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Die Liste der Bundesprasidenten Osterreichs enthalt alle zwolf Staatsoberhaupter einen Prasidenten der Nationalversammlung und elf Bundesprasidenten der Republik Osterreich Der amtierende osterreichische Bundesprasident Alexander Van der BellenPrasidentschaftskanzlei im Leopoldinischen Trakt der Hofburg Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Bundesprasidenten 3 Interimistische Funktionsausubung 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEinfuhrung BearbeitenErstes Staatsoberhaupt der Ersten Republik waren vom 30 Oktober 1918 bis zum 15 Marz 1919 die drei gleichberechtigten Vorsitzenden des Staatsrates und der Provisorischen Nationalversammlung fur Deutschosterreich Franz Dinghofer Johann Hauser und Karl Seitz auch als Staatsratsdirektorium bezeichnet Je einer der drei fuhrte den Vorsitz im Haus Parlament im Rat Staatsrat Exekutivausschuss des Parlaments und im Kabinett Staatsregierung Renner I wobei sie einander in diesen Funktionen jede Woche abwechselten Der Staatsrat ubernahm mit Gesetz vom 12 November 1918 auch formal alle Funktionen die zuvor dem Kaiser oblagen Am 4 Marz 1919 trat die erstmals von allen grossjahrigen weiblichen und mannlichen Staatsburgern ausser im Burgenland das erst 1921 zu Osterreich kam gewahlte Konstituierende Nationalversammlung zusammen und wahlte am 5 Marz 1919 Karl Seitz zu ihrem Prasidenten Sie beschloss am 14 Marz 1919 die Abschaffung des Staatsrates seine parlamentarischen Funktionen gingen auf den Hauptausschuss des Parlaments uber seine exekutiven Funktionen auf den Prasidenten der Nationalversammlung und auf die Staatsregierung Mit dem Inkrafttreten dieses Gesetzes 1 am 15 Marz 1919 war Karl Seitz bis zum 9 Dezember 1920 alleiniges Staatsoberhaupt Fur diese Funktion wurde keine spezielle Funktionsbezeichnung festgelegt Am 10 November 1920 trat das von der Nationalversammlung am 1 Oktober 1920 beschlossene Bundes Verfassungsgesetz B VG bis heute die Verfassung Osterreichs in Kraft Seitz hatte nun die Kompetenzen des Bundesprasidenten ohne diese Funktionsbezeichnung zu fuhren Dem B VG entsprechend wahlte die aus Nationalrat und Bundesrat bestehende Bundesversammlung am 9 Dezember 1920 Michael Hainisch zum ersten Bundesprasidenten der Seitz Funktionen als Staatsoberhaupt am gleichen Tag ubernahm Siehe auch Geschichte der Ersten Republik Das Amt des Bundesprasidenten wurde mit der zweiten Bundesverfassungsnovelle 1929 wesentlich aufgewertet Das Staatsoberhaupt sollte nun gemass Artikel 60 B VG vom Bundesvolk direkt gewahlt werden seine Amtsperiode wurde auf sechs Jahre verlangert 2 Wilhelm Miklas war 1928 fur seine erste Amtsperiode noch vom Parlament gewahlt worden seit 1929 kamen ihm die erweiterten Rechte des Bundesprasidenten zu Die fur 1931 angesetzte Volkswahl wurde durch ein Sondergesetz abgesagt und Miklas durch die Bundesversammlung wiedergewahlt In der Zeit der Standestaatsdiktatur blieb Miklas im Amt eine Bundesprasidentenwahl durch die Burgermeister wie sie die oktroyierte Maiverfassung vorsah fand nie statt Die Wahl Karl Renners zum ersten Bundesprasidenten der Zweiten Republik wurde 1945 im besetzten Nachkriegsosterreich der Einfachheit halber ebenfalls im Parlament vollzogen Die 1929 beschlossene Volkswahl wurde daher erst 