www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel bezieht sich auf den von Theodorus von Celles in Huy gegrundeten Orden Zum in Portugal gegrundeten Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz siehe dort zur in Osterreich gegrundeten Schwesternschaft vom Heiligen Kreuz siehe dort Kreuzherren auch Kreuzbruder offiziell Regularkanoniker des Ordens vom Heiligen Kreuz lateinisch Ordo sanctae crucis Ordenskurzel OSC oder OCruc sind eine Ordensgemeinschaft in der romisch katholischen Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung und Ausbreitung im 14 Jahrhundert 1 2 Ordensreform im 15 Jahrhundert 1 3 Reformation und katholische Reform 16 und 17 Jahrhundert 1 4 Sakularisation und Neubeginn im 19 Jahrhundert 1 5 Die Kreuzherren als internationaler Orden 20 Jahrhundert 1 6 Im neuen Jahrtausend 21 Jahrhundert 2 Bestehende Kloster 2 1 Deutschland 2 2 Niederlande 3 Ehemalige Kloster 4 Quellen Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung und Ausbreitung im 14 Jahrhundert Bearbeiten Der kleine christliche Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz wurde gemass der ordenseigenen Uberlieferung 1211 durch den Kanoniker Theodorus von Celles mit vier Gefahrten in Huy an der Maas gegrundet Die Ordensdevise lautet In Cruce Salus Im Kreuz ist Heil nbsp Symbol des Ordens vom Heiligen KreuzDer Orden richtet sein Leben nach der Regel des hl Augustinus aus damit zahlen die Kreuzherren zu den augustinischen Orden Papst Innozenz IV erkannte den Orden 1248 offiziell an Dabei erhielt der neue Orden die Auflage zur Regelung der Lebensweise neben der Augustinusregel in grossen Teilen die Statuten der Dominikaner zu ubernehmen einschliesslich deren Missale und Stundengebet 1287 erwarb der Kreuzbruder Johannes von Eppa in Koln die Gebeine der hl Odilia von Koln einer Gefahrtin der hl Ursula von Koln wodurch der Orden in Deutschland bekannt wurde Die hl Odilia wurde zur Patronin des Ordens erhoben und ins Mutterkloster nach Huy uberfuhrt Eine Ausbreitung erfuhr der Kreuzherrenorden im 13 und 14 Jahrhundert durch Neugrundungen von Klostern in den Niederlanden in Frankreich und England im Rheinland und in Westfalen Das Generalkapitel wurde jahrlich im Mutterkloster in Huy gehalten Das abendlandische Schisma spaltete auch den Kreuzherrenorden Ordensreform im 15 Jahrhundert Bearbeiten Von der Reformbewegung im spatmittelalterlichen Ordenswesen wurde der Kreuzherrenorden schon fruh erfasst Die geistliche Reformbewegung der Devotio moderna ubte wesentlichen Einfluss auf die Kreuzherren aus 1410 beschloss das Generalkapitel in Huy eine grundliche Reform des ganzen Ordens Die dadurch angestossene Observanzbewegung erfasste nach und nach die Kloster des Ordens ausser jenen die in England lagen Papst Innozenz VIII genehmigte 1488 dass der Kreuzherrenorden kunftig nicht mehr der bischoflichen Jurisdiktion unterstehen sollte Damit wurden die Kreuzherren zu einem exemten Orden Der Ordensgeneral leitete den Orden Er war stets Prior des Mutterklosters in Huy Bei der Leitung des Ordens wurde er von vier Definitoren unterstutzt Jahrlich traf sich in Huy das kollegiale Leitungsorgan des Ordens das Generalkapitel Jeder Prior eines Kreuzherrenklosters war geborenes Mitglied des Generalkapitels die Kloster konnten weitere Kreuzherren als ihre Vertreter im Generalkapitel abordnen Die Kreuzherren des 15 Jahrhunderts ubten kaum aktive Seelsorge aus die Kloster waren uberwiegend kontemplativ ausgerichtet Dem Orden waren nur wenige Pfarreien inkorporiert Etliche Kloster betreuten allerdings Hospitaler die oft wichtige Herbergen fur Reisende waren da sie an bedeutenden Pilgerwegen lagen An vielen Klosterkirchen waren fromme Bruderschaften errichtet die ebenfalls von den Kreuzherren betreut wurden Der Orden unterschied in den Konventen drei Stande Priester Chorherren zustandig fur Gottesdienst Seelsorge Leitung und Verwaltung Konversen Laienbruder zustandig fur die handwerkliche Arbeit Donaten Laienbruder ebenfalls fur handwerkliche Arbeiten zustandig sie fuhrten eine den Konversen