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Milchproduktion oder Milchviehhaltung ist in der Landwirtschaft die Haltung von Vieh zur Produktion von Milch bezeichnet als Milchvieh Den bedeutendsten Anteil am Milchviehbestand haben verschiedene Rassen des Hausrindes und Milchwirtschaft basiert grossteils auf Kuhmilch gefolgt von Buffelmilch 1 Schafe und Ziegen sind weitere Quellen von Milch Die Milchwirtschaft umfasst daruber hinaus Molkereibetriebe und den Handel mit Milch und Milcherzeugnissen Im Regelfall wird die Milch mehrerer Tiere vermarktet oder weiterverarbeitet Sammelmilch Die altesten Funde der Milchnutzung datieren 7 000 Jahre zuruck in steinzeitlichen Topferwaren wurden Milchfettreste identifiziert 2 In jungerer Zeit gibt es Versuche Milch nicht durch Melken sondern ohne Einsatz von Tieren auf molekularer Ebene herzustellen Kulturmilch Inhaltsverzeichnis 1 Weltweite Bedeutung 2 Geschichte der Milchwirtschaft im deutschsprachigen Raum 2 1 Osterreich 2 2 Schweiz 2 2 1 19 und 20 Jahrhundert 2 2 2 21 Jahrhundert 2 3 Deutschland 2 3 1 NS Zeit 2 4 Melktechnik 2 4 1 Geschichte 2 4 2 Aktuelle Situation 3 Viehhaltung bei der Aufzucht 4 Laktation 4 1 Laktationszyklus 4 2 Milchleistung 5 Futterung 5 1 Futtermittel 6 Krankheiten 7 Stallformen und Technik 7 1 Haltungsform 7 1 1 Laufstallhaltung 7 1 2 Kombinationshaltung 7 1 3 Ganzjahresanbindehaltung 8 Tiergesundheit 9 Rassen 10 Umweltwirkungen 11 Siehe auch 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseWeltweite Bedeutung BearbeitenDie grossten Kuhmilch Produzenten 2007 in Tsd t Jahr 3 Rang Land Kuhmilchwirtschaft in Tsd t Anteil anWeltprod 1 Vereinigte Staaten nbsp Vereinigte Staaten 84 189 15 2 Indien nbsp Indien 42 890 0 8 3 China Volksrepublik nbsp Volksrepublik China 35 574 0 6 4 Russland nbsp Russland 31 915 0 6 5 Deutschland nbsp Deutschland 28 403 0 5 6 Brasilien nbsp Brasilien 26 944 0 5 7 Frankreich nbsp Frankreich 24 374 0 4 8 Neuseeland nbsp Neuseeland 15 842 0 3 9 Vereinigtes Konigreich nbsp Vereinigtes Konigreich 14 023 0 2 10 Polen nbsp Polen 12 096 0 2 2006 wurden 793 717 346 Tonnen Milch produziert davon 85 Kuhmilch Die grossten Erzeugerlander von Kuhmilch sind die USA Indien und China In Deutschland wurden 2008 28 656 256 t in der Schweiz 4 115 560 t und in Osterreich 3 195 950 t produziert In Europa wurden insgesamt 207 974 244 t produziert was 32 der Weltproduktion ausmacht 3 In der EU sind die Tierbestande leicht rucklaufig Wahrend 2004 25 237 000 Tiere gehalten wurden waren es 2007 24 176 000 Ein Ruckgang ist dabei in fast jedem Land zu beobachten In Deutschland lag die Kuhzahl 2007 bei 4 087 000 in Osterreich bei 525 000 4 In der Schweiz ist die Anzahl der Milchkuhe zwischen 2003 und 2018 von 1 570 000 auf 564 200 zuruckgegangen 5 6 In der Europaischen Union war die Milchproduktion zwischen 1984 und 2015 mit der Milchquote limitiert In der Schweiz erfolgte die Aufhebung der Milchkontingentierung im Jahr 2009 1 Von 2015 bis 2017 hat die Europaische Kommission insgesamt 380 000 Tonnen Magermilchpulver im Rahmen der offentlichen Intervention angekauft um den Markt zu stabilisieren und die Einkommen der Landwirte zu stutzen Ende 2016 begann die Kommission mit monatlichen und spater zweimonatlichen offentlichen Ausschreibungen um die Erzeugnisse durch Verkauf behutsam wieder auf den Markt zu bringen 7 Geschichte der Milchwirtschaft im deutschsprachigen Raum BearbeitenOsterreich Bearbeiten Hauptartikel Geschichte der Milchwirtschaft in OsterreichUrsprunglich diente die Milchproduktion in Osterreich hauptsachlich der Selbstversorgung nur wenige Kasereien verarbeiteten Milch zu Handelsgutern Erst ab dem 19 Jahrhundert entstand in Osterreich aus der bestehenden kleinbauerlichen Milchproduktion im Zuge zunehmender Mechanisierung und Industrialisierung eine moderne Milchwirtschaft Dabei kam es zu einer Professionalisierung und Spezialisierung von Berufen und Betrieben sowie zur Bildung neuer Organisationsformen wie Genossenschaften und Molkereien Anteil daran hatte auch die Einrichtung von Ausbildungsstatten fur die noch junge Milchwissenschaft wie zum Beispiel der Hochschule fur Bodenkultur in Wien Von den Milchsammelstellen an die zahlreichen auch kleinen Betrieben die Moglichkeit zur Anlieferung gaben wurde ein System aufgebaut das uber Molkereien Kasereien bis hin zu den regional und national agierenden Verbanden das gesamte Land einbezog In den 1920er Jahren zeigte sich die Milchwirtschaft ausgesprochen erfolgreich Ende der 1920er Jahre begann Osterreich dann Milch und Milcherzeugnisse in nennenswerten Mengen zu exportieren eine erfolgreiche Strategie Zugleich wurde in den 1930er Jahren wegen der entstehenden Uberproduktion aber auch eine staatliche Regulierung notwendig Der sogenannte Anschluss stellte das Land ab 1938 unter nationalsozialistische Herrschaft die auch die Milchwirtschaft unter deutsche Leitung stellte Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war die osterreichische Milchpolitik vor allem von einer permanenten