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Die Kreuzherrenkirche war zunachst eine Klosterkirche des Kreuzherrenordens Das im alten Stadtkern Dusseldorfs an der Ursulinengasse Ecke Ratinger Strasse gelegene Gebaude dient heute dem St Ursula Gymnasium als Schulkirche und Aula und ist nicht fur die Offentlichkeit zuganglich KreuzherrenkircheKreuzbruderkirche mit Liebfrauenkapelle 1811 abgebrochen Zeichnung F CustodisEntwurf im Jahre 1900 des Architekten Pickel zur Rekonstruktion als Garnisonskirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Orgel 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 Anmerkung 7 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Dusseldorf um 1288 zur Zeit seiner Stadterhebung e Liebfrauenkapelle und GasthausBereits um 950 soll an der Stelle des heutigen Kirchenbaus damals ausserhalb der Befestigung und vor dem Liebfrauenthor gelegen eine Kapelle gestanden haben die Liebfrauenkapelle zu deren viel verehrtem Bild unser lieven frauwen vam hemelryke Wallfahrten erfolgten die bis zur Mitte des 14 Jahrhunderts ihre Hochblute erreichten 1 Grundbesitzer in dem Bereich auf dem die Kapelle stand waren in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts die Herren von Ellner Sie errichteten neben der Kapelle das Hospital Zur Heiligen Anna in dem Pilger Arme und Kranke betreut wurden 2 Die Kreuzbruder ubernahmen in 1407 das Hospital 3 1443 ubertrug Herzog Gerhard I der neuen Dusseldorfer Niederlassung des Kreuzherrenordens die Betreuung der Marienwallfahrtskapelle und des Hospitales Im Jahr 1445 wurde die Kapelle zusammen mit dem Profanbau den Kreuzherren vom Herzog geschenkt Schon im Grundungsjahr 1443 hatten die Kreuzbruder mit dem Bau einer Kirche begonnen 1445 war der Bau teilweise fertiggestellt Anm 1 Die Kapelle wurde dabei uberbaut und war Bestandteil des Sudflugels 4 Allerdings sind die Quellen zum Bauumfang widerspruchlich Nach anderen Angaben wurde zuerst eine Kirche mit einem Schiff an der Kapelle angebaut Erst spater im selben Jahrhundert soll nach dieser Quelle die Kirche erweitert und das zweite Schiff uber der Kapelle errichtet worden sein 5 Ursprunglich hatte die Kirche als Nachfolgebauwerk der Liebfrauenkapelle den entsprechend gleichen Namen In einem Schriftstuck von 1467 wird sie Liewer Frauwen Kirche genannt 6 Neben dem Kirchbau wurden auch ein Klostergebaude errichtet Das Gasthaus und Armen Hospital Zur heiligen Anna zog 1449 in ein neues Gebaude an der Kreuzung Flinger Ecke Bergerstrasse und wurde ab 1709 unter Namensanderung als St Hubertus Hospital in das neue Stadtgebiet im Bereich der spateren Kasernenstrasse neu eingerichtet 7 1597 wurde Jakobe von Baden in der Kirche beigesetzt Der Teil der ehemaligen Marienkapelle wurde bei einem Umbau der Kirche 1661 65 entfernt und dafur eine neue Kapelle Liebfrauenkapelle genannt an der Ratinger Strasse gebaut 8 4 Anfang des 19 Jahrhunderts 1811 wurde diese neue Kapelle fur eine Verbreiterung der Ratinger Strasse abgebrochen nbsp Marienstatue aus der LiebfrauenkapelleDas Kloster wurde 1803 sakularisiert und aufgehoben Danach ubernahm bis zum 1 Mai 1812 die Rosenkranzbruderschaft den Religionsbetrieb 9 Noch im gleichen Jahr wurde die Kirche profaniert und zu verschiedenen Zwecken etwa als Pferdestall oder Tabaklager der Zollbehorde genutzt Der Bau wurde dann stark verbaut Zwischendecken eingezogen und zu einem Munitionsdepot umgewandelt Die Ausstattung gelangte in verschiedene Kirchen der Umgebung Die wertvolle barocke Kanzel befindet sich heute in der Leichlinger Pfarrkirche St Johannes Baptist Ein von der Rosenkranzbruderschaft 1679 gestiftetes Triptychon wurde wie auch die Marienstatue aus der Liebfrauenkapelle nach St Lambertus uberfuhrt und ist seit 1811 1812 dort angebracht Im Jahre 1820 wurden die sterblichen Uberreste der Herzogin Jakobe ebenfalls dorthin uberfuhrt Um 1900 gab es Plane des Architekten Pickel auf Veranlassung der Militarverwaltung die Kirche als Garnisonskirche wiederherzustellen Die Plane wurden jedoch nie ausgefuhrt In der Nachkriegszeit beheimatete der Bau bis 1957 das Finanzamt 1958 wurde die Kirche dem Kolner Erzbistum zuruckgegeben Von 1960 bis 1968 entfernte man die Einbauten des 19 Jahrhunderts die Fenster wurden in ihrer ursprunglichen Form rekonstruiert Bei einer weiteren Restaurierung wurden die spatgotischen Fresken gesichert Seit der erneuten Weihe im Jahr 1990 wird die Kirche vom St Ursula