www.wikidata.de-de.nina.az
Bei den Marienerscheinungen in Marpingen handelt es sich um Berichte der drei achtjahrigen Madchen Katharina Hubertus Susanna Leist und Margaretha Kunz ihnen sei im Hartelwald des heute saarlandischen Dorfes Marpingen mehrfach die Jungfrau Maria erschienen Die erste Erscheinung wollten die Madchen am 3 Juli 1876 die letzte am 3 September 1877 gehabt haben Marienfigur im Marpinger HartelwaldDie Berichte uber Marienerscheinungen die von den Kindern spater mehrfach widerrufen wurden und von der romisch katholischen Kirche nicht anerkannt werden zogen bereits nach wenigen Tagen Tausende von Pilgern an Bald waren auch andere Menschen Kinder und Erwachsene davon uberzeugt die Erscheinung gesehen zu haben oder berichteten davon auf wundersame Weise von Erkrankungen geheilt worden zu sein Die Menschenansammlungen erregten die Aufmerksamkeit der Behorden die daraufhin am 13 Juli 1876 mit Hilfe des Militars die betende und singende Pilgerschar am Erscheinungsort aufloste Vor dem Hintergrund des Kulturkampfes zwischen dem Deutschen Kaiserreich und der romisch katholischen Kirche kam es in der Folge zu Verhaftungen der Sperrung des Hartelwaldes und zur Einweisung der drei Kinder in eine Besserungsanstalt Die Marienerscheinungen in Marpingen erregten europaweit Aufmerksamkeit Der Ort wurde von Anhangern als deutsches Lourdes bezeichnet und beschaftigte Gerichte im Rheinland sowie den preussischen Landtag in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Die Marienerscheinungen in Marpingen 1 1 Marpingen und die Diozese Trier in der Zeit des Kulturkampfes 1 2 Die Marienerscheinungen 1 3 Formung der Erzahlung 1 4 Pilger 2 Reaktionen 2 1 Reaktionen des Klerus 2 2 Presseberichte 2 3 Folgeerscheinungen und Nachahmungen 2 4 Massnahmen preussischer Behorden 2 4 1 Einsatz der Armee 2 4 2 Strafrechtliche Untersuchung 2 4 3 Gerichtliche Verfahren 2 4 4 Die Sperrung des Hartelwaldes 2 5 Gegenwehr 3 Einlenken des Staates 3 1 Die ersten Gerichtsurteile 3 2 Der Fall Marpingen vor dem preussischen Landtag 3 3 Der letzte Prozess 4 Die Reaktion der romisch katholischen Kirche 5 Die drei Seherinnen 6 Die Gebetsstatte Marpingen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie Marienerscheinungen in Marpingen BearbeitenMarpingen und die Diozese Trier in der Zeit des Kulturkampfes Bearbeiten nbsp Der Trierer Bischof Matthias Eberhard nbsp Jakob Neureuter im Jahr 1894 Pfarrer von Marpingen in den Jahren 1864 bis 1895 Stiftung Marpinger Kulturbesitz Marpingen durchlief im 19 Jahrhundert wie viele andere landliche Gemeinden starke Umbruche Das Furstentum Lichtenberg zu dem Marpingen gehorte war 1834 von Herzog Ernst I an das protestantisch gepragte Preussen verkauft worden Das Dorf zahlte im Jahre 1875 1 622 Einwohner die nahezu alle romisch katholisch waren Die Halfte der Einwohner waren Bergarbeiter 1 Der Wechsel von einer weitgehend bauerlich gepragten Gemeinschaft zu einem Dorf in dem der Grossteil der arbeitenden mannlichen Bevolkerung wahrend der Woche in den Zechen Altenwald Maybach Itzenplitz und Dechen arbeitete und dort in Schlafhausern unterkam vollzog sich innerhalb einer Generation 2 Die Depressionsphase nach dem Grunderkrach 1873 die sogenannte Grunderkrise bedeutete fur diese Bergarbeiter sozialen Abstieg Es kam zu Entlassungen und Verlangerung der Arbeitszeit bei gleichzeitiger Lohnkurzung so dass die Familien kaum noch von dem Gehalt eines Bergarbeiters leben konnten 3 Bereits vor den Marienerscheinungen im Jahre 1876 1877 hatte Marpingen unter den Folgen des Kulturkampfes zwischen dem preussischen Staat und der romisch katholischen Kirche zu leiden Der Trierer Bischof Matthias Eberhard war am 6 Marz 1874 als zweiter preussischer Bischof verhaftet und anschliessend zu einer Geldstrafe von 130 000 Goldmark und neun Monaten Haft verurteilt worden 4 Er starb am 30 Mai 1876 sechs Monate nach seiner Haftentlassung Zum Zeitpunkt seines Todes waren 250 Priester der Diozese vor Gericht gestellt worden und 230 von 731 Pfarreien der Diozese vakant 5 Von diesen Auswirkungen der Maigesetze blieb die Gemeinde Marpingen verschont da ihr Gemeindepfarrer Jakob Neureuter bereits seit 1864 im Amt war In der Nachbargemeinde Namborn fuhrte die Berufung des Pfarrers Jakob Isbert im Jahre 1873 jedoch zum sogenannten Fall Namborn 6 David Blackbourn fuhrt aus dass sich fur katholische Gemeinden dieser Zeit ein durchdringendes Gefuhl der Verlassenheit und Verzweiflung erkennen liesse Viele sehnten sich nach einem gottlichen Eingreifen gegen ihre irdische Drangsal und vor dem Hintergrund des Wiederauflebens der Marienfrommigkeit heftete sich die Hoffnung vieler Katholiken an die Jungfrau Maria 7 In Marpingen pilgerten seit alter Zeit Dorfbewohner und Bewohner des Umlandes mit der Bitte um eine gute Ernte und um Wettersegen zum sogenannten Maieborn Der Maieborn sprudelte nach der Schneeschmelze vor Beginn der Feldbestellung stark und versiegte ublicherweise im Herbst nach dem Ende der jahrlichen Anbauepoche Die Quelle wurde mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht und ihr zu Ehren eine marianische Kultstatte eingerichtet Diese Wallfahrtsstatte ist allerdings nicht mit der angeblichen Erscheinungsstatte der Jahre 1876 1877 sowie 1999 im Marpinger Hartelwald zu verwechseln 8 Als Anfang Februar 1874 der Erzbischof von Posen und Gnesen Mieczyslaw Halka Ledochowski verhaftet wurde rief der deutsche Episkopat die Katholiken dazu auf die Jungfrau Maria um Furbitte anzurufen Auch Bischof Eberhard pilgerte nach seiner Haftentlassung zum Marienwallfahrtsort Eberhards Clausen und bezeichnete die Jungfrau Maria als unseren Schutz und Schirm Damit spielte er auf das an Maria gerichtete Furbittengebet Unter Deinen Schutz und Schirm an Dass dieses Gebet regelmassig gesprochen werde war eine der Botschaften von Marpingen 9 Charakteristisch fur diese Jahre war ein gehauftes Auftreten von Marienerscheinungen die zu lokaler Verehrung fuhrten auch wenn in vielen Fallen die katholische Kirche dies wegen mangelnder Glaubwurdigkeit der Erscheinungen zu unterbinden suchte 10 Die Marienerscheinungen Bearbeiten nbsp Schriftliche Erklarung zur Marienerscheinung Margretha Kunz geboren den 7 Mai 18688 Jahr alt Ich habe am 3 Juli die Muttergottes gesehn Margaretha Kunz Katharina Hubertus und Susanna Leist waren zum Zeitpunkt zu dem sie erstmals von einer Marienerscheinung berichteten acht Jahre alt Alle drei stammten aus armeren Verhaltnissen allerdings besass Susanna Leists Vater Kuhe Wiesen und Scheunen Margaretha Kunz war die jungste von zehn Geschwistern ihr Vater war bei einem Ungluck ums Leben gekommen bevor sie geboren wurde Die Schulden die der Vater hinterlassen hatte zwangen die Familie dazu ihre Muhle zu verkaufen Margaretha Kunz wurde spater ubereinstimmend von ihren Zeitgenossen als das klugste unter den drei Madchen bezeichnet 11 Die Madchen waren am 3 Juli 1876 einen Tag nach dem Fest Maria Heimsuchung im Wald um Heidelbeeren zu pflucken als Susanna Leist aufschrie und die anderen Madchen auf eine weisse Frau aufmerksam machte 12 Die Reaktion der Eltern auf die Berichte der Madchen waren unterschiedlich aber durchgangig von Skepsis gepragt Unterstutzung fanden die Madchen als sich ihre Berichte uber Erscheinungen fortsetzten Katharinas Vater begleitete bereits am 5 Juli gemeinsam mit zwei weiteren Mannern die Madchen zum Erscheinungsort Nachdem er zur Uberzeugung gelangt war dass die Madchen nicht vorsatzlich logen war er von der Richtigkeit ihres Berichtes uberzeugt Er war einer der ersten die gegenuber Pfarrer Jakob Neureuter die Errichtung einer Kapelle vorschlugen und berichtete spater dass er am 3 August 1876 das Singen und Beten der Engel horte das die Erscheinung begleitet habe 13 Der Bericht der Madchen stiess auf grosse Resonanz unter den Einwohnern Marpingens Bereits am 5 Juli suchten uber hundert von ihnen den Erscheinungsort im Hartelwald auf Sie hielten dort Nachtwachen und schmuckten den Erscheinungsort mit Blumen und einem Kreuz Die zwanzigjahrige Margaretha Kunz wies in ihrem Widerruf darauf hin dass sie wegen dieses einsetzenden Kultes sehr bald nicht mehr zuruck konnte das heisst von ihrem Bericht abrucken konnte 14 Ebenfalls am 5 Juli ereignete sich die erste angebliche Heilung Der unter starkem Rheumatismus