Expansionspolitik geleitet Dieses Vorgehen fuhrte allmahlich zu einem Ruckgang kleiner und mittlerer Betriebe und zugleich zu einer zunehmenden Uberproduktion die das Modell Ende der 1960er instabil werden liessen In den 1970er Jahren wurde dies noch durch Subventionen uberbruckt erst 1987 wurde der Markt mit der sogenannten okosozialen Agrarpolitik unter Josef Riegler neu geordnet und viele der kritischen Punkte behoben 1995 wurde Osterreich dann Teil der Europaischen Union wodurch sich auch die osterreichische Milchwirtschaft in einem gesamteuropaischen Wirtschaftsmarkt wiederfand Osterreich hat an der Weltmilchproduktion nur einen kleinen Anteil mit 3 830 140 t steht es auf Platz 33 der Tabelle der grossten Kuhmilchproduzenten weltweit 8 Im Vergleich zu 2006 3 195 950 t hat es seine Produktion innerhalb von 15 Jahren jedoch deutlich erhoht In Osterreich lag die Kuhzahl 2007 bei 525 000 9 Schweiz Bearbeiten Bereits im Spatmittelalter begann im Schweizer Voralpen und Alpenraum die Kommerzialisierung der ursprunglich nur zur Selbstversorgung dienenden Milchwirtschaft durch Konzentration auf die Haltung von Rindern und Zunahme der Labkaserei die zu dauerhafteren Kasesorten fuhrt Ende des 18 Jahrhunderts wurden Kasesorten wie Greyerzer Emmentaler oder Sbrinz bereits in weite Teile Europas die USA oder Nordafrika exportiert 10 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Mit der Industrialisierung der Milchwirtschaft in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts dehnte sich die Produktion auch in das Flach und Mittelland aus die Milchwirtschaft wurde nun ein wesentlicher Zweig der Landwirtschaft aller Regionen Uberschussproduktion sowie eine diversifizierte Produktpalette aus haltbarer Milch Kondensmilch Sauglingsnahrung Milchpulver und Milcherzeugnissen wie Schokolade steigerten den Exportanteil und fuhrten Anfang des 20 Jahrhunderts zur Entstehung grosser Verbande Konzerne sowie nationalen Organisationen mit Lenkungsfunktionen Durch die zwei Weltkriege und billige Importe in der Zwischenkriegszeit geriet die Milchwirtschaft jedoch in wirtschaftliche Turbulenzen Ab 1945 kam es dann zu einer enormen Steigerung der Milchproduktion die durch staatliche Massnahmen wie Kontingentierung und Forderung des Getreideanbaus reguliert wurde Gleichzeitig kam es zu einer Konzentration der Produzenten gab es 1950 noch 150 000 Milchbauern waren es 2005 nur noch 31 000 Diese Politik der Rationalisierung kulminierte im Landwirtschaftsgesetz von 1998 dass den Milchmarkt weitgehend liberalisierte und den Weg fur globalisierten Handel frei machte Die landwirtschaftlichen Organisationen die seit Beginn des 20 Jahrhunderts eine wesentliche fast staatliche Rolle in der Gestaltung der Schweizer Milchwirtschaft gespielt hatten Schweizerische Kaseunion Butyra wurden aufgelost Nachfolgeorganisationen wie die Organisation der Schweizer Milchproduzenten beschranken sich auf Lobbyfunktionen Auch Preis und Absatzsicherungen sowie Kontingentierungen entfielen das Schweizer Modell des Interessenausgleichs durch Regulierung war beendet 10 21 Jahrhundert Bearbeiten 2019 gab es in der Schweiz ca 19 075 Milchproduzenten die rund 3 38 Mio Tonnen Milch vermarktet haben davon 8 7 Biomilch 11 44 5 Prozent der in der Schweiz vermarkteten Milch wird fur die Kaseherstellung verwendet 11 8 4 Prozent zu Schokolade verarbeitet 12 2021 war die Produktion auf 3 81 Mio Tonnen gesteigert worden Damit lag die Schweiz weltweit auf Platz 34 der grossten Milchproduzenten unmittelbar hinter Osterreich 13 In der Schweiz werden gemass Milchpreisstutzungsverordnung auf Antrag Zulagen fur Milchproduktion und verarbeitung ausbezahlt 14 2020 uber 370 Mio Franken 15 Eine Verkasungszulage wird seit 1999 ausbezahlt u a um die Einfuhrung des Kasefreihandels mit der EU abzufedern 16 Sie wird ab 1 Januar 2022 direkt an die Milchproduzenten ausbezahlt 17 Zuvor kam sie insbesondere grossen Firmen zugute 2012 erhielt alleine Emmi uber 43 Millionen Franken Verkasungszulage 18 Mit dem gestiegenen Umweltbewusstsein muss sich die Schweizer Milchwirtschaft zunehmend auch mit okologisch begrundeter Kritik auseinandersetzen Der WWF hat 2019 die Nachhaltigkeitswerte von elf Milchproduktionsstandards in einem Benchmark verglichen Am besten schnitten dabei Bio Suisse und bei Erfullung aller Zusatzleistungen auch die Wiesenmilch von IP Suisse ab 19 Im September 2019 wurde unter dem Label Swissmilk green ein Branchenstandard fur nachhaltige Schweizer Milch eingefuhrt der soziale okologische und Haltungskriterien festlegt 20 Die Stiftung fur Konsumentenschutz und der WWF Schweiz sahen das neue Label kritisch da bereits 90 der Kuhe nach den vorgegebenen Kriterien gehalten wurden 21 22 23 24 Da in den letzten Jahren immer mehr Milchviehbetriebe nach den Bio Richtlinien produzieren allein per 1 Januar 2020 haben 155 die Umstellungsphase abgeschlossen gab es 2020 mehr Biomilch als der Markt absetzen konnte 25 Deutschland Bearbeiten NS Zeit Bearbeiten Die Entwicklung der Milchwirtschaft wahrend