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Die Ostmark war eine ehemalige franzosische Kanalfahre die nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 von der Kriegsmarine zum Minenschiff umgebaut und in Dienst gestellt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Fahrschiff Cote d Argent 2 Minenschiff Ostmark 3 Untergang 3 1 Das Wrack 4 Bekannte Besatzungsangehorige 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenFahrschiff Cote d Argent BearbeitenDas Schiff lief am 12 April 1932 auf der Werft Forges et Chantiers de la Mediterranee in Graville Le Havre vom Stapel Es war 99 26 m lang und 13 72 m breit hatte 3 65 m Tiefgang verdrangte 2 636 Tonen maximal und war mit 3 047 BRT bzw 1050 NRT vermessen Die Maschinenanlage bestand aus vier Babcock Dampfkesseln und zwei Parsons Turbinen die zusammen 14 000 PS erzeugten und zwei Schrauben Seine bei den Probefahrten erreichte Hochstgeschwindigkeit betrug 22 94 Knoten Das Schiff hatte Platz fur 1 400 Passagiere in der ersten und zweiten Klasse Es machte seine erste offizielle Probefahrt am 14 Marz 1933 und wurde am 1 April 1933 in Dienst gestellt Unter dem Namen Cote d Argent befuhr es die Strecke Calais Dover uber den Armelkanal fur die franzosische Reederei Societe Anonyme de Gerance et d Armement SAGA Heimathafen war Le Havre Die Cote d Argent wie auch ihr Schwesterschiff Cote d Azur wurde am 8 Mai 1940 von der franzosischen Regierung requiriert von Calais nach Dunkirchen beordert und als bewaffneter Truppentransporter eingesetzt Am 11 Mai brachte sie als Teil eines Konvois Truppen nach Vlissingen zur Verteidigung der niederlandischen Gebiete Walcheren und Zuid Beveland Danach nahm sie an der am 26 Mai begonnenen alliierten Evakuierung von Dunkirchen teil Trotz der Schwierigkeit einen geeigneten Einschiffungsplatz zu finden brachte sie am 31 Mai 14 000 Mann aus dem eingeschlossenen Dunkirchen Am 12 Juni evakuierte sie Truppen von Le Havre nach Saint Jean de Luz in Sudfrankreich Am 20 Juni ging sie von dort nach Le Verdon sur Mer an der Mundung der Gironde um Fluchtlinge abzuholen Minenschiff Ostmark BearbeitenNach der Besetzung Frankreichs wurde das Schiff am 30 Juni 1940 in Bayonne von der Wehrmacht beschlagnahmt und von der Kriegsmarine als Wohnschiff genutzt Nach einem Brand an Bord im Fruhjahr 1941 wurde das Schiff in Nantes zum Minenschiff umgebaut Dabei wurde es auf 103 5 m Lange vergrossert und erhielt als Bewaffnung zwei 10 5 cm Kanonen eine vorn und eine achtern sowie vier 4 cm Flak und vier 2 cm Flak Das Schiff wurde am 5 Oktober 1941 mit dem Namen Ostmark unter Korvettenkapitan d R K F Barthel in Dienst gestellt Die Besatzung kam zum grossten Teil von dem am 9 Juli 1941 bei Oland in der Ostsee nach Minentreffer gesunkenen Minenschiff Preussen Am 15 Februar 1942 nach Beendigung der Ausstattung und der Probefahrten fuhr das Schiff nach Rotterdam Dabei wurde es am 21 Februar bei Boulogne von britischen Spitfires angegriffen ohne jedoch grosseren Schaden zu nehmen Von Rotterdam marschierte es nach Wilhelmshaven wo 180 Minen geladen wurden und weiter nach Bergen Norwegen wo es am 26 Marz 1942 eintraf Nachdem die Minen in der Minensperre 5e