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Der Mainzer Jakobinerklub wurde am 23 Oktober 1792 im Akademiesaal des Kurfurstlichen Schlosses in Mainz als Zusammenschluss deutscher Jakobiner gegrundet Der offizielle Grundungsname lautete Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit Die Grundung erfolgte zwei Tage nach der Eroberung von Mainz durch franzosische Revolutionstruppen unter General Adam Philippe de Custine Vorbild des Mainzer Jakobinerklubs war die franzosische Gesellschaft der Freunde der Verfassung die seit Dezember 1789 im Pariser Jakobinerkloster tagte und dadurch den gelaufigen Namen Jakobinerklub bekam Versammlung des Mainzer Jakobinerklubs im Akademiesaal des kurfurstlichen Schlosses Am Rednerpult vermutlich Georg Forster Vor der Schranke sitzend die Mitglieder des Jakobinerklubs dahinter Zuschauer und Besucher Der Mainzer Jakobinerklub gilt als erste demokratische Bewegung Deutschlands und war eine pragende politische Kraft der kurzlebigen Mainzer Republik Mit knapp 500 Mitgliedern war er der grosste der revolutionaren Klubs die 1792 93 wahrend der franzosischen Besetzung Sudwestdeutschlands gegrundet wurden Politisch waren die Mitglieder im Sinne der Ideale der Franzosischen Revolution bis zur endgultigen Auflosung im Mai 1793 aktiv Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Mogliche Vorgangereinrichtungen des Mainzer Jakobinerklubs 3 Der Mainzer Jakobinerklub 3 1 Grundung 3 2 Wachstum und Hohepunkt 3 3 Auflosung Ende Neugrundung und endgultige Auflosung 3 4 Organisation 3 5 Grosse und Zusammensetzung 3 5 1 Professoren und andere Intellektuelle 3 5 2 Studenten der Universitat Mainz 3 5 3 Kurfurstliche Beamte 3 5 4 Grosskaufleute 3 5 5 Handwerker 3 6 Politisches Wirken 4 Gegenrevolutionare Publizistik zum Mainzer Jakobinerklub 5 Rezeption 6 Quellen 7 Literatur 8 Weblinks 9 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten nbsp General CustineNach der ersten Phase der Franzosischen Revolution 1789 bis 1791 wurden auf dem Furstentag im Mainzer Lustschloss Favorite 19 bis 21 Juli 1792 die politischen Weichen fur Gegenmassnahmen gestellt Der gerade gekronte Kaiser Franz II der preussische Konig Friedrich Wilhelm II der gastgebende Mainzer Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal sowie zahlreiche weitere Fursten und Diplomaten beschlossen hier ein weiteres auch militarisches Vorgehen gegen das revolutionare Frankreich In der Folge kam es zum Ersten Koalitionskrieg Nach der fur Frankreich siegreichen Kanonade von Valmy am 20 September 1792 ging die franzosische Revolutionsarmee zum Gegenangriff uber und eroberte unter General Adam Philippe de Custine am 21 Oktober 1792 Mainz Hier fand er bereits eine grossere Anzahl von Burgern vor die mit den Ideen der Franzosischen Revolution sympathisierten Dies waren zumeist Professoren und Studenten der Mainzer Universitat aber auch Beamte der Kurfurstlichen Verwaltung 1 Mogliche Vorgangereinrichtungen des Mainzer Jakobinerklubs Bearbeiten nbsp Matthias Metternich Jakobiner der ersten Stunde in der Gelehrten Lesegesellschaft ab 1791 Demokratische LesegesellschaftDie Frage ob es zu dem Mainzer Jakobinerklub bereits zu kurfurstlichen Zeiten als Vorgangereinrichtungen zu interpretierende Institutionen gab wird kontrovers diskutiert Wahrend dies unter anderem Historiker wie Heinrich Scheel Walter Grab 2 Hans Grassl oder Jorg Schweigard eindeutig bejahen spricht sich Franz Dumont dagegen aus 3 Als Vorgangereinrichtung des Mainzer Jakobinerklubs konnte vor allem die Mainzer Gelehrte Lesegesellschaft gelten Diese wurde 1781 82 mit dem Ziel gegrundet moderne Literatur zu erschwinglichen Preisen zuganglich zu machen und eine Diskussionsplattform zu aktuellen Themen zu bieten Alleine die 24 politischen Zeitschriften im angebotenen Bestand und eine hohe Anzahl aufgeklart liberaler Intellektueller als Mitglieder der Gesellschaft sorgten fur eine zunehmende Politisierung der Lesegesellschaft Dafur spricht auch dass mit Mathias Metternich Felix Anton Blau Anton Joseph Dorsch oder Andreas Joseph Hofmann allesamt Professoren der kurfurstlichen Universitat spatere fuhrende und als radikal geltende Jakobiner Mitglieder der Lesegesellschaft waren Als diese sich 1791 aufgrund inhaltlicher Differenzen ihrer Mitglieder uber Schriften zur Franzosischen Revolution spaltete waren Metternich und sein Kollege Andreas Joseph Hofmann federfuhrend bei der Aufteilung der Lesegesellschaft in eine Aristokratische und eine Demokratische Lesegesellschaft Die Mainzer Gruppe der 1785 verbotenen politisch aktiven Illuminatenbewegung war ebenfalls ein Sammelbecken fur vorrevolutionare Aktivitaten 4 Zahlreiche spatere Mainzer Jakobiner wie beispielsweise der kurfurstliche Polizeibeamte und spatere Maire Franz Konrad Macke hatten hier ihre ersten Kontakte zu den Ideen der Aufklarung Nach der Aufhebung der Mainzer Illuminatenloge im Februar 1786 grundete sich bereits im Mai desselben Jahres eine geheime Gesellschaft der Propaganda deren Mitglieder sich grosstenteils aus ehemaligen Mainzer Illuminaten rekrutierten und deren Aktivitaten denen des sechs Jahre spater gegrundeten Mainzer Jakobinerklubs grosstenteils glichen So verwundert es auch nicht dass drei der Grundungsmitglieder des Mainzer Jakobinerklubs aus den Reihen des Propagandaklubs kamen und der Ausschuss fur Geschaftsfuhrung und Korrespondenz des Mainzer Jakobinerklubs bis auf eine Person mit denselben aktiven Mitgliedern aus den Kreisen der ehemaligen Illuminaten und Propagandisten besetzt war 5 Bekannt ist auch dass es in Mainz bereits vor 1792 zahlreiche private Zirkel und Kreise gab in denen vor allem Intellektuelle aber auch Studenten der kurfurstlichen Universitat die nicht in der Gelehrten Lesegesellschaft zugelassen waren mehr oder weniger aktiv aufklarerisches und revolutionares Gedankengut diskutierten 6 Der Mainzer Jakobinerklub BearbeitenGrundung Bearbeiten nbsp Georg Wilhelm Bohmer Initiator des Mainzer JakobinerklubsMit der Machtubernahme durch General Custine und der damit beginnenden Zugehorigkeit von Mainz als Mayence zur Ersten Franzosischen Republik waren alle notwendigen Voraussetzungen fur eine politische Betatigung im Sinne der neuen Herren von Mainz geschaffen Der Wormser Theologe Kirchenrechtler und ehemalige Universitatsprofessor Georg Wilhelm Bohmer 7 mittlerweile Custines Sekretar war mit den franzosischen Truppen nach Mainz gekommen Er rief bereits einen Tag spater am 22 Oktober 1792 offentlich in der Privilegirten Mainzer Zeitung deren Redakteur er gerade geworden war zur Grundung einer dem Pariser Jakobinerklub gleichenden Gesellschaft deutscher Freunde der Freiheit und Gleichheit auf Heute Abend um 6 Uhr wird eine Gesellschaft deutscher Freunde der Freiheit und Gleichheit aus allen Standen in dem grossen Akademiesaale auf dem hiesigen Schlosse sich durch einen feierlichen Eid verbinden frei zu leben oder zu sterben Der Burger General Custine hat ihr versprochen diese Szene im Namen der Frankenrepublik durch seine Gegenwart zu verherrlichen Der Zutritt steht jedem Deutschen frei dem das Gluck seines Vaterlandes und der an Sklavenketten seufzenden Menschheit ein heiliger Name ist Nur bemerket man dass Niemand zugelassen werden kann der nicht zur Gesellschaft gehort oder durch Ablegung des genannten Eides ihr beitreten will Sammtliche Mitglieder unterzeichnen gleich nach dieser Feierlichkeit ihre Namen unter die Eidesformel in das Protokoll der Gesellschaft welche sodann durch tagliche offentliche Sitzungen die Freiheit und Gleichheit der Mainzer und vielleicht gebe es Gott auch die des ubrigen Theils der grossen deutschen Nation vorbereiten wird Georg Wilhelm Bohmer in der Mainzer Zeitung