des Dritten Reichs kann in drei Phasen eingeteilt werden Die erste Phase war durch Massnahmen zur Krisenbewaltigung und durch die Wiederankurbelung der Wirtschaft gekennzeichnet und dauerte bis 1936 Die Massnahmen dazu waren staatliche Kreditschopfung und Arbeitsbeschaffungsmassnahmen Durch eine weitgehende Marktordnung versuchte man die Auslandsabhangigkeit im Lebensmittelsektor zu senken und stabile Lebenshaltungskosten zu erreichen In der zweiten Phase bis 1939 kam es durch die Aufrustung zu zivilen Einschrankungen Die wichtigsten Rohstoffe wurden staatlich bewirtschaftet und der Ernahrungssektor unterlag weitgehend staatlicher Kontrolle Der Reichsnahrstand wurde dem Vierjahresplan Gorings unterstellt Durch die Hochrustung kam es zu einer Inflation die durch einen Preis und Lohnstopp gebremst werden sollte Die dritte kriegswirtschaftliche Phase begann 1939 und dauerte bis 1945 In dieser Zeit war die Wirtschaftslenkung zur Zentralverwaltungswirtschaft ausgebaut Die landwirtschaftlichen Produkte und Rohstoffe wurden beschlagnahmt der private Lebensmittelverbrauch wurde eingeschrankt Die Kriegswirtschaft war nur eine Fortsetzung der von 1933 an zunehmend ausgebauten Wirtschaftslenkung Dazu wurde diese gestrafft erganzt und ubersteigert 1933 signalisierte das Gesetz zur Sicherung der Getreidepreise und der Einrichtung von Festpreisen eine neue Dimension staatlicher Eingriffe in den Markt Durch den Zusammenhang zwischen Getreide und Futtermittelwirtschaft und der Veredelungswirtschaft fuhrte dies zu einer umfassenden Marktordnung fur die wichtigeren landwirtschaftlichen Produkte Um die Uberschusse zu bewaltigen gab es Ablieferungsrechte aus denen von 1934 an Ablieferungspflichten und mit Beginn der Kriegswirtschaft Ablieferungszwange wurden Die Milchmarktordnung wurde von allen landwirtschaftlichen Marktordnungen als erste in Angriff genommen und war auch richtungsweisend fur die anderen Marktordnungen Begrundet wurde die Milchmarktordnung mit der Unordnung des grossen Konkurrenzdrucks des Missverhaltnisses zwischen den Trink und Industriemilchpreisen dem sich ausdehnenden Transport von Milch in die Ballungszentren und der Unterversorgung mit Fett Besonders wichtig fur die nationalsozialistische Agrarpolitik war die Fettwirtschaft Sie wurde als schwachster Punkt der Nahrungsmittelversorgung deklariert und so zum Schlussel der deutschen Nahrungsfreiheit stilisiert Darum wurde sie auch den planwirtschaftlichen Prinzipien des Fettplans unterworfen Durch Fettproduktionsanreize wie Fettbezahlung der Milch oder vermehrter Olsaatanbau in Friedenszeiten konnte die Fettversorgung wahrend des Zweiten Weltkrieges besser aufrechterhalten werden als im Ersten Weltkrieg Ziel der neuen Marktordnung war es die gesamte Landwirtschaft von der freien Marktwirtschaft loszulosen und so zu einem eigenen Bereich in der Gesamtwirtschaft zu machen Man wollte dass der Bauer der als Blutquell der Nation galt kein Unternehmer sein sollte Der Bauer sollte einen gerechten Preis erhalten so sollte seine volkswirtschaftliche und biologische Leistung durch einen entsprechenden Anteil am Volkseinkommen garantiert werden Der Ausgleich zwischen Anbietern und Abnehmern sollte nicht mehr durch den freien Markt geregelt werden sondern er sollte geplant und der Bedarfsdeckung unterworfen werden Preisbindung sollte die inflationare Wirkung der Aufrustung dampfen darum wurden die Erzeugerpreise kaum angehoben und der gerechte Preis wurde nicht verwirklicht Durch die Aufrustung stieg zu Beginn allerdings auch die Kaufkraft und damit die Nachfrage Um nicht wieder starker von Importen abhangig zu sein sollte die Leistung der Landwirtschaft erhoht werden Es wurde daher die Erzeugerschlacht ausgerufen und die Landwirtschaft wurde verstarkt auf Mangelerzeugnisse umgestellt Aber auch auf der Verbraucherseite musste etwas geschehen Die Verbraucher sollten sich auf Erzeugnisse umstellen die der deutsche Boden hergab Der Milcherzeugerpreis erreichte erst 1938 39 das Niveau von 1928 29 Ganz im Gegensatz zu dem von der NS Propaganda geforderten der Bauer soll kein Unternehmer sein erforderte die Leistungssteigerung vermehrt unternehmerisches Engagement Durch die Massnahmen gegen die Verschuldung der Landwirtschaft und das Reichserbhofgesetz war der Zugang zu Krediten eingeschrankt und so war die Mechanisierung kaum moglich 26 Melktechnik Bearbeiten Geschichte Bearbeiten nbsp Handmelken auf Farm Gunsteling in NamibiaEntscheidend fur die heutige Bedeutung der Milchwirtschaft ist unter anderem auch die Entwicklung der Melktechnik Jahrtausendelang wurden Kuhe von Hand gemolken dabei wurde die Milch mit Zeigefinger und Daumen aus der Zitze gestreift Bei fehlendem Einfuhlungsvermogen wurde die Zitze nach unten gezogen und es konnte zu Entzundungen kommen Es blieb aber nicht beim reinen Handmelken so versuchte man beispielsweise auch den Zitzenkanal mit einem Federkiel oder einem Strohhalm zu offnen Ahnlich qualvoll waren die ersten bewussten Gehversuche des mechanischen Melkens Bereits 