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Die Zwerg Mehlbeere Sorbus chamaemespilus 1 auch Berg Mehlbeere 2 genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mehlbeeren Sorbus in der Subtribus Kernobstgewachse Pyrinae In Mitteleuropa ist sie die Art dieser Gattung mit der geringsten Wuchshohe Sie ist kaum zu verwechseln die Blatter ahneln den Blattern der Echten Mehlbeere sie wachst jedoch meist sehr zerstreut und bildet keine dichten Gebusche Ihr Verbreitungsgebiet liegt in den Gebirgen Mittel und Sudeuropas in Deutschland ist sie selten 3 Zwerg MehlbeereZwerg Mehlbeere Sorbus chamaemespilus im HerbstSystematikFamilie Rosengewachse Rosaceae Unterfamilie SpiraeoideaeTribus PyreaeUntertribus Kernobstgewachse Pyrinae Gattung Mehlbeeren Sorbus Art Zwerg MehlbeereWissenschaftlicher NameSorbus chamaemespilus L Crantz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Vorkommen 3 Okologie 4 Systematik und Taxonomie 5 Trivialnamen 6 Verwendung 7 Nachweise 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Knospe nbsp Habitus Laubblatter und Blutenstande nbsp Zweig mit Laubblattern und Blutenstand nbsp Zweig mit Laubblattern und reifen Fruchten nbsp Illustration aus Atlas der AlpenfloraVegetative Merkmale Bearbeiten Die Zwerg Mehlbeere ist ein massig verzweigter und oft buschiger sommergruner Strauch der Wuchshohen von 1 bis 1 5 selten bis zu 3 Metern erreicht Die Rinde der schwach kantig oder gerieften Zweige ist rotbraun anfangs filzig behaart und spater verkahlend sie besitzt grosse helle Lentizellen Korkporen Die Winterknospen sind bei einer Lange von 7 bis 10 Millimetern eiformig bis langlich eiformig und die Knospenschuppen sind grunlich braun bewimpert oder wollig behaart Es wird stets eine Endknospe gebildet 4 5 Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist 5 bis 10 Millimeter lang Die einfache ledrige Blattspreite ist bei einer Lange von 3 bis 7 Zentimetern langlich eiformig bis elliptisch mit breit keilformiger bis abgerundeter Spreitenbasis Es sind sechs bis neun Nervenpaare vorhanden Die Blattoberseite ist kahl und glanzend die Blattunterseite mehr oder weniger blaugrun kahl bis etwas weissfilzig Der Blattrand ist gleichmassig gezahnt Die Nebenblatter werden fruh abgeworfen 4 5 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis Juli 4 Am Ende junger Zweige befinden sich die dichten filzig behaarten Schirmrispigen Blutenstande Die zwittrigen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funfzahligen Kelchblatter sind bei einer Lange von bis zu 1 5 Millimetern schmal und dreieckig Die funf relativ unscheinbaren aufrechten rosafarbenen bis rotlichen 5 hellrosafarbenen bis roten Kronblatter sind bei einer Lange von 4 bis 5 Millimetern eiformig Die zwanzig Staubblatter sind kurzer als die Krone Die Staubblatter reifen entweder nach Protogynie oder gleichzeitig mit den Narben Homogamie Auf den zwei fast vollstandig verwachsenen Fruchtblatter befindet sich je ein Griffel 3 Die bei Reife braunroten bis scharlachroten Fruchte sind bei einer Lange von 12 bis 15 Millimetern verkehrt eiformig bis kugelig und von Die Kelchblatter verbleiben an der Frucht 5 Das Fruchtfleisch enthalt keine Steinzellen und ist essbar 5 Jede Frucht enthalt meist vier 6 Millimeter grosse dunkelbraune Samen Die Fruchte reifen im August und September 4 Die Chromosomenzahl betragt 2n 34 1 Vorkommen BearbeitenDas Verbreitungsgebiet der Zwerg Mehlbeere erstreckt sich uber die Gebirge Mittel und Sudeuropas man findet sie in den Pyrenaen im Jura in den Alpen im nordlichen Apennin in den Karpaten und im Dinarischen Gebirge In Mitteleuropa tritt sie auch im Schweizer Jura in den Vogesen im Schwarzwald und im Nordalpenraum auf 4 Sie ist die Charakterart der Schneeheide Alpenrosengesellschaft und wachst zusammen mit der Alpen Waldrebe der Gebirgs Rose dem Echten Seidelbast und der Alpen Heckenkirsche Man findet sie in Kiefern und lichten Larchenwaldern in Hochstaudenfluren und Latschenbestanden Sie gedeiht auf lockeren humosen flach bis