Nr 168 am 22 Oktober 1792 8 nbsp Georg Wedekind um 1800Vorausgegangen war eine Besprechung am Vortag bei Custines Generaladjutant Stamm die Bohmer leitete Custine plante bereits wahrend seines Feldzugs die Grundung revolutionarer Gesellschaften und suchte erfahrene Personen als geeignete Vermittler der Revolutionsideen in diesen Gremien Ausdrucklich wurden die Aktivitaten Bohmers von ihm gefordert und unterstutzt Auch Geldzahlungen an die grundungswilligen Unterstutzer der franzosischen Sache wurden von Custine uber Bohmer veranlasst 9 Bohmer wiederum berief sich bei seinen Aktivitaten in Mainz mehrfach direkt auf General Custine und handelte offiziell in seinem Namen und Auftrag 10 20 Personen uberwiegend aus dem Umfeld der Mainzer Universitat erschienen am Abend des 23 Oktobers 1792 im Akademiesaal des Kurfurstlichen Schlosses Bohmer erschien in Begleitung des Arztes Georg von Wedekind und des Handelskaufmanns Andre Patocki Er eroffnete die konstituierende Sitzung mit der Entschuldigung des Generals Custine den dringende Kriegsgeschafte aufhalten wurden und liess Propagandamaterial verteilen Es folgte Reden des Hofgerichtsrats Kaspar Hartmann der sich vom kurfurstlichen Hofbeamten zu einem der kompromisslosesten Mainzer Jakobiner entwickeln sollte sowie der Professoren Georg Wedekind und Mathias Metternich in denen vorrangig das alte Regime des Kurfursten und dessen Aristokraten angegriffen wurden Danach unterzeichneten die Anwesenden ein gemeinsames Protokoll Man begrusste in diesem die Befreiung und die Unterstutzung durch die Franzosen erklarte den formlichen Zusammenschluss der Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit und hielt fest dass man den Strassburger Jakobinerklub um die Zusendung seiner Statuten bitten werde Mit dem feierlichen Schwur des Aufnahmeeids Frei leben oder sterben endete diese erste Sitzung des Mainzer Jakobinerklubs Zu den Grundungsmitgliedern des Mainzer Klubs gehorten neben Bohmer die Universitatsprofessoren Mathias Metternich Georg Wedekind sowie Andreas Joseph Hofmann weitere Professoren und Studenten der Universitat aber auch Kaufleute wie Andre Patocki oder Georg Hafelin oder Militars wie Rudolf Eickemeyer Zum Grundungsprasident wurde bei der nachsten Sitzung am folgenden Tag Georg Hafelin gewahlt sein Stellvertreter wurde Mathias Metternich Wachstum und Hohepunkt Bearbeiten nbsp Protokollbuch des Mainzer JakobinerklubsBereits bei der zweiten Sitzung am 24 Oktober bei der auch General Custine teilnahm und zu den Besuchern sprach war der Akademiesaal uberfullt In der darauf folgenden circa zweiwochigen Grundungsphase nahm die Anzahl der Mitglieder schnell zu und erreichte bis Ende November 1792 den Hochststand von genau 492 eingetragenen Mitgliedern 11 In dieser Phase wurde das politische Programm des Klubs in seinen Grundzugen erstellt Der Versuch konservativer und gemassigter Krafte den Jakobinerklub lediglich als im Rahmen der nun folgenden Veranderungen passives Diskussionsforum zu nutzen wurde in dieser Zeit ebenfalls deutlich abgelehnt Die meisten Mitglieder wollten aktiv an dem nun anlaufenden Demokratisierungsprozess beteiligt sein Dass sich die Klubmitglieder tatkraftig und aus eigenem Antrieb an Aktionen im Rahmen der gesellschaftlichen Veranderungen beteiligten zeigte die offentlichkeitswirksame Eigeninitiative zur Errichtung eines Freiheitsbaumes auf dem Hofchen und die Schaffung eines Roten Buchs der Freiheit und eines Schwarzen Buchs der Sklaverei in das sich die Mainzer Bevolkerung in freier Entscheidung eintragen und somit fur oder gegen die Revolutionsideen der Franzosen stimmen sollte Zur weiteren Intensivierung der Klubarbeit trugen aus dem Elsass kommende Jakobiner wie beispielsweise Anton Joseph Dorsch bis 1791 Inhaber eines Lehrstuhls fur Philosophie an der Universitat Mainz aus Strassburg bei Diese waren von Custine zu einem fruheren Zeitpunkt zur Unterstutzung der neugegrundeten Jakobinerklubs im linksrheinischen Gebiet angeworben worden und pragten in der Anfangszeit nachhaltig Struktur Organisation aber auch propagandistische Aussenwirkung des Mainzer Jakobinerklubs Popularitat und Ansehen des Klubs stiegen zudem mit dem spateren Eintritt wichtiger und bekannter Mainzer Personlichkeiten Der Eintritt des beim Volk beliebten Polizeikommissars und spater zum Maire gewahlten Franz Konrad Macke hatte eine wichtige Signalfunktion fur das noch wenig vertretene Zunftburgertum Der zwei Tage spater nach anfanglichen Vorbehalten und zogerndem Abwagen seiner zukunftigen politischen Haltung 12 erfolgte Eintritt des weit uber die Stadt und Landesgrenzen hinaus bekannten Forschers und Gelehrten Georg Forster wurde ausserhalb von Mainz aufmerksam wahrgenommen nbsp Georg Forster Gemalde von J H W TischbeinGeneral Custine berief Mitte November fuhrende Mitglieder des Klubs wie Forster oder Dorsch in hohe Amter der neu geschaffenen Zivilverwaltung So wurde beispielsweise Dorsch Prasident der Allgemeinen Administration und damit hochster ziviler Reprasentant im gesamten franzosischen Besatzungsgebiet Dieser Zuwachs an Autoritat Ordnungsmacht und Prestige und somit die Wertschatzung Custines fur die im Klub aktiven Mainzer Jakobiner und der Hochststand der Mitgliederzahl Ende November mit knapp 500 Mitgliedern zeigen gleichzeitig den Hohepunkt des Wirkens des Mainzer Jakobinerklubs auf Ab Anfang Dezember 1792 kam es zu einer Stagnierung des bisher kontinuierlich verlaufenden Mitgliederzuwachses Massgeblich dafur verantwortlich waren die ersten militarischen Misserfolge der franzosischen Revolutionsarmee bei Frankfurt am Main gegen preussische und osterreichische Truppen verbunden mit der Ruckeroberung von Frankfurt durch diese Dazu kam am 13 Dezember 1792 die offizielle Ausrufung des Kriegszustandes fur Mayence durch die franzosische Besatzungsmacht Die Wahrnehmung der uneingeschrankten Machtbefugnisse durch den Militarrat unter Custine schrankte den Handlungsspielraum der zivilen Verwaltung drastisch ein Der Mainzer Jakobinerklub wurde in seinen Moglichkeiten stark eingeschrankt und bisherige Sympathisanten und Mitglieder hielten wegen der unsicheren politischen Zukunft nun mehr Distanz zu den Mainzer Jakobinern Eine weitere fur die Zukunft des Mainzer Jakobinerklubs ausserst negative Entwicklung begann Ende Dezember 1792 Bereits ab Mitte November 1792 vorhandene unterschiedliche Auffassungen uber die Zukunft des linksrheinischen Territoriums und hier vor allem eines moglichen Zusammenschlusses mit Frankreich fuhrten zu internen ideellen und programmatischen Streitigkeiten 13 Es kam in der Folge zu einer Lagerbildung zwischen einem gemassigten und einem eher radikal orientierten Flugel der fuhrenden Klubmitglieder Diese traten nun offentlich zutage Auflosung Ende Neugrundung und endgultige Auflosung Bearbeiten nbsp Siegel des zweiten Jakobinerklubs 1793Der Niedergang des Mainzer Jakobinerklubs setzte sich mit Beginn des Jahres 1793 fort Es kam zu heftigen diesmal offentlich ausgetragenen Streitigkeiten zwischen dem gemassigten und dem radikalen Flugel des Jakobinerklubs Die radikal orientierte Klubfuhrung um Dorsch Wedekind und Bohmer sah sich mit einer wachsenden Opposition bei der Frage uber die weitere Vorgehensweise bei der Revolutionierung der Bevolkerung konfrontiert Bei der Klubsitzung am 10 Januar 1793 sollte deshalb das Thema Warum finden die Grundsatze der Freiheit und Gleichheit so wenig Beifall diskutiert werden Es kam zu einem Eklat als Andreas Hofmann Sprecher der unzufriedenen Klubmitglieder reihum Wedekind Dorsch als Leiter der Allgemeinen Administration Forster dessen Stellvertreter Friedrich Georg Pape den Vorsitzenden des einflussreichen Korrespondenzausschusses