1819 wurde der Versuch unternommen den Zitzenkanal mechanisch zu erweitern 1836 wurden zum ersten Mal Metallrohrchen in die Zitzen eingefuhrt diese Methode bei der quasi ein Katheter gesetzt wurde war die Erfindung des Briten Blurton Dieses Vorgehen hatte allerdings sowohl in hygienischer wie auch in tiermedizinischer Hinsicht viele Nachteile Es kam zu Euterentzundungen die sich negativ auf die Milchqualitat auswirkten Ab 1851 versuchte man das Saugen des Kalbes mechanisch nachzuahmen Die Briten Hodges und Brockenden konstruierten fur die Zitzen einen sackahnlichen Uberzug in dem ein Unterdruck erzeugt wurde Da sich der Unterdruck in diesen Einraum Melkbechern nur an allen vier Zitzen gleichzeitig erzeugen liess waren die Qualen fur die Kuh sehr gross wahrend die Milchausbeute gering blieb Durch den Unterdruck kam es zu schwersten Euterentzundungen so dass L O Colvin aus Philadelphia eine Melkmaschine entwickelte die fur jede Zitze einen eigenen Uberzug hatte Das Problem des permanenten Unterdrucks wurde aber auch hier nicht gelost die Milch war durch die Blutbeimischungen oft rosa gefarbt In Nordamerika wurde intensiv am Saugverfahren geforscht Zwischen 1870 und 1890 wurden ca 100 Patente angemeldet die aber alle in der Praxis versagten 27 Spatestens seit dem Jahr 1873 waren in Osterreich genauer gesagt der cisleithanischen Reichshalfte des Habsburgerreiches Melkmaschinen nach amerikanischem Patent erhaltlich Diese wurden vom Handler naturlich in den hochsten Tonen gelobt 28 was wie weiter oben beschrieben nicht unbedingt der Wahrheit entsprochen hat Aktuelle Situation Bearbeiten nbsp Mobiler Weidemelkstand mit Futtertrogen von DeLavalDa die Kuhe bei einem Anbindestall immer auf demselben Platz stehen wird in diesem Fall das Melkzeug zu den Kuhen getragen Durch den gesamten Stall zieht sich ein Rohrleitungssystem bestehend aus Milch und Vakuumleitung An die Leitungen werden dann die Schlauche der Melkgeschirre angeschlossen Demgegenuber werden die Kuhe bei Laufstallen in einem Melkstand gemolken Der Melker steht dabei tiefer so dass die Euter der Kuhe ca auf Schulterhohe sind Die Kuhe werden dann in den Melkstand getrieben Je nach Aufbau des Melkbereiches lassen sich verschiedene Bauformen unterscheiden Ublich sind vor allem der Fischgratenmelkstand die Kuhe stehen in Gratenform mit dem Kopf nach aussen der Side by Side Melkstand hier stehen die Kuhe langsseitig parallel zueinander und der Auto Tandem in dem die Kuhe in einzelnen Boxen stehen Die Kuhe stehen in zwei parallelen Reihen und zwischen den Reihen ist die Grube in der der Melker die Kuhe anstellt und abnimmt Andere Melksysteme sind das Melkkarussell und das automatische Melksystem Das Melkkarussell ist tatsachlich ein Karussell Die Kuhe nehmen auf diesem Karussell einen Platz ein und werden umgehend mit dem Melkgeschirr angestellt Wahrend des Melkens dreht sich das Karussell langsam weiter die nachste Kuh nimmt den nachsten freien Platz ein usw Nachdem die Kuhe eine Runde mitgefahren sind ist das Melken beendet und die Tiere verlassen das Karussell wieder einzeln Der AMS ist ein automatisiertes Melksystem das fur das eigentliche Melken keinen manuellen Eingriff erfordert Seit Jahrhunderten wird rohe Kuhmilch die verkauft werden sollte in einem Milchsammeltransport abgewickelt Zunachst wurden die gefullten nummerierten Milchkannen vor den Stall gestellt spater auf holzerne Plattformen in der Hohe der Lkw Ladepritsche an der vorbeifuhrenden Strasse Diese wurden als Milchhutte auch mit 3 Wanden und Dach als Schutz vor Sonnenwarme Regen und Wind ausgestattet Mitunter sammeln 2 oder mehr Bauern ihre Kannen um sie mit einer einzigen Fahrt per Kfz oder Traktor zur Abholstelle des Molkerei Lkw zu bringen Heute sammelt der Bauernhof die Milch typisch in einem warmeisolierten Niro Stahltank bringt diesen zur Strasse wo sein Inhalt in den Molkereitankzug gesaugt wird Die weitere Veredelung findet in den Molkereien statt 29 Die Reinigung von Kannen oder Tank erfolgt in oder bei der verfliesten Milchkammer des Bauernhofs Hier erfolgt eventuell auch morgens oder abends die Abgabe von Rohmilch in die mitgebrachten etwa 2 Liter fassenden Milchkannen von Abholern aus der naheren Umgebung Viehhaltung bei der Aufzucht Bearbeiten Hauptartikel Rinderzucht Direkt nach der Geburt werden die Kalber ausser bei der Mutterkuhhaltung von ihren Muttern getrennt Die nachfolgende Haltung geschieht nach den Vorgaben der Kalberhaltungsverordnung Das bedeutet eine Unterbringung in den ersten beiden Lebenswochen in mit Stroh oder ahnlichem Material eingestreuten Boxen Eine Gruppenhaltung ist bereits moglich bei einer Einzelhaltung muss die Box z B Kalberiglus die Mindestmasse von 1 20 m Lange 0 80 m Breite und 0 80 m Hohe einhalten Die Seitenwande mussen so beschaffen sein dass zu anderen Kalbern Sicht und Beruhrungskontakt moglich ist Ab der dritten und bis zur achten Lebenswoche sind bei einer Einzelboxhaltung 1 60 m Lange bei einem Aussentrog oder 1 80 m Lange bei einem Innentrog vorgeschrieben