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Die Doggerbank Schiff 53 war ein ehemals britisches Frachtschiff namens Speybank das im Zweiten Weltkrieg von dem deutschen Hilfskreuzer Atlantis aufgebracht und als Prise nach Bordeaux im besetzten Frankreich geschickt wurde dann von der Kriegsmarine als Minenschiff und Blockadebrecher eingesetzt und schliesslich vom deutschen U Boot U 43 versehentlich versenkt wurde Doggerbank noch als Speybank noch als SpeybankSchiffsdatenFlagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen SpeybankSchiffstyp FrachtschiffMinenschiffKlasse Inverbank KlasseRufzeichen ab 1934 GLQFHeimathafen LondonBordeauxEigner Bank LineBauwerft Harland amp Wolff GlasgowBaunummer 686Stapellauf 25 Februar 1926Indienststellung April 192631 Januar 1941 aufgebrachtVerbleib Am 3 Marz 1943 versenktSchiffsmasse und BesatzungLange 133 7 m Lua Breite 16 4 mTiefgang max 7 8 mVermessung 5 154 BRT3 154 NRTMaschinenanlageMaschine 2 DieselmotorenMaschinen leistung 2 400 PS 1 765 kW Hochst geschwindigkeit 11 kn 20 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 7 850 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Bau und technische Daten 2 Deutsche Prise 3 Minenschiff Doggerbank 4 Blockadebrecher Doggerbank 5 Literatur 6 Weblinks 7 FussnotenBau und technische Daten BearbeitenDie Speybank lief am 25 Februar 1926 auf der Werft von Harland amp Wolff in Glasgow mit der Baunummer 686 fur die Londoner Reederei Bank Line vom Stapel Sie war 133 7 m lang 128 92 m in der Wasserlinie und 16 41 m breit hatte 7 8 m Tiefgang und war mit 5 154 BRT vermessen Die Maschinenanlage bestand aus zwei einfachwirkenden 6 Zylinder Viertakt Dieselmotoren von Harland amp Wolff und zwei Schrauben die 2 400 PSe und eine Hochstgeschwindigkeit von 11 Knoten ergaben Deutsche Prise BearbeitenAm Abend des 31 Januar 1941 befand sich die Speybank im Indischen Ozean nordlich von Madagaskar bei den Seychellen mit einer Ladung Manganerz Kautschuk Tee und Teakholz auf dem Weg von Cochin nach New York als sie von dem deutschen Hilfskreuzer Atlantis entdeckt und aufgebracht wurde Angesichts der wertvollen Ladung und der Tatsache dass die Speybank genug Treibstoff und Proviant an Bord hatte um bis nach Frankreich zu fahren beorderte der Kommandant der Atlantis Kapitan zur See Bernhard Rogge ein Prisenkommando an Bord und befahl ihm zunachst in Wartestellung zu bleiben und als Aufklarer fur den Hilfskreuzer zu dienen Die Speybank blieb bis zum 21 Marz in der Nahe der Atlantis wobei sie auch an mehreren Treffen mit dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer dem Blockadebrecher Tannenfels und dem am 2 Februar von der Atlantis aufgebrachten norwegischen Tanker Ketty Brovig teilnahm Am 21 Marz wurde das Schiff getarnt als sein eigenes Schwesterschiff Springbank 1 unter dem Kommando von Leutnant zur See Paul Schneidewind der Erster Wachoffizier auf der Tannenfels gewesen war auf den Weg nach Europa geschickt Das Schiff erreichte den sudfranzosischen Hafen Bordeaux am 10 Mai 1941 Minenschiff Doggerbank BearbeitenIn der Werft Forges et Chantiers de la Gironde in Bordeaux wurde das Schiff auf Schneidewinds Anregung zum Minenschiff und U Boot Versorger ausgerustet um in entfernten Seegebieten zu operieren Das Schiff erhielt eine 10 5 cm Kanone L 45 und zwei 20 mm Flak und nahm dann in La Pallice 280 Minen verschiedenen Typs 155 EMC und 55 EMF zur eigenen Verwendung und 70 TMB zur Weitergabe an U Boote 2 sowie 50 Torpedos fur U Boote an Bord Minenschienen wurden nicht installiert Der Bunkervorrat betrug 1 030 Tonnen Dieselkraftstoff um einen langen Aufenthalt auf See zu ermoglichen Die Besatzung bestand aus 108 Mann Das Schiff wurde in Doggerbank umbenannt die Bereederung erfolgte durch die Deutsche Dampfschifffahrts Gesellschaft Hansa Am 21 Januar 1942 lief die Doggerbank aus begleitet von dem U Boot U 432 um bei Kapstadt und dem