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Dieser Artikel beschreibt den Berg in Quebec zur fast gleichnamigen Stadt siehe Mont Saint Hilaire Der Mont Saint Hilaire ist ein 414 Meter hoher Berg im Sudwesten der kanadischen Provinz Quebec Er liegt rund dreissig Kilometer ostlich von Montreal auf dem Gebiet der Stadt Mont Saint Hilaire unmittelbar ostlich des Riviere Richelieu Das Gebiet um den Berg ist seit 1978 ein Biospharenreservat der UNESCO welches nur teilweise offentlich zuganglich ist 1 Der grosste Teil des Mont Saint Hilaire der zu den Monteregie Hugeln gehort ist im Besitz der Montrealer McGill University Mont Saint HilaireMont Saint HilaireHohe 414 mLage Monteregie QuebecGebirge Monteregie HugelSchartenhohe 380 mKoordinaten 45 33 8 N 73 9 3 W 45 55222 73 15083 414 Koordinaten 45 33 8 N 73 9 3 WMont Saint Hilaire Quebec Typ InselbergGestein Intrusive MagmatiteAlter des Gesteins 125 Mill Jahrefd2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geologie und Mineralfunde 3 Pflanzen und Tierwelt 4 Geschichte 5 Fruhere Namen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Ansicht von SudenDer Mont Saint Hilaire besitzt einen Durchmesser von vier Kilometern und ragt fast 400 Meter aus der umliegenden Ebene heraus Er ist somit eine weitherum sichtbare Landmarke Die Gipfel im westlichen offentlich zuganglichen Teil heissen Pain de Sucre 414 m Sunrise 405 m Rocky 403 m Sommet Dieppe 371 m und Burnt Hill 320 m 2 Im ostlichen nicht offentlich zuganglichen Teil des Mont Saint Hilaire tragen die Gipfel in der Regel keine offiziellen Namen ihre Hohe reicht von 277 bis 392 Meter 3 Ein besonderes Merkmal an der Sudseite ist die steil abfallende Felswand am Sommet Dieppe die Falaise de Dieppe mit einem Hohenunterschied von 175 Metern Im Zentrum des Mont Saint Hilaire befindet sich der Lac Hertel ein 0 3 km grosser und maximal neun Meter tiefer See der von drei Bachen gespeist wird Ein vierter Bach fliesst vom See in den Riviere Richelieu Der See dient als Trinkwasserreservoir fur die Region weshalb Schwimmen Angeln und Bootfahren verboten sind 4 Die zentrale Lage des Sees fuhrte einst zur falschlichen Annahme der Mont Saint Hilaire sei ein Vulkankrater in Wirklichkeit ist er das Ergebnis glazialer Erosion 5 Geologie und Mineralfunde Bearbeiten nbsp Zweifarbiger Carletonitkristall aus dem Carriere Poudrette Grosse 1 6 cm 1 6 cm 0 9 cm nbsp Serandit orange und Aegirin schwarz vom Mont Saint Hilaire Grosse 6 2 cm 5 5 cm 3 9 cm Das Grundgestein des Mont Saint Hilaire besteht aus alkalischen Plutoniten und entstand in der Kreidezeit vor etwa vor 125 Millionen Jahren aus insgesamt drei Intrusionen Dem Sunrise Suite bestehend aus den Gesteinsarten Gabbro Pyroxenit und Jacupirangit dem in Form eines Ring Dykes in die Sunrise Suite intrudierte Pain du Sucre Suite bestehend aus den Gesteinsarten Nephelin Gabbro Diorit und Monzonit sowie der East Hill Suite die die ostliche Halfte des Berges einnimmt und unter anderem aus Nephelin und Sodalith Syeniten Marmor Brekzien Xenolithen Hornfels und syenitischen Pegmatiten besteht 6 Das Ergebnis dieser bewegten Entstehungsgeschichte ist eine aussergewohnliche Vielfalt von unterschiedlichsten Mineralarten und Varietaten die Mont Saint Hilaire oder besser seine beiden Steinbruche Carriere Demix und Carriere Poudrette neben Langban in Schweden und Tsumeb in Namibia zu einem der bekanntesten und reichhaltigsten Mineralfundorte gemacht haben 7 Insgesamt konnten hier bisher Stand 2013 rund 400 anerkannte und teilweise sehr seltene Minerale entdeckt werden wie unter anderem Analcim Baileychlor Katapleiit Digenit Ewaldit Forsterit Graphit Harmotom Ilmenit Nenadkevichit Rhabdophan Serandit Thenardit und Willemit Fur 59 von ihnen gilt