1951 Realitat als Theodor Korner gewahlt wurde Seit 1951 wird der Bundesprasident nach Artikel 60 B VG vom Bundesvolk gewahlt Treten zur Wahl mehr als zwei Kandidaten an ergibt sich in der Regel ein zweiter Wahlgang fur die beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen da zur Wahl mehr als die Halfte der abgegebenen Stimmen benotigt werden Der Bundesprasident kann nach sechs Jahren Amtsdauer einmal wiedergewahlt werden Mit Alexander Van der Bellen ubernahm 2017 zum ersten Mal in der Geschichte der Zweiten Republik eine Person das Amt des Bundesprasidenten die weder von der SPO noch der OVP nominiert wurde Bundesprasidenten BearbeitenFolgende zwolf Personen waren von der Nationalversammlung seit 1920 von der Bundesversammlung seit 1951 vom Bundesvolk gewahlte Staatsoberhaupter Nr chronologische Reihenfolge Bundesprasident Name 3 Lebensdaten Geburts und Sterbedatum 3 Partei Die Partei der der Prasident angehort hat Periode Anzahl der Perioden die der Prasident im Amt war maximal zwei Amtsperioden Amtszeit Die jeweilige Amtsperiode 4 Prozentsatz der gultigen Stimmen fur die Person ggf im zweiten Wahlgang 4 Wahlgang Anzahl der Wahlgange bis zur Entscheidung maximal zwei 4 Im Amt verstorben ja wenn der Prasident wahrend seiner Amtszeit verstorben istNr Bundesprasident Lebensdaten Partei Periode Amtszeit 4 4 Wahlgang 4 Im AmtverstorbenErste Republik 1918 1938 1 Karl Seitz Anm 1 4 September 1869 in Wien 3 Februar 1950 in Wien SDAPDO 1 15 Marz 1919 9 Dezember 1920 Anm 2 NeinKarl Seitz absolvierte nach der Schule die Lehrerbildungsanstalt St Polten Nachdem er 1897 aus dem Schuldienst entlassen wurde war er im Bildungsbereich der SDAPDO tatig Er kandidierte 1901 erstmals fur die SDAPO und wurde in das Abgeordnetenhaus des Reichsrates als erster sozialdemokratischer Abgeordneter der 4 Kurie gewahlt Ein Jahr spater zog er auch in den Niederosterreichischen Landtag ein Von 1920 bis 1934 war er Vorsitzender der SDAPDO Der Provisorischen Nationalversammlung fur Deutschosterreich stand er als einer der drei Prasidenten und Vorsitzender des Staatsrates vor und als Prasident der Konstituierenden Nationalversammlung war er 1919 1920 bis zur Wahl Hainischs Staatsoberhaupt 1923 bis 1934 war Seitz Burgermeister und Landeshauptmann von Wien 1934 zur Zeit des Standestaates sowie 1944 45 war er in Haft und in einem Konzentrationslager 1945 kehrte er nach Wien zuruck 2 Michael Hainisch 15 August 1858 in Aue bei Schottwien 26 Februar 1940 in Wien parteilos 1 9 Dezember 1920 9 Dezember 1924 Anm 3 Nein2 9 Dezember 1924 10 Dezember 1928 Anm 3 Der parteilose Michael Hainisch folgte Karl Seitz 1920 als Staatsoberhaupt nach und war der erste offizielle Bundesprasident Nach seiner juristischen Ausbildung in Leipzig und Wien absolvierte er seine Gerichtspraxis und verbrachte einige Jahre im Staatsdienst Danach war er als Volksbildner tatig und ein Mitbegrunder der Wiener Zentralbibliothek Er war aufgrund seiner Amtsfuhrung bei allen politischen Lagern anerkannt und war ein Forderer der Landwirtschaft der Elektrifizierung der Eisenbahnen des Fremdenverkehrs des osterreichisch deutschen Handels des landlichen Brauchtums und der Schaffung eines Denkmalschutzgesetzes 1938 sprach er sich fur den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich aus 3 Wilhelm Miklas 15 