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Der Nationalpark Cabaneros spanisch Parque Nacional de Cabaneros ist ein Nationalpark und Schutzgebiet nach der EU Vogelschutzrichtlinie in der Region Kastilien La Mancha Er umfasst ein Gebiet von 41 804 Hektar bekannt ist er vor allem fur seinen Wild und Vogelreichtum Der Zugang ist abgesehen von einigen freigegebenen Wanderwegen im Rahmen von gefuhrten Wanderungen oder Touren im Allradfahrzeug moglich Dehesa im Nationalpark Cabaneros Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Naturraume 2 1 Gebirge 2 2 Rana 3 Fauna 4 Flora 5 Geschichte 6 Besuch 7 Einzelnachweise 8 WeblinksLage BearbeitenDer Nationalpark liegt im Nordwesten der Provinz Ciudad Real und im Sudwesten der Provinz Toledo Sein Gebiet gehort zu den Montes de Toledo und erstreckt sich zwischen der Sierra de Rocigalgo und der Sierra del Chorito im Norden und der Sierra de Miraflores im Suden Der mit 1448 Meter hochste Punkt des Nationalparks und der Montes de Toledo liegt im Rocigalgo Massiv 1 Die Flusse Bullaque und Estena zwei Zuflusse des Guadiana markieren die Parkgrenzen im Osten und Westen Im Suden des Parks gehort auch ein Teil der Rana de Santiago zum Park Als rana werden in der Region Ebenen mit einzeln stehenden Baumen bezeichnet die im Allgemeinen als Weideland genutzt werden Dehesa Die nachstgelegenen Dorfer in der Provinz Ciuadad Real sind Navas de Estena Horcajo de los Montes Alcoba de los Montes und Retuerta del Bullaque in der Provinz Toledo liegen Los Navalucillos und Hontanar am nachsten Naturraume BearbeitenGebirge Bearbeiten nbsp Monte mediterraneo im NationalparkDie Berge im Nationalpark sind aus Quarziten und Silikatschiefern aufgebaut Ihr Fuss liegt in einer Hohe von etwa 650 m sie erreichen maximal 1448 m Als Vegetationstyp herrscht eine Hartlaubvegetation vor die auf Spanisch als monte mediterraneo bezeichnet wird Sie bedeckt als Wald oder dichtes Buschland etwa vier Funftel des Parkgebiets 1 Rana Bearbeiten Der Untergrund der Rana de Santiago besteht aus Geroll das von den umgebenden Bergen abgetragen wurde Sie liegt in einer Hohe von 600 bis 750 m Bis in die 1960er Jahre war auch die Rana von Wald und Strauchwerk bedeckt dann wurde sie fur den Getreideanbau gerodet Die grasbewachsene Ebene mit einzelnen Baumen erinnert heute an eine Savanne und wird oft als spanische Serengeti bezeichnet In der Rana lassen sich Rudel von Rothirschen Geier und die hier auf den Baumen nistenden Storche beobachten 1 Fauna Bearbeiten nbsp Hirschrudel in der Rana de SantiagoUnter den Tieren im Nationalpark Cabaneros sind einige vom Aussterben bedroht wie der Spanische Kaiseradler Aquila adalberti der Monchsgeier Aegipius monachus dessen Bestand im Park 2004 die Zahl von 186 Paaren erreichte oder der stark gefahrdete Iberische Luchs Lynx pardinus Der Iberische Wolf Canis lupus signatus wurde im heutigen Parkgebiet erst in den 1970er Jahren ausgerottet Der Iberiensteinbock Capra pyrenaica verschwand im 19 Jahrhundert aus der Region wurde aber spater als Jagdwild wieder ausgesetzt Auch Damhirsch und Mufflon wurden fur die Jagd angesiedelt Rothirsche Rehe und Wildschweine sind haufig Unter den kleineren Raubsaugern im Park finden sich Ichneumon Wildkatze Dachs und Fischotter Die Vogelwelt des Nationalparks ist sehr reichhaltig neben Uhu kommen auch Monchsgeier Kaiseradler Steinadler Zwergadler Wanderfalke und andere Greifvogel vor Vom seltenen Schwarzstorch ist nur ein einzelnes Brutpaar vorhanden Es gibt zahlreiche Singvogel darunter Brillengrasmucke Weissbartgrasmucke und Samtkopf Grasmucke nbsp Blauracke