und letztendlich auch die franzosische Besatzungsmacht scharf angriff Andreas Hofmann vertrat mittlerweile im Mainzer Jakobinerklub die Interessen der Mainzer Bevolkerung und dort insbesondere die der sozialen Unterschichten Er wurde am nachsten Tag im Gegenzug von Custine der Verleumdung angeklagt und mit Hinrichtung wegen Verrates bedroht Die von ihm angegriffenen Klubisten warfen Hofmann postwendend die allerdings frei erfundene Kollaboration mit dem Koadjutor und Stellvertreter des Kurfursten Karl Theodor von Dalberg vor 14 Die Verscharfung dieser internen Streitigkeiten zunehmende Handlungsunfahigkeit des Klubs die erstmals so offentlich vorgetragene Kritik an dem im deutlichen Gegensatz zum Herbst 1792 stehenden Verhalten der franzosischen Soldaten und ihrer Fuhrung all dies fuhrte letztendlich zu einer weiteren Stagnation der Revolutionierung der Bevolkerung dem Hauptziel des Mainzer Jakobinerklubs Diese kam nicht so schnell und nachhaltig voran wie von den Franzosen und den meisten der deutschen Jakobiner immer noch gewunscht Beide deutsche Jakobiner und die franzosische Administration waren enttauscht von den Befreiten die sich ihrer Ansicht nach zu phlegmatisch verhielten und nicht von sich aus die Initiative zum politischen Kurswechsel ergriffen Vor allem Forster ausserte sich in privaten Briefen aber nie offentlich 15 uber das Unvermogen des Volkes zur eigenen Freiheit Ich bleibe dabei dass Deutschland zu keiner Revolution reif ist unser rohes armes ungebildetes Volk kann nur wuten aber nicht sich konstituieren 16 Von dem am 26 Oktober 1792 durch Custine den Mainzern versprochenen Recht Euer eigener ungezwungener Wille soll euer Schicksal entscheiden Selbst dann wenn ihr die Sklaverei den Wohltaten vorziehen werdet mit denen die Freiheit euch winkt bleibt es euch uberlassen zu bestimmen welcher Despot euch eure Fesseln zuruckgeben soll 17 war bald nicht mehr die Rede In einem Dekret des franzosischen Konvents vom 15 Dezember 1792 18 kam es zu einem sich bereits vorher schon abzeichnenden Paradigmenwechsel der bisherigen Revolutionspolitik in den besetzten linksrheinischen Gebieten 19 Das Selbstbestimmungsrecht der befreiten Bevolkerung wurde quasi ausser Kraft gesetzt und der Konvent in Paris verstarkte nun seinen Druck in den besetzten deutschen Gebieten die tatsachlich mehr und mehr den Status von Kriegseroberungen bekamen Urversammlungen zur Wahl und Einrichtung provisorischer Regierungen und Gerichte sollten durchgefuhrt werden um endlich den Prozess der politischen Umbildung nach franzosischem Vorbild zu kontrollieren und beschleunigen Der franzosische Konvent entsandte dazu die drei Konventsmitglieder Nicolas Haussmann Merlin de Thionville und Jean Francois Reubell und zwei Nationalkommissare als direkte Abgesandte des Konvents und des Exekutivrats nach Mainz Letztere vertraten vor Ort in Zusammenarbeit mit General Custine die Interessen der Besatzungsmacht Frankreich bei der zu wahlenden provisorischen Regierung Ihre vorab am gleichen Tag im Konvent beratenen und beschlossenen Instruktionen gaben ihnen weitreichende Vollmachten die beiden Nationalkommissare sollten unverzuglich alle offen oder geheim agierende reaktionaren und gegenrevolutionaren Krafte insbesondere im Adel und im Klerus beseitigen Ihnen oblag die Kontrolle der franzosischen Besatzungsarmee und die Erforschung und Abstellung von Missstanden bei Ausrustung oder Verpflegung Weitreichende Vollmachten hatten beide ebenfalls in politischen Fragen bei der noch zu wahlenden und konstituierenden Administration in Mainz 20 Jean Frederic Simon ein elsassischer Intellektueller und Gabriel Gregoire sein ebenfalls aus dem Elsass stammender Schwager wurden am 13 Januar 1793 ernannt und trafen am 31 Januar in Mainz ein Zu dieser sich abzeichnenden deutlich strengeren Kontrolle durch Paris kamen zusatzlich militarische Niederlagen der franzosischen Truppen und das stetige Vorrucken alliierter Truppen Preussen und Reichstruppen aus verschiedenen Gebieten des Heiligen Romischen Reiches in Richtung Mainz All dies fuhrte zu einem drastischen Ruckgang der Mitgliedszahlen von 492 Mitgliedern Ende November 1792 bis auf etwa 150 im Februar 1793 und zu einer zunehmenden Bedeutungslosigkeit des Klubs und seiner Aktivitaten Der franzosische Nationalkommissar des Pouvoir executif Jean Frederic Simon verkundete schliesslich im Marz 1793 in Mainz die Schliessung des Mainzer Jakobinerklubs sowie die gleichzeitige Neugrundung einer Societe des Allemands libres 21 Diese auf Deutsch Gesellschaft der Freunde der Republik benannte Nachfolgeeinrichtung sollte den bisherigen Klub bei gleichzeitigem Ausschluss der bisherigen gemassigten Mitglieder ersetzen Sie sollte genauso wie ihr Vorbild der Jakobinerklub in Paris vornehmlich der inhaltlichen Vorbereitung der parlamentarischen Debatte im Rheinisch Deutschen Nationalkonvent dienen Dieser zweite Mainzer Jakobinerklub nahm seine Arbeit im Marz 1793 auf ein letztes Lebenszeichen dieser bedeutungslosen Nachfolgeeinrichtung datiert Anfang Mai 1793 Spatestens mit der Einschliessung von Mainz im Juni 1793 loste er sich in aller Stille auf Unmittelbar nach der Ruckeroberung von Mainz am 23 Juli 1793 waren viele Klubisten Repressalien der Bevolkerung ausgesetzt es kam zu Misshandlungen und Plunderungen im Stadtgebiet und vor den Toren der Stadt 22 Goethe selbst war Augenzeuge solcher Misshandlungen von fluchtenden Klubisten und beschrieb diese spater in seinem autobiografischen Werk Belagerung von Mainz Einzelne Reisewagen rannten abermals eilig die Strasse hin uberall aber hatten sich die Mainzer Burger in die Chausseegraben gelagert und wie die Fluchtigen einem Hinterhalt entgingen fielen sie in die Hande des andern Der Wagen ward angehalten fand man Franzosen oder Franzosinnen so liess man sie entkommen wohlbekannte Klubisten keineswegs Ein sehr schoner dreispanniger Reisewagen rollt daher eine freundliche junge Dame versaumt nicht sich am Schlage sehen zu lassen und huben und druben zu grussen aber dem Postillion fallt man in die Zugel der Schlag wird eroffnet ein Erz klubist an ihrer Seite sogleich erkannt Zu verkennen war er freilich nicht kurz gebaut dicklich breiten Angesichts blatternarbig Schon ist er bei den Fussen herausgerissen man schliesst den Schlag und wunscht der Schonheit gluckliche Reise Ihn aber schleppt man auf den nachsten Acker zerstosst und zerprugelt ihn furchterlich alle Glieder seines Leibes sind zerschlagen sein Gesicht unkenntlich Eine Wache nimmt sich endlich seiner an man bringt ihn in ein Bauernhaus wo er auf Stroh liegend zwar vor Tatlichkeiten seiner Stadtfeinde aber nicht vor Schimpf Schadenfreude und Schmahen geschutzt war Johann Wolfgang von Goethe Belagerung von Mainz 23 Etwa hundert der aktivsten Klubisten darunter beispielsweise Mathias Metternich oder Franz Macke wurden als Geiseln auf die Festungen Konigstein und Ehrenbreitstein verbracht und langere Zeit inhaftiert Den letzten 39 ehemaligen mittlerweile auf der Zitadelle Petersberg in Erfurt inhaftierten prominenten Klubmitgliedern wurde Anfang 1795 die Auswanderung nach Frankreich erlaubt im Gegenzug wurden dort 1793 deportierten Mainzer Einwohnern die Ruckkehr erlaubt Andere fuhrende Klubisten wie beispielsweise Andreas Joseph Hofmann konnten unbehelligt aus der Stadt gelangen Viele gingen ins Exil nach Strassburg oder Paris wo es eine Societe des Refugies Mayencais eine Vereinigung von exilierten Mainzer Revolutionaren gab 24 Aber auch die weniger aktiven oder sogar nur passiven Mitglieder des Mainzer Jakobinerklubs waren betroffen So wurden beispielsweise Handwerker die Mitglied im Klub waren auf Betreiben ihrer regimetreuen Kollegen aus