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Dieser Artikel behandelt die Brustdrusenentzundung des Menschen fur die gleichnamige Erkrankung bei Haustieren siehe Mastitis Haustiere Klassifikation nach ICD 10N61 Entzundliche Krankheiten der Mamma Brustdruse O91 Infektionen der Mamma Brustdruse im Zusammenhang mit der GestationP39 0 Infektiose Mastitis beim NeugeborenenP83 4 Nichtinfektiose Mastitis beim NeugeborenenICD 10 online WHO Version 2019 Die Mastitis Plural Mastitiden synonym Mastadenitis oder Brustdrusenentzundung ist eine meist bakterielle Entzundung der weiblichen selten der mannlichen Brustdruse bzw Milchdruse griech Mastos Eine Brustentzundung findet sich meist bei stillenden Muttern Mastitis puerperalis haufig etwa in der zweiten Woche nach der Geburt Eine Mastitis ausserhalb des Wochenbettes ist selten sog Mastitis non puerperalis Bei einer Mastitis ist umgehend arztliche Hilfe erforderlich damit die Ursache der Entzundung festgestellt und ggf eine Fortentwicklung zum reifen Abszess vermieden werden kann Bei einer Mastitis ausserhalb des Wochenbettes ist zudem der Ausschluss eines Malignoms wichtig Inhaltsverzeichnis 1 Symptome 2 Pathologie 3 Mastitis puerperalis 3 1 Atiologie 3 2 Erreger 3 3 Therapie 4 Mastitis non puerperalis 4 1 Atiologie 4 2 Differentialdiagnose und weitere Diagnostik 4 3 Pradisponierende Faktoren 4 4 Erreger 4 5 Therapie 5 Periduktale Mastitis 5 1 Atiologie 5 2 Symptome 5 3 Pathologie 6 Siehe auch 7 EinzelnachweiseSymptome Bearbeiten nbsp nbsp Fieber Schmerzen in der Regel einseitig 70 im Bereich der Brustwarze Uberwarmung einer Brust Rotung einer Brust bei Abszess Bildung fluktuierende und tastbare Schwellung Brustdrusenschwellung Schwellung der Achsel Lymphknoten verandertes Milchsekret Zellzahlerhohung in der MilchPathologie BearbeitenBei der bakteriellen Mastitis findet sich histologisch eine phlegmonose oder abszedierte Entzundung mit diffusen granulozytaren Infiltraten des Brustdrusengewebes Bei langeren chronischen Entzundungen uberwiegt ein lymphoplasmazellulares Infiltrat Die Ausbreitung der Entzundung erfolgt in der Regel uber Lymphgefasse interstitielle Mastitis seltener uber die Milchgange intrakanalikular sog parenchymatose Mastitis Eine tuberkulose Mastitis zeigt typische verkasende Granulome Mastitis puerperalis BearbeitenAusschliesslich in der Laktationszeit Stillperiode Atiologie Bearbeiten Die Eintrittspforten von Erregern bei der Mastitis von stillenden Muttern sind in der Regel kleine Hautverletzungen sog Rhagaden der Brustwarze mit Sekundarinfektion dieser Verletzungen durch typische Hautkeime Der vorherrschende Erreger ist bei uber 90 der in der Stillzeit auftretenden Brustentzundungen Staphylococcus aureus Er kann vom Wochenfluss insbesondere nach dem Wechsel einer Monatsbinde uber nicht sorgfaltig gewaschene Hande der Wochnerin beim Stillen in den Mund des Sauglings gelangen und dann aus dem kindlichen Nasen Rachenraum in die Brustwarze eindringen 1 2 Ausserdem wird ein Sekretstau durch einen verstopften Milchkanal Ductus lactifer fur die Infektion mitverantwortlich gemacht Erreger Bearbeiten In der Regel finden sich beim Menschen typische Haut bzw Mundkeime Staphylococcus aureus 90 Streptokokken Pseudomonas u a Therapie Bearbeiten Ein Abstillen unterstutzt von Prolaktin Hemmern Dopaminagonisten z B Bromocriptin ist nach aktueller Studienlage nur noch in Ausnahmefallen erforderlich und bewirkt in der Regel sogar eher eine Verschleppung des Krankheitsverlaufs 3 Eine konservative Therapie mit Antibiotika ist indiziert z B Oxacillin Eine Infektionsgefahr fur das gestillte Kind ist hierbei nicht anzunehmen Nach derzeitigem Forschungsstand klingen die Symptome unter Antibiotika Gabe effektiver ab als unter reiner Bettruhe 4 Reife Abszesse mussen in der Regel chirurgisch inzisiert und drainiert oder punktiert und mit antibiotischer Losung gespult werden Zumeist wird eine chirurgische Abszessspaltung mit Inzision und Gegeninzision durchgefuhrt In manchen Fallen kann alternativ eine ultraschall gesteuerte minimalinvasive Mammaabszessdrainage durchgefuhrt werden 5 6 7 8 Mastitis non puerperalis BearbeitenAtiologie Bearbeiten Ursachlich wird bei dieser Mastitis ein Sekretstau angenommen mit Sekundarinfektion