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Klaus Harpprecht 11 April 1927 in Stuttgart 21 September 2016 in La Croix Valmer Var Frankreich 1 war ein deutscher Journalist Schriftsteller auch mit Pseudonym Stefan Brant und Filmproduzent Klaus Harpprecht 2011 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Werke Auswahl 3 1 Bucher 3 2 Artikel 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenLeben BearbeitenHarpprecht wuchs als Kind einer pietistischen Pfarrersfamilie auf 2 Sein Vater der mit Dorothea Harpprecht geborene Bronisch verheiratete Dekan Christoph Harpprecht war in der Weimarer Republik Sympathisant der Partei Christlich Sozialer Volksdienst und in der Zeit des Nationalsozialismus Mitglied der Bekennenden Kirche 3 4 Zu seinen Vorfahren gehoren der 1560 geborene Lehrstuhlinhaber Universitat Tubingen Johannes Harpprecht und der 1650 geborene Rechtswissenschaftler Ferdinand Christoph Harpprecht Seit 1934 lebte Klaus Harpprecht in Nurtingen Im Zweiten Weltkrieg bewarb Harpprecht sich um 1944 als Reserveoffiziersanwarter beim Heer um einer Rekrutierung durch die SS zu entgehen Das Kriegsende erlebte er verwundet in einem Lazarett Anschliessend holte er sein Abitur am Evangelisch Theologischen Seminar Blaubeuren nach 5 Harpprecht begann 1948 als Volontar bei der Wochenzeitung Christ und Welt 6 in Stuttgart und absolvierte Studien in Stuttgart Munchen und Tubingen Ab 1951 war er bei Christ und Welt Bonner und Berliner Korrespondent 1954 war er Kommentator beim Sender RIAS in Berlin und ab 1956 beim WDR in Koln Zudem hat er das Bonner Buro des SFB geleitet Von 1960 bis 1962 produzierte er zusammen mit seiner Frau TV Reportagen fur die Windrose GmbH Geschaftsfuhrer Peter von Zahn und war anschliessend als Amerikakorrespondent des ZDF in Washington tatig Von 1966 bis 1969 leitete er den S Fischer Verlag in Frankfurt am Main 7 Ab 1968 war er Mitglied der SPD Von 1967 bis zur Einstellung mit dem Heft Marz 1971 war er einer der Herausgeber und geschaftsfuhrender Redakteur der Zeitschrift Der Monat 8 Mit einer Rezension des autobiografischen Werks Arrabal Selbstdarstellung von Fernando Arrabal im August Heft 1970 der Zeitschrift in der er dem judischen Verleger des Buches Joseph Melzer vorwarf mit der Herausgabe des von Harpprecht als pornographisch wahrgenommenen Buches Antisemitismus zu befeuern loste er einen national wie international hitzig gefuhrten Antisemitismusstreit aus 9 Melzer so Harpprecht liefere dem alten antisemitischen Narrativ das Pornographie und Judentum verbindet neue Nahrung Vor diesem Hintergrund so Harpprecht weiter konne man nur hoffen dass einer unserer judischen Mitburger nach Darmstadt eilt um dem verantwortlichen Herrn eins um die Loffel zu hauen Des Weiteren forderte er Melzer dazu auf sich als Bordellbesitzer in Florida oder Uruguay niederzulassen 10 Hellmuth Karasek warf ihm daraufhin in der ZEIT vor er wurde sich mit seiner Forderung an Juden sich so zu verhalten dass dem Antisemitismus keine weitere Nahrung geboten werde in eine Reihe mit antisemitischen Politiken im Dritten Reich stellen Und hatten judische Maler und Schriftsteller nicht darauf verzichten mussen entartet zu malen damit sie nicht ein Klischee bestatigen das doch auch danach verlangte einfach eins um die Loffel zu hauen 11 Von 1972 1973 bis 1974 war Harpprecht Redenschreiber Leiter der Schreibstube im Bundeskanzleramt und Berater des deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt Ab 1974 wohnte er in den USA McLean Virginia wo er Dokumentarfilme produzierte und als Schriftsteller arbeitete 12 1978 war er ein Jahr lang Chefredakteur der Zeitschrift GEO 1982 wurde er Paris Korrespondent