Oktober 1872 in Krems 20 Marz 1956 in Wien CS VF 1 10 Dezember 1928 9 Oktober 1931 Anm 3 Nein2 9 Oktober 1931 13 Marz 1938 Anm 3 Nach seinem Studium an der Universitat Wien war Miklas Hilfslehrer an verschiedenen Gymnasien der Monarchie 1907 startete er seine politische Karriere mit der Funktion des Reichsratsabgeordneten 1908 war er Abgeordneter zum Niederosterreichischen Landtag Zwischen 1918 und 1920 war er sowohl Mitglied der Provisorischen als auch der Konstituierenden Nationalversammlung Zwischen 1923 und 1928 war Miklas dann Prasident des Nationalrates Danach am 10 Dezember 1928 wurde er von der Bundesversammlung zum Bundesprasidenten Osterreichs gewahlt Er war der erste und bisher einzige Bundesprasident in dessen Amtszeit der Nationalrat von der Bundesregierung lahmgelegt wurde Durch seine Passivitat als Prasident ermoglichte es Miklas Engelbert Dollfuss den austrofaschistischen Standestaat zu errichten und die autoritare Maiverfassung zu proklamieren Miklas wurde von Dollfuss im Amt belassen Postum entdeckte Notizen Miklas zeigten seine Abneigung Dollfuss gegenuber allerdings deutlich Im Zuge des Anschlusses trat er am 13 Marz 1938 auf Druck der Nationalsozialisten zuruck da er das Anschlussgesetz nicht unterzeichnen wollte Zweite Republik seit 1945 4 Karl Renner 14 Dezember 1870 in Unter Tannowitz Mahren 31 Dezember 1950 in Wien SPO 1 20 Dezember 1945 31 Dezember 1950 Anm 3 Ja Karl Renner war einer der einflussreichsten Politiker Osterreichs Der ausgebildete Jurist war nach dem Ersten Weltkrieg von 1918 bis 1920 als Staatskanzler massgeblich am Entstehen der Ersten Republik beteiligt Er leitete auch die osterreichische Delegation bei den Verhandlungen in Saint Germain und war von 1931 bis 1933 Prasident des osterreichischen Nationalrates Sein Rucktritt loste eine Geschaftsordnungskrise aus die die Bundesregierung Dollfuss nutzte um das Parlament auszuschalten So wie zahlreiche andere Sozialdemokraten wurde er 1934 vorubergehend inhaftiert Nach dem Zweiten Weltkrieg war er wiederum Kanzler der provisorischen Staatsregierung Am 20 Dezember 1945 wahlte ihn die Bundesversammlung einstimmig zum ersten Bundesprasidenten der Zweiten Republik Er bekleidete das Amt bis zu seinem Tod am 31 Dezember 1950 5 Theodor Korner 24 April 1873 in Uj Szony Komorn 4 Janner 1957 in Wien SPO 1 21 Juni 1951 4 Janner 1957 52 1 39 2 21 Ja Nach dem Besuch der Technischen Militarakademie in Wien konnte sich Korner fur die Ausbildung zum Generalstab qualifizieren Nach seiner Tatigkeit im Ersten Weltkrieg war er massgeblich am Aufbau des osterreichischen Bundesheeres beteiligt 1924 wurde er pensioniert und zum General befordert Im selben Jahr trat er in die SPO ein und startete seine politische Karriere Korner war auch Mitglied der Zentralleitung des Republikanischen Schutzbundes Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er am 17 April 1945 Burgermeister von Wien 1950 wurde er von den Sozialdemokraten fur die erste Volkswahl des Bundesprasidenten 1951 nominiert die er im zweiten Wahlgang gewann 6 Adolf Scharf 20 April 1890 in Nikolsburg Sudmahren 28 Februar 1965 in Wien SPO 1 22 Mai 1957 22 Mai 1963 51 1 1 Ja 2 22 Mai 1963 28 Februar 1965 55 4 1Nach dem Ersten Weltkrieg war Adolf Scharf Sekretar der sozialdemokratischen Parlamentsprasidenten Seitz Eldersch und