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Das Kunstgeschichtliche Institut der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt ist eine wissenschaftliche Einrichtung zur Lehre und Forschung der Kunstgeschichte Kunsttheorie und deren Methoden Die Forschungsschwerpunkte decken Epochen und Stile der bildenden Kunst vom Mittelalter bis zur modernen Kunst in den Gattungen Malerei Skulptur Architektur Buchkunst Film Fotografie und Neue Medien ab Das Institut ist dem Fachbereich 09 Sprach und Kulturwissenschaften zugeordnet Eingeschrieben waren im WS 2014 15 1 828 Studierende 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange des Instituts 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 3 Umzug 2009 2 Forschungsprojekte in Auswahl chronologische Reihenfolge 3 Veroffentlichungen 4 Professoren 5 Wissenschaftliche Mitarbeiter 6 Studenten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange des Instituts Bearbeiten Das Institut ging 1915 ein Jahr nach Grundung der Universitat aus diversen Einrichtungen wie der Akademie fur Sozial und Handelswissenschaften hervor Zunachst hatte es seinen Sitz in den Raumen des Stadel mit dessen Bibliothek bis heute eine Kooperation besteht Als erster Honorarprofessor wurde der damalige Direktor des Stadel Georg Swarzenski ernannt Erste Schwerpunkte waren die Lehre in Geschichte der Architektur und Bauplastik sowie die Erforschung der bis dahin noch wenig bekannten Kunst am Mittelrhein in Anlehnung an Goethes kunstkritischen Schriften Uber Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn Gegenden Erster Lehrstuhlinhaber am Institut wurde Rudolf Kautzsch der wahrend seiner dortigen Lehrtatigkeit zur mittelalterlichen Buchkunst und zur Geschichte des spatantiken Kapitells publizierte Er machte sich fur eine starkere Anknupfung der Kunstforschung an die Methoden der Naturwissenschaften stark Nach dem Ersten Weltkrieg wuchs die Zahl der Studierenden auf fast 30 an Von Hans Jantzen wurde ein weiteres Hauptthema die Morphologie des Kapitells in der mittelalterlichen Baugeschichte am Institut erforscht Die Grundthese der diaphanen Wandstruktur vervollkommnete er wahrend seiner Zeit in Frankfurt Albert Erich Brinckmann wurde 1935 im Rahmen des sog Ringtauschs 2 von Berlin an die durch Massregelungen der Nationalsozialisten von Schliessung bedrohte Universitat Frankfurt versetzt Bis zu seiner Emeritierung 1946 publizierte er am Institut einige seiner Hauptwerke zur Barockforschung und grundlegende Werke zur Urbanistik Die von ihm stets vertretene humanistische Haltung und die damit einhergehenden Ablehnung einer Ideologie der reinen Rasse brachten ihm eine Reihe politischer Gegner ein Die drohende KZ Haft konnte er nur mit grosser Muhe abwenden Unter Brinckmann wurden schon einige Veranstaltungen in Bockenheim dem Kerngebiet der Universitat abgehalten Somit wurde es notig vor Ort einen Literaturapparat anzulegen der ab 1941 den Grundstock fur den Aufbau einer Handbibliothek bildete Schnell wuchs der Bestand auf uber 4 000 Titel und eine eigene Diathek an Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Zur Wiedereroffnung der Universitat 1946 meldeten sich 59 Studierende fur das Studium der Kunstgeschichte an Unter Herbert von Einem zog das Institut komplett nach Bockenheim um da im Wiederaufbau des Stadel keine Raume mehr fur das Institut vorgesehen waren Im Jahre 1947 wurde Harald Keller als Leiter des Instituts berufen der einen engen Anschluss an die Klassische Archaologie durchsetzte Die von ihm berufenen Hochschullehrer gingen alle aus den beiden kunsthistorischen Forschungseinrichtungen der Max Planck Gesellschaft der Bibliotheca Hertziana in Rom und dem Kunsthistorischen Institut in Florenz hervor In den 1960er Jahren strebte Keller eine Verfeinerung der Detailanalyse durch die Offnung zu den Disziplinen der Philosophie und Soziologie an die auch in Gemeinschaftsveranstaltungen mit Theodor W Adorno zum Ausdruck kam 1960 zog das Institut in das von