www.wikidata.de-de.nina.az
Der Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici liegt in den katalanischen Pyrenaen Er wurde 1955 eingerichtet und ist der einzige Nationalpark in der autonomen Region Katalonien Llac major de Colomers source source source source Im Nationalpark Video 2004 Der Name Aiguestortes geht auf die Maander des Riu de Sant Nicolau span Rio de San Nicolas zuruck und bedeutet so viel wie gewundene Gewasser Estany de Sant Maurici ist der katalanische Name eines Sees im Park der auf Spanisch Lago de San Mauricio heisst Der Nationalpark liegt im zentralen Bereich der Pyrenaen in der Provinz Lleida auf Teilen des Gebiets der Comarcas Landkreise Alta Ribagorca Pallars Sobira Pallars Jussa und Val d Aran Er umfasst die Gemeindegebiete von Espot und Barruera Es lassen sich zwei klimatisch verschiedene Regionen unterscheiden Im Westen Aiguestortes herrscht ein atlantisch gepragtes Hochgebirgsklima vor die Niederschlage fliessen in die Zuflusse des Noguera Ribagorzana Im Osten ist das Klima eher kontinental Nebenflusse des Noguera Pallaresa fliessen dem See Estany de Sant Maurici zu Der grosste Teil des Nationalparks liegt uber 1000 m einige Gipfel sind hoher als 3000 m Es gibt zahlreiche Karseen die wahrend der Eiszeiten entstanden Zwei Taler fallen besonders auf im Westen das Tal des Sant Nicolau mit seinen Wiesen und Maandern im Osten das Tal des Riu Escrita mit dem See Estany de Sant Maurici Wegen der grossen Hohenunterschiede im Nationalpark gibt es viele unterschiedliche Okosysteme Wiesen Acker sommergrune Laubwalder in den unteren Lagen immergrune Nadelwalder in mittleren Lagen Almwiesen und Felsen in den hochsten Lagen Da der Nationalpark teilweise schwer zuganglich und schon seit vielen Jahren geschutzt ist blieben seine Pflanzen und Tierwelt in einem relativ ursprunglichen Zustand Dennoch hat der Mensch auch hier Spuren hinterlassen Das Schutzgebiet wird heute fur den Tourismus und die Weidewirtschaft genutzt Seine Seen dienen als Reservoir fur Wasserkraftwerke Inhaltsverzeichnis 1 Ausdehnung und Gliederung des Parks 2 Geschichte 3 Geographie 3 1 Flusse 3 2 Seen 3 3 Berge 4 Biologie 4 1 Vegetation 4 2 Fauna 5 Geologie und Klima 6 Nutzung 6 1 Verwaltung 6 2 Tourismus 6 3 Viehwirtschaft 6 4 Wasserkraft 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAusdehnung und Gliederung des Parks Bearbeiten nbsp Lage des Nationalparks in Katalonien nbsp Satellitenbild der ostlichen Pyrenaen Gelb bezeichnet die aussere Zone des Parks rot die innere dunkle Linien Regional und Landesgrenzen Der Nationalpark bedeckt eine Flache von 40 852 ha wobei eine innere und eine aussere Schutzzone unterschieden werden Die innere Zone der eigentliche Nationalpark ist 14 119 ha gross Die 26 733 ha der ausseren Zone sollen sie vor dem Einfluss des Menschen schutzen Die innere Zone gehort im Wesentlichen zu den Gemeinden im Vall de Boi und Espot Auf der Seite von Boi unterscheidet man das Tal des Sant Nicolau und den Oberlauf des Flusses Noguera de Tor Zwischen den Seen Llong und Llebreta fliesst der Sant Nicolau in den charakteristischen Maandern Sie entstanden als sich fruhere Gletscherseen mit Sedimenten fullten Bei Espot befinden sich der Riu Escrita und der See Estany de Sant Maurici Dieser See wird wie andere Seen im Park als Reservoir fur ein Pumpspeicherkraftwerk genutzt Der See liegt am Fuss des imposanten Bergkette Els Encantats span Los Encantados Die Ansicht des Estany de Sant Maurici mit den Encantats im Hintergrund ist eines der Markenzeichen des Parks In der ausseren Zone liegen die Gemeinden Vielha und Vilamos in der Comarca Val d Aran Vilaller und Vall de Boi in Alta Ribagorca Torre