leidende ehemalige Bergarbeiter Nikolaus Recktenwald berichtete von einem machtigen Kraftstrom und einem Gefuhl der Heilung nachdem die Kinder seine Hand angeblich an den Fuss der Jungfrau gefuhrt hatten 15 Zwei weitere angebliche Heilungen desselben Tages beeinflussten die Meinung im Dorf uber die Wahrhaftigkeit der Erscheinung Entscheidender fur den Meinungsumschwung war jedoch der Bericht von vier jeweils etwa vierzigjahrigen Mannern und der siebzehnjahrigen Anna Hahn sie hatten die Jungfrau ebenfalls gesehen Anna Hahn wurde bei ihrer Erscheinung ohnmachtig die nach der Quellenlage offenbar von Ehrfurcht uberwaltigten Manner berichteten von einer strahlenden und mit einem Diadem gekronten Jungfrau die auf dem Arm das Christuskind trug 16 David Blackbourn nennt es eines der frappierendsten Merkmale der Marpinger Marienerscheinungen dass die Erscheinung keine erkennbare Spaltung des Dorfes bewirkte Unter den mehr als 1 600 Einwohnern gab es lediglich acht Skeptiker Die repressiven Massnahmen seitens des preussischen Staates fuhrten dabei eher zu einem verstarkten Zusammenhalt bei dem den Nachforschungen Ortsfremder mit einer Mauer des Schweigens begegnet wurde 17 Formung der Erzahlung Bearbeiten Margaretha Kunz widerrief wie die anderen beiden Madchen spater ihren Bericht Das geschah unter einer Art Zwang nachdem die Madchen in ein Heim eingeliefert worden waren deswegen traf es unter Anhangern der Erscheinung auf wenig Resonanz zumal die Madchen zum Teil ihre Eingestandnisse spater widerriefen Als Zwanzigjahrige hat die zu dem Zeitpunkt als Klostergehilfin arbeitende Margaretha Kunz die kurz danach als Novizin ins Kloster eintrat erneut bestatigt dass es sich bei den Behauptungen der Visionen um in ihren Worten eine einzige grosse Luge gehandelt habe 18 Ihre Aussage als junge Erwachsene unterstreicht wie sehr sich der Bericht unter dem Einfluss ihrer Mitburger an das vorherrschende Bild uber eine Marienerscheinung anpasste das vor allem von den Marienerscheinungen in Lourdes beeinflusst war Grossen Einfluss auf den Bericht der Marpinger Kinder hatte in den ersten Tagen Susanna Leists Mutter Sie forderte die Madchen noch am 3 Juli auf am nachsten Tag erneut in den Wald zu gehen zu beten und die Erscheinung zu fragen wer sie sei Wurde die Gestalt antworten sie ware die Unbefleckte Empfangnis wurde es sich um die Mutter Gottes handeln 19 Dies spielt direkt auf einen entscheidenden Punkt der Marienerscheinungen in Lourdes an Bernadette Soubirous war von dem Pfarrer Dominique Peyramale der die Echtheit ihrer Vision bezweifelte beauftragt worden die Frau zu fragen wer sie sei Die Erscheinung antwortete auf diese Frage in Mundart Que soy era Immaculada Concepciou Ich bin die unbefleckte Empfangnis Papst Pius IX hatte vier Jahre zuvor das Dogma von der Unbefleckten Empfangnis Mariens verkundet Dass Bernadette Soubirous mit ihrer mangelhaften Bildung von diesem Dogma gehort haben konnte schien Pfarrer Peyramale wenig wahrscheinlich Im Falle der Marpinger Erscheinungen verbesserte Susanna Leists Mutter bewusst oder unbewusst die Berichte der Madchen auch in Bezug auf das Erscheinungsbild Das blaue Band ebenfalls ein Detail der Marienerscheinungen in Lourdes wurde von Susanna Leists Mutter der vagen Beschreibung der Kinder hinzugefugt bevor dieses Detail von einem der Kinder erwahnt wurde 20 Auch andere Aspekte der Marpinger Erscheinungen wurden den Kindern durch ihr Umfeld suggeriert Sie wurden gefragt ob die Erscheinung eine goldene Krone auf dem Haupt und das Jesuskind auf dem Arm trage ob sie den Bau einer Kapelle gewunscht habe und ob Kranke an den Erscheinungsort zu bringen seien Solche Beeinflussungen unterliefen auch Personen wie Matthias Scheeben einem im 19 Jahrhundert einflussreichen deutschen Theologen in dessen Werk der ubernaturliche Charakter offenbarter Wahrheiten einen breiten Raum einnimmt Er war im September 1876 in Marpingen zufallig anwesend als die Kinder vage von einem strahlenden Haupt berichteten das bei einer Erscheinung uber der Jungfrau Maria geschwebt habe Er zeigte ihnen daraufhin ein Bild des hl Niklaus von Flue worauf ihm die Kinder bestatigten dass so genau das Haupt ausgesehen habe 21 Blackbourn weist nach seiner Auswertung der Widerrufe der Madchen auf die grosse Bedeutung hin die das Erlebnis fur die Kinder hatte 22 Liest man die fruhen Widerrufe neben zeitgenossischen Schilderungen Dritter uber das Verhalten der Kinder so lassen sie erkennen dass das Erlebnis der Erscheinungen alles andere als trivial war und nicht allein als Konstrukt von Erwachsenen interpretiert werden kann Die Visionarinnen waren zugleich verspielt und verzweifelt Sie schufen sich das Bild eines besseren Lebens und genossen den Rausch ihres neuartigen Status aber sie wurden auch von Schuldgefuhlen bedruckt und von Angsten gequalt Pilger Bearbeiten nbsp Prinzessin Helene in Bayern Erbprinzessin von Thurn und Taxis Schwester der osterreichischen Kaiserin Elisabeth eine der prominentesten Marpingen PilgerDie ersten auswartigen Pilger kamen bereits am Ende der ersten Woche nach Marpingen Am 12 Juli waren es bereits rund 20 000 Besucher Dieser Pilgerstrom hielt uber vierzehn Monate an auch wenn die Anzahl der Pilger dabei schwankte Schon im August 1876 befanden sich unter den Pilgern Personen die von ausserhalb des Saarlands angereist waren und im Herbst 1876 erreichten den Marpinger Gemeindepfarrer Briefe aus Belgien Luxemburg den Niederlanden der Schweiz Osterreich Italien und den Vereinigten Staaten Besonders zahlreich war die Pilgerzahl an kirchlichen Feiertagen und unter diesen insbesondere an den Marienfesten Da die Kinder den 3 September 1877 als Tag der letztmaligen Marienerscheinung genannt hatten fanden die Pilgerfahrten ihren Hohepunkt in den ersten drei Septembertagen 1877 und gingen dann sehr schnell stark zuruck 23 Sehr viele zeitgenossische Quellen betonen das breite soziale Spektrum der Pilger Fur alle Schichten galt dass die Marpinger Marienerscheinungen deutlich mehr Frauen als Manner anzogen Eine starkere Beteiligung von Frauen an religiosen Ereignissen ist dabei ein Phanomen das fur die zweite Halfte des 19 Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges in vielen europaischen Landern typisch war 24 Blackbourn fuhrt aus dass die Pilger uberwiegend aus den hochsten und niedrigsten Rangen der katholischen Gesellschaft gekommen seien jedoch sei insbesondere das mannliche Burgertum deutlich unterreprasentiert gewesen 25 Auffallend waren die vielen Angehorigen des katholischen Adels die sich in Marpingen einfanden Zu den prominentesten zahlten die Prinzessin Helene von Thurn und Taxis die dreimal Marpingen besuchte die Baronin von Louisenthal mehrere Mitglieder des Adelsgeschlechts Stolberg die Grafin Maria Anna Ferdinande Grafin von Spee die letztlich vergebens auf ubernaturliche Hilfe fur ihre kranke gleichwohl bald verstorbene Tochter gehofft hatte 26 und die 1874 zum Katholizismus ubergetretene Marie Friederike von Preussen 25 Die Mehrzahl der Pilger war dagegen von bescheidener Herkunft Die Motive der Pilger fur die Wallfahrt nach Marpingen waren sehr unterschiedlich Sie kamen als Akt der Busse um durch ihre Anwesenheit Gnade zu erlangen oder weil sie die Furbitte der Jungfrau Maria suchten Fur viele war die Pilgerfahrt aber auch mit der Hoffnung auf Heilung fur sich selbst oder ihre Angehorigen verbunden wobei man dem Wasser der Quelle im Hartelwald eine wunderbare Wirkung zuschrieb Viele der Pilger fuhrten deswegen Behaltnisse mit um das Wasser mit nach Hause nehmen zu konnen 27 Dem liberalen Zuger Volksblatt zufolge nahmen die Glaubigen aus Marpingen nicht nur Wasser sondern auch Lehm mit den sie wie Salz auf Butterbrod streuen und verspeisen 28 Reaktionen BearbeitenReaktionen des Klerus Bearbeiten Katholische Priester waren angehalten Berichten uber Privatoffenbarungen mit Skepsis und Zuruckhaltung zu begegnen bevor nicht eine kanonische Untersuchung diese als glaubwurdig einstufte Die Angehorigen des katholischen Klerus die nach Marpingen kamen waren tendenziell geneigt die Echtheit der Erscheinung zu akzeptieren Viele bedrangte Geistliche sahen in Marpingen ein Signal und waren bereit auch Gefangnisstrafen zu akzeptieren wenn dies der Preis sein sollte um personlich Zeugnis der Marpinger Ereignisse