Gymnasium ansonsten nichtoffentlich als Schulkirche und Aula genutzt Im Jahr 2011 wurden bei Kanalbauarbeiten im Bereich Ursulinengasse und Ritterstrasse neben den Resten der ersten Stadtmauer Teile der Befestigung Dusseldorfs zur Zeit der Stadterhebung im Jahre 1288 in einem unterirdischen Gewolbe menschliche Gebeine gefunden Eine Reihe von Indizien sprechen dafur dass das Gewolbe zum ehemaligen Kreuzherrenkloster gehorte 10 Beschreibung BearbeitenDer Kirchenbau zeigt schlichte Formen Er ist ein Ziegelrohbau bei dem ein wenig Sandstein verwendet worden ist Eine aussere Gliederung erfahrt der schlichte Ziegelbau durch die grossen Masswerkfenster und durch die abgetreppten Strebepfeiler Zwischen den beiden Chorschlussen wurde ein Turm erbaut der im 17 Jahrhundert zwei neue Freigeschosse erhielt Darauf wurde eine geschwungene Haube errichtet gekront von einer Laterne Das Innere besteht aus einer hohen zweischiffigen Halle zu funf Jochen und zwei Choren mit 5 8 Schlussen Zwischen den beiden Schiffen befinden sich funf schlanke Achteckpfeiler aus denen ansatzlos die Scheidbogen herauskommen Die Dienste vor den Pfeilern sind dreiviertelrund und mit Blattkapitellen besetzt Darauf ruhen die Kreuzrippengewolbe Die Zweischiffigkeit erklart sich aus der Doppelfunktion der Kirche sowohl als Pfarr als auch als Wallfahrtskirche Orgel BearbeitenDie Orgel stammt aus der Kathedrale von Rotterdam Sie wurde um 1850 von dem Orgelbauer F A Loret Neu Mechelen erbaut und 1990 von der Orgelbaufirma Seifert Kevelaer umgebaut und renoviert Das Schleifladen Instrument hat 10 Register auf einem Manual und Pedal Die Spiel und Registertrakturen sind mechanisch 11 I Hauptwerk C f31 Prestant 8 2 Salicional 8 3 Bourdon 8 4 Octaaf 4 5 Quint 3 6 Roerfluit 4 7 Nachthorn 2 8 Basson B 8 9 Hautbois D 8 Pedal C c110 Subbass 16 Koppeln Pedalkoppel nbsp Kreuzherrenkirche Innere Choransicht nbsp Kreuzherrenkirche GrundrissLiteratur BearbeitenArchitekten und Ingenieur Verein zu Dusseldorf Hrsg Dusseldorf und seine Bauten L Schwann Dusseldorf 1904 S 104 106 Roland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 ISBN 3 496 01232 3 S 8 Objektnr 8 Kreuzherrenkirche Ursulinengasse 6 nach 1443 Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Kuppers Geschichte der katholischen Gemeinde Dusseldorfs In Dusseldorfer Geschichtsverein Hrsg Geschichte der Stadt Dusseldorf Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum Dusseldorf 1888 S 67 sowie S 372 355 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Dusseldorfer Geschichtsverein in Band 3 1888 S 71 67 Dem entsprechend sehen wir im Jahre 1407 eine der altesten und beruhmtesten Bruderschaften die Bruderschaft zum heiligen Rosenkranz im Hospital eingefuhrt werden Joseph Bucheler in Das Gasthaus der Stadt Dusseldorf oder das St Hubertus Hospital 1849 S 12 6 a b Alfons Houben Dusseldorf Wie es damals war wie es heute ist WI Verlag Dusseldorf 1983 ISBN 3 88785 006 9 S 182 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf In Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum 1888 S 363 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf S 20 15 Dusseldorfer Geschichtsverein in Band 3 1888 S 76 72 Dusseldorfer Geschichtsverein Festschrift zum 600jahrigen Jubilaum 1888 S 381 364 Digitalisierte Ausgabe der ULB Dusseldorf Dusseldorfer Geschichtsverein in Band 3 1888 S 100 96 Michael Brockhoff Bei Kanalarbeiten Altstadt Grabgewolbe entdeckt auf Rheinische Post vom 3 Marz 2011 abgerufen am 13 Juli 2016 Nahere Informationen zur OrgelAnmerkung Bearbeiten Je nach der Quelle differieren die Angaben uber Art und Beginn der Aktivitaten der Kreuzbruder H Ferber macht im Buch Verlag C Kraus 1889 Teil I S 35 andere Angaben die vermutlich teilweise falsch sind Unstrittig ist der erste Bauabschnitt fur die Kirche mit 1443 1445 und das Ende der Baumassnahmen einschliesslich der Klostergebauden bis etwa 1480 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzherrenkirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag in der Denkmalliste der Landeshauptstadt Dusseldorf beim Institut fur Denkmalschutz und Denkmalpflege Stadt Dusseldorf Hugo Weidenhaupt Kleine Geschichte der Stadt Dusseldorf Trilitsch Verlag 1979 Duesseldorf Altstadt de Stadtmagazin Prinz abgefragt am 20 Januar 201051 228925 6 773221 Koordinaten 51 13 44 1 N 6 46 23 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzherrenkirche Dusseldorf amp oldid 236614492