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Der Nationalpark Timanfaya spanisch Parque Nacional de Timanfaya auf der Kanareninsel Lanzarote wurde 1974 zum achten Nationalpark in Spanien erklart Er wird auch als Montanas del Fuego Feuerberge bezeichnet Nationalpark TimanfayaFeuerberge Montanas del Fuego Feuerberge Montanas del Fuego Nationalpark Timanfaya Kanarische Inseln 29 0056 13 753 Koordinaten 29 0 20 N 13 45 11 WLage Kanarische Inseln SpanienBesonderheit Junges VulkangebietNachste Stadt YaizaFlache 5 107 haGrundung 9 August 1974Besucher 1 549 003 1 2011 i3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 2 Augenzeugenbericht des Pfarrers von Yaiza 3 Letzter Ausbruch 1824 4 Einzelnachweise 5 WeblinksAllgemeines Bearbeiten nbsp Ruheplatz der Dromedare nbsp Die unterirdische Hitze des Timanfaya Vulkans reicht noch heute aus um einen Heuballen zu entzunden nbsp Grill im Restaurant El Diablo beheizt mit der Hitze des VulkansDie etwa 845 km grosse Insel Lanzarote ist zu drei Vierteln mit Lava bedeckt ausgespien aus mindestens 300 Kratern von etwa 100 Vulkanen Das Eruptivmaterial der fast sechs Jahre dauernden Ausbruche vom 1 September 1730 bis 16 April 1736 bedeckt etwa 20 Prozent 167 km Lanzarotes Der Timanfaya Nationalpark im Sudwesten der Insel erstreckt sich uber 6 Prozent der Insel 51 07 km von der Ortsgrenze Yaizas bis zum Montana Timanfaya die Westgrenze bildet die Kustenlinie Hier entstanden damals 32 Vulkankegel Zu den Ausbruchen an Land kamen noch zahlreiche Seebeben Die Einheimischen waren davon uberzeugt dass die Virgen de los Volcanes 1736 den Lavafluss am Montana de Guiguan gestoppt und damit die umliegenden Dorfer verschont hatte Sie versprachen daher ihr eine Kapelle zu bauen Erst im Jahre 1781 konnte die bettelarme Bevolkerung die kleine Kapelle Ermita de los Dolores in Mancha Blanca fertigstellen Als das Gebiet bei den nachsten Vulkanausbruchen im Jahre 1824 erneut verschont blieb interpretierte man dies als Wiederholung des Wunders Die Marienfigur die zuvor in der Kirche in Tinajo untergebracht war erhielt 1862 ihren endgultigen Standort in der Kapelle Ermita de los Dolores Der Nationalpark ist uber gut ausgebaute Strassen erreichbar Sie wurden 1950 zum Besuch General Francos angelegt Eine 14 Kilometer lange Rundfahrt kann nur per Bus unternommen werden Von dem 350 Meter hoch gelegenen Montana Rajada erhalt man einen Uberblick uber den grossten Teil des Timanfaya Nationalparks Das grosse Areal das heute das Lavameer einnimmt gehorte vor den Ausbruchen zum fruchtbarsten Teil Lanzarotes Nach der Katastrophe lagen acht Millionen Kubikmeter Lava dort wo zuvor kleine Ortschaften und einzelne Gehofte existiert hatten insgesamt wurden etwa 420 Hauser zerstort Die zerstorten Dorfer waren Timanfaya Los Rodeos Mancha Blanca Santa Catalina Mazo Jarretas Tingafa Pena Palomas Testeina La Geria Macintafe Mozaga Guagaro Masdache und Iguaden ausserdem die Landguter von Maretas und Chupaderos nbsp Vulkanhitze lasst eingegossenes Wasser emporschiessenDie Vulkane die den Timanfaya Nationalpark bilden gehoren zur sogenannten Hawaii Gruppe Diese bilden in grossen Hohen riesige Aschesaulen die Lapilli die vom Wind befordert weite Flachen und Hange alter Krater bedeckt haben Diese durch die Ascheregen gebildeten Flachen nennt man Valle de la Tranquilidad Tal der Ruhe Das Zentrum des Ausbruchs lag am Maciso del Fuego Feuer Massiv welches 525 Meter hoch aufragt Dieser Vulkan ist von Schlacke und Asche bedeckt die von den Ausbruchen des 18 Jahrhunderts stammen Allerdings stellte man fest dass der Bergrucken der immer noch enorme Hitzestrahlung aussendet aus sehr alter Lava besteht dem alten Berg Timanfaya zugehorig Interessant sind die haufigen Reihen von kleinen Ofchen Hornitos und Parasitenvulkanen so genannt weil sie sich am Fusse eines Zentralkolosses gebildet haben Der imposante Schlackenkegel Caldera del Corazoncillo besitzt einen Krater dessen Tiefe etwa 100 Meter unter die Oberflache der Umgebung reicht Die Lava dieses Vulkans begrub im Jahre 