abzulegen 29 Diejenigen die der Erscheinung skeptisch gegenuberstanden verboten gewohnlich auch ihren Gemeindemitgliedern nach Marpingen zu pilgern 30 Der Marpinger Gemeindepfarrer Jakob Neureuter stand unter besonders grossem Druck da ihm die Unterstutzung der kirchlichen Hierarchie fehlte Eine offizielle Verurteilung der Marpinger Erscheinung seitens der Diozese unterblieb nicht zuletzt weil sich das zustandige Trierer Domkapitel einer Zusammenarbeit mit dem preussischen Staat verweigerte 31 Praktische Unterstutzung fand Pfarrer Neureuter bei den Pfarrern seiner Nachbargemeinde die Briefe beantworteten oder die Aussagen der Seherinnen und Geheilten festhielten 32 Da das Trierer Domkapitel ihm die Unterstutzung verweigerte bat Neureuter den Mariologen Matthias Scheeben um Hilfe Dieser war sehr schnell von der Echtheit der Erscheinung uberzeugt und zerstreute auch die Zweifel Neureuters Bei seinem ersten Verhor durch den Trierer Regierungsprasidenten Wolff am 14 Juli benutzte Neureuter eine Formel vgl Apg 5 38 f EU auf die er sich auch spater immer wieder zuruckzog 33 Ist es Menschenwerk so wird es in sich zerfallen ist es Gotteswerk so werden Sie Herr Prasident es nicht verhindern Der formell bekundete Wunsch Jakob Neureuters durch seine Handlungen einer kanonischen Untersuchung nicht vorzugreifen wurde allerdings haufig durch seine eigene offenkundige Uberzeugung konterkariert 34 Verschiedene Details der von den Kindern berichteten Erscheinungen losten bei einer Reihe von Geistlichen Zweifel an der Wahrhaftigkeit der Erscheinung aus Pfarrer Feiten aus dem saarlandischen Fraulautern wandte sich deshalb an den Luxemburger Bischof Nicolas Adames der Parallelen zu ahnlichen von der Kirche als Tauschung oder Betrug eingestuften Fallen im Elsass zog und ein vernichtendes Urteil fallte 35 In der Atmosphare der Monate vom Juli 1876 bis September 1877 gelang es Geistlichen jedoch noch nicht einmal in den offenkundig zweifelhaften Nachahmungen der Marpinger Erscheinungen diese zu unterbinden Wo sie es versuchten waren sie haufig Anfeindungen ihrer eigenen Gemeindemitglieder ausgesetzt 36 Presseberichte Bearbeiten nbsp Zwischen Berlin und Rom Karikatur des Kladderadatsch zum Kulturkampf 1875 nbsp Karikatur von K Kogler aus der Zeitschrift Gartenlaube mit dem Titel Das Heil der Menschheit satirische Darstellung unten rechts wird auf die Marienerscheinungen von Marpingen und Lourdes verwiesen Stiftung Marpinger Kulturbesitz Nach den ersten Berichten uber Marienerscheinungen am 3 Juli dauerte es mehrere Tage bis die Presse auf die Vorkommnisse in Marpingen aufmerksam wurde 37 Am 15 Juli 1876 gratulierte die Saar und Mosel Zeitung der preussischen Regierung zu ihrem entschlossenen Handeln mit dem die nach Marpingen fahrenden Pilgerstrome unterbunden werden sollten und trug damit wesentlich zum weitraumigen Bekanntwerden der Marpinger Marienerscheinungen bei 38 Die katholische Presse reagierte dagegen deutlich zogerlicher verbreitete aber bereits Ende Juli 1876 personliche Erklarungen 39 und andere Berichte uber angebliche Heilungen 40 Die Reichweite der katholischen Presse war allerdings nicht sehr gross selbst die Kolnische Volkszeitung das vermutlich meistgelesene katholische Blatt hatte in der Mitte der 1870er Jahre nur eine Auflage von 8 600 Exemplaren 41 Allerdings wurden einschlagige Artikel in anderen katholisch ausgerichteten Blattern wie der Saar Zeitung nachgedruckt 42 Traktate uber die Erscheinungen und Heilungen die auch von Hausierern vertrieben wurden 43 hatten dagegen eine hohere Auflage und trugen entscheidend zur Verbreitung bei 41 Ab Herbst 1876 nahmen die Marpinger Marienerscheinungen in der deutschen Presse einen verhaltnismassig breiten Raum ein Dabei wiederholten sich die Angriffe der liberalen Presse auf die katholische Volksfrommigkeit wie sie bereits 1844 wahrend der Wallfahrten zum Heiligen Rock zu beobachten waren Ein Bericht des Pfarrers Schneider zu Alsweiler uber die Marienerscheinungen und die neuesten Wunder zu Marpingen schliesst mit den Worten Ja mit Recht kann man sagen Marpingen wird ein zweites Lourdes Wir haben dieser Betheuerung nur die Bestatigung hinzuzufugen es ist bereits ein zweites Lourdes es ist genau derselbe Schwindel der Begeisterung wie in Lourdes Notiz im Kladderadatsch vom 20 August 1876 44 Die einzelnen Berichte in der Presse bedienten sich dabei einer klischeehaften Darstellung katholischer Volksmassen als pfaffenhorig und intellektuell unterentwickelt 45 Die uberregionale liberale Presse sah in dem Ereignis vor allem eine ultramontane Verschworung 46 Unter Ruckgriff auf Rudolf Virchows Begriff der psychischen Epidemien und Krafft Ebings Studien zum religiosen Wahnsinn bezeichneten liberale Blatter wie der Grenzbote die Marpinger Marienerscheinungen als religiosen Madchenspuk der nur auf die Phantasie und Eitelkeit der Madchen zuruckzufuhren sei 47 Folgeerscheinungen und Nachahmungen Bearbeiten nbsp Ein neues Marpingen in der Provinz Preussen 1877 Zehn Tage nach der am 13 Juli 1876 erfolgten Raumung in Marpingen berichtete die Saarbrucker Zeitung von einem Mahrchen uber eine Kreuz und Engelerscheinung das in katholischen lothringischen Dorfern kolportiert werde Als die Soldaten den Platz bei Marpingen gesaubert und die Volksmenge sich zerstreut hatte sei mitten auf der Stelle an der angeblich fruher die Muttergottes erschienen sein soll ein grosses Kreuz umgeben von 4 hellstrahlenden grossen Kerzen zu sehen gewesen Als eine Anzahl Soldaten unter Anfuhrung eines Offiziers sich dem Kreuze naherten um es zu entfernen hatten sie einen Schlag wie von einer elektrischen Batterie empfangen und hatten trotz mehrmaligem Versuch von ihrem Vorhaben abstehen mussen Auch sei nachts uber der Wunderstatte ein Engel mit flammendem Schwert erschienen Das Kreuz aber stehe noch immer und niemand vermoge es zu entfernen 48 Im nahegelegenen St Wendel so wird Mitte August 1876 gemeldet seien an mehreren Abenden gegen 9 und 10 Uhr einzelne Haufen Leute nach Gutsberge d i der Gudesberg an der Strasse nach Baltersweiler gezogen um himmlische Musik zu horen gleichzeitig seien dort durch die Luft fliegende Processionen und Leichenbegangnisse wahrgenommen worden 49 Ebenso sei von 30 bis 40 Leuten uber einem Steinbruch auf dem Wege nach dem Langenfelderhof d i der Wendelinushof beim Missionshaus St Wendel eine Procession gesehen worden die durch die Luft schwebte 49 Die Berichte aus Marpingen uber die Marienerscheinungen fanden sehr schnell Nachahmungen Die ersten wurden im Juli 1876 aus Posen gemeldet wo Kinder behaupteten eine Erscheinung auf der Strasse von Czekanow nach Lewkow gesehen zu haben In der Gegend von Koblenz zog im Fruhjahr 1877 die angebliche Erscheinung der Muttergottes in einer mit Marpinger Wasser gefullten Arzneiflasche mehr als 5 000 Pilger an obwohl der Burgermeister die Flasche beschlagnahmte und eine Wache vor dem Erscheinungsort einer Muhle aufziehen liess Die Personen die in dieses Ereignis involviert waren wurden spater strafrechtlich verfolgt und zu Haftstrafen verurteilt nachdem man ihnen nachweisen konnte dass sie von den Pilgern Geld genommen hatten 50 Im Sommer 1877 berichteten zwei junge Madchen von den Dietrichswalder Marienerscheinungen im ostpreussischen Ermland uber die sogleich eine Broschure mit dem bezeichnenden Titel Ein neues Marpingen in der Provinz Preussen erschien 51 Anfang 1877 wurden aus dem rund 7 km Luftlinie von Marpingen entfernten Ort Gronig ebenfalls Marienerscheinungen gemeldet Dort sei die Muttergottes einer 17 Jahrigen schon funf Mal erschienen worauf Schaaren von Pilgern nunmehr auch nach Gronig zogen 52 Das Erscheinen einiger Gendarmen habe hier dem beabsichtigten Volksbetruge allerdings sehr bald ein Ende gemacht 53 In mindestens zwei Fallen steigerten sich Kinder aus der Umgebung von Marpingen in einen ekstatischen Zustand So lief im August 1877 nach einer vermeintlichen Erscheinung eine grosse Gruppe von Kindern von Munchwies nach Marpingen und sturmte dort ins Pfarrhaus um die Kommunion empfangen zu konnen In Berschweiler behaupteten Kinder sie hatten in Marpingen die Jungfrau Maria gesehen die ihnen die Weisung gegeben hatte Seelen aus dem Fegefeuer zu retten Nach Hause zuruckgekommen sollen angeblich elf Madchen im Alter zwischen neun und siebzehn