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Weidetetanie auch Weidefieber genannt ist eine Erkrankung bei Wiederkauern die sich durch einen Magnesiummangel des Organismus ergibt Magnesium ist im Muskel notwendig um die zyklische Erschlaffung der Muskeln zu vermitteln Bei Magnesiummangel kommt es daher zu einer Verkrampfung Tetanie der Muskeln Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen und Vorkommen 2 Klinisches Bild 3 Behandlung 4 Prophylaxe 5 EinzelnachweiseUrsachen und Vorkommen BearbeitenWeidetetanie kann durch zu wenig Magnesium im Futter entstehen primarer Magnesiummangel daneben aber auch wenn die Aufnahme des Magnesiums aus dem Futter vermindert ist sekundarer Magnesiummangel Ein sekundarer Magnesiummangel entsteht vor allem wenn der Kaliumgehalt des Futters deutlich zu hoch ist z B statt 1 mehr als 3 der Trockenmasse Die Magnesiumabsorption findet bei Wiederkauern nahezu ausschliesslich im Pansen statt Fur die Aufnahme des Mg vom Innenraum in die Pansenepithelzelle gibt es einen potenzialabhangigen Transport vermutlich durch einen Ionenkanal und einen potenzialunabhangigen der vermutlich uber einen Cotransport mit Chlorid Ionen ablauft Die Abgabe von Mg vom Pansenepithel ans Blut erfolgt durch einen Na Mg Austauscher 1 Weidetetanie kommt vor allem beim Weideauftrieb der Tiere vor da in jungem Gras der Kaliumgehalt deutlich hoher ist als in alterem Daneben bedeuten besonders Kalteeinbruche im Fruhjahr durch ihre Auswirkungen auf das Wachstum des jungen Grases und damit auf dessen Kaliumgehalt eine Gefahr Typisches klinisches Bild ist das sogenannte Festliegen der Tiere d h sie sind nicht mehr in der Lage zu stehen und liegen je nach Schwere Mangelgrad in Brust oder Seitenlage am Boden Aufgrund der relativ ausgewogenen Futterrationen in der Rinderhaltung spielt die Erkrankung bei den Milchrindern heute eine vollig untergeordnete Rolle bzw ist von anderen Stoffwechselerkrankungen Milchfieber Labmagenverlagerung etc verdrangt worden Klinisches Bild BearbeitenEine klinisch manifeste Weidetetanie zeigt sich in Krampfen die meist mit Ohrenschlagen und heftigem Augenzwinkern beginnen und sich spater mit steifen sich uberkreuzenden Hinterbeinen zeigt Es treten haufig Zuckungen der Gliedmassenmuskeln sowie ein gestreckter Kopf durch Krampfe der Halsmuskulatur auf Haufig findet sich starke Erregung die bis zum Anrennen gegen Hindernisse und gesteigerter Aggressivitat gehen konnen Binnen weniger Minuten bis Stunden kommt es zum Festliegen mit zuruckgestrecktem Kopf und rudernden Beinen sowie zu Apathie Jeder aussere Reiz kann erneute Krampfanfalle auslosen Schliesslich werden die Tiere somnolent oder fallen sogar ins Koma Typisch sind Herzrasen und hochgradige Dyspnoe Der Tod tritt ohne Behandlung durch Herz Kreislaufversagen ein 2 Behandlung BearbeitenDer Behandlungserfolg richtet sich danach wie schnell eine Therapie eingeleitet wird Treten bereits Krampfe auf ist nicht mehr mit einer Selbstheilung zu rechnen bei rechtzeitigem tierarztlichen Eingreifen lassen sich 70 der Tiere retten Die Initialbehandlung erfolgt durch Gabe Mg haltiger Infusionen unter standiger Kontrolle der Herzfrequenz Anschliessend ist die orale Gabe von Magnesiumoxid moglich 2 Prophylaxe BearbeitenMg Gabe Vor dem Weideaustrieb ein magnesiumreiches Mineralfutter zufuttern keine abrupte Futterumstellung von Winter zu Sommerration oder Strukturfutter beifuttern Verbesserung der Mg Resorption Zufutterung von NaCl Rohfasergehalt der Futterration erhohen Unterlassung extremer K und N Dungung Vermeidung von StressEinzelnachweise Bearbeiten PW von Engelhardt Gerhard Breves Physiologie der Haustiere Georg Thieme Verlag 3 Aufl 2009 ISBN 9783830410782 S 392 a b Gerrit Dirksen et al Innere Medizin und Chirurgie des Rindes Georg Thieme Verlag 5 Afl 2006 ISBN 9783830441694 S 1094 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weidetetanie amp oldid 213597276