Elektronen Da die mittleren Kernabstande von der Nebenquantenzahl abhangen ergeben sich zum gleichen n displaystyle n nbsp je nach Nebenquantenzahl verschiedene Energieniveaus innerhalb derselben Schale Diese werden auch als Unterschalen der Hauptschale zu festem n displaystyle n nbsp bezeichnet Die Anzahl der Unterschalen je Schale ist gleich der Hauptquantenzahl n displaystyle n nbsp Fur n 1 displaystyle n 1 nbsp gibt es nur die 1s Schale Fur n 2 displaystyle n 2 nbsp gibt es zu l 0 1 displaystyle l 0 1 nbsp die 2s und die 2p Schale Fur n 3 displaystyle n 3 nbsp sind drei Unterschalen l 0 1 2 displaystyle l 0 1 2 nbsp moglich die mit 3s 3p 3d bezeichnet werden Pro Unterschale gibt es 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp Orbitale jeweils mit anderer Magnetquantenzahl m l displaystyle m l nbsp s folgenden Abschnitt was auf insgesamt n 2 displaystyle n 2 nbsp Orbitale pro Schale fuhrt Magnetquantenzahl ml Neigung des Drehimpulsvektors Bearbeiten Die Magnetquantenzahl m l l l 1 0 l 1 l displaystyle m l l l 1 dotsc 0 dotsc l 1 l nbsp gibt die z Komponente m l ℏ displaystyle m l hbar nbsp des Bahndrehimpulsvektors gegenuber einer frei gewahlten z Achse an Das entspricht anschaulich einem Neigungswinkel cos ϑ m l l l 1 displaystyle cos vartheta frac m l sqrt l l 1 nbsp Bei m l l cos ϑ max ϑ 0 displaystyle m l l Leftrightarrow cos vartheta text max Leftrightarrow vartheta approx 0 circ nbsp liegt der Bahndrehimpuls etwa parallel zur Achse bei m l l cos ϑ min ϑ 180 displaystyle m l l Leftrightarrow cos vartheta text min Leftrightarrow vartheta approx 180 circ nbsp etwa antiparallel Dass bei gegebenem l displaystyle l nbsp genau 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp verschiedene Werte moglich sind wird als Richtungsquantelung bezeichnet Wenn kein ausseres Feld anliegt haben die 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp einzelnen Orbitale einer Unterschale gleiche Energie Dagegen spaltet im Magnetfeld die Energie innerhalb der Unterschale in 2 l 1 displaystyle 2l 1 nbsp aquidistante Werte auf Zeeman Effekt d h jedes einzelne Orbital entspricht dann einem separaten Energieniveau Magnetische Spinquantenzahl ms Bearbeiten Bei den leichteren Atomen braucht man den Elektronenspin nur in der Form zu berucksichtigen dass jedes Orbital ps n l m l displaystyle psi nlm l nbsp von genau einem Elektronenpaar besetzt werden kann dessen zwei Elektronen nach dem Pauli Prinzip entgegengesetzte magnetische Spinquantenzahlen aufweisen m s 1 2 displaystyle m s pm tfrac 1 2 nbsp Gesamtdrehimpuls j und magnetische Quantenzahl mj Bearbeiten Zu den schweren Atomen hin wird die Spin Bahn Wechselwirkung starker Sie bewirkt die Aufspaltung der Energie einer Unterschale mit bestimmten n gt 1 l gt 0 displaystyle n gt 1 l gt 0 nbsp in zwei Unterschalen je nach Wert des Gesamtdrehimpulses j l 1 2 displaystyle j l pm tfrac 1 2 nbsp Die magnetische Quantenzahl m j j j 1 j displaystyle m j j j 1 dotsc j nbsp durchlauft 2 j 1 displaystyle 2j 1 nbsp Werte Jedes dieser Orbitale kann von einem Elektron besetzt werden sodass die Gesamtzahl der Platze gleich bleibt In der Bezeichnung wird der Wert fur j displaystyle j nbsp als unterer Index an das Symbol fur n l displaystyle nl nbsp angefugt z B 2 p 3 2 displaystyle 2p 3 2 nbsp Quantentheorie Bearbeiten Hauptartikel Wasserstoffproblem Aus der nichtrelativistischen Quantentheorie ergeben sich die Orbitale wie folgt Die Wechselwirkung zwischen Elektron und Atomkern wird durch das Coulombpotential beschrieben der Atomkern als fix angenommen Der Hamiltonoperator fur das Ein Elektron System ist H p 2 2 m V r displaystyle