ahnliche Lebensweise legten aber ihre Gelubde nicht auf den Gesamtorden sondern auf ein bestimmtes Kloster ab Reformation und katholische Reform 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Folgen der Reformation brachten den Kreuzherrenorden in grosse Bedrangnis Schon 1524 bestimmte das Generalkapitel dass ein Kreuzherr die Schriften Martin Luthers weder lesen noch besitzen durfe Durch eine kraftvolle Leitung des Ordens versuchte der Ordensgeneral die reformatorischen Einflusse auf die Kreuzherren abzuwehren Aufgrund der politischen Folgen der Reformation wurden in den nordlichen Niederlanden zwolf Kreuzherrenkloster aufgehoben Bedingt durch die Klosteraufhebungen Heinrichs VIII gingen alle englischen Niederlassungen der Kreuzherren unter In Deutschland zog sich der politisch bedingte Prozess der Klosteraufhebungen bis zum Dreissigjahrigen Krieg hin Aufgehoben wurden die Kloster Hohnscheid 1527 Pedernach 1552 Osterberg 1527 endgultig 1633 und Falkenhagen 1596 Neues Augenmerk wurde auf die Errichtung lateinischer Schulen gerichtet angeregt durch den Gedanken des Humanismus Sakularisation und Neubeginn im 19 Jahrhundert Bearbeiten Hatte der Kreuzherrenorden durch die Folgen der Reformation in England in den nordlichen Niederlanden und in Westfalen schon etliche Kloster verloren wurden fast alle Kloster zu Beginn des 19 Jahrhunderts aufgehoben Kaiser Joseph II liess im Bereich des heutigen Belgien Kreuzherrenkloster aufheben die franzosischen Kreuzherren fegte die Franzosische Revolution hinweg Im franzosisch besetzten Rheinland erfolgte die Aufhebung der Kreuzherrenkloster und anderer Kloster in den vier linksrheinischen Departements 1802 mit einer Verordnung der franzosischen Regierung 1 1796 wurde das Mutterkloster Clairlieu in Huy an der Maas aufgelost Zwischen 1802 und 1814 wurden als Folge der Sakularisation alle Kreuzherrenkloster in Deutschland aufgehoben 1840 waren nur noch die Aussterbekloster St Agatha und Uden in den Niederlanden ubrig Dort lebten noch vier Kreuzherren Von dort aus lebte der Orden wieder auf Die Kreuzherren als internationaler Orden 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Kreuzherren 19641953 kehrten die Kreuzherren auf Bitten von Kardinal Frings nach Deutschland in das Erzbistum Koln zuruck Zunachst wurde ein Kloster in Wuppertal Elberfeld gegrundet und das Kloster Ehrenstein Wied wiederbesiedelt 1964 kehrten die Kreuzherren nach Wuppertal Beyenburg zuruck Teile der Reliquien der hl Odilia wurden aus Belgien zur Beyenburger Klosterkirche uberfuhrt Die Klostergrundungen des 20 Jahrhunderts in Wuppertal Elberfeld Ehrenstein Bonn Beuel Ratingen Neuss und Essen hatten aus Nachwuchsmangel keinen dauerhaften Bestand Seit 2008 ist einzig das Kloster Steinhaus in Wuppertal Beyenburg noch von Kreuzherren bewohnt Im neuen Jahrtausend 21 Jahrhundert Bearbeiten Der Orden wurde 1957 in die Provinzen St Augustinus in den Niederlanden zzgl Indonesien Brasilien und Deutschland Sel Theodorus von Celles in Belgien zzgl Kongo Kinshasa und St Odilia in den USA zzgl Neuguinea gegliedert 1969 wurde Brasilien zur Provinz erhoben 1977 erfolgte die Provinzerhebung der Region Indonesien 1981 kam Deutschland bisher Region der Niederlande als Pro Provinz hinzu Im Jahr 2000 wurden die drei europaischen Provinzen zur Provinz des Seligen Theodorus von Celles Europa zusammengelegt zu der ordensrechtlich auch die Region Kongo zahlt Ohne die Region Kongo und das Generalat in Rom gehoren zur europaischen Provinz 108 Kreuzherren Im Jahre 2018 leben in Deutschland nur noch drei Kreuzherren Es besteht ein Regional Konvent der dem Kloster Steinhaus in Wuppertal Beyenburg zugeordnet ist Ein Kreuzherr lebt im Kloster in Beyenburg 2 Die beiden anderen Kreuzherren wohnen im Rheinland und in Niedersachsen Zu Beginn des Jahres 2007 umfasst der Kreuzherrenorden 444 Mitglieder in 53 Niederlassungen verteilt auf die Lander Belgien Brasilien Deutschland Italien Generalat in Rom Indonesien Kongo Kinshasa Niederlande Osterreich und USA Zum gegenwartigen Ordensgeneral dem 58 