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Das Hofchen in Mainz ist der westlichste der vier Platze rund um den Mainzer Dom Hofchen Marktplatz und Dom auf einem Gemalde von Heinrich Franz Schalck 1829 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und heutige Bebauung 2 Veranstaltungen und Verkehrsanbindung 3 Kulturdenkmaler 4 Bildergalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und heutige Bebauung Bearbeiten nbsp Hofchen im Vordergrund und Marktplatz von Charles Marville aufgenommen 1853Das Hofchen wurde erstmals im 14 Jahrhundert namentlich erwahnt Seinen Namen erhielt der Platz durch den Hof des Mainzer Erzbischofs am Dom Ursprunglich war der Platz durch Mauern geschutzt ehe im 15 Jahrhundert die am Rhein gelegene zwischen 1478 und 1481 erbaute Martinsburg neue erzbischofliche Residenz wurde Der den Bischofshof umgebende Platz wurde zunehmend offener gestaltet zwischen Hofchen und Marktplatz entstand eine Verbindung Unter Napoleon Bonaparte wurde die Gegend rund um das Hofchen grossflachig umgebaut Napoleon ordnete am 1 Oktober 1804 per Dekret die Anlage einer Strasse zwischen dem ehemaligen Bischofshof und dem Schillerplatz an wodurch westlich des Hofchens die heutige Ludwigsstrasse und der Gutenbergplatz entstanden Der Architekt Eustache de Saint Far legte bis 1808 Plane vor die unter anderem die Zusammenlegung von Hofchen und Marktplatz vorsahen Zwar wurden Ludwigsstrasse und Gutenbergplatz 1824 fertiggestellt die Zusammenlegung von Hofchen und Marktplatz wurde jedoch nicht verwirklicht nbsp Blick auf das Hofchen aus Richtung Markt 2018Wahrend der sogenannten Reichskristallnacht am 9 und 10 November 1938 wurde auch am Hofchen ein judisches Kaufhaus geplundert und beschadigt einer der Tater wurde im Marz 1948 zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt 1 Wahrend der Luftangriffe auf Mainz trafen am Abend des 1 Februar 1945 drei Sprengbomben das Hofchen 2 Nach Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 begann der Wiederaufbau der grossflachig zerstorten Innenstadt wobei ein Bebauungsplan des von der franzosischen Militarverwaltung ernannten Marcel Lods durch Oberburgermeister Emil Kraus verworfen wurde Der Architekturprofessor Karl Gruber legte Wert auf die Bewahrung der Zasur zwischen Hofchen und Marktplatz Ein Hauptproblem beim Wiederaufbau sah er in dem baulichen Zusammenstoss zwischen Gutenbergplatz und Hofchen Gruber empfahl die Beibehaltung der baulichen Trennung und vertrat die Auffassung dass der moderne Gutenbergplatz der eindeutig niederrangigere sei dem man nicht denselben Respekt gegenuber aufbringen musse wie den historischeren Domplatzen Wie von Gruber angeregt wurde schliesslich die Zasur zwischen Hofchen und Marktplatz durch die Errichtung zweier Kopfbauten wiederhergestellt Diese wurden so konzipiert dass die an den Dom anschliessende Gotthardkapelle frei sichtbar ist Die sudliche Randbebauung des Hofchens wurde im Vergleich zum Vorkriegszustand um jeweils ein Geschoss herabgestuft sodass der Dom von der Ludwigsstrasse aus frei sichtbar ist Zur Tausendjahrfeier des Baubeginns des Doms 1975 wurde der bis dahin verkehrsreiche Platz zur Fussgangerzone umgestaltet 3 Nicht verwirklicht wurde die Anfang der 1970er Jahre auftauchende Idee durch den Bau eines Burgerhauses die im Mittelalter vorhandene vollstandige Trennung von Hofchen und Marktplatz herauszuarbeiten Hierbei sollte durch eine Absenkung der Platzmitte Pflasterung und Wasserspiele umrahmt durch Hochbeete und Baumpflanzungen der Platz bzw Hofcharakter des Hofchens starker herausgearbeitet werden Wasserspiele und Hochbeete