mit BeuteAuf der Rana sind Grauammer und Theklalerche in grosser Zahl zu finden Hier konnen auch Weidensperling Mittelmeer Steinschmatzer Rothuhn Zwergtrappe Grosstrappe Weissstorch Wiesenweihe Bienenfresser Blauracke Wiedehopf Blauelster und Sudlicher Raubwurger beobachtet werden Wintergaste im Nationalpark sind Gleitaar Merlin Kornweihe Rotmilan und Kalanderlerche Unter den Amphibien im Park finden sich Spanischer Wassermolch Triturus boscai Sudlicher Marmormolch Triturus pygmaeus Geburtshelferkrote und Gemalter Scheibenzungler Bei den Reptilien sind die Vorkommen der Iberischen Smaragdeidechse Lacerta schreiberi und des Iberischen Walzenskinks Chalcides bedriagai erwahnenswert Die Spanische Elritze Anaecypris hispanica und die Barben Art Barbus microcephalus sind Fische die nur im Rio Guadiana und seinen Nebenflussen vorkommen Die Spanische Elritze ist akut vom Aussterben bedroht Stellvertretend fur die zahlreichen Insekten im Park seien hier nur die Schmetterlingsarten Erdbeerbaumfalter Kleines Wiesenvogelchen Kardinal und Kleiner Feuerfalter erwahnt 1 Flora Bearbeiten nbsp Wanderweg im NationalparkAuf den Ranas und am Fuss der Berge stehen Steineichenwalder die haufig vom Menschen angepflanzt worden sind Wo diese in der Vergangenheit ubernutzt oder durch Waldbrande geschadigt wurden entstanden Sekundargesellschaften mit Erdbeerbaumen Zistrosen Erica Arten und krautigen Pflanzen An feuchten Stellen und auf schattigen Hangen stehen Bestande der Portugiesischen Eiche mit einem Unterwuchs aus Blutenstrauchern Auf den warmsten Standorten gedeihen Korkeichen zusammen mit Portugiesischen Eichen Erdbeerbaumen Montpellier Ahorn und Lorbeerblattriger Schneeball Viburnum tinus In den Flusstalern werden die Walder von der Pyrenaen Eiche gebildet dort gedeihen auch Steineichen Portugiesische Eichen Elsbeeren sowie Eingriffeliger Weissdorn In diesen Waldern kommt auch die Pfingstrosen Art Paeonia broteri vor Bei den Uferwaldern werden drei Typen unterschieden Eschenwalder gemeinsam mit Weiden Brombeeren und zahlreichen Kletterpflanzen Erlenwalder mit Weinreben und schliesslich Birkenwalder Betula pendula ssp fontqueri mit Stechpalmen und Faulbaum Stellenweise gibt es im Park Feuchtgebiete wie die hier trampales genannten kleinen Moore wo Glocken Heide verschiedene Knabenkrauter Rundblattriger Sonnentau und das Fettkraut Pinguicula lusitanica gedeihen 1 Geschichte BearbeitenDie Geschichte des Nationalparks Cabaneros ist mit der Geschichte der Region Montes de Toledo verbunden Zwischen dem 13 und dem 19 Jahrhundert gehorten die Landereien des heutigen Parks der Stadt Toledo Die Auflagen der Stadt hinsichtlich der Nutzung fuhrten dazu dass bis ins 18 Jahrhundert hinein eine weitgehend unberuhrte Naturlandschaft erhalten blieb Die Menschen in der Region lebten traditionell von Weidewirtschaft Kohlerei und Imkerei Im 19 Jahrhundert war Cabaneros 25 Jahre lang 1860 1885 in den Handen der Glaubiger der Stadt Toledo die eine Art Niessbrauchs Verwaltung einrichteten Durch die Nutzung als Weideland und durch Holzeinschlag sollten die Schulden der Stadt getilgt werden Im Rahmen der Desamortisation von Madoz gelangten 1885 durch Verkauf und Versteigerungen enorme Landflachen an einige wenige Grossgrundbesitzer 2 Sie errichteten grosse Jagdhauser und nutzten ihren Besitz fast ausschliesslich fur die Jagd Den Bewohnern der Region war der Zutritt untersagt 1 In der abgeschiedenen und fast menschenleeren Region wollte das Verteidigungsministerium 1982 einen Schiessplatz fur die spanischen Streitkrafte einrichten Die Plane stiessen in der spanischen