In der Breite muss die Box mindestens 90 cm aufweisen oder mindestens 100 cm wenn die Seitenwande bis auf den Boden reichen Bei einer Gruppenhaltung sind mindestens 1 5 m pro Kalb bei einer Gesamtflache von mindestens 4 5 m vorgeschrieben Ab der achten Woche ist ausschliesslich eine Gruppenhaltung erlaubt Bullenkalber und weibliche Kalber die nicht zur Zucht verwendet werden werden gemastet um je nach System nach circa 12 bis 18 Monaten geschlachtet zu werden junge Bullenkalber heissen Fresser Da sich insbesondere bei den weniger Fleisch ansetzenden Milchviehrassen das Kosten Nutzen Verhaltnis nach Marktlogik sehr schlecht fur Bauern darstellt werden sie in Deutschland und weltweit schlechter medizinisch versorgt 30 31 32 Da auch in der okologischen Landwirtschaft Kalber anfallen welche nicht fur die Milchviehzucht verwendet werden hat das Forschungsinstitut fur biologischen Landbau zusammen mit Lidl Schweiz und weiteren Akteuren ein System entwickelt welche sich positiv auf die Gesundheit der Kalber auswirkt Unter anderem mussen die Kalber mit mindestens 700 bis 800 Kilo Milch abgetrankt werden und mindestens funf Monate auf dem Geburtsbetrieb gelebt haben bevor sie auf einen Weidemastbetrieb verschoben werden Bei Kalbern in diesem Alter konnte sich das Immunsystem weiterentwickeln und infolge brauchen sie weniger Antibiotikum nach dem Wechsel zum neuen Standort 33 Weibliche Kalber welche fur die Zucht Milchviehhaltung aufgezogen werden sollten nicht zu dunn und nicht zu fett sein Mit etwa 18 Monaten werden die Farsen Kalbinnen oder Starke oder Starken oder Queenen belegt d h durch Natursprung oder Kunstliche Besamung besamt so dass sie nach einer Tragezeit von 270 290 Tagen 34 etwa mit 27 Monaten erstmals kalben Damit der Anteil weiblicher Kalber bei den Geburten moglichst hoch ausfallt kommt bei der kunstlichen Besamung immer mehr gesextes Sperma zum Einsatz 35 Laktation BearbeitenDie Milchabgabe auch Laktation genannt beginnt mit der Geburt des ersten Kalbes der Kuh Ublicherweise kalben Kuhe erstmals in einem Alter von 24 32 Monaten Kalb und Kuh werden meist direkt nach der Geburt getrennt Es erhalt jedoch die erste Milch der Mutter auch Biestmilch oder Kolostrum genannt Die Biestmilch enthalt Immunglobuline die dem Kalb helfen sich gegen Krankheiten zu immunisieren Diese Milch ist sehr wichtig fur das neugeborene Kalb in den ersten Lebensstunden gehen die Immunglobuline im Verdauungstrakt direkt in das Blut des Kalbes uber und helfen so es gegen zahlreiche stallspezifische Keime zu schutzen Das Kalb kommt mit anderen Kalbern in die Aufzucht Die Kuh wird dann den anderen milchgebenden Kuhen angeschlossen und in der Regel 2 3 Mal taglich gemolken Die durchschnittliche Nutzungsdauer von Milchkuhen liegt in der Schweiz bei zirka vier Laktationen in Sachsen bei 2 6 Laktationen Stand 2019 was 33 5 Monate Nutzung und etwa 5 Lebensjahre bedeutet 36 und in den USA bei 1 5 Laktationen 37 Laktationszyklus Bearbeiten Die tagliche Milchmenge Leistung steigt nach der Geburt des Kalbes zunachst an erreicht nach 4 bis 6 Wochen ihr Maximum und fallt dann ab Laktationskurve Damit sich der Zyklus wiederholt wird die Kuh mit Beginn des Ostrus und der ersten Ovulation wieder belegt d h sie wird entweder kunstlich besamt Kunstliche Besamung oder KB oder von einem Bullen gedeckt Natursprung Die durchschnittliche Dauer der Trachtigkeit bei Rindern ist ca 9 Monate Unterschiede zwischen den Rassen liegen im Bereich von Tagen Einige Zeit vor der nachsten Kalbung wird die Kuh trockengestellt d h der Milchentzug durch das Melken wird entweder abrupt oder sukzessive gestoppt meistens abrupt weil das wahrscheinlich mit weniger Stress fur die Kuh verbunden ist Wahrend der Zeit des Trockenstehens in der Regel wird ein Zeitraum von 8 Wochen angestrebt kann sich das Alveolargewebe des Euters regenerieren Zum Zwecke der Vergleichbarkeit wird die jahrliche Milchleistung meistens als 305 Tage Leistung Standardlaktation ausgedruckt Milchleistung Bearbeiten nbsp Ein sogenanntes Melkkarussel nbsp Melkkarussel von oben bei Hemme Milch WedemarkDie durchschnittliche Milchleistung liegt in Westeuropa und Nordamerika grob zwischen 7 000 und 11 000 kg pro Kuh und Jahr In anderen Regionen werden teilweise deutlich niedrigere Ertrage beobachtet so lag 2001 die durchschnittliche Milchleistung in Indien zwischen 2 000 und 5 500 kg Die leistungsstarkste Rasse ist Holstein mit deutlich uber 8 000 kg In der kostenintensiven Stallhaltung wie sie in Europa und Nordamerika vorherrscht wird in der Rinderzucht stark auf die Leistung pro Kuh geachtet Im weidebasierten Produktionssystem wie es vor allem in Neuseeland vorherrscht wird auf die Leistung in kg Milcheiweiss und Milchfett pro Hektar Wert gelegt Dies fuhrt dazu dass neuseelandische Kuhe der Rasse Holstein vergleichsweise klein sind und geringe Leistungen erbringen kanadische Holsteins hingegen sind etwa doppelt so gross konnten ihren Energiebedarf auf der Weide aber kaum decken Futterung BearbeitenFuttermittel