Renner sowie des sozialdemokratischen Abgeordnetenklubs und 1933 34 war er Mitglied des Bundesrates Nach der Errichtung der Standestaatsdiktatur durch Engelbert Dollfuss 1934 legte der promovierte Doktor der Rechtswissenschaften die Rechtsanwaltsprufung ab um als Anwalt arbeiten zu konnen was er wahrend des Zweiten Weltkrieges auch tat Als Mitglied der Widerstandsgruppe O5 war er 1944 wie auch 1934 und 1938 kurzzeitig in politischer Haft Nach dem Krieg wurde er wie Leopold Figl und Johann Koplenig politischer Staatssekretar der Provisorischen Staatsregierung unter Karl Renner Nach den ersten Nationalratswahlen im November 1945 war Scharf bis 1957 SPO Parteivorsitzender Vizekanzler der Koalitionsregierungen von OVP und SPO und Abgeordneter zum Nationalrat Nach den Bundesprasidentenwahlen 1957 wurde Scharf dritter Bundesprasident der Zweiten Republik 1963 wurde er als erster Prasident wiedergewahlt 7 Franz Jonas 4 Oktober 1899 in Wien 24 April 1974 in Wien SPO 1 9 Juni 1965 9 Juni 1971 50 7 1 Ja 2 9 Juni 1971 24 April 1974 52 8 1Franz Jonas war gelernter Schriftsetzer In der Zeit der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre fungierte er als Sekretar der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Nach der Ausschaltung des Parlaments 1933 und dem Verbot der Sozialdemokratie durch Dollfuss wurde Jonas arbeitslos Zeitweise arbeitete er als Zeitungssetzer Nachdem er 1945 an der Grundung der SPO teilgenommen hatte war er von 1948 bis 1949 Stadtrat fur Ernahrungswesen in Wien Danach war er bis 1951 Stadtrat fur Bauwesen und nach der Wahl von Burgermeister Theodor Korner zum Bundesprasidenten war er 1951 1965 Burgermeister von Wien Zugleich war er Prasident des Osterreichischen Stadtebundes Von 1952 bis 1953 war er auch Mitglied des Bundesrates und danach bis 1965 auch Abgeordneter zum Nationalrat Nach dem Tod Adolf Scharfs trat er fur die SPO bei den Bundesprasidentenwahlen 1965 an Nach seiner ersten Amtsperiode wurde er 1971 wiedergewahlt 8 Rudolf Kirchschlager 20 Marz 1915 in Niederkappel 30 Marz 2000 in Wien parteilos 1 8 Juli 1974 8 Juli 1980 51 7 1 Nein2 8 Juli 1980 8 Juli 1986 79 9 1Rudolf Kirchschlager begann nach seiner Matura 1935 das Studium der Rechtswissenschaften das er 1940 abschloss Wahrend eines zweimonatigen Fronturlaubes bereitete er sich auf sein Staatsexamen vor und erhielt sein Rigorosum mit Auszeichnung Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zunachst Lehroffizier an der Theresianischen Militarakademie Zwischen 1947 und 1954 war er Richter am Bezirksgericht Langenlois danach arbeitete er als Rechtsexperte im Aussenministerium 1954 war er Landesgerichtsrat am Bezirksgericht Wien Innere Stadt 1963 war er Kabinettchef bei den Aussenministern Bruno Kreisky und Lujo Toncic Sorinj danach war er von 1967 an osterreichischer Gesandter in Prag bis zu seiner 1970 erfolgten Berufung als Parteiloser zum Aussenminister der Bundesregierung Kreisky I Nach dem Tod von Franz Jonas wurde er von der SPO unter Bruno Kreisky als Parteiloser fur die Bundesprasidentenwahlen 1974 nominiert die er gewann 1980 wurde er fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt 9 Kurt Waldheim 21 Dezember 1918 in St Andra Wordern 14 Juni 2007 in Wien parteilos 1 8 Juli 1986 8 Juli 1992 53 9 49 6 21 NeinDer promovierte Doktor der