der Wochenzeitung Die Zeit Harpprecht war im Sommersemester 1990 Bruder Grimm Gastprofessor an der Gesamthochschule Kassel und im Fruhjahr 2004 Theodor Herzl Dozent fur Poetik des Journalismus am Institut fur Publizistik und Kommunikationswissenschaft der Universitat Wien 13 Von Oktober 2007 bis Ende 2010 war er gemeinsam mit Michael Naumann als Nachfolger Hans Magnus Enzensbergers Herausgeber der Buchreihe Die Andere Bibliothek 14 Er war Mitglied im PEN Zentrum Deutschland Harpprecht lebte im sudfranzosischen La Croix Valmer Er war evangelisch und verheiratet mit Renate Lasker Harpprecht 1924 2021 die mit ihrer Schwester Anita Lasker Wallfisch die Lagerhaft in Auschwitz und Bergen Belsen uberlebt hatte 15 Auszeichnungen BearbeitenNach dem Theodor Wolff Preis 1965 und dem Joseph E Drexel Preis 1966 erhielt Harpprecht 2009 den Lessing Preis der Freien und Hansestadt Hamburg In seinem Wirken sei ihm eine erstaunliche Synthese von Kultur und Politik Macht und Geist Journalismus und Literatur gelungen so die Jury 2011 erhielt Klaus Harpprecht erneut den Theodor Wolff Preis diesmal fur sein Lebenswerk 16 Werke Auswahl BearbeitenBucher Bearbeiten Der Aufstand Vorgeschichte Geschichte und Deutung des 17 Juni 1953 als Stefan Brant Steingruben Stuttgart 1954 Der Bundesdeutsche lacht als Stefan Brant 1955 als Hrsg Ernst Reuter Bildbiographie 1956 Viele Grusse an die Freiheit 1964 Beschadigte Paradiese 1966 Willy Brandt Portrat nd Selbstportrat 1970 Deutsche Themen 1974 Der fremde Freund Amerika eine erlebte Geschichte DVA Stuttgart 1982 ISBN 3 404 60 115 7 Die Lust der Freiheit Deutsche Revolutionare in Paris Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1989 ISBN 3 498 02871 5 Am Ende der Gemutlichkeit Ein osterreichisches Tagebuch Claassen Dusseldorf 1987 ISBN 3 546 43965 1 Georg Forster oder die Liebe zur Welt Eine Biographie Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1990 ISBN 3 499 12634 6 Thomas Mann Eine Biographie Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1995 ISBN 3 498 02873 1 Mein Frankreich Eine schwierige Liebe Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1999 ISBN 3 498 02953 3 Die Leute von Port Madeleine Dorfgeschichten aus der Provence Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 499 22746 0 Im Kanzleramt Tagebuch der Jahre mit Willy Brandt Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2000 ISBN 3 498 02956 8 Harald Poelchau Ein Leben im Widerstand Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2004 ISBN 3 498 02969 X Auf der Hohe der Zeit Journalismus der schonste der schrecklichste aller Berufe Picus Wien 2005 ISBN 3 85452 903 1 Die Grafin Marion Donhoff Eine Biographie Rowohlt Reinbek bei Hamburg 2008 ISBN 978 3 498 02984 5 Arletty und ihr deutscher Offizier Eine Liebe in den Zeiten des Krieges S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 10 030062 1 Schrages Licht Erinnerungen ans Uberleben und Leben Autobiografie S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2014 ISBN 978 3 10 030067 6 Artikel Bearbeiten Schuldig Wodurch warum Eine Antwort an F C Delius In Die Zeit 1 August 1997 Im Niemandsland Die Crux der Ex DDR ist ihre geistige Heimatlosigkeit In Die Zeit 10 September 1998 Ein ganz besonderer Tag Die Geschichte des Pfarrers Julius von Jan und seiner Predigt gegen die Pogrome der Nazis In Die Zeit Nr 45 4 November 1999 Sprengmeister der Nation Warum der Eiserne Kanzler Bismarck nicht vor den Bundestag gehort In Suddeutsche Zeitung 5 August 6 August 2000 11 Provinziell banal und sich tausendfach wiederholend Eine Abrechnung mit den Massstaben von Fernsehen und Presse In Frankfurter Rundschau 30 November 2001 Bibelfest ins