Bearbeiten Hauptartikel Futtermittel Mithilfe der Fermentation im Pansen konnen Wiederkauer auch sogenannte Struktur Kohlenhydrate verdauen Diese sind aufgrund der Bindungsart der Glucosemolekule b glycosidische Bindung fur monogastrische Tiere im Wesentlichen unverdaulich Die Grundfuttermittel fur Wiederkauer haben sehr uberwiegend solche Bindungsformen Daher stehen die Wiederkauer hierbei nicht unbedingt in Nahrungskonkurrenz zum Menschen wie beispielsweise Geflugel und Schweine Zusatzlich zum Grundfutter werden aber haufig auch Konzentratfutter verfuttert Diese sind meistens Energiefuttermittel z B aus Nicht Struktur Kohlenhydraten wie Starke oder auch aus Fetten oder Proteinfuttermittel wie Soja oder Rapsextraktionsschrot Die Erganzung des Futters um das Konzentratfutter ist bei Tieren mit hoher Leistung notwendig um dem Tier ausreichend Energie und Eiweiss zuzufuhren Ein zu hoher Kraftfutteranteil bewirkt dass die Ration nicht mehr wiederkauergerecht ist und Stoffwechselstorungen z B Pansenazidose auftreten konnen Ausserdem ist die Rationsgestaltung zum Teil marktabhangig in Zeiten guter Milchpreise und niedriger Weizen oder Sojapreise diese beiden Futtermittel gelten als Preisbasis fur die meisten anderen Futtermittel werden hohere Mengen an Kraftfutter verfuttert Zu berucksichtigen ist dabei dass Milchrassen welche dem aktuellen Zuchtziel entsprechen auf Unterversorgung ebenfalls mit Stoffwechselstorungen reagieren In Weltregionen mit einem anderen Verhaltnis der Produktionsfaktoren zueinander werden die Tiere uberwiegend mit Raufutter versorgt Niedrige Stall und Grundfutterkosten in Verbindung mit angepassten Rassen wie beispielsweise in Neuseeland machen den Kraftfuttereinsatz unwirtschaftlich Betriebe in wirtschaftlich schlecht entwickelten Regionen die hauptsachlich zur Selbstversorgung bewirtschaftet werden konnen sich kein Zukauffutter leisten In Gebieten mit einer hohen Bedeutung der Herstellung von Rohmilchkase wird auf die Futterung von Silage verzichtet da die Hartkaseherstellung durch aus der Silage in die Milch ubertragene Clostridien deutlich erschwert wird Silagefreie Milch wird in einigen Landern unter der Marke Heumilch vermarktet In der okologischen Landwirtschaft wird der Kraftfutteranteil bewusst gering gehalten 38 Krankheiten BearbeitenZell und Keimzahl der Milch dienen der Molkerei als Qualitatsmassstabe fur angelieferte Rohmilch werden regelmassig eruiert mindestens zweimal pro Monat und wirken sich auf den Milchpreis fur den jeweiligen Landwirt aus Der Zellgehalt wird bei Zuchtbetrieben zusatzlich regelmassig individuell fur jedes Tier ermittelt Die Milch einer gesunden Kuh ist im Euter keimfrei Hohe Keimgehalte Bakterien in der Milch sind meist auf Mangel beim Reinigen der Melkanlage oder bei der Milchkuhlung zuruckzufuhren Hingegen ist die erhohte Zellzahl ein Hinweis auf Erkrankungen des Euters analog zum Menschen spricht man dabei von Mastitis Zellen werden haufig als Folge akuter oder chronischer bakterieller Infektionen des Euters vermehrt in die Milch abgegeben Es handelt sich im Krankheitsfall fast ausschliesslich um Zellen der Immunabwehr vor allem Polymorphkernige Neutrophile Granulozyten Die Ursachen fur Euterentzundung sind sehr vielfaltig Mangelhafte Hygiene im Stall und beim Melken ungeeignete Melktechnik eine zu lange Melkdauer Blindmelken Ansteckung durch andere Kuhe uber die Melkmaschine bis hin zu schlechten Futterqualitaten und angeborenen Mangeln beeintrachtigen die Eutergesundheit und damit die Milchqualitat Daruber hinaus fuhrt auch Stress zu erhohten Zellzahlen Technisch dient ein Euterhaarentferner der bessern Hygiene Grundsatzlich lasst sich nach futterungs und haltungsbedingten Krankheiten u a Ketose Milchfieber Weidetetanie und nach durch Viren und Bakterien ausgeloste Krankheiten z B IBR BHV 1 bovines Herpesvirus Mastitis BSE Maul und Klauenseuche u a unterscheiden Zoonosen sind Krankheiten welche von Tieren auf den Menschen ubertragen werden direkt beispielsweise der Melkerknoten oder uber den Konsum von Rohmilch von infizierten Tieren z B Tuberkulose der Rinder Stallformen und Technik BearbeitenDas angewendete Futterungssystem steht in engen Zusammenhang mit der angewendeten Haltungsform auch auf die Melktechnik hat die Haltungsform Einfluss Haltungsform Bearbeiten nbsp Sommerung von Milchkuhen Braunvieh am Simplonpass in der SchweizDie uberwiegende Halteform in Mitteleuropa ist die Stallhaltung Grundsatzlich lasst sich hier die Anbindehaltung von der Laufstallhaltung unterscheiden Daneben sind aber auch saisonale Weidehaltung mit mobilen Melkstanden und Melkalm anzutreffen aufgrund der Transportprobleme wird die Milch bei Almwirtschaft vor Ort in haltbare Produkte verarbeitet Laufstallhaltung Bearbeiten Siehe auch Artikel LaufstallInnerhalb des Stalles konnen sich die Kuhe frei bewegen Der Stall ist unterteilt in verschiedene Bereiche Im Liegebereich finden sich Liegeboxen und im Fressbereich Fressstande Es sollten mindestens so viele Liegeboxen wie Kuhe vorhanden