hat H frac hat p 2 2m V r nbsp mit dem Potential V r Z e r displaystyle V r frac Ze r nbsp Da der Hamiltonoperator mit dem Drehimpulsoperator kommutiert bilden H displaystyle hat H nbsp l 2 displaystyle hat l 2 nbsp und l z displaystyle hat l z nbsp ein vollstandiges System kommutierender Observablen Zu diesen drei Operatoren gibt es also gemeinsame Eigenzustande die durch die drei zugehorigen Quantenzahlen n l m l displaystyle n l m l nbsp bestimmt sind Die Schrodingergleichung H ps n l m l r ϑ ϕ E n l m l ps n l m l r ϑ ϕ displaystyle hat H cdot psi n l m l r vartheta phi E n l m l cdot psi n l m l r vartheta phi nbsp lasst sich in einen radius und einen winkelabhangigen Teil zerlegen Die Eigenfunktionen ps n l m l displaystyle psi n l m l nbsp sind das Produkt aus einer Kugelflachenfunktion Y l m l ϑ f displaystyle Y lm l vartheta varphi nbsp Eigenfunktion des Drehimpulsoperators und einer radialen Funktion F n l r displaystyle Phi nl r colon nbsp ps n l m l r ϑ ϕ Y l m l ϑ f F n l r displaystyle psi n l m l r vartheta phi Y lm l vartheta varphi cdot Phi nl r nbsp Diese sind bis n 3 displaystyle n mathord 3 nbsp in der folgenden Tabelle normiert dargestellt Dabei bezeichnen a 0 displaystyle a 0 nbsp den Bohrschen Radius und Z displaystyle Z nbsp die Kernladungszahl Die in der folgenden Tabelle dargestellten Orbitale sind alle um die z Achse ausgerichtet weil es sich um Eigenfunktionen des l z displaystyle hat l z nbsp Operators handelt Fur Ausrichtung eines Orbitals mit gegebenem Bahndrehimpuls l displaystyle l nbsp in eine beliebige andere Richtung muss man Linearkombinationen der Wellenfunktionen zu den verschiedenen m l displaystyle m l nbsp bilden Die grafische Darstellung zeigt ein Volumen auf dessen Oberflache die Aufenthaltswahrscheinlichkeitsdichte ps r 2 displaystyle psi vec r 2 nbsp konstant ist Die Farben kodieren die komplexe Phase der Wellenfunktion Komplexe Wellenfunktionen in wasserstoffahnlichen Atomen Orbital Wellenfunktion des Orbitals Form des Orbitals ps r displaystyle psi vec r nbsp nicht massstablich n displaystyle n nbsp l displaystyle l nbsp m l displaystyle m l nbsp ps n l m l r 8 ϕ displaystyle psi n l m l r theta phi nbsp 1s 1 0 0 0 1 p Z a 0 3 2 e Z r a 0 displaystyle frac 1 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 e textstyle frac Zr a 0 nbsp nbsp 2s 2 0 0 0 1 4 2 p Z a 0 3 2 2 Z r a 0 e Z r 2 a 0 displaystyle frac 1 4 sqrt 2 pi left frac Z a 0 right frac 3 2 left 2 frac Zr a 0 right e textstyle frac Zr 2a 0 nbsp nbsp 2p0 2 1 0 0 1 4 2 p Z a 0 3 2 Z r a 0 e Z r 2 a 0 cos 8 displaystyle frac 1 4 sqrt 2 pi left frac Z a 0 right frac 3 2 frac Zr a 0 e textstyle frac Zr 2a 0 cos theta nbsp nbsp 2p 1 1 2 1 1 1 8 p Z a 0 3 2 Z r a 0 e Z r 2 a 0 sin 8 e i ϕ displaystyle frac 1 8 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 frac Zr a 0 e textstyle frac Zr 2a 0 sin theta e pm i phi nbsp nbsp nbsp 3s 3 0 0 0 1 81 3 p Z a 0 3 2 27 18 Z r a 0 2 Z 2 r 2 a 0 2 e Z r 3 a 0 displaystyle frac 1 81 sqrt 3 pi left frac Z a 0 right frac 3 2 left 27 18 frac Zr a 0 2 frac Z 2 r 2 a 0 2 right e textstyle frac Zr 3a 0 nbsp nbsp 3p0 3 1 0 0 2 81 p Z a 0 3 2 6 Z r a 0 Z r a 0 e Z r 3 a 0 cos 8 displaystyle frac sqrt 2 81 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 left 6 frac Zr a 0 right frac Zr a 0 e textstyle frac Zr 3a 0 cos theta nbsp nbsp 3p 1 1 3 1 1 1 81 p Z a 0 3 2 6 Z r a 0 Z r a 0 e Z r 3 a 0 sin 8 e i ϕ displaystyle frac 1 81 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 left 6 frac Zr a 0 right frac Zr a 0 e textstyle frac Zr 3a 0 sin theta e pm i phi nbsp nbsp nbsp 3d0 3 2 0 0 1 81 6 p Z a 0 3 2 Z 2 