Jahren vor den Augen zahlreicher Zuschauer in heftigen Krampfen mit dem Teufel gerungen haben 54 In unmittelbarem Bezug zu Marpingen steht auch eine Muttergotteserscheinung im Jahre 1877 in Merzbach 55 Noch einige Jahre spater fuhlte sich der Verfasser eines Italienische Marpingerei titulierten Artikels uber die Erscheinung der Madonna von Corano bei Piacenza sehr an den Unfug von Marpingen erinnert 56 Massnahmen preussischer Behorden Bearbeiten Die Eskalation der Auseinandersetzungen in Marpingen fuhrt der Historiker David Blackbourn auf das Verhalten einzelner Beamter zuruck die die Marpinger Marienerscheinungen von Beginn an als gezielten Betrug und schweren Landfriedensbruch gewertet hatten Wahrend bei den Dietrichswalder Marienerscheinungen im Jahre 1877 der zustandige Landrat sehr zuruckhaltend reagierte und die Wallfahrten duldete auch wenn der Erscheinungsort ahnlich wie in Marpingen abgesperrt wurde reagierten in Marpingen die zustandigen Vertreter der preussischen Behorden mit unverhohlener Verachtung und Feindseligkeit gegenuber der katholischen Bevolkerung 57 Ihre repressiven Massnahmen scheiterten letztlich Dazu trug auch das Verhalten kleiner lokaler katholischer Beamter bei die im Konflikt zwischen ihrer lokalen Loyalitat und ihren Pflichten als preussische Beamte eher bereit waren disziplinarische Massnahmen oder gar strafrechtliche Verfolgung in Kauf zu nehmen denn als Handlanger einer repressiven Staatsmacht zu agieren 58 Moralische Stutze hatten sie darin in der papstlichen Enzyklika Quod numquam von 1875 die die preussischen Maigesetze fur null und nichtig erklarte und die deutschen Katholiken zum passiven Widerstand aufrief Einsatz der Armee Bearbeiten nbsp Karl Hermann Rumschottel 1820 1885 Landrat von St Wendel von 1856 bis 1885 Bildarchiv der Kreissparkasse St Wendel Die im Dorf beschaftigten Beamten und der Ortsvorsteher vermieden es zunachst ihre vorgesetzten Behorden uber die Ereignisse in Marpingen zu informieren Das Landratsamt St Wendel erfuhr erstmals am 11 Juli dass tausende Pilger auf dem Weg nach Marpingen seien Der zustandige Landrat Karl Hermann Rumschottel befand sich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub sein Vertreter war der Kreissekretar Hugo Besser der gemeinsam mit dem Alsweiler Burgermeister Wilhelm Woytt einem Oberleutnant und zwei Gendarmen am Morgen des 13 Juli erstmals selbst nach Marpingen reiste um sich dort ein Bild von der Lage zu machen 59 Besser befahl dort im Namen des Landrats und unter Hinweis auf 116 des Reichsstrafgesetzbuches der betenden und singenden Menge sich zu zerstreuen 60 Nachdem dies keine Wirkung gezeigt hatte forderte er die Hilfe des Militars an Die achtzig Mann starke 8 Kompanie des Rheinischen Infanterie Regiments Nr 4 unter Hauptmann Fragstein Niemsdorff erhielt den Auftrag das Gelande zu raumen Ortsfremde auszuweisen und eine Ausgangssperre zu verhangen 61 Die Kompanie traf gegen acht Uhr abends am Hartelwald ein wo eine grosse Zahl Menschen betete und sang Um wie viele Menschen es sich tatsachlich handelte ist ebenso strittig wie der detaillierte Ablauf der gewaltsamen Raumung Der Alsweiler Burgermeister Wilhelm Woytt schatzte die Zahl der dort Versammelten auf 1 500 der Hauptmann auf 3 000 bis 4 000 Menschen Nach einem Trommelwirbel forderte der kommandierende Offizier die Menge erneut auf sich zu zerstreuen Als dies nicht geschah gab der Hauptmann den Befehl zum Aufpflanzen der Bajonette und befahl zwei Kompaniezugen gegen die Menge vorzugehen Dabei wurden sechzig Zivilisten durch Schlage mit Gewehrkolben und in einigen wenigen Fallen durch Bajonettstosse verletzt Bei der spateren Gerichtsverhandlung sagten sowohl Hauptmann Fragstein Niemsdorff als auch ein weiterer Offizier unter Eid aus dass es keinen direkten Widerstand der betenden Menge gegen die Raumung gegeben hatte 62 Zu blutigen Zwischenfallen kam es erst in den spaten Abendstunden als etwa dreissig Manner am Rand des Waldes die Soldaten verhohnten und beschimpften Ein auf Streife befindlicher Feldwebel wurde angegriffen der Feldwebel gab daraufhin mehrere Schusse auf die fliehenden Manner ab wobei einer am Arm getroffen wurde 63 Die anschliessende Einquartierung der Soldaten im Dorf und die Requirierung von Lebensmitteln und Futter fur die Pferde des Regiments verlief in ahnlicher Weise Als der Marpinger Ortsvorsteher Jakob Gessner den Hauptmann darauf hinwies dass das Dorf nicht uber den verlangten Hafer verfuge packte der Hauptmann den Ortsvorsteher am Kragen und wurgte ihn 64 Fur den Mariologen Scheeben war das der Anlass in einem Artikel in der Kolnischen Volkszeitung zu beklagen die Armee hatte sich in Marpingen aufgefuhrt als befande sie sich in Feindesland 65 Erst am 28 Juli wurde die Kompanie auf Befehl der Obersten Heeresleitung fur die Rheinprovinz wieder abgezogen Zur Kontrolle des Dorfes wurden statt ihrer in Marpingen zusatzliche Gendarmen stationiert 66 Diese Gendarmen unterstanden dem Kriegsministerium und waren in ihrer taglichen Arbeit an die Weisungen des Oberprasidenten beziehungsweise seiner ortlichen Vertreter namlich des Regierungsprasidenten und der Landrate gebunden Strafrechtliche Untersuchung Bearbeiten Am 14 Juli traf Regierungsprasident Wolff aus Trier in Marpingen ein der gemeinsam mit Hugo Besser und dem Kreisphysikus Brauneck mit den Voruntersuchungen des Falls begann Nach einem ersten Gesprach mit Pfarrer Neureuter verhorte er die drei visionaren Kinder sowie zwei Personen die behaupteten geheilt worden zu sein Der Regierungsprasident der sehr schnell zu der Uberzeugung kam dass die Anstifter des Wunders nur darauf ausgingen die leichtglaubige Bevolkerung zu betrugen 67 verfolgte im Wesentlichen die strafrechtliche Verfolgung der von ihm vermuteten Anstifter und die Verhinderung des Zugangs zum Hartelwald um der Massenbewegung ihre Dynamik zu nehmen Die strafrechtliche Untersuchung begann am 16 Juli unter Leitung von Untersuchungsrichter Ernst Remele und Oberprokurator Pattberg aus Saarbrucken Verhort wurden hunderte von Zeugen darunter die Eltern der drei Seherinnen Pfarrer Neureuter und die erwachsenen Visionare Die drei Madchen die als erstes von der Erscheinung berichtet hatten wurden besonders strengen Verhoren unterworfen Margaretha Kunz behauptete spater sie ware insgesamt achtundzwanzigmal verhort worden 68 Die Protokolle der Verhore und der erganzenden Unterlagen sind im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen Erhalten geblieben ist eine 500 seitige Zusammenfassung durch den Untersuchungsrichter Emil Kleber die nach Ansicht von Blackbourn darauf schliessen lasse dass sich das ursprunglich von Ernst Remele und seinen Kollegen zusammengetragene Material auf 3 500 Seiten erstreckte 69 Die Verhore zielten darauf ab die Mechanik des Betruges zu entdecken und kreisten um die Fragen wer den Kindern Geld angeboten habe wer die Rolle der Jungfrau Maria im Wald gespielt haben konne und wer dazu beigetragen habe die Visionen publik zu machen Am 16 Juli wurden die Elternhauser der jungen Seherinnen durchsucht um Hinweise auf finanzielle Vorteile durch die Erscheinungen zu finden Durch Gegenuberstellungen aller Marpinger Frauen zwischen 25 und 50 Jahren und zahlreiche Einzelbefragungen versuchten die Untersuchungsrichter die Frau zu ermitteln die im Hartelwald das Kreuz am Erscheinungsort aufgestellt habe Auch disziplinarische Massnahmen wurden eingeleitet Pfarrer Neureuter wurde seines Amtes als Schulinspektor enthoben die Marpinger Lehrerin Andre wurde im August 1876 gegen ihren Willen nach Tholey versetzt Als im September 1876 noch immer keine verwendbaren Ergebnisse der Voruntersuchungen vorlagen beauftragte der preussische Innenminister Friedrich zu Eulenburg den Berliner Kriminalbeamten Leopold von Meerscheidt Hullessem in Marpingen verdeckt zu ermitteln um den Schwindel von Marpingen aufzudecken 70 Er wurde mit Papieren ausgestattet die es ihm erlaubten vor Ort als irischer Reporter des New York Herald aufzutreten In Marpingen versuchte er unter anderem durch Hetztiraden auf die preussische Polizei die Marpinger Bevolkerung davon zu uberzeugen dass er auf ihrer Seite stunde Er wurde daraufhin von Gendarmen festgenommen und erst durch seine Verhaftung erfuhr der Oberprokurator Pattberg von seiner Anwesenheit 71 Der Beamte