Rechtswissenschaften arbeitete nach dem Krieg als Sekretar von Aussenminister Karl Gruber danach war er als Diplomat in Paris von 1948 bis 1951 in Toronto von 1956 bis 1960 und Botschafter in New York von 1964 bis 1968 sowie 1970 bis 1971 tatig Von 1968 bis 1970 war er osterreichischer Aussenminister 1971 kandidierte er fur die OVP bei den Bundesprasidentenwahlen doch der SPO Kandidat Jonas konnte die Wahl fur sich entscheiden Zuvor arbeitete Waldheim als standiger osterreichischer UN Beobachter von 1955 bis 1956 Von 1964 bis 1968 und von 1970 bis 1971 war er standiger osterreichischer Vertreter bei den Vereinten Nationen Nach der Wahlniederlage bei den Bundesprasidentenwahlen 1971 wurde er im selben Jahr zum UN Generalsekretar gewahlt und ubte dieses Amt zwei Amtsperioden bis 1981 aus Nach seiner Gastprofessur an der Georgetown University in Washington D C bis 1983 kandidierte er 1986 fur die OVP neuerlich bei den Bundesprasidentenwahlen und setzte er sich im zweiten Wahlgang gegen Kurt Steyrer SPO durch Die Wahlen wurden durch die sogenannte Waldheim Affare uberschattet 10 Thomas Klestil 4 November 1932 in Wien 6 Juli 2004 in Wien OVP 1 8 Juli 1992 8 Juli 1998 56 9 37 2 21 Ja 2 Anm 4 8 Juli 1998 6 Juli 2004 63 4 1Nach der Matura studierte Thomas Klestil an der Hochschule fur Welthandel und schloss 1957 sein Studium mit der Promotion zum Doktor der Handelswissenschaften ab Danach startete er seine Diplomatenlaufbahn im Bundeskanzleramt in der Sektion die die Aussenbeziehungen Osterreichs wahrnahm Von 1959 bis 1962 war er Mitglied der osterreichischen Delegation bei der OECD in Paris 1962 wurde er an die osterreichische Botschaft in Washington versetzt 1966 wurde er Sekretar bei Bundeskanzler Josef Klaus Spater wurde Klestil UNO Botschafter Osterreichs in New York 1989 kehrte er nach Osterreich zuruck und wurde unter Alois Mock Generalsekretar des Aussenministeriums Bei den Bundesprasidentenwahlen 1992 kandidierte er fur die OVP und konnte sich im zweiten Wahlgang gegen den SPO Kandidaten Rudolf Streicher durchsetzen In seine zweite Amtszeit nach den Wahlen 1998 bei denen auch SPO und FPO seine Wahl empfahlen fiel das Novum dass sich 2000 mit der OVP FPO Regierung erstmals eine Regierung bildete die vom Bundesprasidenten nicht gewunscht war aber die Mehrheit des Nationalrats hinter sich hatte Bekannt wurde Klestils steinerne Miene bei der Angelobung dieser Regierung die zum Bruch mit seiner Partei fuhrte Am 5 Juli 2004 erlitt Klestil zwei Herzinfarkte an deren Folgen er einen Tag spater also zwei Tage vor Ende seiner zweiten Amtsperiode starb 11 Heinz Fischer 9 Oktober 1938 in Graz SPO Anm 5 1 8 Juli 2004 8 Juli 2010 52 39 1 Nein 2 8 Juli 2010 8 Juli 2016 79 33 1Der in Graz geborene Heinz Fischer wuchs in Wien auf wo er seine Schullaufbahn absolvierte Nach der Matura 1956 studierte er an der Universitat Wien Rechtswissenschaften und 1961 promovierte er Nach seinem Studium war Fischer als Klubsekretar der SPO tatig 1971 wurde er in den Nationalrat gewahlt dem er mit einer dreijahrigen Unterbrechung bis 2004 angehorte Neben seiner politischen Tatigkeit in der SPO wurde er 1978 habilitiert und 1993 zum Professor fur Politikwissenschaft an der Universitat Innsbruck berufen 1975 wurde er Klubobmann der SPO 1977 stellvertretender Parteivorsitzender Zwischen 