sein wahrend sich aber in Abhangigkeit vom Futterungssystem mehrere Kuhe einen Fressstand teilen konnen Weitere Funktionsbereiche sind der Laufbereich d h alle Gange und der Melkbereich Zum Melken werden die Tiere in den Melkstand gebracht siehe Melktechnik Je nach Entmistungssystem unterscheidet man vier Laufstalltypen Laufstall mit Spaltenboden oder planbefestigt Tretmiststall und Tiefstreustall Aus Platz und Sicherheitsgrunden werden Kuhe welche in Laufstallen gehalten werden haufig einer Enthornung unterzogen 39 Kombinationshaltung Bearbeiten Werden Kuhe abwechselnd im Stall in Anbindehaltung und auf der Weide einer Alm Sennerei und oder im Auslauf gehalten spricht man von der Kombinationshaltung Im Stall sind die Kuhe an ihrem Standplatz fixiert im Auslauf oder auf der Alm konnen sie sich frei bewegen 40 Ganzjahresanbindehaltung Bearbeiten In Ganzjahresanbindehaltung sind die Kuhe das ganze Jahr uber an ihren Standplatz fixiert und haben keinen Auslauf Der Standplatz ist zugleich Liege und Fressplatz 40 Im Jahr 2016 gab es laut einer Studie noch in 60 der Betriebe grosstenteils ganzjahrige Anbindehaltung Allerdings hielten diese klein strukturierten Betriebe nur 35 aller Milchkuhe und produzierten 30 der gesamten Milch in Bayern 41 Eine Hurde zur Umstellung auf Laufstalle ist laut dieser Studie der hohe Investitionsstau der kleinen Betriebe Tiergesundheit BearbeitenDas landwirtschaftliche Betriebssystem ist ein Hauptfaktor der das Wohl der Milchkuhe bestimmt Durch genetische Auswahl ist in Europa im Verlauf der letzten Jahrzehnte die Milchleistung standig gestiegen Dies hat veranderte Korperformen und grossen zur Folge Moderne Milchkuhe brauchen mehr Platz Probleme wie Lahmheit Mastitis Fortpflanzungs und Stoffwechselstorungen werden so gut wie moglich vermieden um das Tierwohl und die Wirtschaftlichkeit zu erhalten Die EFSA empfiehlt den Landwirten die Zuchtziele entsprechend anzupassen auch wenn dies Einbussen in der Milchleistung zur Folge habe Mit ausreichendem Auslauf konnen sie ihren Verhaltensbedurfnissen wie Korperpflege Sozialkontakten und Bewegung besser nachkommen Durch Reduktion von Stressfaktoren und eine kontrollierte und ernahrungswissenschaftlich ausgewogene Futteraufnahme kann das Immunsystem des gesamten Bestandes gestarkt werden 42 Rassen BearbeitenDie Rinderrassen siehe auch Rasseschlussel Rind werden je nach Nutzungsrichtung Milch Fleisch Arbeit in Rassegruppen eingeteilt Zudem findet eine Einteilung in Einnutzungsrassen hier wird in den Zuchtbemuhungen nur Wert auf die Verbesserung einer Leistungskomponente wie entweder Milch oder Fleisch gelegt und Zweinutzungsrassen hier wird zwischen Milch und Fleischleistung unterschiedlich gewichtet statt Dreinutzungsrassen die auch als Zugtier verwendet werden finden sich in der modernen Milchwirtschaft nicht mehr Milchbetonte Rassen sind Deutsche Schwarzbunte alter Zuchtrichtung bzw Holstein Schwarzbunt Holstein Friesian Holstein Rotbunt JerseyFleischbetonte Rassen Wagyu Kobe Rind traditionell als Arbeitstier genutzt Deutsches Angus Aberdeen Angus Charolais Galloway Limousin Weissblaue BelgierMilchbetonte Zweinutzungsrassen sind Braunvieh bzw Brown Swiss Rotvieh Zuchtrichtung Alter Angler bzw AnglerZweinutzungsrassen mit Betonung der Milch und Fleischleistung Fleckvieh Gelbvieh Hinterwalder Murnau Werdenfelser Pinzgauer VorderwalderUmweltwirkungen BearbeitenEine direkte Messung des emittierten Methans zeigt dass Kuhe die auf Grasland gehalten werden und somit viele Ballaststoffe essen wesentlich mehr Methan ausstossen als solche die im Stall gehalten werden und Getreidefutter bekommen 43 44 2021 gelang Forschenden der Agrar und Ernahrungswissenschaftlichen Fakultat der Christian Albrechts Universitat zu Kiel die Produktion von Milch bei niedrigem Methan Ausstoss indem sie Jersey Kuhe auf kurz gehaltenem artenreichem Grasland weiden liessen 45 46 Laut Forschungen des International Farm Comparison Network IFCN aus dem Jahr 2019 sollen grossere Betriebe nicht nur in Bezug auf okonomische sondern auch auf okologische und Nachhaltigkeitskennzahlen besser abschneiden als kleinere Betriebe Die grossten Betriebe mit uber 100 000 Tieren befinden sich in USA China Russland und Saudi Arabien 47 Insgesamt hat Kuhmilch grossere negative Umweltwirkungen als Pflanzenmilch Pflanzenmilch hat einen geringeren Flachen und Wasserverbrauch und verursacht weniger Treibhausgasemissionen und weniger Eutrophierung 48 Siehe auch BearbeitenGrad Bischoff Milchsammelstelle Milch GuteverordnungLiteratur BearbeitenDie Landwirtschaft Wirtschaftslehre 12 Auflage BLV Munchen 2005 ISBN 3 405 16439 7 Klaus Herrmann Vom Rohrchen zum Roboter Die Geschichte der Melkmaschine In Helmut Ottenjann Karl Heinz Ziessow Hrsg Die Milch Geschichte und Zukunft eines Lebensmittels Museumsdorf Cloppenburg Cloppenburg 1996Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Milchproduktion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Milchpreise Bayern 1965 Landesverordnung uber Preise von Milch Bayern 