ihren Zunften ausgeschlossen Ehemalige kurfurstliche Beamte oder Inhaber offentlicher Amter die sich im Rahmen der Klubmitgliedschaft offentlich exponierten wurden mit verschiedensten Strafen von Geldstrafen uber Suspendierung vom Amt bis hin zur Ausweisung aus dem Kurfurstentum Mainz bestraft 25 Trotzdem sollten viele dieser Klubisten ab 1798 wieder eine fuhrende Rolle im nunmehr dauerhaft zu Frankreich gehorenden Mayence spielen Organisation Bearbeiten Nach der Konstitution des Klubs wurden in der darauffolgenden Zeit bis Anfang Dezember 1792 Organisation und Reglement festgelegt Diese orientierten sich im Wesentlichen am Vorbild des Pariser und des Strassburger Jakobinerklubs dem viele deutsche Emigranten angehorten In der Grundungssitzung wurde unter anderem beschlossen die Strassburger Jakobiner um ihre Statuten zu bitten In der zweiten Klubsitzung am 24 Oktober wurde das Prasidium mit dem Kaufmann Georg Hafelin als Prasidenten und Mathias Metternich als Vizeprasident gewahlt und beschlossen prinzipiell offentlich zu tagen Das Prasidium bestand aus dem Prasidenten und dem Vizeprasidenten sowie vier Sekretaren die in vierwochigem Turnus neu gewahlt wurden Organe des Klubs waren das offentliche Plenum sowie das nichtoffentliche Comite general Dazu kamen weitere funf Komitees deren Installation sich von November 1792 bis Januar 1793 hinzog Diese widmeten sich unterschiedlichen Aufgaben der Unterrichts Sicherheits Okonomie Wohltatigkeits und Korrespondenzausschuss Dem Unterrichts oder auch Belehrungsausschuss Comite d instruction kam eine besondere Bedeutung zu Der Ausschuss bestand aus insgesamt 21 Mitgliedern welche nicht nur die Tagesordnung der Klubsitzungen festlegte sondern auch eigenstandig revolutionare Propaganda betrieb Die Bevolkerung sollte im Rahmen von offentlichen Vorlesungen von Mitgliedern umfassend uber Themen wie Verfassung Recht Finanzen Wissenschaft oder Religion aufgeklart werden Der Sicherheitsausschuss wurde entsprechend dem Pariser Vorbild zur Bekampfung von Konterrevolutionaren eingerichtet erwies sich aber auch als wirksames Instrument gegen Opposition inner und ausserhalb des Klubs Der Wohltatigkeitsausschuss sollte bedurftigen Jakobinern helfen aber auch Personen ausserhalb des Klubs die man damit fur die Mitgliedschaft gewinnen wollte Ebenfalls grosse Bedeutung hatte der bereits unmittelbar nach Klubgrundung eingerichtete Korrespondenzausschuss Mit Metternich Wedekind Patocki Hofmann Westhofen und spater auch Forster und Pape hochkaratig besetzt widmete sich dieser Ausschuss in vielfaltiger Weise der Korrespondenz auf nationaler und internationaler Ebene Er war auch fur die Affiliation die Verbruderung des Mainzer Jakobinerklubs mit den Klubs in Strassburg und insbesondere in Paris zustandig ein Vorgang der dem Mainzer Jakobinerklub zum einen grossen Prestige und Autoritatsgewinn bescherte und zum anderen psychologisch fur die Mainzer Jakobiner sehr wichtig war 26 Mitglieder konnten Manner ab dem 18 Lebensjahr ab Anfang November ab dem 24 Lebensjahr werden Von der Mitgliedschaft ausgenommen waren bestimmte soziale und Berufsgruppen wie Knechte Tagelohner und generell Frauen Ein potentieller Aufnahmekandidat musste von einem Jakobiner proporniert und von funf weiteren Mitgliedern befurwortet werden Erhoben dann in drei aufeinanderfolgenden Sitzungen nicht mehr als elf Mitglieder des Jakobinerklubs Einspruch galt der Kandidat als aufgenommen Ein wesentlicher Aspekt der Tatigkeit des Mainzer Jakobinerklubs war sein prinzipiell offentliches Wirken Alle Sitzungen des Klubs waren gemass einem am zweiten Tag seines Bestehens gefassten Beschluss offentlich Tagte man anfangs jeden Abend im Akademiesaal des Kurfurstlichen Schlosses traf man sich spater nur noch an vier Abenden pro Woche Als Anfang Dezember 1792 das Schloss zum Lazarett umfunktioniert wurde zog der Klub in das Comodienhaus um Grosse und Zusammensetzung Bearbeiten nbsp Festveranstaltung im Akademiesaal des ehemaligen Kurfurstlichen SchlossesMit insgesamt 492 registrierten Mitglieder wies der Mainzer Jakobinerklub auch im Vergleich zu spater folgenden gleichartigen Einrichtungen in den ebenfalls franzosisch besetzten Stadten Speyer und Worms eine beachtliche Grosse auf 27 Die etwa 450 in Mainz ansassigen Klubmitglieder kamen aus dem Kreis der circa 7000 zum Eintritt berechtigten Mainzer Einwohner Von den insgesamt 23 000 25 000 Einwohnern von Mainz im Jahr 1792 waren dies nur Manner uber dem 18 spater 24 Lebensjahr Frauen und jungeren Mannern war der Eintritt in den Klub nicht erlaubt Damit betrug der Grad der politischen Organisation innerhalb der Bevolkerung circa 6 ein Wert den vergleichbare franzosische Organisationen oder heutige politische Parteien selten erreichen 28 Die schriftlich registrierten Mitglieder des Mainzer Jakobinerklubs setzten sich aus fast allen Schichten der Mainzer Bevolkerung zusammen Nach den Formalitaten die der offiziellen Aufnahme vorausgingen trugen sich die neuen Mitglieder in eine ausgelegte Mitgliederliste ein die von dem Notar Johann Baptist Bittong fur den Klub gefuhrt wurde Diese Mitgliederliste spater im Hauptstaatsarchiv in Darmstadt aufbewahrt war bis zu ihrer Vernichtung im Zweiten Weltkrieg die einzige authentische Quelle uber die Mitglieder des Mainzer Jakobinerklubs 50 Mitglieder des Jakobinerklubs waren Franzosen Das prominenteste Mitglied war General Custine selbst der allerdings erst am 18 November 1792 aus kriegsbedingten Grunden wie er angab dem Klub beitrat 29 Die mit circa 45 zahlenmassig grosste allerdings fast durchweg passive Einzelgruppe bildeten kleinere Kaufleute und Handwerksmeister und gesellen als Vertreter des Zunftburgertums Vertreter des Bildungsburgertums und Intellektuelle wie Professoren Geistliche Arzte Juristen und Studenten folgten mit 21 Ihnen folgte mit gleicher Starke die Gruppe der ehemals kurfurstlichen Beamten und der Franzosischen Burger mit jeweils 10 8 der Klubmitglieder gaben bei ihrem Eintritt keine Berufsbezeichnung an zu ihnen gehorten beispielsweise oft auch Bauern 30 Verschwindend gering war der Anteil der grossburgerlichen Handelskaufleute die sich dem Mainzer Jakobinerklub fernhielten 31 Professoren und andere Intellektuelle Bearbeiten Obwohl nur etwa jedes funfte Mitglied des Jakobinerklubs zu dieser Gruppe gehorte war ihr Einfluss auf dessen Aktivitaten uberproportional gross Fast alle der vor Oktober 1792 bereits politisch aktiven Professoren wie Wedekind Metternich Eickemeyer Hofmann waren entweder direkt bei der Grundung des Jakobinerklubs beteiligt oder traten diesem bald bei Mit dem international bekannten Forscher und Schriftsteller Georg Forster der erst Anfang November dem Jakobinerklub beitrat 32 gewann die Institution zusatzlich an Renommee 33 Bis auf wenige Ausnahmen stellte die Gruppe der Professoren und Intellektuellen wie beispielsweise der Jurist Verleger und Publizist Christoph Friedrich Cotta den Prasidenten und Vizeprasidenten des Mainzer Jakobinerklubs 34 Studenten der Universitat Mainz Bearbeiten nbsp Friedrich LehneMit der Grundung des Klubs traten auch zahlreiche Studierende aus dem Umfeld Metternichs Wedekinds und Hofmanns in den Klub ein Das Eintrittsalter dort betrug anfangs 18 Jahre und wurde auf Vorschlag Dorschs trotz heftiger Proteste der jungeren uberwiegend studierenden Mitglieder am 7 November 1792 auf 24 Jahre hochgesetzt Damit wurden zahlreiche Studierende von der Mitgliedschaft ausgeschlossen die vorher eingetretenen konnten aber im Klub verbleiben Von diesen Studierenden sind vor allem Nikolaus Muller und Friedrich Lehne zu nennen die bereits im Vorfeld politisch aktiv waren und schnell Karriere machten Auch der Jurastudent