1730 das Dorf Timanfaya Nur sehr langsam hat sich auf dem entstandenen Malpais schlechtes Land wieder etwas Vegetation gebildet Man kann an einigen Orten Flechten oder kleine Sukkulente und viele niedrige dornige Straucher namens Aulaga Majorera entdecken Dieser Strauch wird von der Parkverwaltung verwendet um die hohe Temperatur des Erdbodens im Bereich des Islote de Hilario zu demonstrieren Das in ein Loch im Boden gestopfte trockene Geast geht sofort in Flammen auf Bei einer weiteren Demonstration wird Wasser in ein senkrecht im Boden eingelassenes Rohr gegossen Da die Temperatur wenige Meter unter der Erdoberflache uber 400 C betragt entsteht eine explosionsartig empor schiessende Dampffontane Westlich des Hauptkraters des Montana del Fuego betragt die Temperatur in 27 Metern Tiefe etwa 700 C Der Islote de Hilario wurde nach jenem Mann namens Hilario benannt der der Sage nach wie ein Einsiedler uber ein halbes Jahrhundert auf diesem Felseneiland lebte ohne weitere Begleitung als seinem Kamel Man erzahlt dass Hilario einen Feigenbaum gepflanzt hatte der obwohl er Wurzeln schlug niemals Fruchte trug weil die Blute sich nicht von Flammen ernahren konnte Hier wurde von Cesar Manrique das runde Restaurant El Diablo Der Teufel mit Kochstelle uber einem heissen Erdloch errichtet Etwa 1 5 Kilometer entfernt liegt im Casa de Los Camelleros Haus der Kameltreiber eines der drei Forschungslabore des Geodynamischen Labors Lanzarote Ein Augenzeuge der fast sechs Jahre dauernden Ausbruche im 18 Jahrhundert der Pfarrer von Yaiza Don Andres Lorenzo Curbelo hat seine Eindrucke handschriftlich festgehalten Am Hang des Montana de la Cinta in Yaiza findet man eine 1990 errichtete Gedenktafel welche an die schweren Vulkanausbruche dieser Zeit erinnert Sie ist dem damaligen Pfarrer von Yaiza gewidmet Augenzeugenbericht des Pfarrers von Yaiza Bearbeiten nbsp Timanfaya nbsp Zusammenprall der Naturgewalten Lavastrome Ozean im Westen von Yaiza Los Hervideros source source source source source source source source TimanfayaEtwas verkurzte Wiedergabe der handgeschriebenen Aufzeichnungen des damaligen Pfarrers von Yaiza Andres Lorenzo Curbelo Am 1 September 1730 zwischen 9 und 10 Uhr abends offnete sich plotzlich die Erde bei Timanfaya zwei Wegstunden von Yaiza Ein gewaltiger Berg bildete sich bereits in der ersten Nacht und Flammen schossen aus seinem Gipfel die 19 Tage lang weiter brannten Wenige Tage spater brach ein neuer Schlund auf und der Lavastrom ergoss sich uber Timanfaya Rodeo und einen Teil von Mancha Blanca Die Lava floss nach Norden anfangs wie sprudelndes Wasser spater zahflussig wie Honig Doch am 7 September stieg mit unheilvollem Donnern ein riesiger Fels aus der Tiefe und zwang die Lava dazu ihren Fluss nach Westen und Nordwesten zu wenden Dort zerstorte sie die Orte Maretas und Santa Catalina Am 11 September erneuerte sich die Gewalt der Lava Sie bedeckte und verbrannte das Dorf Mazo und sturzte danach acht Tage lang als feuriger Katarakt unter furchtbarem Tosen ins Meer so dass tote Fische in riesigen Mengen an der Oberflache schwammen oder ans Ufer geworfen wurden Danach beruhigte sich alles und die Eruptionen horten auf Jedoch brachen am 18 Oktober direkt uber dem verbrannten Santa Catalina drei neue Schlunde auf aus denen schwere Rauchwolken stromten die sich uber die ganze Insel verbreiteten Sie trugen Unmengen an Asche und Sand mit sich und uberall fielen dicke Wassertropfen nieder Die dadurch verursachte Finsternis Asche und Rauch vertrieben mehrfach die Einwohner von Yaiza und Umgebung Doch kehrten sie wieder zuruck als auf die Eruptionen keine weiteren Ausbruche mehr folgten Am 28 Oktober als diese Ereignisse zehn Tage angedauert hatten fiel in der ganzen Region das Vieh tot um erstickt vom stinkenden Dunst Vom 1 bis 20 November brach unaufhorlich Rauch und Asche aus den Kratern hervor und am 27 walzte sich mit enormer Geschwindigkeit ein Lavastrom die Hange hinunter Am 1 Dezember erreichte er das Meer und bildete dort eine erstarrende Insel Am 16 Dezember