de Cabdella in Pallars Jussa sowie Espot Alt Aneu Esterri d Aneu La Guingueta d Aneu und Sort in der Comarca Pallars Sobira In dieser Randzone gibt es Gebiete von grosser landschaftlicher Schonheit und von hohem Wert fur den Naturschutz Dazu gehoren der Wald von Mata de Valencia d Aneu die Taler von Gerber und Cabanes die Gletscherkare von Colomers Tord und Saboredo das Ufer des Valarties die Seen von Cabdella und Gemena der Gipfel des Montardo und viele andere Geschichte BearbeitenDie Besiedlung der Pyrenaen Hochlagen begann mit dem Ende der letzten Eiszeit Im Gebiet des heutigen Nationalparks konnte sich keine Ansiedlung auf Dauer halten Allerdings erreichte der Nutzungsdruck im 19 und zu Beginn des 20 Jahrhunderts seinen Hohepunkt als die Abholzung zunahm und die Nutzung der Wasserkraft begann Bereits im Jahre 1932 wurde im Pla Macia einem stadteplanerischen Entwurf fur den Grossraum Barcelona 1 die Einrichtung eines Nationalparks in den Hochlagen der Pyrenaen erwogen Allerdings wurde er als Parque Nacional Aiguas Tortas y Lago de San Mauricio erst am 21 Oktober 1955 durch einen Erlass des Landwirtschaftsministeriums auf einer Flache von zunachst 9 851 ha ausgewiesen Damals war er der funfte Nationalpark Spaniens und nach dem Nationalpark Ordesa y Monte Perdido der zweite in den Pyrenaen Mit Annahme des Autonomiestatuts von Katalonien 1979 wurde die Generalitat de Catalunya fur die Einrichtung und Verwaltung der Naturschutzgebiete zustandig Am 30 Marz 1988 schlug sie eine Erweiterung des Nationalparks vor die auch die traditionellen Nutzungen neu regeln sollte Mit dem Gesetz 22 90 vom 28 Dezember 1988 wurden die Grenzen der ausseren Zone die Zusammensetzung seines Verwaltungsrats und die zulassigen Nutzungen neu festgelegt Am 5 Juli 1996 wurde der Park auf die heutige Flache von 14 119 ha erweitert Geographie BearbeitenFlusse Bearbeiten Auf der Seite des Noguera de Tor Riu de Sant Nicolau Riu de Sant Marti span Rio de San Martin Auf der Seite der Garona Valarties Aiguamoix Garona de RudaIm Talkessel des Noguera Pallaresa Riu Cabanes Riu Escrita FlamisellSeen Bearbeiten nbsp Gletschersee im NationalparkIm Nationalpark gibt es etwa 80 Seen Die wichtigsten sind Llebreta Serrader Contraig Llong Mussoles Ribera Major Dellur Redo Negre de Portarro Ratera Barbs Munyidera Gran d Amitges Sant Maurici Negre de Peguera Im nordlichen Teil der ausseren Zone liegen die Seen Rius Tort de Rius de Mar Restanca Monges Travessany Mangades Major de Colomers Obago Major de Saboredo Saboredo de Dalt Sant Gerber Xemeneia Negre oder de Cabanes Im Suden liegen Pesso Castieso Marto Eixerola Cubesso Neriolo Tort Saburo Vidal Colomina Frescau Reguera Fosser Ribanegra Salat Morera und Gento Berge Bearbeiten nbsp Els Encantats span Los Encantados zwei Gipfel im NationalparkHochste Berge Pic de Comaloformo span Pico de Comaloformo 3033 m Besiberri Nord span Besiberri Norte 3015 m Besiberri Sud span Besiberri Sur 3017 m Punta Alta 3014 mBekannteste Gipfel Montardo 2833 m Gran Tuc de Colomers 2933 m Gran Encantat span Gran Encantado 2747 m Tuc de Ratera 2857 m Pic de Peguera span Pico de Peguera 2942 m Pic de Subenuix span Pico de Subenuix 2949 mDie eindrucksvollsten Gipfel sind Peguera 2982 m und die Encantats 2745 m Biologie BearbeitenDie schroffen Berge der Hochpyrenaen ermoglichen das Vorkommen sehr verschiedenartiger Okosysteme Dies liegt zum einen an den Hohenunterschieden zum anderen an der Ausrichtung der Hange Auf allen Hohenstufen gibt es kleine schattige Okosysteme wie die Ufer schnell fliessender Bache oder stiller Seen Vegetation Bearbeiten nbsp Blatter und Blutenknospen der Zwerg Mehlbeere Sorbus chamaemespilus Auf