Dominik Meuth war Grundungsmitglied und gab spater zusammen mit dem ehemaligen Hofgerichtsrat Kaspar Hartmann den Frankischen Beobachter heraus Kurfurstliche Beamte Bearbeiten Zu den Mitgliedern des Mainzer Jakobinerklubs zahlten auch teils hohe kurfurstliche Hofbeamte Der Anteil der Beamtenschaft bei der Gesamtzahl der Mitglieder betrug circa 11 So war der kurfurstliche Hofgerichtsrat Kaspar Hartmann bereits bei der Grundung des Klubs beteiligt und hielt bei dessen Grundungstreffen am 23 Oktober 1792 eine Rede fur die Wiederauferweckung der bisher unterdruckten Menschenrechte und die Einfuhrung von Freiheit und Gleichheit und griff fuhrende Mainzer Aristokraten an 35 Auch der fruhe Eintritt des kurfurstlichen Mainzer Polizeikommissars Franz Konrad Macke wurde von der Mainzer Bevolkerung aufmerksam registriert Grosskaufleute Bearbeiten Wie bereits geschrieben war deren Anteil an den Mitgliedern ausserst gering Einer der fuhrenden Vertreter dieser kleinen Gruppe war allerdings der Handelskaufmann Andre Patocki Er gehorte bereits in kurfurstlichen Zeiten zu dem prorevolutionaren Kreis um Mathias Metternich und war Grundungsmitglied des Mainzer Jakobinerklubs Zu dessen erstem Prasidenten wurde am 24 Oktober 1792 dem zweiten Tag seines Bestehens bewusst der Kaufmann Georg Hafelin gewahlt Dieser hatte zusammen mit Mathias Metternich als Vizeprasident das Amt bis zum 24 November 1792 inne Patocki und Hafelin spielten auch in der spateren Mainzer Munizipalitat eine wichtige Rolle Acht Tage nach der Konstituierung trat der 24 jahrige judische Geldmakler Nathan Maas dem Jakobinerklub bei Er begleitete auch den Zug der vier Tage spater am 3 November 1792 den ersten Freiheitsbaum in Mainz auf dem Hofchen aufstellte Am selben Tag an dem er den Eid auf die revolutionare Verfassung leistete trat Maas im Fruhjahr 1793 wieder aus dem Jakobinerklub aus Fur seine Unterstutzung der revolutionaren Umtriebe wurde er Ende 1794 auf kurmainzischem Gebiet verhaftet und eingekerkert und 1796 aus Mainz ausgewiesen 36 Handwerker Bearbeiten Die noch in Zunften organisierten Handwerker stellten zusammen mit Kleinkaufleuten und niederen Beamten des kurfurstlichen Staates mit 45 die grosste Einzelgruppe der Klubmitglieder In dieser Gruppierung waren die rund 200 jakobinischen Handwerker dominierend in den organisierten Zunften reprasentierten sie jedoch lediglich 10 der Zunftburger 37 Die zahlenmassige Dominanz der Handwerker schlug sich jedoch nicht in der Fuhrungseben des Mainzer Jakobinerklubs nieder Hier dominierten Intellektuelle wie Professoren Publizisten Studenten oder hohere Beamte des Kurfurstentums Politisches Wirken Bearbeiten Viele der fuhrenden Klubmitglieder waren bereits im Vorfeld der Klubgrundung im Sinne der franzosischen Revolution politisch engagiert Mit der Grundung des Mainzer Jakobinerklubs und der Protegierung durch General Custine wurden diese Aktivitaten nun gebundelt intensiviert und im weiteren Verlauf auch uber die Stadtgrenzen hinausgetragen Der Mainzer Jakobinerklub wurde zum wichtigsten Organ der Mainzer Jakobiner und das wichtigste Instrument der franzosischen Besatzungsmacht zur politischen Mobilisierung der Bevolkerung 38 Seine Hauptaufgabe sah dieser in der Aufklarung Information und naturlich der Revolutionierung der Mainzer Bevolkerung Dazu nutzten die aktiven Klubmitglieder vor allem die offentlichen Versammlungsabende im Akademiesaal des Kurfurstlichen Schlosses Dort wurden vor Klubmitgliedern und zu Hochzeiten des Klubs bis zu 1000 Besuchern 39 politische Reden gehalten und diese teilweise auch gleich ausgedruckt kostenlos verteilt oder spater verkauft 40 Fuhrende Mitglieder des Jakobinerklubs wie beispielsweise Mathias Metternich besuchten in ihrer Funktion als Abstimmungskommissar Sub Commissair Ende 1792 Anfang 1793 Ortschaften rund um Mainz und warben dort fur die Ideen der Franzosischen Revolution sowie konkreter fur die Errichtung einer Republik nach Pariser Vorbild und die Annahme der frankischen Konstitution 41 Die von der Allgemeinen Administration bestehend aus neun Mitgliedern des Klubs initiierte Abstimmung uber eine neue Konstitution und eine neue Staatsform Mainzer Republik war der letzte und bezogen auf die stimmfahigen Burger konkreteste Ansatz der Revolutionierung Im Rahmen dieser Verfassungsabstimmung unterstutzten die Mainzer Jakobiner massiv und mit personlichem Einsatz die Aktivitaten vor Ort 42 dies allerdings mit sehr unterschiedlichem Erfolg 43 Bei den folgenden Wahlen der Ortsvorstande in Mainz wurde ein Maire samt Stellvertreter gewahlt und Abgeordneten des Rheinisch Deutschen Nationalkonvent dem Parlament der angestrebten Mainzer Republik vom 24 bis 26 Februar 1793 waren die Mitglieder des Mainzer Jakobinerklubs allerdings wenig vertreten In den Namenslisten der Mainzer Wahlsektionen wurden insgesamt lediglich 168 Klubmitglieder und 15 vermutete Klubmitglieder verzeichnet die in Summe 49 der Gesamtwahler ausmachten 44 45 Da im gesamten Mainzer Stadtgebiet gemessen an den 4626 stimmberechtigten Burgern nur 8 372 Burger zur Wahl gingen ist es den aktiven Klubmitgliedern von ihrer Seite her nicht gelungen ihre eigenen Mitglieder oder gar die stimmberechtigte Bevolkerung politisch zu mobilisieren 46 Im Gegenteil die Wahlen wurden von dem grossten Teil der wahlberechtigten Mainzer Bevolkerung in deutlichem Gegensatz zu den anderen grossen Stadten Worms und Speyer als Ausdruck einer bewussten politischen Demonstration boykottiert 47 Die politische Arbeit des mittlerweile aufgelosten Klubs wurde von dessen fuhrenden Mitgliedern spater in anderen Bereichen des offentlichen und politischen Lebens weitergefuhrt In der Munizipalverwaltung waren von Maire Macke abwarts alle gewahlten Personen ehemalige in der Regel fuhrende Klubmitglieder Im Rheinisch Deutschen Nationalkonvent wurden mit Andreas Joseph Hofmann als Prasident und Georg Forster als Vizeprasident fuhrende Mitglieder des Klubs gewahlt Ebenso waren von 45 Kandidaten die uberhaupt Stimmen bekamen alle bis auf zwei ehemalige Klubmitglieder 48 Die politische Haltung des Mainzer Jakobinerklubs zu der Besatzungsmacht Frankreich und deren Zielen war wahrend seiner aktiven Zeit durchaus ambivalent War man anfangs noch in fast allen revolutionaren Zielen mit den Franzosen einer Meinung anderte sich dies zum Ende des Jahres 1792 49 Ein eher radikaler Flugel im Jakobinerklub um Wedekind Dorsch Pape und Metternich sah eine Verwirklichung der revolutionaren Ideen und Ziele nur in unbedingter Zusammenarbeit mit den Franzosen zu erreichen Ein moglichst enger Anschluss an Frankreich aus dem nach der Grundung der Mainzer Republik eine Reunionsadresse mit Frankreich werden sollte und der Rhein als Grenze der Republik gegenuber dem aristokratisch despotischen Deutschland wurde von diesem Flugel verfochten Der eher gemassigte Teil des Mainzer Jakobinerklubs zu denen beispielsweise Hofmann und Macke gehorte dachte hier eher pragmatisch Man sah einerseits die fehlende Unterstutzung durch die Bevolkerung insbesondere der Bauern und der Zunftburger andererseits die immer mehr zunehmende Gewalt und Restriktion durch die franzosische Besatzungsmacht insbesondere auch durch die Armee Hofmann und Macke vertraten in ihren jeweiligen Amtern auch eher die Interessen der Mainzer Bevolkerung gegenuber der franzosischen Besatzungsmacht als ihre radikaleren Kollegen im Klub Trotz aller Querelen bildete die Arbeit der Mainzer Jakobiner und zu einem spateren Zeitpunkt die Zugehorigkeit von Mainz und Rheinhessen zu Frankreich einen Ansatzpunkt fur die politische und gesellschaftliche Haltung der Bevolkerung im Sudwesten Deutschlands in spateren Versuchen einer liberal demokratischen