durch Keime Differentialdiagnose und weitere Diagnostik Bearbeiten Wichtig ist dass bei einer Mastitis non puerperalis ein Malignom nach Abheilung der Entzundung ausgeschlossen wird Mammakarzinom Paget Karzinom inflammatorisches Mammakarzinom Pradisponierende Faktoren Bearbeiten Hyperprolaktinamie Tranquilizer Einnahme Ovulationshemmer Einnahme Mastopathie Schilddrusenstorungen NikotinabususErreger Bearbeiten Folgende Erreger finden sich bei der bakteriellen Mastitis Staphylokokken Streptokokken Pseudomonas Proteus E coli andere eher seltene Erreger Tuberkulose Erreger Anaerobier u a Therapie Bearbeiten Die Therapie ist im Prinzip dieselbe wie bei der Mastitis puerperalis Sofern sich bereits ein Abszess gebildet hat wird dieser chirurgisch behandelt andernfalls wird die erforderliche medikamentose Therapie durchgefuhrt Fur die medikamentose Therapie der nonpuerperalen Mastitis kommen Prolaktinhemmer etwa Bromocriptin Antibiotika und Entzundungshemmer infrage 9 Neben der medikamentosen Behandlung der Mastitis ist fur eine Kuhlung der Brust zu sorgen und ein gut sitzender Bustenhalter zu tragen 10 Eine nonpupererale Mastitis kann chronisch werden 9 Periduktale Mastitis Bearbeiten nbsp Typischer Befund eines Zustands nach Plasmazellmastitis in der Mammographie mit langlichen teils spindeligen Verkalkungen mit einer Verteilung entlang der Milchgange Die Befunde sind langer als Malignom assoziierte Verkalkungen Atiologie Bearbeiten Die periduktale Mastitis auch plasmazellulare bzw granulomatose Mastitis genannt ist eine abakterielle und chronische Mastitis die durch einen Sekretverhalt ausgelost wird Durch den Sekretverhalt kommt es zur Ektasie der Milchgange mit ubertreten des Sekretes in das umgebende Gewebe mit daraus resultierender Entzundungsreaktion Betroffen sind vor allem Frauen mittleren Alters Wichtig ist der Ausschluss eines Malignoms Symptome Bearbeiten Es findet sich in der Regel eine schmerzhafte Verhartung im Bereich der Brustwarze mit Ausfluss Pathologie Bearbeiten In der Histologie finden sich lymphoplasmazellulare Infiltrate und Gangektasien der Milchgange Ausserdem finden sich Granulome Fett speichernde Makrophagen sog Lipophagen Epitheloid und Riesenzellen Siehe auch BearbeitenFurunkelEinzelnachweise Bearbeiten Pschyrembel Mastitis puerperalis auf Pschyrembel online zuletzt abgerufen am 9 April 2023 Albrecht Pfleiderer Meinert Breckwoldt Gerhard Martius Hrsg Gynakologie und Geburtshilfe Sicher durch Studium und Praxis 4 Auflage Thieme Stuttgart New York 2001 ISBN 3 13 118904 5 S 438 S3 Leitlinie Therapie entzundlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit Memento des Originals vom 26 Februar 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www awmf org S 31 S Jahanfar C J Ng C L Teng Antibiotics for mastitis in breastfeeding women In Cochrane Database of Systematic Reviews 2013 Issue 2 Art No CD005458 doi 10 1002 14651858 CD005458 pub3 Zusammenfassung in englischer Sprache A Strauss L Sanders Minimalinvasive Mammaabszessbehandlung Ein Paradigmenwechsel PDF 982 kB In Speculum 28 Jahrgang 3 2010 Abgerufen am 12 Oktober 2014 M Fahrni E I Schwarz S Stadlemann G Singer M Hohl R Kubik Ultraschall gesteuerte minimal invasive Therapie von Mammaabszessen In Senologie Zeitschrift fur Mammadiagnostik und therapie Vol 5 Nr 3 2008 S 1611 6453 doi 10 1055 s 0028 1095992 Bradford G Scott Eric J Silberfein Huang Q Pham Mark A Feanny Brian K Lassinger Francis J Welsh Mathew M Carrick Rate of malignancies in breast abscesses and argument for ultrasound drainage In The American Journal of Surgery 192 2006 S 869 872 doi 10 1016 j amjsurg 2006 08 060 A Strauss K Middendorf S Muller Egloff I M Heer M Untch I Bauerfeind Sonographically guided percutaneous needle aspiration of breast abscesses a minimal invasive alternative to surgical incision In Ultraschall in der Medizin Stuttgart Germany 1980 Band 24 Nummer 6 Dezember 2003 S 393 398 ISSN 0172 4614 doi 10 1055 s 2003 45217 PMID 14658082 a b Xaver Skibbe Andrea Loseke Gynakologie und Geburtshilfe fur Pflegeberufe Georg Thieme Verlag 2013 ISBN 978 3 13 152553 6 S 138 Mastitis In onmeda Abgerufen am 11 Oktober 2014 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mastitis amp oldid 236800918