erregte mit einem ubertriebenen Verhalten fruh Misstrauen unter den Marpinger Einwohnern seine dubiosen Untersuchungsergebnisse uberzeugten auch die ortlichen Justizbehorden nicht sie leiteten aber eine neue Phase eines staatlichen Vorgehens gegen die vermeintlichen Radelsfuhrer der Marpinger Marienerscheinungen ein Die Buroraume der katholischen Zeitung Germania wurden durchsucht und dabei 27 Dokumente beschlagnahmt die sich auf die Marpinger Berichte bezogen Kurz danach kam es zum Teil zu mehrmaligen Hausdurchsuchungen bei den Pfarrern von Marpingen Alsweiler Heusweiler und Urexweiler sowie mehreren Marpinger Burgern Der Marpinger Volksschullehrer Nikolaus Bungert der seit 36 Jahren in Marpingen unterrichtete wurde beamtenrechtlich zuruckgestuft und zum 1 November versetzt Pfarrer Jakob Neureuter wurde am 27 Oktober 1876 verhaftet und nach Saarbrucken gebracht Dem folgte am 30 Oktober die Verhaftung des Alsweiler Kaplans Schneider und am 31 Oktober die Verhaftung des Gemeindeforsters Karl Altmeyer des Marpinger Feldhuters Jakob Langendorfer der vier Marpinger Manner die behauptet hatten die Jungfrau gesehen zu haben und Angela Kles Letztere verdachtigte man das Kreuz im Hartelwald mit Blumen geschmuckt und unter den Pilgern Geld eingesammelt zu haben 72 Edmund Prinz von Radziwill zu dem Zeitpunkt Vikar in Ostrow Wielkopolski und einer der Marpinger Pilger wurde wegen Beleidigung des Burgermeisters Woytt zu 20 Mark Geldstrafe verurteilt Pfarrer Eich der wahrend einer der Hausdurchsuchungen die Beschlagnahmung eines Notizbuches als einfaltig bezeichnete erhielt wegen Beleidigung eine Geldstrafe von 30 Goldmark Zahlreiche Geistliche die ihre Gemeindemitglieder auf der Wallfahrt nach Marpingen begleiteten wurden wegen illegaler gottesdienstlicher Betatigung angezeigt 73 Gerichtliche Verfahren Bearbeiten Am 6 November hatten die drei achtjahrigen Madchen vor dem Vormundschaftsgericht St Wendel zu erscheinen Der Friedensrichter befand sie fur schuldig die offentliche Ordnung bedroht groben Unfug getrieben und sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermogensvorteil verschafft zu haben Als Minderjahrige waren die drei Madchen strafrechtlich nicht zu belangen der Richter fand es jedoch fur zulassig die drei Madchen in eine Besserungsanstalt zu schicken Dies fand nicht sofort statt sondern erfolgte drei Tage spater am 9 November 1876 Den Eltern wurde dabei zunachst vorgetauscht die Kinder sollten lediglich in Marpingen erneut verhort werden Erst als die Kinder in der Gewalt der Gendarmerie waren erfuhren die Eltern dass die Kinder nach Saarbrucken gebracht werden sollten Drei Elternteile folgten den Kindern bis nach Saarbrucken wobei die Behorden jeglichen Kontakt zwischen Kindern und Eltern unterbanden Die Madchen wurden in das protestantische Prinz Wilhelm und Mariannen Institut eingeliefert 70 wovon die Eltern nur unter der Hand von einem Gerichtsdiener erfuhren Nach dem vergeblichen Versuch der Eltern in Saarbrucken einen Rechtsanwalt zu finden der sie vertreten wurde reisten die Eltern am nachsten Tag wieder nach Marpingen zuruck Die Madchen wurden funf Wochen in Saarbrucken festgehalten wobei den Eltern jeglicher Zutritt zu ihren Kindern verwehrt blieb 74 Das Urteil des Vormundschaftsgerichts St Wendel wurde von einer Reihe von Juristen als zweifelhaft eingestuft Das willkurliche Vorgehen bei der Vollstreckung des Urteils erwies sich im juristischen und politischen Nachspiel der Marpinger Marienerscheinungen als einer der wesentlichen Angriffspunkte gegen die preussischen Behorden Die Sperrung des Hartelwaldes Bearbeiten Der Hartelwald und angrenzende Waldstucke wurde von den preussischen Behorden weitraumig abgesperrt um weitere Wallfahrten und Prozessionen zu unterbinden Nach dem Abzug der Infanteriekompanie waren zunachst Gendarme fur die Absperrung zustandig Ab Februar 1877 wurden diese durch eine Kompanie des Rheinischen Jager Bataillons Nr 8 verstarkt Das Betretungsverbot des Hartelwaldes und der angrenzenden Waldstucke wurde rigide umgesetzt Jeder der auch nur geringfugig von den erlaubten Wegen abwich wurde wegen Waldfrevels vorgeladen Vereinzelt scheint es dabei auch zu Vorfallen gekommen zu sein bei denen Gesetzesverstosse sowohl durch die Gendarmerie als auch Angehorige des Jager Bataillons provoziert wurden Einzelne Bergleute wurden vorgeladen weil sie auf dem Weg von oder zu ihren Arbeitsplatzen in den saarlandischen Zechen Abkurzungen durch den Wald genommen hatten Marpinger Bauern die den Wald durchqueren mussten um auf ihren eigenen Grund und Boden zu gelangen wurden mit Geldstrafen belegt Auch das Sammeln von Laubstreu und Viehfutter im Wald auf das Bauern im Spatfruhjahr zuruckgriffen wenn die eingelagerten Vorrate knapp wurden wurde zum Teil mit hohen Geldstrafen geahndet Zu wie vielen Vorladungen es insgesamt kam lasst sich nicht mehr rekonstruieren allein zwischen dem 6 August und dem 2 September 1877 kam es zu insgesamt 86 Anzeigen 75 Gegenwehr Bearbeiten nbsp Friedrich Dasbach Publizist und Abgeordneter der ZentrumsparteiDie Sperrung des Hartelwaldes loste die ersten rechtlichen Schritte der Bevolkerung gegen den Militareinsatz und die daraus resultierenden Ubergriffe aus Da in Marpingen eine burgerliche Schicht vollig fehlte waren es neben Pfarrer Neureuter der Mindener Kaplan Felix Dicke 76 der Muller Johann Thome der Kirchenrechner Fuchs und der katholische Gelehrte Nikolaus Thoemes die vor Ort Aussagen der Dorfbewohner sammelten um eine Beschwerde an die Verwaltung in Trier zu richten Diese wurde vom Regierungsprasidenten abgewiesen fast zeitgleich erliess der Regierungsprasident eine Bekanntmachung wonach die Kosten fur die Einquartierung der Armee in Marpingen in Hohe von 4 000 Goldmark uber eine lokale Steuererhohung durch das Dorf zu tragen seien Die drohende Steuer loste eine Reihe weiterer Beschwerden aus Das Material das zusammengetragen worden war nutzten sowohl Scheeben und Thoemes um in Artikeln die in verschiedenen katholischen Zeitungen veroffentlicht wurden die Zwangsmassnahmen des Staates an die Offentlichkeit zu bringen 77 Die Berichterstattung verscharfte sich als die Verhaftungen zunahmen und schliesslich die drei minderjahrigen Visionarinnen in die Saarbrucker Besserungsanstalt eingeliefert wurden Mittelpunkt der Berichterstattung waren nicht mehr die Marienerscheinungen die von zahlreichen katholischen Geistlichen und Laien sowieso angezweifelt wurden sondern die Massnahmen seitens des preussischen Staates Die Marpinger fanden verhaltnismassig wenig Unterstutzung bei der Parteifuhrung der Zentrumspartei dazu kann die angegriffene Gesundheit von Ludwig Windthorst in dieser Zeit beigetragen haben Es waren eher Aussenseiter der Zentrumspartei wie Edmund Prinz von Radziwill und die Publizisten Friedrich Dasbach und Paul Majunke die sich fur die Marpinger einsetzten Edmund Prinz von Radziwill reichte unter anderem Beschwerde beim Justizministerium in Berlin ein um gegen die Einsperrung der Kinder zu protestieren 78 Einlenken des Staates BearbeitenDie ersten Gerichtsurteile Bearbeiten Bereits im November 1876 brachen die strafrechtlichen Vorwurfe der Regierung in sich zusammen Am 17 November mussten die vier erwachsenen Visionare aus der Untersuchungshaft entlassen werden Am 19 November verwarf das Landgericht Saarbrucken die Entscheidung des Vormundschaftsgerichts St Wendel die Kinder in das Prinz Wilhelm und Mariannen Institut einzuweisen Da die Regierung unverzuglich erklarte Revision einlegen zu wollen wurde die Entlassung der Madchen weitere zwolf Tage aufgeschoben Am 30 Januar bestatigte das Obertribunal Berlin die Entscheidung des Landgerichts und verwarf das Revisionsbegehren des Staates Am 1 Dezember 1876 wurden Kaplan Schneider und Pfarrer Jakob Neureuter aus der Haft entlassen 79 Am 20 Dezember wurden dann auch der Gemeindeforster Karl Altmeyer Feldhuter Jakob Langendorf und Angela Kles freigelassen Bei den Verhandlungen vor dem Friedensgericht Tholey und St Wendel wurden zahlreiche Pilger und im Hartelwald festgenommene Personen entweder freigesprochen oder zu niedrigen Geldstrafen verurteilt Einen noch grosseren Gesichtsverlust bedeutete es fur den preussischen Staat als der wegen Verleumdung der preussischen Armee angeklagte Matthias Scheeben am 14 April 1877 