Krefeld verlegt worden waren ging die Ostmark uber Bergen zuruck nach Wesermunde wo sie am 19 April eintraf Nach Ausbesserungsarbeiten ubernahm sie am 18 Mai in Cuxhaven 200 Minen und ging danach uber Kiel nach Lodingen in Nordnorwegen Im Juni verlegte die Ostmark mit der Ulm von Tromso aus im Varangerfjord vor Vardo die Minensperre UMB V 1 im Juli und August ebenfalls im Varangerfjord mit der Kaiser die Minensperren NW 32 oder NW 33 1 Danach ging sie noch im August erst einmal zu Werftarbeiten nach Stettin zuruck wo ihre Maschinenanlage auf Olfeuerung umgestellt wurde Mitte Juni 1943 ging das Schiff wieder nach Norwegen wo es wie auch das Schwesterschiff Elsass in der vierten Juni Woche mit dem Minenleger Brummer und den Zerstorern Z 27 und Z 30 am Legen der Minensperren Erzengel Wildschwein und Steinadler beteiligt war mit denen der maritime Abschnitt der Westwall Sperre nach Norden verlangert wurde 2 Vom 15 bis 17 Juli legte die Ostmark im Nordmeer bei Makkaur bei Batsfjord zusammen mit den Raumbooten R 54 und R 56 und den Minensuchbooten M 272 M 346 und M 364 die Minensperre NW 31 153 UMB Dabei uberstand sie am 16 Juli wahrend des Minenwerfens einen Angriff von funf sowjetischen Bombern deren Abwurfe ihr Ziel verfehlten Auf dem Ruckmarsch wurde der Verband am Tanafjord von dem sowjetischen U Boot S 56 angegriffen Die drei auf die Ostmark abgeschossenen Torpedos verfehlten ihr Ziel aber zwei davon trafen das Minensuchboot M 346 das daraufhin sank seine Besatzung konnte geborgen werden Die Ostmark warf zwei Wasserbomben und das U Boot verschwand Am 21 24 Juli und 10 12 August legten die Ostmark und die Kaiser drei Minensperren zum Schutz der Varanger Halbinsel 3 Dabei wurden die beiden Minenschiffe und ihre Sicherungsschiffe M 272 M 302 M 361 M 364 UJ 1202 UJ 1209 und NH 06 am 21 Juli von drei sowjetischen Torpedoflugzeugen und neun Jagdflugzeugen angegriffen konnten den Angriff jedoch ohne grosse Schaden uberstehen Im Oktober legten die Minenschiffe Ostmark und Roland gesichert von den Minensuchbooten M 406 M 426 M 445 und M 462 und einigen Vorpostenbooten im Skagerrak die Minensperren Lithium Natrium und Kalium Am 3 November 1943 liefen die Ostmark und die Roland von Kopenhagen nach Kiel Dabei kollidierte die Ostmark mit dem vermutlich unter Segeln den Kurs der Ostmark kreuzenden KFK 99 einem Schulboot Der Kutter sank auf der Position 54 25 30 N 12 8 30 O 54 425 12 141666666667 seine Besatzung konnte von der Ostmark gerettet werden die ohne ernsthaften Schaden blieb 4 5 Vom 2 bis 4 Dezember erneuerten und verstarkten die Minenschiffe Ostmark Elsass und Brummer zusammen mit den Zerstorern Theodor Riedel Hans Lody und Z 31 von Stavanger aus im Zuge der Unternehmen 16e Wandschrank und 16f Handkoffer Minensperren im westlichen Skagerrak um den Zugang nach Danemark und ins Skagerrak wieder zu blockieren 6 Danach lag die Ostmark von Mitte Dezember 1943 bis 7 Marz 1944 zur Werftuberholung in den Oderwerken Stettin Am 8 Marz war sie wieder beschrankt und am 26 Marz voll kriegsbereit Vom 2 bis 7 April 1944 legten die Minenschiffe Ostmark Elsass und Kaiser gemeinsam mit den Zerstorern Erich Steinbrinck und Hans Lody und den