Entwicklung Deutschlands Das Hambacher Fest 1832 wurde nicht zufallig von Burgern ausgerichtet welche in einem deutlich liberaleren System als das ubrige Deutschland politisch und gesellschaftlich aktiv waren oder aufwuchsen 50 Wichtige Bestandteile des Systems waren als Rheinische Institutionen bekannt und betrafen in erster Linie die aus der franzosischen Zeit ubernommene liberale Gesetzgebung und Rechtsprechung Teils waren Jakobiner der ersten Stunde wie Georg Friedrich Rebmann oder Franz Konrad Macke als Burgermeister in Mainz zu dieser Zeit noch aktiv teils waren es bereits Vertreter der nachsten oder ubernachsten Generation wie Germain Metternich Sohn von Mathias Metternich oder Franz Heinrich Zitz Enkel des Klubisten Jakob Schneiderhenn 51 Und so konnte noch 1833 genau 40 Jahre nach der Auflosung des Mainzer Jakobinerklubs der osterreichische Staatskanzler und Namensgeber des Metternichschen Systems Klemens Wenzel Lothar von Metternich uber Mainz sagen Mainz ist ein furchterliches Jacobiner Nest 52 Gegenrevolutionare Publizistik zum Mainzer Jakobinerklub Bearbeiten nbsp Portrat des kurmainzischen Staatsmannes und Generalfeldzeugmeisters Franz Joseph von AlbiniDie zeitgenossische Betrachtung des Mainzer Jakobinerklubs durch die gegenrevolutionaren Krafte ist in der Regel gleichzusetzen mit der der Mainzer Jakobiner und oft auch verbunden mit dem Themenkomplex der Mainzer Republik Konservative Krafte im gesamten Reichsgebiet begannen eine gegenrevolutionare Publizistik die stark personalisiert war und oftmals direkt fuhrende Jakobiner des Mainzer Klubs angriff 53 Diesen wurde Verrat Undank und auch mangelnde Moral vorgeworfen Die kampflose Ubergabe der machtigen Reichsfestung Mainz an die Franzosen konnte so der Tenor der Publizistik nur durch Verrat erklart werden Hier wurde vor allem Rudolf Eickemeyer in seiner Eigenschaft als Mitglied des Militarrats und Fuhrer der Kapitulationsverhandlungen mit Custine angegriffen Georg Wedekind beschuldigte man die Plane der Mainzer Festungswerke bei einem Besuch Custines in Nierstein verraten zu haben Dem am meisten verbreiteten Vorwurf des Undanks gegenuber dem kurfurstlichen Gonner waren Wissenschaftler wie beispielsweise Georg Forster oder der mittellos nach Mainz gekommene Mathias Metternich ausgesetzt So wurde Georg Forster von dem unter dem Pseudonym Gottlob Teutsch schreibenden Franz Joseph von Albini seines Zeichens kurmainzischer Hofkanzler und Minister in einem gegenrevolutionaren Pamphlet 1793 als wahre Schmarotzerpflanze auf Mainzer Boden bezeichnet 54 Mangelnde Moral und sittliches Fehlverhalten wurde vor allem den revolutionsbegeisterten und stark exponierten Klerikern wie Anton Joseph Dorsch oder Felix Anton Blau zuteil da diese unter anderem das Zolibat gebrochen hatten Bei der immer noch konservativen und streng katholischen Bevolkerung von Mainz und Rheinhessen fanden diese oft voyeuristisch und exzessiv uberzogenen und ausgeweiteten Vorwurfe durchaus Aufnahme und schwachten vor allem die Position des Politikers Dorsch Weitere Motive der gegenrevolutionaren Publizistik waren auch konfessionelle Vorurteile die ebenfalls bei der katholischen Bevolkerung auf viel Akzeptanz stiessen Georg Forster und Georg Wedekind beide Protestanten und fuhrende Reprasentanten des Mainzer Jakobinerklubs sind hier zu nennen Ein antirevolutionares Druckwerk brachte dies auf folgende Aussage Fremd sein und Protestant das war die beste Empfehlung bei Hofe 55 Subtiler und weniger direkt waren die Vorwurfe die Mainzer Revolutionsbegeisterung sei von zumeist landfremden Intellektuellen allen voran Professoren und Studenten der kurfurstlichen Mainzer Universitat vorangetrieben worden Diese hatten nicht nur den sie fordernden Kurfursten ent und getauscht sondern hatten als Fremde auch keinerlei Interesse an Mainz und dem Wohlergehen der Einwohner Hier spielten die konservativen Publizisten erfolgreich auf die in Mainz des spaten 18 Jahrhunderts verbreitete latente Xenophobie sowie auf den sozialen Neid der einfachen Stadtbevolkerung gegenuber diesen bis vor kurzem kurfurstlich ausgiebig protegierten Aussenseitern an 56 Eine umfangreiche Anzahl an konterrevolutionaren Flugblattern speziell in den landlichen Gebieten verunsicherte auch die Landbevolkerung Ihnen wurde bei Kollaboration mit den Franzosen und Jakobinern der spatere Verlust ihres Eigentums angedroht 57 eine Drohung die zusammen mit dem immer rigideren Vorgehen der franzosischen Armeefuhrung und ihrer Soldaten bei der Requirierung von Nahrungsmitteln durchaus Wirkung zeigte Rezeption BearbeitenDie umfangreiche Gegenpublizistik konservativer Krafte im Reich gegenuber den fuhrenden Jakobinern des Mainzer Jakobinerklubs in den Jahren 1792 und 1793 sieht Franz Dumont gekennzeichnet durch ein hohes Mass an Diffamierung ja Damonisierung der Gegner und durch polemische Ubertreibungen 58 Die Bezeichnung von Menschen als Klubisten wurde zu einem geflugelten ausschliesslich pejorativ verwendeten Begriff Man bediente sich der revolutionaren Propaganda folgend Flugblatter und gedruckter Schriften aller Art die grosszugig und in grossen Mengen unter dem Volk auch linksrheinisch verteilt wurden 59 Nach dem Ende der Mainzer Republik und des Klubs nahmen diese Aktivitaten ein schnelles Ende Erst ab Mitte des 19 Jahrhunderts und einige Zeit nach der Revolution von 1848 1849 beschaftigte man sich wieder mit diesem Kapitel der Mainzer und der gesamtdeutsch franzosischen Vergangenheit In der deutschen Historiographie dominierten uber einen Zeitraum von fast 100 Jahren im Wesentlichen kritische Stimmen zur Mainzer Republik und deren Protagonisten den Mainzer Jakobinern 60 Auch im Zuge der Deutsch franzosischen Erbfeindschaft dominierten bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs Schlagworte wie Franzosenherrschaft Franzosenanhanglichkeit oder Klubisterei 61 die oft auch regionalgeschichtlichen Publikationen Mainzer Historiker wie Karl Klein der in seinem Werk Geschichte von Mainz wahrend der ersten franzosischen Okkupation 1792 1793 1861 uber die Zeit schrieb in der unser Land in die Hande des Erbfeindes geriet oder Karl Georg Bockenheimer unter anderem mit seiner Publikation von 1896 uber Die Mainzer Klubisten der Jahre 1792 und 1793 sind hier zu nennen Als Beispiel fur die uberregionale und negativ besetzte Bewertung der Mainzer Jakobiner sei auf die von Heinrich von Treitschke in seiner Deutschen Geschichte verwendete Formulierung und Reduzierung der Jakobiner auf eine Handvoll larmender Feuerkopfe 62 verwiesen die uberdies Vaterlandsverrat begingen 63 Die Stationen der deutsch franzosischen Beziehungen zwischen 1850 und 1945 und insbesondere die enge Verflechtung von Mainz und dem linksrheinischen Gebiet mit Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg Franzosische Besetzung des Rheinlands Rheinischer Separatismus pragten auch weiterhin die Sicht und sorgten immer wieder fur das Wiederaufleben negativ besetzter von der ursprunglichen gegenrevolutionaren Sicht gepragten Parallelen zur Mainzer Republik 64 Eine Ausnahme hierbei bildete das ab 1931 erschienene vierbandige Werk Quellen und Geschichte des Rheinlands im Zeitalter der Franzosischen Revolution von Joseph Hansen das in seinem zweiten Band auch auf andere Quellen zur Mainzer Republik einging 65 Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war das Bild der Mainzer Republik und ihren Protagonisten den Klubisten in der Historiographie und durch die konservativen Historiker eher negativ gepragt In ersterem Fall wurde die revolutionarsgeschichtliche Episode der kurzlebigen Mainzer Republik mit ihrer Institution Jakobinerklub als unbedeutend und daher nicht erwahnenswert befunden 