grossen Flachen stehen dichte Nadelwalder die vor allem aus Weisstannen Waldkiefern und Bergkiefern zusammengesetzt sind In der montanen Stufe findet man vor allem Laubwalder Birke Eiche Zitterpappel und Rotbuche Daneben gibt es dort auch Kiefern und Tannenwalder Die Tannenwalder enthalten in ihrer Strauchschicht auch die Vogelbeere Sorbus aucuparia und die mit ihr verwandte Zwerg Mehlbeere Sorbus chamaemespilus Auf der subalpinen Stufe zwischen 1700 und 2300 m Hohe bildet die Bergkiefer lichte Walder mit einer Strauchschicht aus Rhododendren Heidelbeeren Wacholder der Echten Barentraube und Ginster Auf den alpinen Rasen oberhalb von 2300 m gibt es keine Baume mehr dafur kann man dort zahlreiche Arten aus der alpinen Flora antreffen wie Enzian Steinbrech oder Hahnenfuss Arten Auch die Arten in den zahlreichen Seen und Mooren sind sehr wichtig Viele der Pflanzen in dieser Hohenstufe sind in den Pyrenaen endemisch andere haben ein boreo alpines oder arkto alpines Verbreitungsgebiet Fauna Bearbeiten nbsp Auerhahn Tetrao urogallus Im Nationalpark leben etwa 200 Tierarten von denen fast zwei Drittel Vogel sind Herauszuheben sind das Vorkommen von Auerhuhn Steinadler Bartgeier Alpenschneehuhn Schwarzspecht und Mauerlaufer Man findet auch Sperlingsvogel wie Eichelhaher Bachstelze Schneefink Waldbaumlaufer und Steinrotel Bemerkenswerte Saugetiere sind Gamsen Wildschweine Hermelin Baummarder Siebenschlafer Eichhornchen und das Alpenmurmeltier das vom Menschen angesiedelt wurde In den beiden wichtigsten Flussen dem Sant Nicolau und dem Escrita gibt es Forellen An ihren Ufern lebt der Pyrenaen Desman Oberhalb von 2000 m in den Seen und Bachen des Hochgebirges kommt der seltene Pyrenaen Gebirgsmolch vor Der Grasfrosch ist dagegen sehr haufig Man findet auch Reptilien wie die Gelbgrune Zornnatter Geologie und Klima BearbeitenDas Innere des Nationalparks bietet ein gutes Beispiel fur die Geologie der Pyrenaen Die Granit und Schiefergesteine die das Gebiet pragen stammen aus dem Erdaltertum Der geologische Charakter der zentralen Pyrenaen wird einerseits durch die Anhebung wahrend des Tertiar andererseits durch die Vergletscherung wahrend des Quartar gepragt Die U Form der Trogtaler ist ein beeindruckendes Beispiel fur die erosive Kraft der eiszeitlichen Gletscher Heute ist das Wasser der wichtigste landschaftspragende Faktor Es liess die Maander des Riu Sant Nicolau entstehen ebenso die zahlreichen Seen Die Seen im Nationalpark bilden das wichtigste Seengebiet der Pyrenaen Die mittlere Temperatur im Gebiet des Nationalparks schwankt zwischen 0 und 5 C Der Winter im Hochgebirge ist sehr kalt und in den hochsten Lagen liegen die Temperaturen vier Monate lang unter dem Gefrierpunkt Die jahrlichen Niederschlage liegen zwischen 900 und 1300 mm und verteilen sich auf etwa 150 Niederschlagstage An mindestens 100 dieser 150 Tage fallen die Niederschlage in Form von Schnee Nutzung BearbeitenDie Flachen des Nationalparks sind im staatlichen kommunalen oder privaten Besitz Der Leitplan des Parks regelt den Gebrauch seiner naturlichen Ressourcen Neben dem Tourismus sind die traditionellen Nutzungen wie sie vor der Einrichtung des Nationalparks ublich waren zugelassen Verwaltung Bearbeiten Der Nationalpark wird nach einem Verwaltungsplan verwaltet der vom katalanischen Parlament verabschiedet wurde Leitende Organe sind das Patronato del Parque und die Comision Permanente die ihre Sitze in Boi und Espot haben Die Verwaltung obliegt dem Departamento de Medio Ambiente y Habitat Direccion General del Medio Ambiente Natural Servicio de Parques Tourismus Bearbeiten nbsp Das Refugi Colomers wird per Hubschrauber