1983 und 1987 war er Wissenschaftsminister in der Bundesregierung unter Fred Sinowatz danach war er wieder Klubobmann der SPO 1990 wurde Fischer zum Prasidenten des Osterreichischen Nationalrates gewahlt und ubte dieses Amt bis 2002 aus Von 1992 bis 2004 war Fischer stellvertretender Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Europas Von 2002 bis 2004 war er Zweiter Nationalratsprasident Bei den Bundesprasidentenwahlen 2004 setzte sich Fischer gegen die OVP Kandidatin Benita Ferrero Waldner durch Mit Amtsantritt am 8 Juli 2004 stellte Fischer seine Parteimitgliedschaft bei der SPO ruhend und erklarte als Bundesprasident uber den Parteien stehen zu wollen 2010 wurde er fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt 12 Alexander Van der Bellen 18 Janner 1944 in Wien Grune Anm 6 1 26 Janner 2017 26 Janner 2023 53 8 21 3 2 Nein 2 26 Janner 2023 56 7 1Alexander Van der Bellen wuchs im Kaunertal in Tirol und Innsbruck auf Er studierte nach bestandener Matura Volkswirtschaftslehre an der Universitat Innsbruck und promovierte an ebendieser An der Universitat Innsbruck arbeitete er zunachst als wissenschaftliche Hilfskraft bevor er in Innsbruck und an der Universitat Wien als Universitatsprofessor tatig war 1997 ubernahm Van der Bellen die Funktion des Bundessprechers Parteiobmann bei den Grunen Osterreichs und blieb bis 2008 in dieser Position Nach Verlusten bei der Nationalratswahl 2008 trat er als Bundessprecher zuruck verblieb allerdings im Nationalrat Spater wechselte er in den Wiener Gemeinderat bevor er sich fur die Kandidatur zum Bundesprasidenten entschied Offiziell als unabhangig angetreten wurde er von den Grunen unterstutzt erklarte aber als Bundesprasident uber den Parteien stehen zu wollen Am 17 Oktober 2022 wurde er fur eine zweite Amtszeit wiedergewahlt und wurde am 26 Janner 2023 fur diese zweite Amtszeit angelobt Fussnoten Seitz war als Einzelperson das erste republikanische Staatsoberhaupt Osterreichs fuhrte aber nicht die Bezeichnung Bundesprasident Wurde von der Nationalversammlung zu ihrem Prasidenten und damit zum Staatsoberhaupt gewahlt a b c d e Wurde von der Bundesversammlung gewahlt Bei der Wahl 1998 wurde Klestil von OVP SPO und FPO unterstutzt Fischer stellte seine SPO Mitgliedschaft fur die Zeit seiner Prasidentschaft ruhend Parteiunabhangige Kandidatur Van der Bellen stellt seine Parteimitgliedschaft fur die Zeit seiner Prasidentschaft ruhend Interimistische Funktionsausubung BearbeitenBis 1977 ubte gemass der damals gultigen Fassung des Artikels 64 B VG 5 der Bundeskanzler nach dem Tod oder der Amtsunfahigkeit des jeweiligen Bundesprasidenten interimistisch dessen Funktionen bis zur Wahl eines neuen Staatsoberhauptes aus Am 13 Marz 1938 sollte der Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich staatsrechtlich vollzogen werden auch wenn es sich dabei um eine Farce handelte Bundeskanzler war seit zwei Tagen der Nationalsozialist Arthur Seyss Inquart Das von der NS Bundesregierung beschlossene Bundesgesetz musste den Regeln der Standestaatsverfassung entsprechend vom Bundesprasidenten unterzeichnet werden um in Kraft treten zu konnen Wilhelm Miklas weigerte sich und trat zuruck Seine Funktionen gingen damit verfassungsgemass auf Bundeskanzler Seyss Inquart uber Dieser unterschrieb den Beschluss