Kap Agulhas Minen zu legen und dann nach Japan weiterzufahren Diesmal war das Schiff als die Levernbank getarnt ein weiteres Schwesterschiff der Speybank Am 2 Marz 1942 auf hoher See erfolgte die Indienststellung als Hilfskriegsschiff mit der Bezeichnung Schiff 53 Die Tarnung funktionierte als das Schiff am 12 am 13 und noch einmal am 14 Marz zunachst von einem sudafrikanischen Flugzeug dann von dem Leichten Kreuzer Durban und schliesslich von dem britischen Hilfskreuzer Cheshire nach Name Herkunft und Ziel gefragt wurde Die ersten Minensperren Operation Kopenhagen wurden am 12 13 Marz gelegt mit 60 Minen vor Kapstadt und 15 beim Kap Agulhas 3 Dann zog sich die Doggerbank erst einmal in den Sudatlantik zuruck um weiteren Kontrollen alliierter Schiffe aus dem Weg zu gehen insbesondere da inzwischen die ersten Schiffsverluste auf den von ihr gelegten Minen eingetreten waren Erst in der Nacht vom 16 zum 17 April legte sie dann wiederum vor Kap Agulhas 80 weitere Minen in funf Teilstucken Operation Kairo 4 Auf einer der bei Kap Agulhas gelegten Minen sank aus dem Geleitzug WS 18 der britische Frachter Soudan 6677 BRT und das Zerstorer Depotschiff HMS HECLA 10 850 ts wurde am 15 Mai 1941 schwer beschadigt Auf den Doggerbank Minen vor Kapstadt sank bereits am 16 Marz 1941 der niederlandische Frachter Alcyone Am 2 Mai wurde dort der britische Frachter Dalfram und am 4 Mai der niederlandische Frachter Mangkalihat ex Lindenfels durch Minentreffer beschadigt Damit wurden obwohl noch Minen an Bord waren die Minenoperationen beendet 5 Die Doggerbank traf sich dann zunachst am 21 Juni im Sudatlantik mit dem Hilfskreuzer Michel und dem Versorgungstanker Charlotte Schliemann dabei versorgte sie die Michel mit Proviant und Munition und ubernahm gleichzeitig von ihr 124 Seeleute von Schiffen die die Michel versenkt hatte 6 Von der Charlotte Schliemann kamen weitere 68 Kriegsgefangene hinzu die diese von dem Hilfskreuzer Stier ubernommen hatte 7 Nach einer Woche in der Gesellschaft der Michel und der Charlotte Schliemann fuhr die Doggerbank durch den Indischen Ozean nach Jakarta und von dort nach Yokohama wo sie am 19 August 1942 eintraf Blockadebrecher Doggerbank BearbeitenIn Yokohama lagen bereits der Hilfskreuzer Thor und die beiden Versorgungsschiffe Leuthen und Uckermark 8 Am 30 November kam es auf der Uckermark bei der Reinigung eines Oltanks zu einer Explosion und einem Grossbrand der nicht nur die Uckermark sondern auch die Leuthen und die Thor zerstorte Lediglich die Doggerbank blieb verschont Am 17 Dezember lief sie unter dem Kommando von Paul Schneidewind nach Europa aus An Bord waren eine Ladung von Fetten Fischol und 7 000 Tonnen Kautschuk sowie mehr als 200 ehemalige Besatzungsmitglieder der Thor und die uberlebende Besatzung der Uckermark Insgesamt befanden sich 365 Mann an Bord Die Fahrt ging uber Kōbe Saigon wo Tabak ausgeladen und eine grosse Ladung Kautschuk an Bord genommen wurde Singapur wo kein Dieselkraftstoff verfugbar war nach Jakarta wo schliesslich Diesel gebunkert werden konnte Am 10 Januar 1943 ging es von dort ohne Zwischenfalle weiter durch den Indischen Ozean um das Kap der Guten Hoffnung und dann nach Norden durch den Sudatlantik Am 3 Marz 1943 befand sich die Doggerbank bereits im Mittelatlantik rund 1 000 Seemeilen westlich der Kanarischen Inseln Dort wurde sie kurz vor 22 00 Uhr von dem deutschen U Boot U 43 gesichtet das sie fur ein Schiff der britischen Dunedin Star Klasse hielt Da die Doggerbank fruher als erwartet und auch nicht in dem Seeabschnitt fuhr der fur deutsche Blockadebrecher aus Japan vorgesehen war schoss U 43 drei Torpedos auf sie ab Alle drei trafen und das Schiff sank innerhalb von nur drei Minuten auf der Position 29 10 0 N 34 10 0 W 29 166666666667 34 166666666667 Koordinaten 29 10 0 N 34 10 0 W Etwa 200 der an Bord befindlichen Seeleute kamen dabei wohl sofort ums Leben Da die