Ubermorgen Wie haltst du s mit der Religion Die Antwort darauf trennt Amerika von Europa und die Kluft wird immer breiter In Die Zeit Nr 50 2002 Tubingen Burger Burschen Geist und Gott In Geo Magazin Hamburg 1979 9 S 38 60 Informativer Erlebnisbericht ISSN 0342 8311 Quebec Die Franzosen der Neuen Welt In Geo Magazin Hamburg 1980 5 S 80 100 Informativer Erlebnisbericht ISSN 0342 8311 Lebenslinien zwischen Willy Brandt und Thomas Mann Gesprach mit Ludger Bult Ursendung 11 April 2002 MDR KulturLiteratur BearbeitenWalter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 457 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Klaus Harpprecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Klaus Harpprecht Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Martin Doerry Jan Fleischhauer SPIEGEL Gesprach mit Klaus Harpprecht Ich war ein Brandt Mann Der Spiegel 49 2014 1 Dezember 2014 Neu publiziert auf Spiegel Online 21 September 2016 Matthias Nass Klaus Harpprecht Nur keine Enge des Denkens Nachruf auf Zeit Online 22 September 2016Fussnoten Bearbeiten Klaus Harpprecht ist tot Spiegel Online 21 September 2016 abgerufen am 21 September 2016 zu weiteren Vorfahren aus der wurttembergischen Juristenfamilie siehe Claudio Soliva Harpprecht In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 694 Digitalisat Arno Widmann Eine Nation war Deutschland nie Interview in der Frankfurter Rundschau 24 Januar 2015 S 34 35 Susanne Mack Karriere einer Pfarrerstochter Anja Wurzburg Ich Pfarrerskind Deutschlandradio Kultur 26 Oktober 2005 abgerufen am 21 September 2016 Rainer Blasius Klaus Harpprecht Keine schone Bescherung In faz net 29 Dezember 2014 Recht und billig Klaus Harpprecht zum Fall Gerstenmaier In Der Spiegel Nr 5 1969 S 22 online 27 Januar 1969 Harpprecht Rucktritt Anfangs schlicht In Der Spiegel Nr 13 1968 S 188 189 online 25 Marz 1968 Monat Ende Sehr tonangebend In Der Spiegel Nr 11 1971 S 181 online 8 Marz 1971 Sebastian Bischoff Kristoff Kerl wie sich ein Jude in der Bundesrepublik im Jahre 1970 verhalten musse Auseinandersetzungen um Pornographie im Melzer Verlag ein vergessener Antisemitismusstreit wird 50 In Jahrbuch fur Antisemitismusforschung Nr 29 2020 S 396 421 Klaus Harpprecht Unter der Gurtellinie In Monat Nr 263 1970 S 99 Hellmuth Karasek Uber das gesunde Fuhlen In ZEIT Nr 34 1970 S 11 12 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 457 Theodor Herzl Dozentur fur Poetik des Journalismus im Studienjahr 2004 Memento vom 24 September 2016 im Internet Archive publizistik univie ac at Am 1 Januar 2011 ging die Programmleitung auf Christian Doring uber der die Reihe bereits seit Herbst 2009 als Lektor begleitete Judith von Sternburg Christian Doring Das ist ein Popanz Frankfurter Rundschau 27 Marz 2010 abgerufen am 21 September 2016 Giovanni di Lorenzo Holocaust Uberlebende Auschwitz erlaubt keine Ruhrung Die Zeit 19 2014 6 Mai 2014 abgerufen am 21 September 2016 Journalistenpreis der deutschen Zeitungen Theodor Wolff Preis fur sechs Journalisten Klaus Harpprecht fur das Lebenswerk geehrt Pressemitteilung Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger BDZV 19 Mai 2011 archiviert vom Original am 21 September 2016 abgerufen am 21 September 2016 Normdaten Person GND 11882578X lobid OGND AKS LCCN n83033073 NDL 01014262 VIAF 109300346 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Harpprecht KlausALTERNATIVNAMEN Brant Stefan Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Publizist und BuchautorGEBURTSDATUM 11 April 1927GEBURTSORT StuttgartSTERBEDATUM 21 September 2016STERBEORT La Croix Valmer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klaus Harpprecht amp oldid 239181682