sind jedoch realisiert worden zusammen mit einer Fahnenmastanlage Der Kunsthistoriker Andrew MacNeille legte 2004 in seiner Dissertation dar dass das Hofchen durch seine schlichte Bebauung und die kaum vorhandene raumliche Trennung von den Nachbarplatzen kaum mehr als Ubergangsbereich zwischen Gutenberg und Marktplatz wirkt 4 Veranstaltungen und Verkehrsanbindung Bearbeiten nbsp Das Hofchen ist einer der Hauptzugange zum Mainzer Weihnachtsmarkt mit WeihnachtspyramideAm Hofchen befindet sich in der Adventszeit der Hauptzugang zum Mainzer Weihnachtsmarkt 5 Auf dem Hohepunkt der Mainzer Fastnacht durchquert der Rosenmontagszug den Platz 6 7 Zu den weiteren regelmassigen Veranstaltungen die unter anderem am Hofchen stattfinden zahlen das Interkulturelle Fest im Rahmen der Interkulturellen Woche 8 sowie die Mainzer Johannisnacht Am Nordrand des Hofchens liegt die Bushaltestelle Hofchen Listmann die von den meisten Buslinien der MVG angefahren wird Die Haltestelle hat ihren Namen von dem 1889 gegrundeten Einzelhandelsgeschaft Listmann welches seinen Hauptsitz unmittelbar nordlich des Platzes hat Vom Hofchen existieren Direktverbindungen in alle Mainzer Stadtteile sowie nach Wiesbaden Ginsheim Gustavsburg und Bischofsheim auf der rechten Rheinseite und in die rheinhessischen Gemeinden Klein Winternheim Ober Olm und Nieder Olm Von 1883 bis 1963 gehorte das Hofchen auch zum Strassenbahnnetz der Stadt Mainz Kulturdenkmaler Bearbeiten nbsp Wappenstein des Stadtgerichts am Hofchen Hauptartikel Liste der Kulturdenkmaler in Mainz Altstadt Das Hofchen ist Teil der Mainzer Denkmalzone Sudostliche Altstadt 9 Folgendes Einzeldenkmal findet sich auf dem Platz Hofchen 4 Wappenstein des Mainzer Stadtgerichts 1611 Schusterstrasse 1 Wendeltreppenturm des ehemaligen Hofes Zur Nahkiste oktogonaler Renaissance Turm mit verschiefertem Obergeschoss und Haube in Renaissanceformen gerahmtem Portal erste Halfte des 17 Jahrhunderts und Nischenfigur der Heiligen Barbara bezeichnet 1717Bildergalerie Bearbeiten nbsp Brunnen am Hofchen mit Blick zum Markt 2021 nbsp Historische Ansicht des Mainzer Doms mit Hofchen und Marktplatz nbsp Blick auf das Hofchen im Hintergrund der Dom nbsp Bushaltestelle Mainz Hofchen Listmann 2018 nbsp AbenddammerungLiteratur BearbeitenAndrew MacNeille Zwischen Tradition und Innovation Historische Platze in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 Dissertation Universitat Koln 2004 S 233 238 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hofchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Listmann Hofchen auf regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Zerstorung und Aufbau in Mainz auf regionalgeschichte net Wilhelm Jung Denkmal eines Jahrtausends in Helmut Beichert Hrsg Mainz Portrat einer wiederentstandenen Stadt Verlag Dr Hanns Krach Mainz 1984 S 93 Jung S 99 Andrew MacNeille Zwischen Tradition und Innovation Historische Platze in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 Dissertation Universitat Koln 2004 S 238 Weihnachtsmarkt in Mainz auf der Webseite der Landeshauptstadt Mainz Route des Mainzer Rosenmontagszugs auf der Webseite des Mainzer Carneval Verein Stellungnahme der Stadtverwaltung zu den konstruktiven Voraussetzungen fur Weihnachtsmarkt und Rosenmontagszug Interkulturelle Woche Memento des Originals vom 23 September 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainz de auf der Seite der Landeshauptstadt Mainz Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreisfreie Stadt Mainz PDF 5 4 MB Mainz 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hofchen Mainz amp oldid 234251676