Doggerbank kein Notsignal mehr ausgesandt hatte blieb die deutsche Seekriegsleitung noch tagelang uber den Verbleib des Schiffs im Unklaren Als dann der Sachverhalt klar wurde instruierte man den Kommandanten von U 43 Oberleutnant zur See Hans Joachim Schwandtke die entsprechenden Eintrage aus dem Kriegstagebuch seines Bootes zu streichen 26 Tage spater am 29 Marz 1943 fand der spanische Tanker Campoamor ein kleines Boot 4 m lang und 1 80 m breit mit dem einzigen Uberlebenden der Doggerbank Fritz Kurt und brachte ihn nach Aruba wo er zunachst behandelt und dann als Kriegsgefangener in die USA gebracht wurde Kurts Aussagen nach seiner Rettung waren widerspruchlich und zumindest teilweise unglaubwurdig so dass spater verschiedene Versionen zum Schicksal der letzten 15 Mann in dem kleinen Boot in Umlauf kamen Literatur BearbeitenCharles Gibson The Ship with Five Names Abelard Schumann London u a 1965 Charles Gibson Death of a Phantom Raider The Gamble That Triumphed and Failed Atlantic 19424 3 Robert Hale London 1987 ISBN 0 7090 2947 0 Hans Herlin Der letzte Mann von der Doggerbank Authentischer Bericht eines Dramas im Atlantik Bastei Lubbe Taschenbuch 10590 Bastei Lubbe Bergisch Gladbach 1985 ISBN 3 404 10590 7 Karl von Kutzleben Wilhelm Schroeder Jochen Brennecke Minenschiffe 1939 1945 Die geheimnisumwitterten Einsatze des Mitternachtsgeschwaders Kohler Herford 1974 ISBN 3 7822 0098 5 John R Stilgoe Lifeboat University of Virginia Press Charlotteville VA u a 2003 ISBN 0 8139 2221 6 S 256 260 James E Wise Jr Sole Survivors of the Sea Naval Institute Press Annapolis MD 2008 ISBN 978 1 59114 943 9 S 19 26 Zvonimir Freivogel Deutsche Hilfskreuzer des Zweiten Weltkrieges Kaperfahrer auf den Weltmeeren Motorbuch Verlag 2003 ISBN 3 613 02288 5 S 144 148 Peter H Block Der letzte Mann Untergang des Hilfskriegsschiffs Doggerbank In SCHIFF Classic Magazin fur Schifffahrts und Marinegeschichte e V der DGSM Ausgabe 1 2018 S 28 35 Weblinks BearbeitenSpeybank Doggerbank bei Deutsche Dampfschifffahrts Gesellschaft HANSA mit Fotos Speybank bei Shipping Times Doggerbank auf uboat net The Doggerbankstory Mackenzie J Gregory The Auxiliary German Minelayer DoggerbankFussnoten Bearbeiten Die Speybank gehorte zur Inverbank Klasse und hatte 17 Schwesterschiffe Die Seeminen der Kriegsmarine wurden mit einer dreistelligen Buchstabenkombination benannt wobei die beiden ersten Buchstaben die Funktionsweise und der dritte die Ausfuhrung der Mine bezeichneten EM waren Ankertauminen fur Meerestiefen bis zu 700 m mit Kontaktzunder TM waren Ankertauminen mit Magnet und Kontaktzunder fur den Einsatz aus U Booten wlb stuttgart de wlb stuttgart de Die 55 EMF Minen wurden am 28 Mai uber Bord geworfen nachdem die Seekriegsleitung mitgeteilt hatte dass sie defekt seien 54 von der britischen Patella 22 von der britischen Lylepark 32 von der norwegischen Kattegat und 16 von der amerikanischen Connecticut Sie stammten von der britischen Gemstone und der panamaischen Stanvack Calcutta Die Leuthen war das ehemals australische Kombischiff Nankin das die Thor am 10 Mai 1942 aufgebracht und als Prise nach Yokohama geschickt hatte um dort als Reserve fur deutsche Uberwassereinheiten zu dienen Siehe auch http www far eastern heroes org uk Experiences of Cecil Saunders html ss nankin htmNormdaten Sachbegriff GND 4389016 7 lobid OGND AKS Minenschiffe der deutschen Kriegsmarine 1944 1945 Adjutant Brandenburg Bulgaria Cobra Dietrich von Bern Doggerbank Drache Elsass Fasana Hansestadt Danzig Juminda Kaiser Kamerun Kehrwieder Kiebitz Konigin Luise Linz Lothringen Niedersachsen Nymphe Oldenburg Ostmark Passat Pommern Preussen Roland Romania Schiff 11 Schiff 111 Schiff 23 Schwerin Skagerrak Stralsund Tannenberg Togo Togo Ulm Vallelunga Versailles Westmark Wullenwever Xanten Zeus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Doggerbank Schiff 1926 amp oldid 236182710