Ferdinand Kramer entworfene Philosophicum in die Grafstrasse In den 1970er Jahren wurde die Kunstgeschichte unter dem neu geschaffenen Fachbereich 09 Sprach und Kulturwissenschaften zusammengefasst als dessen Dekan Wolfram Prinz amtierte Mit der Hochschulreform und der damit verbundenen Offnung der Universitat stieg die Anzahl der Studienanfanger stetig an 1980 zahlte das Institut 538 Immatrikulierte einige Jahre spater schon uber 1 000 Mit dem wachsenden Zustrom Studierender wurde die raumliche Situation im Philosophicum in der Grafstrasse untragbar weshalb das Institut 1991 in angemietete Raume im Hausener Weg im Stadtteil Hausen umziehen musste Mit der Einrichtung der Professur fur Architekturgeschichte und der Besetzung mit Professor Carsten Ruhl im Jahr 2013 erhielt das Institut einen starken Schwerpunkt in eben diesem Bereich was sich auch in dem hier angesiedelten LOEWE Schwerpunkt Architekturen des Ordnens Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen widerspiegelt Laufzeit 2020 23 3 Umzug 2009 Bearbeiten 2009 zog das Institut nach Bockenheim zuruck Nach dem Umzug von Teilen der Universitat auf den Campus Westend und Riedberg bezog das Institut freigewordene Raume im dortigen Juridicum und der angeschlossenen Fachbereichsbibliothek dem fruheren Juristischen Seminar 2022 wurde das Institut auf den Campus Westend Geb SKW umgezogen 4 Forschungsprojekte in Auswahl chronologische Reihenfolge BearbeitenForschungsprojekt der Fritz Thyssen Stiftung Werkgenese im venezianischen Quattrocento Die Malerwerkstatten der Vivarini 2014 2015 Die Portratsammlung der Frankfurter Patrizierfamilie Holzhausen Gemalde und Druckgraphik aus kunst und kulturhistorischer Sicht seit 2018 Gerda Henkel Stiftung Violence imagery in late Medieval Germany Rhetoric and response forms in visual representations of martyrdom and the Passion Handverlesen Kunstlerbucher und Pressendrucke aus der Sammlung der Universitatsbibliothek Johann Christian Senckenberg Das Kunstwerk zwischen zwei BuchdeckelnVon der Deutschen Forschungsgemeinschaft geforderte Projekte Graduiertenkolleg Psychische Energien bildender Kunst 1996 2004 5 Sandrart net Eine netzbasierte Forschungsplattform zur Kunst und Kulturgeschichte des 17 Jahrhunderts 2007 2014 6 Mittelalterliche Retabel in Hessen 2011 2017 7 Auf eine Seite Die Verbindung von Mode und Kunst in Kunstler und Modezeitschriften des 20 Jahrhunderts 2012 2016 8 Praktiken der Ahnlichkeitserzeugung in der neueren europaischen Architektur Forschergruppe Medien amp Mimesis 2013 2017 9 Durchgang Geschichte und Theorie transitorischer Raume seit 2017 10 Veroffentlichungen BearbeitenAb Band 1 1957 bis 5 1978 erschien die vom Institut herausgegebene Schriftenreihe Frankfurter Forschungen zur Architekturgeschichte Abgelost wurde sie durch die Reihe Frankfurter Forschungen zur Kunst mit Band 6 1977 bis 18 1984 Von 1982 bis 2002 gab das Institut in 18 Banden die Schriftenreihe Frankfurter Fundamente der Kunstgeschichte ISSN 0175 3517 heraus 2005 startete unter dem Titel Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst im Verlag Gebr Mann die noch aktuelle Schriftenreihe des Instituts die bis heute 23 Bande umfasst 11 Professoren BearbeitenHans Aurenhammer seit 2008 Herbert Beck Honorarprofessur seit 1991 Kristin Bose seit 2018 Martin Buchsel 1996 2017 Albert Erich Brinckmann 1935 1946 Peter Cornelius Claussen 1983 1987 Herbert Dellwing Apl seit 1991 Gerhard Eimer 1973 1996 Herbert von Einem 1946 1947 Mechthild Fend seit 2020 Christian Freigang 2003 2012 Susanne Gaensheimer Honorarprofessur seit 2016 Stefan Germer 1995 1998 Hubertus Gunther 1988 1991 Klaus Herding 1993 2005 Ernst Holzinger Honorarprofessor ab 1947 Hans Jantzen 1931 1935 Rudolf Kautzsch 1915 1930 Harald Keller 1948 1971 Gottfried Kerscher Thomas Kirchner 2002 2014 Joseph Leo Koerner 1999 2000 Antje Krause Wahl Heisenberg Professur seit 2021 Ursula Nilgen 1982 Alessandro Nova 1994 2006 Honorarprofessur seit 2006 Regine Prange seit 2001 Wolfram