nunmehr in seiner Doppelfunktion als amtierendes Staatsoberhaupt und als Bundeskanzler Seine Unterschrift gab dem Anschlussgesetz Rechtskraft da damit der Staat Osterreich zu bestehen aufhorte endete mit dieser Unterschrift auch Seyss Funktion als amtierendes Staatsoberhaupt Wie die gesamte Gesetzgebung der Standestaatsdiktatur wurde dieser Vorgang bei der Wiedererrichtung der Republik Osterreich 1945 als verfassungswidrig aufgehoben Seit der Anderung des Art 64 Abs 1 im Jahr 1977 6 gehen die Amtsgeschafte des Bundesprasidenten bei dauernder Erledigung des Amtes bis zur Angelobung eines neugewahlten Bundesprasidenten auf das Kollegium der drei Nationalratsprasidenten uber Legende Tabelle Nr Chronologische Reihenfolge Name Die Funktion ausubende Person en Partei Partei en der denen die Person en angehort hat haben Amtszeit Dauer der interimistischen Amtsausubung nach BP Zuvor amtierender BundesprasidentNr Name Partei Interimistische Amtszeit nach BP1 Leopold Figl OVP 31 Dezember 1950 21 Juni 1951 Karl Renner 2 Julius Raab OVP 4 Janner 1957 22 Mai 1957 Theodor Korner 3 Josef Klaus OVP 28 Februar 1965 9 Juni 1965 Adolf Scharf 4 Bruno Kreisky SPO 24 April 1974 8 Juli 1974 Franz Jonas 5 Andreas KholBarbara PrammerThomas Prinzhorn OVPSPOFPO 6 Juli 2004 8 Juli 2004 Thomas Klestil 6 Doris BuresKarlheinz KopfNorbert Hofer SPOOVPFPO 8 Juli 2016 26 Janner 2017 Heinz Fischer Siehe auch BearbeitenBundesprasident Osterreich Wahlergebnisse osterreichischer Bundesprasidentenwahlen Bundesprasident Deutschland Bundesprasident Schweiz Weblinks BearbeitenAlle Ergebnisse der Bundesprasidentenwahlen seit 1918 auf der Internetseite des BMI Karl Seitz auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Michael Hainisch auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Wilhelm Miklas auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Karl Renner auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Theodor Korner auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Adolf Scharf auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Franz Jonas auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Rudolf Kirchschlager auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Kurt Waldheim auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Thomas Klestil auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Heinz Fischer auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Alexander Van der Bellen auf den Webseiten des osterreichischen ParlamentsEinzelnachweise Bearbeiten Gesetz vom 14 Marz 1919 uber die Staatsregierung StGBl Nr 180 1919 S 407 f Artikel 60 B VG a b Biografische Details stammen von der Internetseite des Parlaments bzw aus den Wikipedia Stichwortern uber den Betreffenden siehe Weblinks a b c d e f Wahlergebnisse auf der Internetseite des BMI Ehemals gultige Fassung des Artikels 64 B VG Aktuell gultige Fassung des Artikels 64 B VG Listen der Staatsoberhaupter der Staaten Europas zeitgenossisch Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen und VatikanstadtAlbanien Andorra Fr Sp Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Vors Bulgarien Danemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Italien Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland San Marino Schweden 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