Minensuchbooten M 301 M 381 M 406 und M 462 westlich des Skagerraks die neuen Westwall Abschnitte Katzbach A und Katzbach B 7 und am 15 16 April die Skagerraksperre XXI Leipzig Danach nahmen die drei Minenschiffe am 19 April in Kiel neue Minen an Bord und legten dann von Frederikshavn aus am 25 26 April die Skagerraksperre XXIV Ligny Nach Verlegung nach Kristiansand warfen die Ostmark die Elsass und die Kaiser zusammen mit den Minensuchbooten M 15 und M 29 am 7 8 Mai westlich des Skagerraks die Minensperre XXII Waterloo 8 und liefen dann am 9 Mai nach Kopenhagen Dort wurde die Ostmark am 25 Mai zur Sicherung des Schiffsverkehrs zwischen Frederikshavn und Fredrikstad bereitgestellt am 31 Mai nach Frederikshavn verlegt und am 3 Juni der 8 Sicherungs Division unterstellt Am 5 6 Juni ging das Schiff nach Aarhus und gab dann am 15 17 Juni einem Geleitzug von Aarhus nach Oslo Flakschutz Am 18 Juni wurde die Ostmark dem MOK Norwegen unterstellt Sie lief am 19 20 Juni zur Minenaufnahme nach Kopenhagen kehrte dann nach Norwegen zuruck und legte am 5 Juli die Minensperre NW 107 A Munchen zum Schutze des Geleitweges um Stadlandet Nach erneuter Minenaufnahm in Swinemunde am 12 Juli lief das Schiff nach Trondheim und legte von dort aus am 20 Juli die Minensperre NW 107 B Dann fuhr es am 22 27 Juli nach Frederikshavn legte am 3 4 August die Minensperre XXVII Kalahari und am 5 6 August die Sperre XXV Sambesi und lief danach nach Kopenhagen Von dort ging es nach Stettin wo es ab 17 August bei den Stettiner Oderwerken zur Uberholung in die Werft ging Bei britischen Luftangriffen erlitt es am 17 August durch Brandbombentreffer und am 30 August durch Bombenluftdruck leichte Beschadigungen Die schweren Schaden an den Werftanlagen und der Ausfall von erheblichen Teilen der Belegschaft verursachten jedoch lange Verzogerungen bei den Werftarbeiten und das Schiff kam 1944 nicht mehr zum Einsatz Am 15 17 Februar 1945 nahm die Ostmark dann wieder an einem Minenunternehmen teil als sie gemeinsam mit den Minenschiffen Lothringen und Linz dem Zerstorer Friedrich Ihn und den Torpedobooten T 17 und T 20 zweimal vergeblich die Minensperre Titus II im Skagerrak zu legen versuchte Am 6 7 Marz lief das Schiff mit dem Zerstorer Z 4 Richard Beitzen dem Minenschiff Lothringen und den Torpedobooten T 20 und T 17 nach Kristiansand Von dort aus warf es im Verband mit der Lothringen der Linz dem Zerstorer Karl Galster und den Torpedobooten T 17 und T 20 schliesslich doch noch die Minensperre Titus II Am 17 18 Marz legten die Ostmark die Lothringen und die Linz gesichert von dem Zerstorer Karl Galster und den Torpedobooten T 17 T 19 und T 20 die Minensperre Augustus im westlichen Skagerrak Dabei erlitt die Lothringen einen Ruderversager und das Schiff kreuzte uber die gerade von der Ostmark geworfene Minenreihe Eine noch nicht in die Tiefe gegangene Mine schlierte an der Bordwand der Lothringen entlang und detonierte dann etwa 100 m hinter der Lothringen ohne aber Schaden anzurichten 9 Untergang BearbeitenIn der Nacht vom 20 zum 21 April 1945 wurden die Ostmark und die Lothringen begleitet von dem Minensuchboot M 293 auf der Fahrt von Frederikshavn nach Kopenhagen