1965 Jantje Hannover und Jorg Munchenberg Milchbauern in der Krise Hoffen auf Europa Deutschlandfunk Hintergrund vom 6 September 2015 Hans Stadler Milchwirtschaft In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten a b Agridea Wertschopfungskette Schweizer Milch PDF 4 4 MB In agridea abacuscity ch 2018 abgerufen am 17 Februar 2019 Andrew Curry Die Milch Revolution bei spektrum de zuletzt abgerufen am 3 Mai 2018 a b FAO 2010 FAOSTAT Rom Dairy herds and yield Agriculture in the European Union Statistical and economic information 2008 PDF 11 kB Europaische Kommission Bedeutung und Verbreitung der Milchviehhaltung in der Schweiz 1 2 Vorlage Toter Link www agrigate ch Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis PDF 160 kB LBL 2005 Alice Sager Zehn Fakten zu den neuen Zahlen uber die Landwirtschaft In bauernzeitung ch 28 Mai 2019 abgerufen am 28 Mai 2019 Europaische Kommission Milchmarkt 99 des Magermilchpulvers aus offentlichen Lagerbestanden inzwischen verkauft Abgerufen am 24 Januar 2019 Livestock Primary gt Raw milk of cattle In Offizielle Produktionsstatistik der FAO fur 2021 fao org abgerufen am 9 Marz 2023 englisch Dairy herds and yield Agriculture in the European Union Statistical and economic information 2008 PDF 11 kB Europaische Kommission a b Hans Stadler Milchwirtschaft In Historisches Lexikon der Schweiz HLS 30 Juli 2015 abgerufen am 17 November 2023 a b Bundesamt fur Landwirtschaft Milch und Milchprodukte In blw admin ch Abgerufen am 6 Oktober 2021 Jil Schuller Das Geschaft mit Schweizer Schokolade lauft schlecht In bauernzeitung ch 27 Oktober 2020 abgerufen am 28 Oktober 2020 Livestock Primary gt Raw milk of cattle In Offizielle Produktionsstatistik der FAO fur 2021 fao org abgerufen am 9 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ac at Zeitschrift SicherheitsProfi Magazin der BG Transport und Verkehrswirtschaft Ausg 3 2014 S 10 ff Vernachlassigt verramscht widernaturlich gefuttert Bullenkalber von Milchkuhen Memento vom 26 Oktober 2015 im Internet Archive https www ndr de fernsehen sendungen panorama die reporter Die Ramschkaelber sendung514264 html http www ciwf org uk farm animals cows veal calves Bio Weidemast von Milchrassenochsen und Rindern als Banktiere Aldi Bio Weide Rind In fibl org Abgerufen am 14 Januar 2020 Johannes Richter Tiergeburtshilfe Georg Thieme Verlag 1993 ISBN 978 3 489 53416 7 S 80 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gesextes Sperma ist gefragt In schweizerbauer ch 5 Juni 2016 abgerufen am 29 Februar 2020 Sachsischer Landeskontrollverband e V Bericht 2019 S 46 und S 57 bezogen auf das Prufjahr Oktober 2018 bis September 2019 und A und B Kuhe Nutzungsdauer bei Merzung Abgang dh rd 5 Lebensjahre bei durchschnittlichem Erstkalbealter von 25 6 Monaten Serie Mortellaro 2018 2019 PDF 4 MB In ufarevue ch Archiviert vom Original am 26 Januar 2020 abgerufen am 26 Januar 2020 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ufarevue ch 5 Regel trifft jeden 2 Biohof In schweizerbauer ch 6 Februar 2019 abgerufen am 6 Februar 2019 Schmerzhafte Eingriffe beim Rind Kastrieren Enthornen Bundesamt fur Lebensmittelsicherheit und Veterinarwesen abgerufen am 9 November 2020 a b Land schafft Leben Haltungsformen Abgerufen am 13 November 2017 Analyse der Struktur der Milchviehbetriebe mit Anbindehaltung in Bayern Abgerufen am 20 Dezember 2021 Wissenschaftliches Gutachten uber die allgemeinen Auswirkungen landwirtschaftlicher Betriebssysteme auf Wohlbefinden und Krankheiten von Milchkuhen EFSA Scientific Opinion L A Harper O T Denmead J R Freney F M Byers Direct measurements of methane emissions from grazing and feedlot cattle In Journal of Animal Science Band 77 Nr 6 Juni 1999 ISSN 0021 8812 S 1392 1401 doi 10 2527 1999 7761392x PMID 10375217 Sarah C Klopatek Elias Marvinney Toni Duarte Alissa Kendall Xiang Crystal Yang James W Oltjen Grass fed vs grain fed beef systems performance economic and environmental trade offs In Journal of Animal Science Band 100 Nr 2 1 Februar 2022 ISSN 1525 3163 S skab374 doi 10 1093 jas skab374 PMID 34936699 PMC 8867585 freier Volltext Weidebasierte Milchproduktion kann hohe Milchleistung mit sehr niedrigen Methanemissionen verbinden In uni kiel de Abgerufen am 8 Marz 2023 Cecilia Loza Thorsten Reinsch Ralf Loges Friedhelm Taube Jose Ignacio Gere Christof Kluss Mario Hasler Carsten S Malisch Methane Emission and Milk Production from Jersey Cows Grazing Perennial Ryegrass White Clover and Multispecies Forage Mixtures In Agriculture Band 11 Nr 2 Februar 2021 ISSN 2077 0472 S 175 doi 10 3390 agriculture11020175 mdpi com abgerufen am 10 Marz 2023 agrarheute Wiebke Herrmann Milchviehhaltung XXL Weltweit wachst die Herdengrosse 2 Juni 2021 abgerufen am 23 Juni 2023 Dairy vs plant based milk what are the environmental impacts Abgerufen am 10 Marz 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4074793 1 lobid OGND AKS LCCN sh85085362 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Milchproduktion amp oldid 239472228 Melktechnik