mittelgrundigen meist steinigen Lehmboden meist auf karbonathaltigem Gestein Sie bevorzugt vollsonnige und sommerwarme Standorte in Hohenlagen von 800 bis 2000 Metern 4 Sie ist in den Alpen eine Charakterart des Erico Rhododendretum hirsuti im Schwarzwald eine Charakterart des Sorbo Calamagrosteitum aus dem Verband Calamagrostion 6 In den Allgauer Alpen steigt sie bis zu einer Hohenlage von 2000 Metern auf 7 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 3w massig feucht aber massig wechselnd Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 2 subalpin Nahrstoffzahl N 3 massig nahrstoffarm bis massig nahrstoffreich Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 8 Okologie BearbeitenDurch die aufrechte Stellung der Kronblatter erreichen nur Bienen Wespen und langrusselige Fliegen den Nektar der zusammen mit Pollen in grossen Mengen gebildet wird 4 Die reifen Fruchte sind essbar und werden von Vogeln und Saugetieren verzehrt die dadurch auch die Samen ausbreiten 3 Systematik und Taxonomie BearbeitenDie Zwerg Mehlbeere wird zusammen mit der Sudeten Zwergmispel Sorbus sudetica der Sektion Chamaemespilus der Untergattung Aria in der Gattung der Mehlbeeren Sorbus zugeordnet 9 Das Artepitheton chamaemespilus leitet sich vom griechischen chamai fur niedrig und mespilos Mispel ab Mit der Echten Mehlbeere bildet sie einen Hybride die Filzige Mehlbeere Sorbus ambigua Michalet Diese erreicht eine ahnliche Wuchshohe wie die Zwerg Mehlbeere hat aber etwas breitere Laubblatter und einen doppelt gezahnten Blattrand Die Bluten sind blassrosafarben Das Verbreitungsgebiet dieses Bastards erstreckt sich von den Vogesen uber den Schwarzwald bis zu den Alpen Sie hat ahnliche Anspruche an Boden und Standort wie die Zwerg Mehlbeere Die Zwerg Mehlbeere bildet auch mit anderen Mehlbeeren Bastarde 4 Synonyme fur Sorbus chamaemespilus L Crantz sind Aria chamaemespilus L Host Chamaemespilus alpina Mill K R Robertson amp J B Phipps Mespilus chamaemespilus L Pyrus chamaemespilus L Ehrh Chamaemespilus humilis M Roem Crataegus alpina Mill Pyrus alpina Mill Du Roi Trivialnamen BearbeitenDie Zwerg Mehlbeere wird auch Zwergmispel genannt was zu Verwechslung mit Arten der Gattung der Zwergmispeln Cotoneaster fuhrt Ein weiterer deutscher Name ist Zwergvogelbeere 4 Verwendung BearbeitenAufgrund ihres Fruchtschmuckes findet die Zwerg Mehlbeere Verwendung als Zierpflanze wird allerdings nur selten gepflanzt 5 Fruher wurden die Fruchte als Mehlzusatz verwendet 10 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Ulrich Hecker Baume und Straucher BLV Handbuch BLV Buchverlag Munchen 2006 ISBN 3 8354 0021 5 S 338 339 Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 611 Einzelnachweise Bearbeiten a b Sorbus chamaemespilus L Crantz Zwerg Mehlbeere FloraWeb de Jost Fitschen Geholzflora 12 uberarbeitete und erganzte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2007 ISBN 3 494 01422 1 S 802 a b c Hecker Baume und Straucher S 339 a b c d e f g h i Hecker Baume und Straucher S 338 a b c d e f Roloff et al Flora der Geholze S 611 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 506 Erhard Dorr Wolfgang Lippert Flora des Allgaus und seiner Umgebung Band 2 IHW Eching 2004 ISBN 3 930167 61 1 S 103 Sorbus chamaemespilus L Crantz In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 6 April 2021 Sorbus chamaemespilus im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 9 September 2010 Peter Schutt Hans Joachim Schuck Bernd Stimm Hrsg Lexikon der Baum und Straucharten Das Standardwerk der Forstbotanik Morphologie Pathologie Okologie und Systematik wichtiger Baum und Straucharten Nikol Hamburg 2002 ISBN 3 933203 53 8 S 489 Nachdruck von 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zwerg Mehlbeere Sorbus chamaemespilus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zwerg Mehlbeere In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Steckbrief mit Fotos Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwerg Mehlbeere amp oldid 213618029