freigesprochen wurde Basis der Anklage war Scheebens Artikel in dem er zum Ausdruck gebracht hatte die Armee habe sich in Marpingen wie in Feindesland verhalten Die Zuchtpolizeikammer in Koln kam zu dem Ergebnis Scheebens Behauptungen hatten im Wesentlichen der Wahrheit entsprochen und stellte daruber hinaus fest dass sich Hauptmann Fragstein Niemsdorff und seine Offiziere schwer kompromittiert hatten Die zustandige Appellationskammer des Kolner Landgerichts bestatigte knapp einen Monat spater das Urteil 80 Dagegen wurde der Alsweiler Burgermeister Wilhelm Woytt am 7 Juli 1877 fur schuldig befunden eine Marpinger Dorfbewohnerin misshandelt zu haben die bei ihm um die Erlaubnis zum Betreten des Hartelwaldes nachgesucht hatte Der Fall Marpingen vor dem preussischen Landtag Bearbeiten nbsp Palais Hardenberg in Berlin ehemals Sitz des preussischen Abgeordnetenhauses bis 1899 Holzschnitt aus Die Gartenlaube 1868 Nr 20 S 309Trotz der eindeutigen Gerichtsurteile weigerten sich die zustandigen Verwaltungsbehorden bis hin zur Provinzregierung in Koblenz die verhangten Anordnungen zuruckzunehmen Der Zentrumspolitiker Julius Bachem brachte deswegen gemeinsam mit drei weiteren Mitgliedern des Zentrums einen von 77 Fraktionsmitgliedern unterzeichneten Antrag im preussischen Abgeordnetenhaus ein der die Regierung aufforderte die Angelegenheit zu prufen Verlangt wurde unter anderem die Erstattung der uber Marpingen verhangten Steuer von 4000 Mark die Aufhebung des Zutrittsverbots fur den Hartelwald sowie disziplinarische Massnahmen gegen die Beamten die unvorschriftsmassig und gesetzwidrig gehandelt hatten 81 Am 16 Januar fand im Abgeordnetenhaus eine fast funfstundige Debatte uber die Marpinger Ereignisse statt Der letzte Prozess Bearbeiten Der letzte Prozess in Zusammenhang mit den Marienerscheinungen begann im Marz 1879 19 Personen wurden vor der Zuchtpolizeikammer Saarbrucken angeklagt Die noch lebenden Elternteile der drei Madchen Susanna Leists Schwester Margaretha die Geistlichen Neureuter Eich Schneider Schwaab und Dicke der Publizist Thoemes aus Baden sechs erwachsene Manner die behaupteten die Erscheinung gesehen zu haben die Lehrerin Andre und der Forster Altmeyer Die Anklagen auf Aufruhr oder Landesfriedensbruch waren nach mehr als zwei Jahren Ermittlung fallengelassen worden 17 Personen waren wegen Betruges Versuchs des Betruges und Beihilfe zum Betrug angeklagt Pfarrer Eich und dem Gemeindeforster Altmeyer wurde vorgeworfen gegen die offentliche Ordnung verstossen zu haben 82 Verteidigt wurden die Angeklagten vom Rechtsanwalt Simons vom Zuchtpolizeigericht Saarbrucken sowie von Julius Bachem der bereits in mehreren Gerichtsprozessen des Kulturkampfes als Verteidiger fungiert hatte Der Staat bot im Verlauf der zweiwochigen Verhandlung nicht weniger als 170 Zeugen auf wahrend sich die Verteidigung auf 26 beschrankte Trotz der Fulle des Materials gelang es der Anklage nicht einen uberzeugenden Fall zu konstruieren Viele der von der Anklage geladenen Zeugen weigerten sich belastende Aussagen zu machen und konnten oder wollten sich nicht mehr an Details erinnern Das Gericht verwarnte zahlreiche Zeugen und liess eine Witwe aus Marpingen noch im Gerichtssaal wegen Verdachts auf Meineid verhaften was sie mit den Worten kommentierte Das ist der Weg fur mich zum Himmel 83 Zweifellos hatten Marpinger Einwohner von den Pilgern materiell profitiert Auch die Eltern der drei Seherinnen hatten fur die Beherbergung von Gasten Geld genommen Mit keiner Zeugenaussage konnte aber belegt werden dass Geldgier das Motiv gewesen sei oder Medaillen oder ahnliches bereits vor den Erscheinungsberichten bestellt worden waren 84 Bei der Befragung des Berliner Kriminalbeamten durch die Verteidigung gelang es weitgehend diesen zu diskreditieren Zur Sprache kamen unter anderem sein erster Bericht uber Marpingen in dem Leopold von Meerscheidt Hullessem die Marpinger Burger als franzosenfreundlich bezeichnete seine Empfehlungen zwei der minderjahrigen Seherinnen in eine Irrenanstalt einzuliefern und sein Drangen Pfarrer Neureuter verhaften zu lassen Zur Sprache kam auch dass der Beamte Margaretha Kunz einer der drei minderjahrigen Seherinnen funf Mark angeboten hatte Hullessem wollte sich erst nach Verlesen der entsprechenden Stelle einer fruheren Aussage an diesen Vorfall erinnern und liess die Frage der Verteidigung ob Margaretha Kunz das Geld tatsachlich angenommen oder ihm nicht vielmehr das Geld vor die Fusse geworfen habe unbeantwortet Dies wurde auch nicht mehr durch ein weiteres Kreuzverhor aufgeklart Die zwei Bedurftigen an die damals die funf Mark weitergeschenkt worden waren mussten nicht in den Zeugenstand weil das Gericht der Argumentation der Verteidigung folgte Der Vorsitzende Richter referierte stattdessen zwei beim Gericht eingegangene Briefe des Berliner Detektivs in denen dieser mehrere Punkte fruherer Aussagen korrigierte Darin hielt Meerscheidt Hullessem auch fest dass sein Schluss Margaretha Kunz habe die funf Mark genommen so wohl doch nicht richtig sei 85 In seinem Schlusspladoyer forderte Oberprokurator Pattberg Haftstrafen zwischen einem und drei Jahren fur Magdalena Kunz Mutter einer der Seherinnen fur Pfarrer Neureuter fur Kaplan Dicke Dr Thoemes und vier der erwachsenen Visionare Der Oberprokurator begrundete dies damit dass diese Personen die Visionarinnen noch nach ihrem Widerruf aus Motiven der personlichen Bereicherung und materieller Vorteile fur die Pfarrkirche in ihren Lugen ermutigt hatten Die Verteidigung dagegen beantragte Freispruch fur alle Das Gericht vertagte sich fur drei Wochen am 5 April 1879 verkundeten die Richter den Freispruch aller Beschuldigten 86 Die katholische Presse feierte die Freispruche und hinterfragte ob nicht schon die Voruntersuchungen eindeutig gezeigt hatten dass es an faktischen Beweisen fur den Betrugsvorwurf gefehlt habe Ein kritischer Kommentator schatzte die Kosten fur Voruntersuchung und Prozess auf mehr als 100 000 Mark Am 9 April 1879 wurden fast alle in Marpingen stationierten Gendarme abgezogen die letzten beiden wurden im November an einen anderen Einsatzort versetzt Im Mai 1879 wurde der Gemeindeforster Altmeyer der vom Dienst suspendiert worden war unter voller Erstattung seiner Bezuge wieder in sein Amt eingesetzt 1880 vermeldete das Militar Wochenblatt dass mehrere Offiziere des 4 Rheinischen Infanterieregimentes in Saarlouis zu dem die 1876 in Marpingen stationierte Kompanie gehorte am 2 Marz 1880 mit Pension zur Disposition gestellt wurden Dazu zahlten neben dem Oberst Wilhelm von Schon dem Kommandanten des 4 Rheinischen Infanterieregiments auch Hauptmann Fragstein Niemsdorff 87 Die Reaktion der romisch katholischen Kirche Bearbeiten nbsp Bischof Johann Theodor LaurentDas Konzil von Trient hatte bereits im 16 Jahrhundert festgelegt dass einer Privatoffenbarung eine kanonische Untersuchung zu folgen habe Im Falle der Marpinger Marienerscheinungen verzogerte sich die Einleitung einer solchen Untersuchung weil infolge des Kulturkampfes die Fuhrung der Diozese in den Untergrund getrieben worden war In Ermangelung eines Bischofs oder eines Generalvikars wurde die Diozese durch drei apostolische Geheimdelegate geleitet deren Kraft aber von den durch den Kulturkampf aufgeworfenen Problemen weitgehend gebunden war Ein positives Urteil der Kirche uber die Marpinger Marienerscheinung hatte in den 1870er Jahren die politischen Spannungen zwischen der Diozese und der Regierung der Rheinprovinz verscharft 88 Die drei Madchen wurden im Mai 1878 in das Kloster der Schwestern vom armen Kinde Jesus im luxemburgischen Echternach aufgenommen Diese 1844 von Clara Fey gegrundete Kongregation widmete sich vor allem der Betreuung weiblicher Jugendlicher Johannes Theodor Laurent der geistliche Leiter des Ordens und Titularbischof von Chersones war ein angesehener Mariologe 89 Laurent der im Mutterhaus der Schwestern vom armen Kinde Jesus im niederlandischen Simpelveld lebte konnte keine kanonische Untersuchung durchfuhren weil ihm nicht alle Unterlagen vorlagen Er befasste sich stattdessen allein mit einer 49 seitigen Aussage der Madchen die im November 1878 durch eine von Pfarrer Neureuter beauftragte Ordensfrau protokolliert worden war und untersuchte diese auf ihre innere Schlussigkeit Johannes Theodor