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Unter Wochenfluss Lochien von altgriechisch loxos lochos deutsch Geburt versteht man das Wundsekret der menschlichen Gebarmutter nach der Geburt das aus der Scheide der Wochnerin abgesondert wird Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung und Verlauf 2 Stadien des Wochenflusses 3 Hygiene 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung und Verlauf BearbeitenNach der Geburt der Plazenta und der Eihaute Nachgeburt stellt die Gebarmutterinnenwand eine Wundflache dar Wahrend die Eihauthaftstelle nahezu glatt ist ist die Plazentahaftstelle eine raue Wundflache je nach Grosse der Plazenta hat sie einen Durchmesser von ca 12 5 cm Diese Wundflache ist mit Thromben Drusenresten und Haftzottenstumpfen uberzogen Granulozyten Lymphozyten und Phagozyten wandern in dieses Wundgebiet ein losen die Gewebereste auf und phagozytieren sie Zusatzlich mit Fibrin bildet sich ein Leukozytenwall oder auch Schutzwall gegen krankheitserregende Keime Mit Hilfe der sogenannten Nachwehen wird dieses nun tote nekrotische Gewebe ausgeschieden wodurch die Wunde abheilen kann Dieses ausgeschiedene Gewebe entspricht dem Wochenfluss Dieser Teil der Schwangerschaftsruckbildung wird durch die Ausschuttung von Oxytocin beim Stillen des Neugeborenen unterstutzt Zwei Wochen nach der Geburt hat sich die Wundflache in der Gebarmutter auf 5 cm verkleinert drei Wochen nach der Geburt beginnt die Epithelisierung nach sechs bis acht Wochen ist die Wundheilung abgeschlossen Stadien des Wochenflusses BearbeitenIn der ersten Zeit nach der Geburt sind die Lochien blutig und uberperiodenstark nehmen dann rasch in der Menge ab und verandern Farbe und Konsistenz uber schleimig rot auch rosa braunlich wie altes Blut und dann zu bernsteinfarben ausflussartig Wochenfluss besitzt einen leicht muffig strengen Geruch Menge und Zeitraum der Blutung konnen stark variieren als normal werden 200 500 ml beschrieben Der Wochenfluss der auch als Spiegel der Wundheilung bezeichnet wird dauert in der Regel zwei bis sechs Wochen an Lochia rubra In den ersten ein bis drei Tagen nach der Geburt ist der Wochenfluss uberperiodenstark rot und flussig Sein Geruch wird als susslich fade beschrieben Der Wochenfluss besteht zu diesem Zeitpunkt im Wesentlichen aus Blut Eihautresten und Dezidua Vernixflocken Lanugohaare und Kindspech konnen beigemischt sein Lochia fusca Am Ende der ersten Woche nach der Geburt lasst der Wochenfluss nach wird braunlich und dunnflussig Der Wochenfluss enthalt nun Serum Lymphe und Granulozyten Lochia flava Am Ende der zweiten Woche nach der Geburt kommt nur noch wenig schmutziggelber rahmiger Wochenfluss Es wird verflussigtes nekrotisches Gewebe abgestossen das mit Bakterien und Schleim vermischt ist Lochia alba Am Ende der dritten Woche kommen nur noch geringe Mengen weissliche wassrigserose Flussigkeit Nach vier bis sechs Wochen versiegt der Wochenfluss Man geht davon aus dass die Eihauthaftstellen nach etwa vier Wochen die plazentare Wundflache nach sechs bis acht Wochen verheilt sind Hygiene BearbeitenEntgegen der Meinung alterer Fachliteratur sind die Lochien nicht infektioser als normale Periodenblutungen Sie bestehen aus Blut weissen Blutkorperchen Leukozyten seroser Flussigkeit und Vaginalsekret das sich nach dem Abfliessen aus der Vagina zersetzt Unter Umstanden sind auch verbliebene Reste von Eihauten Chorion und Amnion und Dezidua beigemischt Der frische Wochenfluss in der Vagina enthalt zahlreiche Keime deren Mehrzahl ist allerdings apathogen nicht krankheitserregend Lochien sind nur dann stark infektios wenn sie eitrig sind und einen hohen Gehalt an pathogenen Keimen enthalten wie beispielsweise den Staphylococcus aureus oder b hamolysierende Streptokokken Hinweis auf solch eine Infektion ist ein fischartiger oder eitriger Geruch Die Wochnerin entwickelt hohes Fieber mit Schmerzen im Unterbauch Puerperalfieber Sollte der Wochenfluss vorzeitig und plotzlich aufhoren kann es sich um einen Wochenflussstau Lochialstau handeln Dieser sollte behoben werden damit in der Gebarmutter verbleibende Reste sich nicht infizieren konnen Gefahr der Endometritis Der Wochenfluss enthalt eine hohe Keimzahl wobei diese Bakterien nicht uber die intakte Haut eindringen In Entbindungsstationen darf das Pflegepersonal beim Wechseln der Saugvorlagen diese nur instrumentell aufnehmen Die Wochnerin falls sie die Vorlagen selbst wechselt muss sich danach die Hande sorgfaltig mit desinfizierender Seife waschen um eine Kontamination ihrer Brust und des Mundes ihres Neugeborenen beim Stillen zu vermeiden denn an der Brustwarze eindringende Bakterien konnen eine Brustdrusenentzundung hervorrufen 1 2 3 Literatur BearbeitenChristine Mandle Sonja Opitz Kreuter und Andrea Wehling Das Hebammenlehrbuch der praktischen Geburtshilfe ISBN 3 7945 1765 2Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Lochien Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen familienplanung de Das Wochenbett von A Z Das Informationsportal der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Einzelnachweise Bearbeiten Pschyrembel Lochien auf Pschyrembel online zuletzt abgerufen am 9 April 2023 Pschyrembel Mastitis puerperalis auf Pschyrembel online zuletzt abgerufen am 9 April 2023 Albrecht Pfleiderer Meinert Breckwoldt Gerhard Martius Hrsg Gynakologie und Geburtshilfe Sicher durch Studium und Praxis 4 Auflage Thieme Stuttgart New York 2001 ISBN 3 13 118904 5 S 438 Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wochenfluss amp oldid 232624678