66 Auch die fuhrenden Jakobiner in Mainz wurden entweder noch mit den herkommlichen und unverandert ubernommenen pejorativen Attributen der Gegenrevolution bezeichnet so beispielsweise Helmut Mathy der Anton Joseph Dorsch noch 1967 in seiner Arbeit Anton Joseph Dorsch 1758 1819 Leben und Werk eines rheinischen Jakobiners als verstockt und selbstsuchtig in seinem Charakter beschreibt oder waren kein Thema historischer Wissenschaftsarbeit Erst mit Beginn der 1970er Jahre wurde auch der Mainzer Jakobinerklub mit seinen Mitgliedern Gegenstand der Forschung In der DDR widmete man sich schon in den 1960er Jahren aus politisch ideologischen Grunden dem Thema Diese Arbeit gipfelte in dem dreibandigen Werk von Heinrich Scheel Die Mainzer Republik deren zweiter Band sich unter anderem ausfuhrlich den Protokollen der Sitzungen des Mainzer Jakobinerklubs widmet Es ist heute weitgehend Konsens der Historiker dass die Quellenarbeit Scheels insbesondere in dem genannten Bereich vorbildlich sei viele der Schlussfolgerungen daraus allerdings gemass der politisch ideologischen Ausrichtung seiner Arbeit uberholt sind Durch Anregungen aus dem Milieu der Intellektuellenszene der Sozialdemokratie und der Arbeiterbewegung aber auch beispielsweise von dem Bundesprasidenten Gustav Heinemann der aufrief nach den Wurzeln des deutschen Demokratismus zu suchen beschaftigte man sich in der Zeit nach 1968 und mit Hilfe einer neuen und weniger konservativ gepragten Historikergeneration erneut mit dem Thema diesmal aber aus einer eher sozial liberalen und arbeiterhistorischen Perspektive Diese neuen Forschungsarbeiten standen oft im Gegensatz zur klassisch gepragten etablierten Forschung 67 Ein weiteres Grundlagenwerk zu dem Themenkomplex ist das 1982 erstmals erschienene und 1992 uberarbeitete und neu aufgelegte Buch von Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Dumont analysiert hier unter anderem auch ausfuhrlich den Mainzer Jakobinerklub seine Zusammensetzung und sein politisches Werk Fur ihn waren der Mainzer Jakobinerklub und seine Aktiven das unbestrittene Zentrum aller Bemuhungen um die Einfuhrung der Demokratie 68 und bei dem Prozess der durch die Franzosen angestossenen politischen Mobilisierung der neuen Untertanen die tragenden und gestaltenden bisweilen auch die drangenden Krafte 69 Auch konstatiert Dumont dem Mainzer Jakobinerklub eine zum Ende des 20 Jahrhunderts bei Historikern kaum noch umstrittene Bedeutung als erste organisierte Gruppe deutscher Demokraten und Vorform einer politischen Partei 70 Gescheitert sei der Mainzer Jakobinerklub allerdings als Vertretung der kleinen Leute oder der werktatigen Masse Schuld daran waren zum einen die Diskrepanz zwischen der zahlenmassig geringen aber politisch fuhrenden Schicht der Intellektuellen einerseits und der im Verhaltnis dazu deutlich grosseren Anzahl der allerdings politisch nicht aktiven Handwerker andererseits Und bei der Landbevolkerung war die Unterstutzung des Klubs durch eine Mitgliedschaft mit 2 das heisst weniger als zehn Mitglieder der Gesamtanzahl Mitglieder bei der Gruppe der Bauern quasi nicht existent nbsp Platz der Mainzer Republik In grosserem Umfang wurde uber die Mainzer Republik und deren Protagonisten wieder 2013 diskutiert Im Vorfeld der 220 Jahr Feier der Ausrufung der Mainzer Republik am 17 Marz stellte der Ortsbeirat Altstadt in Mainz den Antrag zur Umbenennung des Deutschhausplatzes in Platz der Mainzer Republik Dieser Antrag wurde in der Offentlichkeit teilweise kontrovers diskutiert wobei auch hier wieder die Frage der Legitimation und des Demokratieverstandnisses der Mainzer Republik und ihrer Grunder der Mainzer Jakobiner diskutiert wurde Nachdem der Mainzer Stadtrat mehrheitlich der Umbenennung zustimmte wurde diese punktlich zum 17 Marz 2013 und damit genau 220 Jahre nach Ausrufung der Mainzer Republik an gleicher Stelle vollzogen Mit Franz Dumont fand sich ein prominenter Befurworter der Umbenennung der kurz vor seinem Tod dazu in der Mainzer Tagespresse ausfuhrlich Stellung nahm 71 Quellen BearbeitenHeinz Boberach Deutsche Jakobiner Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792 1798 Band 1 Handbuch Beitrage zur demokratischen Tradition in Deutschland 2 Auflage Hesse Mainz 1982 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz Alzeyer Geschichtsblatter Sonderheft 9 2 erweiterte Auflage Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstatte Alzey 1993 ISBN 3 87854 090 6 Zugleich Mainz Universitat Dissertation 1978 Joseph Hansen Quellen und Geschichte des Rheinlands im Zeitalter der Franzosischen Revolution 1780 1801 Band 2 1792 1793 Droste Verlag Dusseldorf 1933 Nachdruck der Ausgabe Hanstein Verlag Bonn 1933 2004 ISBN 3 7700 7619 2 Heinrich Scheel Hrsg Die Mainzer Republik Band 1 Protokolle des Jakobinerklubs Schriften des Zentralinstituts fur Geschichte Bd 42 ISSN 0138 3566 2 durchgesehene und erganzte Auflage Akademie Verlag Berlin 1984 Literatur BearbeitenHeinz Boberach Deutsche Jakobiner Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792 1798 Band 1 Handbuch Beitrage zur demokratischen Tradition in Deutschland 2 Auflage Hesse Mainz 1982 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 In Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt 2 Auflage Philipp von Zabern Mainz 1999 ISBN 3 8053 2000 0 S 319 374 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz Alzeyer Geschichtsblatter Sonderheft 9 2 erweiterte Auflage Verlag der Rheinhessischen Druckwerkstatte Alzey 1993 ISBN 3 87854 090 6 Zugleich Mainz Universitat Dissertation 1978 Franz Dumont Die Mainzer Republik 1792 93 Franzosischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch Schriftenreihe des Landtags Rheinland Pfalz Heft 55 Prasident des Landtags Rheinland Pfalz Mainz 2013 ISBN 978 3 9811001 3 6 Walter Grab Eroberung oder Befreiung Deutsche Jakobiner und die Franzosenherrschaft im Rheinland 1792 bis 1799 In Archiv fur Sozialgeschichte Bd 10 1970 ISSN 0066 6505 S 7 94 Auch Sonderabdruck Verlag fur Literatur und Zeitgeschehen GmbH Hannover 1970 auch Schriften aus dem Karl Marx Haus Bd 4 ZDB ID 517447 8 Karl Marx Haus Trier 1971 online Heinrich Scheel Hrsg Die Mainzer Republik Band 1 Protokolle des Jakobinerklubs Schriften des Zentralinstituts fur Geschichte Bd 42 ISSN 0138 3566 2 durchgesehene und erganzte Auflage Akademie Verlag Berlin 1984 Jorg Schweigard Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein Aufklarung Reform und Revolution in Mainz Casimir Katz Gernsheim 2005 ISBN 3 925825 89 4 Verein fur Sozialgeschichte Hrsg Rund um den Freiheitsbaum 200 Jahre Mainzer Republik Mainzer Geschichtsblatter Heft 8 ISSN 0178 5761 Verein fur Sozialgeschichte Mainz 1993 Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit S 7 29 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacobin Club Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien mainzer republik de Der Mainzer Jakobinerklub mainz de Historisches Mainz Die Mainzer Republik Die politische und kulturelle Bedeutung der Stadt Mainz im ausgehenden 18 JahrhundertAnmerkungen Bearbeiten Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 319 ff Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 18 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 216 Jorg Schweigard Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein Aufklarung Reform und Revolution in Mainz 2005 S 85 ff Jorg Schweigard Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein Aufklarung Reform und Revolution in Mainz 2005 S 94 Jorg Schweigard Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein Aufklarung Reform und Revolution in Mainz 2005 S 205 ff Georg Wilhelm Bohmer Die Mainzer Clubisten In Conversations