Mont Saint Hilaire zudem als Typlokalitat wie unter anderem Bobtraillit Carletonit Doyleit Gaidonnayit Khomyakovit Nalipoit Reederite Y Sheldrickit Yofortierit die nach ihrer Typlokalitat benannten Minerale Hilairit und Poudretteit das nach den im Fundgebiet lebenden indianischen Ureinwohnern benannte Mineral Abenakiit Ce sowie die nach einem nahegelegenen Dorf bzw einer Gemeinde benannten Minerale Hochelagait und Rouvilleit 8 Pflanzen und Tierwelt BearbeitenDer Mont Saint Hilaire ist die Heimat einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren Diese Vielfalt ist das Ergebnis von vier unterschiedlichen Okosystemen Der Lac Hertel die Felswand Falaise de Dieppe Weiden und Primarwald 9 Letzterer ist das einzige erhalten gebliebene Fragment jenes Primarwaldes der vor der Ankunft der ersten franzosischen Kolonisten das gesamte Richelieu Tal bedeckte 1978 wurde der Mont Saint Hilaire als erstes kanadisches Gebiet zu einem Biospharenreservat der UNESCO erklart 4 Das Reservat wird durch die 1972 gegrundete gemeinnutzige Organisation Centre de la Nature Mont Saint Hilaire verwaltet nbsp Lac HertelDer Wald des Mont Saint Hilaire besteht hauptsachlich aus Zucker Ahornen und Amerikanischen Buchen Manche dieser Baume sind mehr als 400 Jahre alt Daruber hinaus findet man Bitternussbaume Roteichen Weiss Eschen Amerikanische Rot Kiefern Weymouth Kiefern Kanadische Hemlocktannen und Amerikanische Linden 4 Uber 600 Arten von Gefasspflanzen sind auf dem Mont Saint Hilaire heimisch von denen mehr als dreissig als selten oder gefahrdet gelten 10 Von diesen am haufigsten vertreten sind Korbblutler mit 73 Arten 11 Sauergrasgewachse mit 48 Arten Rosengewachse mit 39 Arten Sussgraser mit 37 Arten und Farne mit 34 Arten Gross ist auch die Vielfalt an Flechten 54 Arten und Moosen 212 Arten 11 Der Boden im unteren Bereich des Bergs eignet sich gut fur Apfelbaumplantagen die jedes Jahr Zehntausende von Besuchern anziehen 12 Ebenfalls ausserst vielfaltig ist die Fauna Der Mont Saint Hilaire bietet Lebensraum fur mehr als 800 Arten von Schmetterlingen ebenso 69 verschiedene Kafer 59 verschiedene Blattlause und 27 Arten von Springschwanzen 11 Zu den 30 hier beobachteten Saugetierarten gehoren Eichhornchen Streifenhornchen Waschbar Rotfuchs Kaninchen Schneeschuhhase Amerikanischer Nerz Mauswiesel Hermelin und Murmeltiere Auch Kojoten und Weisswedelhirsche und Rotluchse konnen beobachtet werden Hinzu kommen verschiedene Amphibien und Reptilien Seit 1952 ist der Mont Saint Hilaire ein Vogelschutzgebiet seit 1960 ein Zugvogelreservat 218 verschiedene Vogelarten sind hier zu finden was 60 aller Arten im Suden Quebecs entspricht 4 Geschichte BearbeitenDie Ureinwohner die Algonkin und spater auch die Irokesen nutzten den Mont Saint Hilaire seit mehr als 8 000 Jahren vor allem als Aussichtspunkt Fur die Existenz eines Dorfes gibt es keine Hinweise Samuel de Champlain durfte den Berg von weitem gesehen haben begab sich aber nicht dorthin 1609 war Jacques Cartier der erste der das Richelieu Tal genauer erkundete Der Offizier Joseph Baptiste Hertel de Rouville erhielt 1694 eine Seigneurie zugesprochen die auch den Berg umfasste Um 1745 entstand ein kleines Dorf an der Bergflanke Die Wasserkraft des aus dem Lac Hertel fliessenden Baches trieb acht Muhlen an Von 1844 bis zu ihrer Auflosung 1854 war die Seigneurie im Besitz von Thomas Edmund Campbell Er wollte den Berg touristisch erschliessen und liess 1851 am Lac Hertel ein Ausflugscafe errichten Dieses brannte zehn Jahre spater nieder 1874 entstand das Iroquois Hotel das 1895 ebenfalls niederbrannte 13 Ende des 19 Jahrhunderts schwand die touristische Bedeutung des Mont Saint Hilaire da durch die fortschreitende Entwicklung der Region Estrie die Appalachen