r 2 a 0 2 e Z r 3 a 0 3 cos 2 8 1 displaystyle frac 1 81 sqrt 6 pi left frac Z a 0 right frac 3 2 frac Z 2 r 2 a 0 2 e textstyle frac Zr 3a 0 3 cos 2 theta 1 nbsp nbsp 3d 1 1 3 2 1 1 81 p Z a 0 3 2 Z 2 r 2 a 0 2 e Z r 3 a 0 sin 8 cos 8 e i ϕ displaystyle frac 1 81 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 frac Z 2 r 2 a 0 2 e textstyle frac Zr 3a 0 sin theta cos theta e pm i phi nbsp nbsp nbsp 3d 2 2 3 2 2 1 162 p Z a 0 3 2 Z 2 r 2 a 0 2 e Z r 3 a 0 sin 2 8 e 2 i ϕ displaystyle frac 1 162 sqrt pi left frac Z a 0 right frac 3 2 frac Z 2 r 2 a 0 2 e textstyle frac Zr 3a 0 sin 2 theta e pm 2i phi nbsp nbsp nbsp Naturliches Orbital BearbeitenEin naturliches Orbital ist ein Orbital das sich nicht als Eigenfunktion eines Hamiltonoperators ergibt sondern als Eigenfunktion eines Einelektronen Dichteoperators Dieser wird aus einem vorgegebenen Vielteilchenzustand gewonnen der beispielsweise auch Elektronenkorrelationen enthalten kann und damit uber den Rahmen eines Einzelteilchenmodells hinausgeht Die mit den naturlichen Orbitalen gebildete Elektronenkonfiguration ergibt die beste Annaherung an den anfangs gegebenen Vielteilchenzustand die mit einem Einzelteilchenmodell moglich ist Zeitabhangigkeit BearbeitenWerden Orbitale als Eigenfunktionen eines Operators definiert der zu einer Energie korrespondiert dann sind diese Orbitale im Rahmen des gewahlten Modells stationar Beispiele hierfur sind die Hartree Fock Orbitale als Eigenfunktionen des Fockoperators F displaystyle hat F nbsp und die Kohn Sham Orbitale die Eigenfunktionen des Kohn Sham Hamilton Operators sind Im Gegensatz dazu sind die sogenannten naturlichen Orbitale als Eigenfunktionen des reduzierten Einelektronen Dichteoperators nicht stationar Hybridisierung BearbeitenEinige Symmetrien von chemischen Bindungen scheinen den charakteristischen Formen der Orbitale zu widersprechen Diese Bindungen werden durch die Bildung von Hybrid Orbitalen verstandlich die sich bei Anwesenheit von Elektronen mit verschiedenem Bahndrehimpuls bilden konnen wenn sie energetisch nahezu gleichwertig sind siehe oben Mehr Elektronen Wellenfunktionen BearbeitenDie Interpretation von Orbitalen als Wellenfunktionen je eines Elektrons ist nur bei Einzelelektronensystemen eindeutig moglich Eine Wellenfunktion fur N Elektronen kann dann konstruiert werden indem man N Orbitale in eine Slater Determinante einsetzt Dies garantiert die fur Fermionen notwendige Antisymmetrie der gesamten Wellenfunktion kann aber daruber hinaus gehende Elektronenkorrelationen nicht darstellen Um auch die Elektron Elektron Wechselwirkung naherungsweise zu berucksichtigen konnen die Orbitale durch Hartree Fock Kohn Sham Rechnungen siehe Dichtefunktionaltheorie in der Quantenphysik oder MCSCF Rechnungen MCSCF Multiconfiguration Self Consistent Field bestimmt werden Doch stets bleibt gultig dass anders gewahlte Orbitale wenn sie linear unabhangige Linearkombinationen der ursprunglichen sind mathematisch die gleiche Slater Determinante ergeben sodass man aus einer gegebenen Mehrteilchen Wellenfunktion nicht eindeutig zuruckschliessen kann welches die einzelnen besetzten Orbitale sind Literatur BearbeitenWolfgang Demtroder Atome Molekule und Festkorper 3 Auflage Springer 2002 ISBN 3 540 21473 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orbitale Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wasserstoff Orbitale bei mikomma de 3D Darstellungen von Orbitalen der University of Sheffield 3D Darstellung verschiedener Orbitale und ein Programm zur Berechnung der Bilder Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Atomorbital amp oldid 238098845