Lexikon oder kurzgefasstes Handworterbuch fur die in der gesellschaftlichen Unterhaltung aus den Wissenschaften und Kunsten vorkommenden Gegenstande mit bestandiger Rucksicht auf die Ereignisse der alteren und neueren Zeit Band 3 M bis Q Kunst und Industrie Comptoir Amsterdam 1809 S 33 36 bei zeno org Text aus Heinz Boberach Deutsche Jakobiner Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792 1798 Ausstellung des Bundesarchivs und der Stadt Mainz Band 3 Katalog 2 Auflage Hesse Mainz 1982 Kat Nr 102 Custine in seinem Bericht vom 26 Oktober 1792 an den Konventprasidenten in Paris Original im AG P B 1 10 1 3 zitiert aus Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 66 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 99 ff Die Mitgliederliste des Mainzer Jakobinerklubs wurde von dem Notar J B Bittong gefuhrt und war bis zu ihrer Vernichtung im Zweiten Weltkrieg im Hessischen Staatsarchiv in Darmstadt einsehbar Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 133 ff Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 25 Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 26 ff Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 24 zitiert nach Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 20 Aufruf an das gedruckte Volk deutscher Nation im Namen der Franken Republik von Adam Philippe Custine Frankischem Burger und General der Armeen der Republik In Mainzer Zeitung Nr 170 vom 26 Oktober 1792 ZDB ID 11629 4 Archives parlementaires De 1787 a 1860 Recueil complet des debats legislatifs et politiques des Chambres Francaises Serie 1 1787 a 1799 Band 55 11 Decembre 1792 au 27 Decembre 1792 au soir Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1899 S 70 76 Moniteur Nr 353 vom 18 Dezember 1792 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 259 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 297 ff Loic Chalmel Reseaux philanthropinistes et pedagogie au 18e siecle Peter Lang Internationaler Verlag Der Wissenschaften Bern u a 2004 ISBN 3 03910 101 3 S 217 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 341 zitiert aus Projekt Gutenberg DE Johann Wolfgang von Goethe Belagerung von Mainz Hamburger Ausgabe Kapitel 8 9 Jorg Schweigard Die Liebe zur Freiheit ruft uns an den Rhein Aufklarung Reform und Revolution in Mainz 2005 S 151 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 345 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 108 ff Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 326 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 326 Heinrich Scheel Die Mainzer Republik Band 1 1975 S 241 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 208 Alle prozentualen Angaben aus Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 208 ff Klaus Harpprecht Nur freie Menschen haben ein Vaterland Georg Forster und die Mainzer Republik Memento des Originals vom 29 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www landtag rlp de Schriftenreihe des Landtags Rheinland Pfalz Bd 25 ISSN 1610 3432 Vortragsveranstaltung im Landtag Rheinland Pfalz am 24 November 2004 Prasident des Landtags Rheinland Pfalz Mainz 2004 PDF 1 34 MB Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 109 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 107 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 106 Friedrich Schutz Magenza das judische Mainz In Mainz Die Geschichte der Stadt von Zabern Mainz 1998 ISBN 3 8053 2000 0 679 702 hier S 690 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 326 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 482 ff Heinrich Scheel Der historische Ort der Mainzer Republik S 17 In Heinz Boberach Deutsche Jakobiner Mainzer Republik und Cisrhenanen 1792 1798 Band 1 Handbuch Beitrage zur demokratischen Tradition in Deutschland 2 Auflage Hesse Mainz 1982 S 17 24 Franz Dumont Mayence Das franzosische Mainz 1792 98 1814 1999 S 325 Mario Keller Rund um den Freiheitsbaum Die Bewegung von unten und ihr Sprecher Mathias Metternich in der Zeit der Mainzer Republik 1789 1799 Frankfurt 1988 S 582 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 169 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 489 ff Zahlen nach Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 382 Die namentlich aufgeschlusselten Wahlerlisten der sechs Mainzer Wahlsektionen befinden sich im Original im Stadtarchiv Mainz Abteilung 11 Fasz 95 Gustav Seibt Mit einer Art von Wut Goethe in der Revolution C H Beck 2014 ISBN 9783406670565 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 379 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 379 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 385 Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 19 Wilhelm Kreutz Brennpunkt Hambach Europa Deutschland Pfalz In Hambach 1832 Deutsches Freiheitsfest und Vorbote des europaischen Volkerfruhlings 3 Auflage Landeszentrale fur politische Bildung Rheinland Pfalz Mainz S 5 Franz Dumont Eine Revolution nach der Revolution Die Franzosenzeit auf dem linken Rheinufer 1798 1814 In Die Mainzer Republik 1792 93 Franzosischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch Schriftenreihe des Landtags Rheinland Pfalz Heft 55 S 86 Anton Maria Keim Von Mainz nach Hambach in Die Mainzer Republik Der Rheinisch Deutsche Nationalkonvent Herausgegeben vom Landtag Rheinland Pfalz Hase amp Koehler Verlag Mainz 1993 ISBN 3 7758 1284 9 S 230 zitiert nach Friedrich Schutz Provinzialhauptstadt und Festung des Deutschen Bundes 1814 16 1866 in Franz Dumont Ferdinand Scherf Friedrich Schutz Hrsg Mainz Die Geschichte der Stadt 2 Auflage S 395 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 231 ff Gottlob Teutsch Fur und Wider die Mainzische Konstitution Frankfurt am Main 1793 S 46 Schone Raritaten zum Zeitvertreib des Mainzer Burgers beim troknen Brod und am leeren Kruge und fur Fremde die Mainz interessiert Mainz 1793 Digitalisat Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 233 Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 25 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 233 Als ein Beispiel sei hier auf folgendes Werk verwiesen Schone Raritaten zum Zeitvertreib des Mainzer Burgers beim troknen Brod und am leeren Kruge und fur Fremde die Mainz interessiert Mainz 1793 Digitalisat Hierzu ausfuhrlich Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit 1993 S 7 29 hier S 7 ff Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit 1993 S 7 29 hier S 8 Heinrich von Treitschke Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert Band 1 Bis zum zweiten Pariser Frieden Leipzig 1879 S 129 zitiert nach Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit 1993 S 7 29 hier S 9 Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit 1993 S 7 29 hier S 8 Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 10 Bernd Blisch Hans Jurgen Bomelburg 200 Jahre Mainzer Republik Von den Schwierigkeiten des Umgangs mit einer sperrigen Vergangenheit 1993 S 7 29 hier S 9 Walter Grab Eroberung oder Befreiung 1970 S 10 ff Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 109 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 113 Franz Dumont Die Mainzer Republik von 1792 93 Studien zur Revolutionierung in Rheinhessen und der Pfalz 1993 S 26 Franz Dumont Eine Zeit voller Widerspruche Beitrag in der Allgemeinen Mainzer Zeitung vom 26 Juni 2013 Abgedruckt in Franz Dumont Die Mainzer Republik 1792 93 Franzosischer Revolutionsexport und deutscher Demokratieversuch S 93 96 Normdaten Korperschaft GND 2038516 X lobid OGND AKS VIAF 158928947 nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Juli 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mainzer Jakobinerklub amp oldid 235959555