in der fruhen Nacht bei starkem Wind und schwerer See im Kattegat von britischen Flugzeugen angegriffen Die Marschgeschwindigkeit war nur 7 8 Knoten Der erste Angriff schlug in starkem Abwehrfeuer fehl aber um 0 30 Uhr wurde die Ostmark von zwei Bomben getroffen Eine schlug auf dem Vorderschiff auf wo sie eine Explosion der Munitionskammer ausloste und den Bug bis zur Brucke wegriss die zweite traf das Schiff zwischen Brucke und Schornstein und der dadurch ausgeloste Brand brachte die Bereitschaftsmunition mittschiffs zur Explosion Das Schiff kenterte und sank um 1 00 Uhr etwa zwei Seemeilen sudostlich der Insel Anholt auf 56 38 0 N 12 16 0 O 56 633333333333 12 266666666667 Von der Besatzung kamen 109 Mann ums Leben 138 wurden gerettet aber sieben von ihnen erlagen danach ihren Verletzungen Der Kommandant erlitt ebenfalls schwere Verletzung und starb 1963 an den Spatfolgen einer Unterschenkelamputation Das Wrack Bearbeiten Das Wrack liegt in 41 m Tiefe in Schlamm Das Achterschiff mit Geschutzen ist erhalten An der Wrackstelle liegt viel alte Munition verstreut Die Schiffsglocke mit der Inschrift Cote d Argent wurde im Jahr 1996 geborgen 10 11 Bekannte Besatzungsangehorige BearbeitenHeinz Neukirchen 1915 1986 war Vizeadmiral in der Volksmarine der DDR sowie Prasident der Direktion Seeverkehr und Hafenwirtschaft und schrieb daruber hinaus mehrere maritime BucherLiteratur BearbeitenKarl von Kutzleben Wilhelm Schroeder Jochen Brennecke Minenschiffe 1939 1945 Die geheimnisumwitterten Einsatze des Mitternachtsgeschwaders Kohler Herford 1974 ISBN 3 7822 0098 5 Peter Holberg Henrik Holleufer Mineskibene Elsass og Ostmark Fra Faerge til Forlis HHH Neptun Fredericia 2002 ISBN 87 91249 00 7 danisch Weblinks BearbeitenChronik des Seekrieges 1939 1945 Index der Schiffsnamen Autres epaves non coulees a Dunkerque frz mit Fotos und Planen Postkartenfoto der Cote d Argent Wrackfotos Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 15 September 2012 abgerufen am 2 April 2020 Fussnoten Bearbeiten a b Sowjetische U Boot Verluste im Nordlichen Eismeer Abgerufen am 24 April 2019 Seekrieg 1943 Juni Abgerufen am 24 April 2019 wlb stuttgart de wlb stuttgart de Information zum Wrack finden sich unter Schulboot KFK 99 KFK 99 Wrackbeschreibung wrecksite eu danisch abgerufen am 29 August 2009 vragguiden dk danisch Seekrieg 1943 Dezember Abgerufen am 24 April 2019 Seekrieg 1944 April Abgerufen am 24 April 2019 Seekrieg 1944 Mai Abgerufen am 24 April 2019 wlb stuttgart de divinggroup de Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive S S Ostmark Memento vom 1 September 2011 im Internet Archive danisch mit gutem FotoMinenschiffe der deutschen Kriegsmarine 1944 1945 Adjutant Brandenburg Bulgaria Cobra Dietrich von Bern Doggerbank Drache Elsass Fasana Hansestadt Danzig Juminda Kaiser Kamerun Kehrwieder Kiebitz Konigin Luise Linz Lothringen Niedersachsen Nymphe Oldenburg Ostmark Passat Pommern Preussen Roland Romania Schiff 11 Schiff 111 Schiff 23 Schwerin Skagerrak Stralsund Tannenberg Togo Togo Ulm Vallelunga Versailles Westmark Wullenwever Xanten Zeus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostmark Schiff 1932 amp oldid 238473069