anderte die Lava plotzlich ihren Lauf floss nicht mehr ins Meer sondern verschuttete das Dorf Chupadero und vernichtete die fruchtbare Ebene von Uga Am 7 Januar 1731 kam es zu neuen Ausbruchen die die fruheren Krater wieder zerstorten Aus zwei Offnungen brach Lava heraus begleitet von dichten Rauchwolken in denen rote und blaue Blitze tobten Dazu donnerte es wie bei Gewittern was fur die Bewohner sehr erschreckend war da sie auf ihrer Insel keine Gewitter kannten Am 10 Januar turmte sich ein hoher Berg auf der noch am selben Tag wieder in sich zusammensturzte Steine und Asche regneten auf die Insel und Lavastrome flossen uber den Malpais ins Meer Am 7 Marz entstanden gleich mehrere Vulkane die sich in einer Reihe von Ost nach West erhoben Am 4 Juni offneten sich in der Timanfaya Region drei Krater auf einmal Sie verbanden sich schnell zu einem einzigen Vulkankegel aus dem ein Lavastrom ins Meer floss Aus einem Nebenkrater schossen Asche und Blitze heraus aus einem anderen entwich weisser Dampf wie man ihn bisher nicht gesehen hatte Ende Juni waren alle Kusten an der Westseite der Insel mit riesigen Mengen von toten Fischen bedeckt von denen man viele Arten noch nie gekannt hatte Nordwestlich von Yaiza stiegen mit heftigen Detonationen Rauch und Flammen aus dem Meer empor Im Oktober und November verstorten neue Eruptionen die Einwohner Am 25 Dezember fuhlte man das starkste aller Erdbeben und am 28 Dezember schoss ein Lavastrom aus einem neu entstandenen Kegel zerstorte ein weiteres Dorf und eine Kapelle bei Yaiza An dieser Stelle brechen die chronologischen Notizen des Priesters ab Curbelo konnte wahrscheinlich nicht langer im schwer bedrohten Yaiza bleiben er floh mit vielen anderen Inselbewohnern nach Gran Canaria Die Eruptionen sollten noch funf Jahre andauern Letzter Ausbruch 1824 Bearbeiten nbsp Montanas del FuegoDie bisher letzten Vulkanausbruche auf der Insel fanden im Jahre 1824 statt Am 31 Juli begann der Ausbruch des Vulkan de Clerigo Duarte Uber 14 Kilometer lang war die Eruptionsspalte Bei Punte del Cochino walzte sich eine sechs Kilometer lange Lavamasse ins Meer Vorangegangen waren 10 Jahre lang zahlreiche Erdbeben mittlerer Starke Die Besonderheiten dieses Ausbruchs waren die Dunnflussigkeit der Lava und die enormen Saulen kochenden Salzwassers die aus den Kratern herausschlugen und die Gegend uberschwemmten Der letzte der Lavastrome bedrohte das Dorf Mancha Blanca In ihrer Not liehen sich die Bewohner von Mancha Blanca aus der Kirche in Tinajo die Statue der Virgen de los Dolores Damit zogen sie in einer Prozession der gluhenden Lava entgegen Das Wunder geschah Kurz vor dem ersten Haus des Ortes kam die Lava zum Stillstand Heute steht an dieser Stelle ein Holzkreuz Noch heute wird dieser Tag regelmassig mit einer Prozession gefeiert Einzelnachweise Bearbeiten Spanisches Umweltministerium Evolucion del numero de visitantes Memento des Originals vom 28 Juni 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot reddeparquesnacionales mma esWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationalpark Timanfaya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalpark Timanfaya in der World Database on Protected Areas englisch Informationen zu Timanfaya Geologie Flora Fauna spanisch Lanzarote im Global Volcanism Program der Smithsonian Institution englisch A Aparicio e a Metasedimentary xenoliths in the lavas of Timanfaya eruption 1730 36 Lanzarote Canary Islands metamorphism and contamination processes Geol Mag 143 2 Cambridge Univ Press 2006 PDF Datei englisch 3 5 MB Die Ausbruche im 18 Jahrhundert PDF Datei spanisch 330 kB Nationalparks in Spanien Aiguestortes i Estany de Sant Maurici Archipielago de Cabrera Caldera de Taburiente Cabaneros Donana Garajonay Islas Atlanticas de Galicia Monfrague Ordesa y Monte Perdido Picos de Europa Sierra de Guadarrama Sierra de las Nieves Sierra Nevada Tablas de Daimiel Teide Timanfaya Normdaten Geografikum GND 4495839 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Timanfaya amp oldid 235651162