Ordensgeneral in der Geschichte der Kreuzherren wurde 2015 Pater Laurentius Tarpin 1969 in Cisantana Westjava Indonesien gewahlt sein Vorganger war von 2003 bis 2015 der US amerikanische Pater Glen Adrian Lewandowski 3 Provinzial der Europaischen Provinz ist Peter Snijkers Die Universitas Katolika Parahyangan in Bandung auf Java wurde 1955 von Ordensmitgliedern gegrundet Bestehende Kloster BearbeitenDeutschland Bearbeiten Kloster Steinhaus in Wuppertal Beyenburg gegrundet 1298 sakularisiert 1804 wieder mit Kreuzherren besetzt 1964 Niederlande Bearbeiten Kloster Sint Agatha in CuijkEhemalige Kloster BearbeitenAachen 1371 1802 Bentlage 1437 1803 Brandenburg bei Aachen 1477 1784 Bruggen 1479 1802 Duisburg 1498 1814 Dulken 1479 1802 Dusseldorf 1438 1795 Ehrenstein Wied 1487 1812 1953 1969 1973 1998 Emmerich 1487 1811 Falkenhagen 1432 1596 Glindfeld bei Medebach 1499 1804 Helenenberg 1485 1802 Hohenbusch bei Erkelenz 1302 1802 Hohnscheid bei Ippinghausen 1468 1527 Koln Streitzeuggasse 1307 1802 Marienfrede bei Dingden 1444 1812 Osterberg bei Osnabruck 1432 1527 1633 Pedernach bei Rhens 1497 1552 Schwarzenbroich bei Langerwehe Kreis Duren 1340 1802 Wegberg 1639 1802 Wickrath 1480 1802 Bonn Augustinushaus 1964 1969 Bonn Beuel Limperich 1960 2005 Essen Haarzopf 1974 1989 Essen Kettwig 1972 1996 Neuss 1967 1977 Ratingen Breitscheid 1960 1985 Ratingen Lintorf 1968 2006 Wuppertal Elberfeld St Laurentius 1970 1995 Wuppertal Elberfeld St Ursula 1953 2005 Wuppertal Hahnerberg 1955 1985 Quellen Literatur BearbeitenAnnales Canonicorum Regularium S Augustini Ordinis Sanctae Crucis Bd 1 3 Hrsg von C R Hermans s Hertogenbosch 1858 50 Jahre Kreuzherren in Deutschland 1953 2003 Hrsg von Martien Jilesen und Heinz van Berlo Bonn 2004 Stefan Bringer Ehrenstein In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1995 Sp 511 Stefan Bringer Kreuzherren In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 6 Herder Freiburg im Breisgau 1997 Sp 459 460 Stefan Bringer Die Kreuzherren Ordo Sanctae Crucis In Friedhelm Jurgensmeier Regina Elisabeth Schwerdtfeger Hrsg Orden und Kloster im Zeitalter von Reformation und katholischer Reform 1500 1700 Bd 2 Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung Bd 66 Aschendorff Munster 2006 ISBN 3 402 02987 1 S 175 192 Ralf Georg Czapla Harald Horst Franca Victoria Schankweiler Hohenbusch und der Kreuzherrenorden Eine Forschungsbibliographie In Ralf Georg Czapla Harald Horst Hrsg Wissensvermittlung zwischen Handschrift und Wiegendruck Studien zur Bibliothek des Kreuzherrenklosters Hohenbusch Schriften des Heimatvereins der Erkelenzer Lande 27 Heimatverein der Erkelenzer Lande Erkelenz 2013 ISBN 978 3 9815182 4 5 S 173 182 Paul Fabianek Folgen der Sakularisierung fur die Kloster im Rheinland Am Beispiel der Kloster Schwarzenbroich und Kornelimunster Books on Demand Norderstedt 2012 ISBN 978 3 8482 1795 3 Robert Haass Die Kreuzherren in den Rheinlanden Rheinisches Archiv 23 Rohrscheid Bonn 1932 DNB 580058778 zugleich Dissertation an der Universitat Bonn Hans Ulrich Weiss Die Kreuzherren in Westfalen Lichtland Diest 1963 DNB 455437718 zugleich Dissertation an der Universitat Munster Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Orden vom Heiligen Kreuz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien OSC weltweit De Kruisheren in West Europa Abgerufen am 4 August 2021 niederlandisch Kreuzherrenschule Bruggen Kreuzherren OSC im Erzbistum KolnEinzelnachweise Bearbeiten Paul Fabianek Folgen der Sakularisierung fur die Kloster im Rheinland Am Beispiel der Kloster Schwarzenbroich und Kornelimunster Verlag BoD Norderstedt 2012 Peter Pionke Der Monch Bruder Dirk hat ein offenes Ohr fur Sunder In die stadtzeitung de 23 Dezember 2020 abgerufen am 4 August 2021 Crosier Order elects master general and councilors In catholic org 26 Juni 2015 abgerufen am 4 August 2021 englisch Normdaten Korperschaft GND 1302878 9 lobid OGND AKS LCCN n92065566 VIAF 134948861 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orden vom Heiligen Kreuz amp oldid 239406708