weitaus besser erreichbar geworden waren Fossile Brennstoffe losten die Wasserkraft als Energiequelle ab Die Einwohner gaben die Siedlung an der Bergflanke auf und bauten am gunstiger gelegenen Ufer des Riviere Richelieu neue Hauser 1913 verkaufte die Familie Campbell 890 Hektar an den britischen Brigadier und Politiker Andrew Gault Jahrzehntelang setzte er sich unermudlich dafur ein die Naturschonheiten zu bewahren Insbesondere wehrte er sich wiederholt gegen Versuche die Bodenschatze des Bergs auszubeuten Er liess 1957 den Bau eines Herrenhauses am Lac Hertel beginnen zog dort 1958 ein und starb drei Wochen spater am 28 November 1958 Er vermachte den Mont Saint Hilaire der McGill University Montreal 13 Fruhere Namen BearbeitenDie Algonkin nannten den Berg Wigwomadensis Wigwam formiger Berg weil er an die Form ihrer Behausungen erinnerte 13 Auf seiner 1612 erstellten Karte Neufrankreichs bezeichnete Samuel de Champlain ihn als Mont Fort was mit Festungshugel oder starker Berg ubersetzt werden kann 14 Aufgrund der Nahe zur Kleinstadt Chambly hiess der Berg im ausgehenden 17 Jahrhundert vorubergehend Mont Chambly im Englischen hielt sich dieser Name bis etwa 1830 15 Ab 1697 war im Franzosischen Mont Rouville gelaufig nach der Seigneurie der Familie Hertel de Rouville Als die Campbells die Hertels ablosten burgerte sich der Name Mont Belœil ein nach dem Ort Belœil auf der gegenuberliegenden Seite des Riviere Richelieu Im fruhen 20 Jahrhundert begann jedoch der Name Mont Saint Hilaire zu dominieren als der gleichnamige Ort am Fusse des Berges an Bedeutung gewann Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Minerals of Mont Saint Hilaire Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Centre de la Nature du Mont Saint Hilaire franzosisch Geologie des Mont Saint Hilaire englisch franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten UNESCO Biosphere Reserves Mont Saint Hilaire In Ecological Sciences for Sustainable Development UNESCO August 2013 abgerufen am 11 April 2013 englisch Karte des westlichen Teils abgerufen am 20 Januar 2014 Pierre Lambert Le Mont Saint Hilaire Editions du Septentrion Montreal 2007 ISBN 978 2 89448 535 4 a b c d Flora and Fauna Centre de la nature Mont Saint Hilaire September 2003 archiviert vom Original am 30 Juni 2008 abgerufen am 20 Januar 2014 englisch The legends of Mont Saint Hilaire Centre de la nature Mont Saint Hilaire September 2003 archiviert vom Original am 2 April 2008 abgerufen am 20 Januar 2014 englisch Mont Saint Hilaire in Quebec Kanada MSH Mineralienatlas 2012 abgerufen am 20 Dezember 2011 Most prolific type localities MinDat abgerufen am 20 Dezember 2011 englisch Mont Saint Hilaire La Vallee du Richelieu RCM Monteregie Quebec Canada MinDat abgerufen am 20 Dezember 2011 La conservation et la Mont Saint Hilaire Centre de la nature Mont Saint Hilaire abgerufen am 20 Januar 2014 franzosisch Le Mont Saint Hilaire Radio Canada 6 Mai 2001 abgerufen am 20 Januar 2014 franzosisch a b Reserve naturelle Gault McGill University abgerufen am 20 Januar 2014 franzosisch Protect our Mountain by Eating our Apples Centre de la nature Mont Saint Hilaire September 2003 archiviert vom Original am 10 Marz 2008 abgerufen am 7 Dezember 2011 englisch a b c Histoire humaine Nicht mehr online verfugbar In Reserve naturelle Gault McGill University 15 August 2012 archiviert vom Original am 1 Februar 2014 abgerufen am 20 Januar 2014 franzosisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mcgill ca Mont Saint Hilaire Commission de toponymie du Quebec abgerufen am 20 Januar 2014 franzosisch Karte von Niederkanada um 1830 abgerufen am 20 Januar 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mont Saint Hilaire amp oldid 217935627