Laurent kam in seiner im Mai 1880 verfassten Stellungnahme zu dem Schluss dass die von den Kindern beschriebenen Erscheinungen der Mutter Gottes unwurdig seien Dazu zahlte das gespensterartige Nachziehen hinter den Kindern her ihr Erscheinen in Kuchen und Scheunen nachdem der Hartelwald gesperrt worden war und der haufige Wechsel der Art ihres Gewandes In den Worten die die Erscheinung benutzt haben sollte sah er lediglich eine Nachaffung der Marienerscheinungen von Lourdes einige der Unterhaltungen nannte Laurent unanstandig und unverstandig und andere drehten sich seiner Ansicht nach um Nichtigkeiten Laurent vermisste bei den Madchen auch eine Ergriffenheit und Durchdrungenheit von ihrem Erlebnis Die berichteten Heilungen waren aus seiner Sicht nicht angemessen untersucht worden und die vermeintlichen Heilmethoden wie beispielsweise das von den Kindern angeleitete Beruhren des Fusses der Erscheinung fand er fragwurdig 90 Deutlicher wurde Johannes Theodor Laurent in Bezug auf Aspekte der Erscheinungen die auf Episoden der Evangelien anspielten 91 Wen dies frevelhafte Spielen mit den hochsten Geheimnissen der Religion nicht uberzeugt dass die ganze Erscheinung mit allem was daran hangt nichts als eine hollische Gaukelei war der muss um alles Christliche Gefuhl und Verstandnis gekommen sein Der zentrale Ansatzpunkt fur das vernichtende Urteil Laurents war das von den Madchen berichtete Erscheinen des Teufels in Begleitung der Muttergottes das bereits allen Geistlichen die sich fur die Marpinger Erscheinungen interessiert hatten Kopfzerbrechen bereitet hatte Fur Laurent war es das Indiz fur den diabolischen Charakter und Ursprung der Erscheinungen 91 Marpingen scheiterte so Klaus Schreiner 2003 zusammenfassend uber Laurent und sein Gutachten an der theologischen Vernunft eines Theologen dessen Mariologie sich durch ein bemerkenswert hohes Reflexionsniveau auszeichnete Ein zweites Lourdes war aus Marpingen nicht zu machen 92 Zum Zeitpunkt der Stellungnahme Bischof Laurents hatte Trier keinen Diozesanbischof der eine vollstandige Aufarbeitung der Ereignisse veranlassen konnte oder die Katholiken seiner Diozese uber einen Hirtenbrief auf die Zweifelhaftigkeit derselben hatte hinweisen konnen In Trier entschied man sich die Stellungnahme Laurents unter Verschluss zu halten Das anderte sich auch nicht als im September 1881 Michael Felix Korum zum neuen Bischof von Trier ernannt wurde 93 Die drei Seherinnen BearbeitenKeine der drei ursprunglichen Seherinnen erreichte ein hohes Lebensalter Susanna Leist die noch wahrend ihres Krankenhausaufenthaltes erkrankte wurde nach Marpingen zuruckgebracht und starb dort im Jahre 1882 im Alter von 14 Jahren 94 Katharina Hubertus die bei der Einkleidung den Namen Hugolina bekam blieb bei den Schwestern vom armen Kinde Jesus wechselte aber in das Mutterhaus Dort lebte auch ihre altere Schwester die den Ordensnamen Irenaa erhalten hatte Sr Hugolina legte die Ordensgelubde im Juni 1897 ab und starb am 24 Dezember 1904 in Aachen 95 nbsp Bischof Michael Felix Korum TrierMargaretha Kunz das jungste der drei Madchen lebte bis 1885 im Kloster in Echternach Sie verliess es um Hausmadchen bei einem Pfarrer in Munster zu werden wo eine ihrer alteren Schwestern als Novizin bei den Clemensschwestern lebte In Munster gestand Margaretha Kunz erstmals bei der Osterbeichte 1887 gegenuber einem Priester dass sie uber die Erscheinung gelogen habe Nachdem sie sich einige Monate spater auch der Haushalterin des Pfarrers fur den sie arbeitete anvertraute erfuhr Pfarrer Neureuter von ihrem Gestandnis Auf seinen Wunsch hin ging Margaretha Kunz im Februar 1888 in das Kloster St Joseph in Thorn heute Torun wo sie unter dem Namen Maria Althof als Dienstmadchen arbeitete Dort verfasste sie im Januar 1889 ein umfassendes handschriftliches Gestandnis das mit den Worten beginnt 96 Ich bin eines der drei Kinder die vor beinahe dreizehn Jahren in Marpingen das Gerucht ausstreuten die Muttergottes gesehen zu haben und muss leider das tief demutigende Gestandnis machen dass alles ohne Ausnahme eine einzige grosse Luge war Das Gestandnis in dem Margaretha Kunz auch von ihrer Beichte in Munster berichtet wurde von einer der Schwestern des Klosters bestatigt und an Bischof Korum in Trier weitergeleitet Margaretha Kunz trat nach ihrem Gestandnis in das Noviziat der Klarissen ein und erhielt zur Einkleidung den Namen Maria Stanislaus Gesichert ist dass Bischof Korum Margaretha Kunz und Katharina Hubertus nach Trier kommen liess Eine weitere Untersuchung fand offenbar nicht statt Lediglich in spateren Niederschriften gibt es Hinweise auf ein 1905 gefuhrtes Gesprach zwischen Bischof Korum und Pfarrer Neureuters Nachfolger in dem Korum den Pfarrer informierte dass beide Ordensschwestern mittlerweile zu dem Schluss gekommen seien damals einer Tauschung erlegen zu sein 97 Uber den weiteren Lebensweg von Margaretha Kunz sind nur Bruchstucke bekannt die aber darauf hinweisen dass sie das ihr auferlegte Stillschweigen uber die Erscheinungen nicht einhielt und gegenuber anderen Schwestern ihren Glauben an deren Echtheit bekraftigte Gesichert ist dass sie aus dem Klarissenkloster wieder austrat Sie fand Aufnahme bei den Schwestern von der gottlichen Vorsehung dem sie als Sr Olympia 15 Jahre lang angehorte Sie starb im September 1905 in deren Niederlassung im niederlandischen Steyl 98 Die Gebetsstatte Marpingen Bearbeiten nbsp Die marianische Gebetsstatte im Hartelwald mit Kapelle und Mariengrotte am 8 August 1999 wahrend der angeblich erneuten Marienerscheinungen die drei Frauen zuteilgeworden sein sollenMit dem Ende des Kulturkampfes entspannte sich das Verhaltnis zwischen dem Deutschen Kaiserreich und der romisch katholischen Kirche zunehmend Die Marienerscheinungen in Marpingen hatten zu dem Zeitpunkt ihre politische Brisanz langst verloren 1932 grundete sich in Marpingen ein Kapellenverein der mit Hilfe von Darlehen und Spenden sowie unentgeltlichen Arbeitsleistungen daranging die von der Marpinger Bevolkerung gewunschte Kapelle am Erscheinungsort doch noch zu errichten Massgeblich vorangetrieben wurde dies vom Marpinger Bauunternehmer Heinrich Recktenwald der damit ein Gelubde erfullte das er wahrend des Ersten Weltkrieges abgelegt hatte 99 1934 veroffentlichte Friedrich Ritter von Lama ein Buch mit dem Titel Die Muttergottes Erscheinungen in Marpingen deren mangelnde Anerkennung er ein Opfer des Kulturkampfes nannte Das weit verbreitete Buch wurde mehrfach wieder aufgelegt 99 In den 1950er Jahren wurde an der Quelle im Hartelwald ein Auffangbecken angelegt und in den 1970er Jahren der steile Anstieg zur Quelle zu einem Kreuzweg mit Stationsbildern ausgebaut Der Kapellenverein pflegte diese Anlage und unterhielt zeitweilig ein Pilgerheim fur auswartige Besucher Die Pilger kamen nicht nur aus der naheren Umgebung sondern auch aus Frankreich Schweiz Osterreich England den Vereinigten Staaten und Kanada 100 Ende des 20 Jahrhunderts erregten angebliche Marienerscheinungen in Marpingen erneut Aufsehen Zwischen Mai und Oktober 1999 soll die Jungfrau Maria drei Frauen insgesamt dreizehnmal erschienen sein und ihnen Botschaften ubermittelt haben worauf erneut erhebliche Pilgerstrome nach Marpingen einsetzten Bis zu 60 000 Menschen pro Jahr besuchten seitdem zunachst Marpingen Die Ubernaturlichkeit der Erscheinungen wurde wie bereits 1876 77 von der katholischen Kirche nicht anerkannt Eine Kommission des Bistums Trier stellte 2005 erhebliche Zweifel an den behaupteten Erscheinungen der Jahre 1876 77 wie auch 1999 fest Der Trierer Bischof Reinhard Marx gab in einem Schreiben bekannt dass es nicht feststehe dass den Ereignissen in Marpingen aus den Jahren 1876 und 1999 ein ubernaturlicher Charakter zukommt 101 Er legte zudem fest dass in der kirchlichen Verkundigung kunftig weder von Erscheinungen himmlischer Personen in Marpingen noch von Seherinnen und an diese ergangenen Botschaften des Himmels gesprochen oder geschrieben werden solle 102 Literatur BearbeitenA L An der Gnadenstatte von Marpingen In Die Gartenlaube Heft 40 1877 S 666 669 Volltext Wikisource Felix Dicke Marpingen und seine Gnadenmonate Mutter Gottes Erscheinungen fruherer Zeiten kurz erzahlt ausfuhrlich aber die von Marpingen dargestellt in den Ereignissen vom 3 Juli 1876 bis 3 