beliefertDer Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici ist fur den Tourismus in der Region sehr wichtig vor allem wahrend der Sommermonate Die Besucher mussen sich an strenge Vorschriften zum Schutz der Natur halten Zu Fuss darf man sich im Park frei bewegen aber das Zelten das Sammeln von Pflanzen Jagen und Fischen sind nicht zulassig Die Zufahrt mit Privatfahrzeugen ist nicht gestattet lediglich Taxis durfen von Espot oder dem Tal von Boi aus Besucher in den Park befordern Wahrend des Sommers bevolkern zahlreiche Wanderer samtliche Wege im Nationalpark Der Pyrenaen Fernwanderweg GR 11 fuhrt von der Atlantikkuste zum Cap de Creus mitten durch den Park Innerhalb der Grenzen des Nationalparks kann man in Berghutten auf Katalanisch refugi ubernachten die allerdings nur wahrend der Sommermonate bewirtschaftet werden Viehwirtschaft Bearbeiten Die Hochgebirgsrasen im heutigen Park wurden jahrhundertelang von Hirten als Weideflachen genutzt Der Schutz der lokalen Wirtschaft ist nicht der einzige Grund weshalb im Nationalpark die traditionelle Weidewirtschaft erlaubt blieb Die jahrhundertelange Beweidung hat den Naturhaushalt und die Artenzusammensetzung der Rasenflachen nachhaltig verandert Wasserkraft Bearbeiten nbsp Staudamm von CavallersObwohl es im Park selbst kein einziges Wasserkraftwerk gibt wird mit seinen Wasserreserven ausserhalb der geschutzten Zone Strom erzeugt Zu diesem Zweck gibt es im Nationalpark zahlreiche unterirdische Kanale Die Kraftwerke die das Wasser des Parks nutzen sind Wasserkraftwerk Sant Maurici span San Mauricio in Espot das von dem im Estany de Sant Maurici gestauten Wasser gespeist wird Wasserkraftwerk Sallente Estany Gento in Torre de Cabdella das mit Hilfe eines ausgedehnten Netzes unterirdischer Kanale versorgt wird Sie wurden Anfang des 20 Jahrhunderts gebaut und beziehen neben einigen kleineren auch die Seen Cubieso Mariolo Tort Saburo und de Mar mit ein Das Kraftwerk Sallente Lago Gento arbeitet reversibel kann also in Zeiten geringen Strombedarfs Wasser vom tiefgelegenen See Sallente in den hochgelegenen Estany Gento pumpen Wasserkraftwerk Caldes im Tal von Boi das das im Staudamm von Cavallers gestaute Wasser und den Fluss Sant Nicolau nutzt Literatur BearbeitenEmpar Carillo Ortuno Josep Maria Ninot Sugranes Flora i vegetacio de les valls d Espot i Boi Vol I Flora Vol II Vegetacio Arxius Seccio Ciencies 99 1 und 99 2 Institut d Estudis Catalans 1992 ISBN 84 7283 200 7 Roger Budeler Pyrenaen 3 Spanische Ostpyrenaen Val d Aran bis Nuria mit Andorra 50 ausgewahlte Tal und Hohenwanderungen in den Spanischen Ostpyrenaen Bergverlag Rother Munchen 2004 ISBN 3 7633 4309 1 S 17 18 22 23 48 77 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici Album mit Bildern Videos und Audiodateien Spanische Regierung Umweltministerium Parque Nacional de Aiguestortes i Estany De Sant Maurici Parcs de Catalunya Aiguestortes and Sant Maurici Lake englisch Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici in der World Database on Protected Areas englisch Einzelnachweise Bearbeiten Elena Cuesta Una muestra recoge la BCN que idearon los arquitectos en el Plan Macia de 1932 El Mundo 19 Mai 2006Nationalparks in Spanien Aiguestortes i Estany de Sant Maurici Archipielago de Cabrera Caldera de Taburiente Cabaneros Donana Garajonay Islas Atlanticas de Galicia Monfrague Ordesa y Monte Perdido Picos de Europa Sierra de Guadarrama Sierra de las Nieves Sierra Nevada Tablas de Daimiel Teide Timanfaya 42 577222222222 0 94777777777778 Koordinaten 42 34 38 N 0 56 52 O Normdaten Geografikum GND 4477612 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Aiguestortes i Estany de Sant Maurici amp oldid 236993774