Offentlichkeit jedoch auf entschiedenen Widerstand Schliesslich erklarte die Regierung von Kastilien La Mancha das Gebiet 1988 zum Naturpark Am 20 November 1995 wurde der heutige Parque Nacional de Cabaneros eingerichtet 3 Zu jener Zeit war die rechtliche Lage der spanischen Nationalparks unklar da die lange angenommene ausschliessliche Zustandigkeit des Zentralstaates mit der Entscheidung des Verfassungsgerichts vom 26 Juni 1995 als verfassungswidrig erklart aber das Naturschutzgesetz erst 1997 geandert wurde Das Gesetz zur Einrichtung des Nationalparks Cabaneros nahm viele Bestimmungen der Ley 41 1997 vorweg so wurde der Park von Beginn an von Staat und Region Kastilien La Mancha gemeinsam verwaltet 4 Aufgrund dieser Entstehungsgeschichte gilt der Nationalpark Cabaneros heute als Symbolprojekt fur den spanischen Naturschutz Bis heute ist nur etwa die Halfte der Flache des Nationalparks in staatlichem Besitz der Rest gehort etwa 20 Grossgrundbesitzern Teilweise wird auf Privatgrund noch gejagt dazu werden auch die Pisten im Nationalpark befahren oder Zaune errichtet 1 Besuch Bearbeiten nbsp Besucherzentrum Casa PalillosDer Nationalpark ist uber die Landstrasse CM 403 zu erreichen die Toledo und Ciudad Real verbindet Die Parkverwaltung hat ihren Sitz in Pueblo Nuevo del Bullaque dort kann man sich auch fur gefuhrte Wanderungen anmelden Anmeldungen fur Exkursionen im Allradfahrzeug durch die Rana de Santiago nimmt ein Reservierungsburo in Horcajo de los Montes entgegen Das Besucherzentrum Casa Palillos befindet sich am sudostlichen Rand des Nationalparks Der Zutritt zum Park ist beschrankt Einige Wanderwege sind frei zuganglich allerdings wird auch hier die Begleitung durch einen Wanderfuhrer empfohlen Reservierungen sollten bereits einige Tage vor dem Besuch gemacht werden Die beste Zeit fur Tierbeobachtungen sind die Morgen und Abendstunden ein gutes Fernglas ist dazu von Vorteil Hunde durfen nicht in den Park mitgenommen werden 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Oriol Alamany Eulalia Vicens Parques Nacionales de Espana 26 itinerarios para descubrirlos y conocerlos Lynx Edicions Barcelona 2003 ISBN 84 87334 45 8 spanisch el parque Historia Parque Nacional de Cabaneros spanisch Cabaneros Ficha tecnica Ministerio para la Transicion Ecologica y el Reto Demografica abgerufen am 16 Oktober 2022 spanisch Alfonso Mulero Mendigorri La proteccion de Espacios Naturales en Espana Ediciones Mundi Prensa Madrid 2002 ISBN 84 8476 069 3 S 67 spanisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationalpark Cabaneros Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Parque Nacional de Cabaneros Ministerio para la Transicion Ecologica y el Reto Demografica abgerufen am 16 Oktober 2022 spanisch Parque Nacional de Cabaneros Informacion Actividades y Alojamientos In Visitacabaneros Abgerufen am 16 Oktober 2022 spanisch Nationalpark Cabaneros in der World Database on Protected Areas englisch Andreas Heimann Cabaneros Nationalpark in Spanien Ein Fossil namens Lola In Spiegel Online 14 Oktober 2012 abgerufen am 16 Oktober 2022 Nationalparks in Spanien Aiguestortes i Estany de Sant Maurici Archipielago de Cabrera Caldera de Taburiente Cabaneros Donana Garajonay Islas Atlanticas de Galicia Monfrague Ordesa y Monte Perdido Picos de Europa Sierra de Guadarrama Sierra de las Nieves Sierra Nevada Tablas de Daimiel Teide Timanfaya Normdaten Geografikum GND 4621517 7 lobid OGND AKS 39 396388888889 4 4872222222222 Koordinaten 39 24 N 4 29 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationalpark Cabaneros amp oldid 227851828