Sept 1877 5 Aufl Fahle Munster 1878 online bei sammlungen ulb uni muenster de Jakob Frohschammer Die Glaubwurdigkeit der Wunderheilungen in Lourdes und Marpingen In Die Gartenlaube Heft 10 1878 S 164 167 Volltext Wikisource Fridolin Hoffmann Marpingen wie Wunder entstehen und vergehen In Die Gartenlaube Heft 16 17 1879 S 266 268 284 287 Volltext Wikisource Joseph Rebbert Marpingen und seine Gegner Apologetische Zugabe zu den Schriften und Berichten uber Marpingen Mettenbuch und Dittrichswalde Ein Schutz und Trutzbuchlein fur das katholische Volk Mit specieller Rucksicht auf die protestantische Broschure Marpingen und das Evangelium Bonifacius Paderborn 1877 online bei Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin Jurgen Bona Meyer Der Marpinger Wunderschwindel Eine Zeitbetrachtung In Die Gegenwart Wochenschrift fur Literatur Kunst und offentliches Leben Bd 15 Nr 17 vom 26 April 1879 S 257 259 online bei Google Books Nr 18 vom 3 Mai 1879 S 273 275 online ebda Nr 19 vom 10 Mai 1879 S 290 293 online ebda Klaus Michael Mallmann Ultramontanismus und Arbeiterbewegung im Kaiserreich Uberlegungen am Beispiel des Saarreviers In Wilfried Loth Hrsg Deutscher Katholizismus im Umbruch zur Moderne Konfession und Gesellschaft 3 Stuttgart 1991 S 76 94 Gabriele Oberhauser Wallfahrten und Kultstatten im Saarland von der Quellenverehrung zur Marienerscheinung Saarbrucker Druckerei und Verlag Saarbrucken 1992 ISBN 3 925036 67 9 David Blackbourn Die von Gottheit uberaus bevorzugten Magdlein Marienerscheinungen im Bismarckreich In Irmtraud Gotz von Olenhusen Hrsg Wunderbare Erscheinungen Frauen und katholische Frommigkeit im 19 und 20 Jahrhundert Schoningh Paderborn u a 1995 S 171 201 ISBN 3 506 76178 1 digitale sammlungen de Die Jungfrau von Marpingen In Der Spiegel Nr 37 1999 online uber erneute Erscheinungsberichte Martin Persch Bernhard Schneider Hrsg Auf dem Weg in die Moderne Geschichte des Bistums Trier Band 4 Paulinus Verlag Trier 2002 ISBN 3 7902 0274 6 Michael Tunger Marpingen deutsches Lourdes Der saarlandische Erscheinungsort aus historischer Sicht und die kirchliche Marienverehrung in Theologisches 35 2 2005 Sp 103 110 Michael B Gross The War against Catholicism Liberalism and the Anti Catholic Imagination in Nineteenth Century Germany The University of Michigan Press Ann Arbor 2007 ISBN 0 472 11383 6 David Blackbourn Marpingen das deutsche Lourdes in der Bismarckzeit Historische Beitrage des Landesarchivs Saarbrucken Band 6 Saarbrucken 2007 ISBN 978 3 9808556 8 6 Paul Burgard Madchen machen Geschichte und die Muttergottes bekommt ein Museum In Saargeschichten Magazin zur regionalen Kultur und Geschichte Historischer Verein fur die Saargegend e V Hrsg 2 2016 Heft 43 S 15 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marpingen Marienerscheinungen 1876 1877 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webpage der Marienverehrungsstatte Hartelwald die Webpage enthalt keine Hinweise auf die Ereignisse in den Jahren 1876 und 1877 Literatur zu Marienerscheinungen in Marpingen 1876 1877 in der Saarlandischen BibliographieEinzelnachweise Bearbeiten Blackbourn S 83 93 Hugh McLeod Secularisation in Western Europe 1848 1914 European Studies Series New York 2000 ISBN 0 312 23511 9 S 210 Oberhauser S 168 Blackbourn S 128 Blackbourn S 129 Blackbourn S 133 Blackbourn S 139 Barbara Daentler Marpingen In Remigius Baumer Leo Scheffczyk Hrsg Marienlexikon hrsg im Auftrag des Institutum Marianum Regensburg e V St Ottilien 1992 Band 4 S 355 Blackbourn S 140 Blackbourn S 141 143 Blackbourn S 147 Oberhauser S 166 Blackbourn S 153 Blackbourn S 165 Blackbourn S 166f Blackbourn S 167 Blackbourn S 174 179 Blackbourn S 154 Blackbourn S 150 153 Blackbourn S 152 Blackbourn S 155 Blackbourn S 156 Blackbourn S 180 182 Hugh McLeod Secularisation in Western Europe 1848 1914 European Studies Series New York 2000 ISBN 0 312 23511 9 S 126 4 a b Blackbourn S 188 Die Wunder von Marpingen Nachmittagssitzung In Kolnische Zeitung Nr 67 vom 8 Marz 1879 Drittes Blatt S 1 online bei Zeitungsportal NRW Blackbourn S 193 198 Zuger Volksblatt Jg 17 Nr 20 vom 10 Marz 1877 S 3 online bei e newspaperarchives ch Blackbourn S 239 Blackbourn S 235 f Blackbourn S 241 Blackbourn S 238 Blackbourn S 257 Blackbourn S 265 Blackbourn S 244 Blackbourn S 248 249 Blackbourn S 182 Blackbourn S 183f Vgl den Wiederabdruck von elf ab dem 3 August 1876 in der Saar Zeitung veroffentlichten namentlich unterzeichneten Erklarungen bei W Cramer Die Erscheinungen und Heilungen in Marpingen Glaubigen und Unglaubigen erzahlt 3 Aufl Leo Woerl Wurzburg 1876 S 44 55 online bei Google Books Die Heilungen in Marpingen In Herz Maria Bluthen Monatsschrift fur Beforderung der Marienverehrung Jg 4 Woerl Wurzburg 1877 S 5 12 online bei Google Books Marpingen ebda S 46 48 online ebda Marpingen ebda S 115 117 online ebda Die Heilungen der neueren Zeit ebda S 168 172 online ebda a b Blackbourn S 185 Vgl Franz Emil Heitjan Die Saar Zeitung und die Entwicklung des politischen Katholizismus an der Saar von 1872 bis 1888 Saarlouis 1931 S 68 ff Vgl W Cramer Die Erscheinungen und Heilungen in Marpingen Glaubigen und Unglaubigen erzahlt 3 Aufl Leo Woerl Wurzburg 1876 online bei Google Books Marpingen Wahrheit oder Luge 4 Aufl Rasse Munster 1877 Edmund Radziwill Ein Besuch in Marpingen Germania Berlin 1877 online bei polona pl Beiblatt zum Kladderadatsch In Kladderadatsch Humoristisch satyrisches Humoristisch satirisches Wochenblatt 20 August 1876 S 9 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung kla Gross S 228 230 Blackbourn S 330f Gross S 229 Saarbrucker Zeitung Artikel 23 Juli 1876 Wundersame Orte In http saarland digicult museen net Abgerufen am 1 September 2022 Zum diesem Mythus vgl auch Protestantische Kirchenzeitung fur das evangelische Deutschland Nr 33 vom 12 August 1876 Sp 709 online bei Google Books Revalsche Zeitung Jg 17 Nr 165 vom 20 Juli 1 August 1876 online bei DIGAR Estonian Articles a b Der Muttergottesschwindel in Marpingen In Der Rottaler Bote Nr 69 vom 20 August 1876 S 2 online bei Google Books Blackbourn S 245 Leon Niborski Ein neues Marpingen in der Provinz Preussen oder Die Vorgange in Dietrichswalde Fur alle Denkenden geschrieben Skrzeczek Lobau 1877 Remscheider Zeitung Jg 30 Nr 30 vom 5 Februar 1877 S 3 unter St Wendel online bei Zeitungsportal NRW Dortmunder Zeitung Jg 50 Nr 34 vom 9 Februar 1877 S 3 unter Marpingen online bei Zeitungsportal NRW Blackbourn S 247 Robert Thomas Die groteske Geschichte der Muttergotteserscheinung in Merzbach 1877 des Knaben Josef Geuer In Jahrbuch des Rhein Sieg Kreises 1988 S 143 ff Revalsche Zeitung Jg 26 Nr 178 vom 3 15 August 1885 S 6 online bei Digar Estonian Articles Blackbourn S 298f 304 Blackbourn S 309 Oberhauser S 166 167 Blackbourn S 271f Blackbourn S 272 Blackbourn S 272f Blackbourn S 310 Blackbourn S 274 Blackbourn S 276 Blackbourn S 285 Offentliche Bekanntmachung vom 15 Juli 1876 zitiert nach David Blackbourn S 277 Blackbourn S 277f Blackbourn S 278 a b Oberhauser S 167 Blackbourn S 278f Blackbourn S 281f Blackbourn S 292f Blackbourn S 283 285 Blackbourn S 287f 290 Vorname genannt in Die Marpinger Wunderaffaire In Remscheider Zeitung Jg 32 Nr 64 vom 17 Marz 1879 S 3 Kolumne 2 Nr 11 online bei Zeitungsportal NRW Blackbourn S 320 322 Blackbourn S 323 327 Blackbourn S 355 Blackbourn S 356 und S 358 Blackbourn S 361 Blackbourn S 378 Zitat aus Blackbourn S 381 Zur Zahl der Zeugen siehe S 387 f Blackbourn S 388 Blackbourn S 391 Blackbourn S 391 393 Blackbourn S 393 Blackbourn S 395 400 Blackbourn S 404 Blackbourn S 406 408 a b Blackbourn S 409 Klaus Schreiner Maria Leben Legenden Symbole Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 48013 6 S 120 als Vorschau online bei Google Books Blackbourn S 411 419 Blackbourn S 411 Blackbourn S 412 zitiert nach Blackbourn S 113 Blackbourn S 413 416 Blackbourn S 412 417 f a b Oberhauser S 169 Oberhauser S 170 Frankfurter Allgemeine Zeitung Marienerscheinungen Marpingen ist nicht Lourdes 15 Dezember 2005 abgerufen am 13 Juli 2021 Der Spiegel Kirche erkennt Marienerscheinungen nicht an 14 Dezember 2005 abgerufen am 13 Juli 2021 49 44965 7 06637 Koordinaten 49 26 58 7 N 7 3 58 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marienerscheinungen in Marpingen 1876 1877 amp oldid 236869077