Prinz 1971 1994 Carsten Ruhl seit 2013 Jochen Sander Stadel Kooperationsprofessur seit 2008 Lieselotte E Saurma 1992 1995 Wilhelm Schlink 1975 1979 Ulrich Schneider Honorarprofessur seit 2004 Christian Spies 2015 2017 Gerd Weiss Honorarprofessur seit 2002 Barbara Wittmann 2016 2018 Wissenschaftliche Mitarbeiter BearbeitenHelen Barr Kurt Bauch 1932 1933 Ernst Benkard 1927 1938 Matthias Bleyl Daniela Bohde 2002 2008 Leo Bruhns 1920 1924 Markus Dauss 2006 2016 Henning Engelke 2004 2015 Ralf Michael Fischer 2001 2009 Bettina Gudelhofer Kilian Heck 2002 2008 Erich Herzog 1948 Stefanie Heraeus Sigrid Hofer 1990 1998 Christoph Jobst 1990 1995 Henry Keazor 1999 2005 Ulrike Kern Tanja Michalsky 1995 2001 Kathrin Muller 2009 2016 Rebecca Muller 2005 2017 Joanna Olchawa Walter Paatz 1936 1941 Thomas Roske 1993 1999 Julia Saviello Florian Schmidt 2016 2021 Peter Schmidt 1998 2005 Otto Schmitt 1915 1919 Anna Schreurs 1996 2005 Berit Wagner 2008 2021 Iris Wien 2006 2012 Gregor Wedekind 2002 2003 Friederike Wille 1996 1998 Thorsten Wubbena 2000 2019 Studenten BearbeitenUwe Albrecht Promotion 1982 Erna Auerbach 12 Reinhard Bentmann Promotion 1971 Die Ausstattung der Villa Barbero in Maser Andreas Beyer Promotion 1985 Evelyn Brockhoff Promotion 1987 Johann Friedrich Christian Hess Stadtbaumeister des Klassizismus in Frankfurt am Main von 1816 1845 Herbert Dellwing Lilli Fischel Promotion 1923 Mittelrheinische Plastik des 14 Jahrhunderts Werner Fleischhauer Arthur Galliner Promotion 1918 Oswald Goetz Promotion 1921 Francois de Cuvillies Ein Beitrag zur Geschichte der suddeutschen Ornamentik im 18 Jahrhundert Hildebrand Gurlitt Promotion 1924 mit einer Arbeit uber die Baugeschichte der Katharinenkirche in Oppenheim 13 Hanno Hahn Promotion 1953 Fruhe Kirchenbaukunst der Zisterzienser im 12 Jahrhundert am Beispiel von Kloster Eberbach im Rheingau Kilian Heck Max Herchenroder Promotion 1929 Joseph Greissing als Vorarlberger Baumeister Ein Beitrag zur frankischen Kunstlergeschichte Tom Holert Promotion 1995 Kunstlerwissen Studien zur Semantik kunstlerischer Kompetenz im Frankreich des 18 und fruhen 19 Jahrhunderts Rosy Kahn Promotion 1917 Die fruhen Stiche des Lucas van Leyden in ihrem Verhaltnis zur niederlandischen Kunst Trude Krautheimer Hess Promotion 1928 Die figurale Plastik der Ostlombardei von 1100 bis 1178 Wolfgang Liebenwein Promotion 1974 Studiolo die Entstehung eines Raumtyps und seine Entwicklung bis um 1600 Michael Muller Promotion 1974 Die Verdrangung des Ornaments Wolfgang Schone Promotion 1938 Dieric Bouts und seine Schule Gunter Urban Promotion 1953 Der Vierungsturm bis zum Ende des romanischen Stils unter Berucksichtigung der deutschen Entwicklung Peter Volk Promotion 1964 Literatur BearbeitenHeinrich Dilly Gerhard Eimer Klaus Herding Die Geschichte des Kunstgeschichtlichen Instituts der Goethe Universitat Frankfurt Frankfurter Fundamente der Kunstgeschichte Band 17 Frankfurt am Main 2002Weblinks BearbeitenWebsite des Kunstgeschichtlichen Instituts Frankfurt am Main Website der 1976 gegrundeten Fordergesellschaft Reproduktion und Methode Eine Medienarchaologie der Abbildung in der Kunstgeschichte Vom Sammeln und Wegwerfen Auf Spurensuche nach Lehrmitteln in der KunstgeschichteEinzelnachweise Bearbeiten Studierendenstatistik Abgerufen am 11 Juli 2018 In diesem Zusammenhang wechselte Wilhelm Pinder aus Munchen nach Berlin und Hans Jantzen aus Frankfurt a M nach Munchen vgl Sabine Arend Studien zur deutschen kunsthistorischen Ostforschung im Nationalsozialismus Die Kunsthistorischen Institute an den Reichs Universitaten Breslau und Posen und ihre Protagonisten im Spannungsfeld von Wissenschaft und Politik S 149 Fussnote 807 https d nb info 1009513656 34 https architecturesoforder org Nordostliche Campusseite nimmt Form an UniReport der Goethe Universitat Frankfurt am Main 16 Juli 2020 abgerufen am 17 Juli 2020 http gepris dfg de gepris projekt 271237 http gepris dfg de gepris projekt 30903728 http gepris dfg de gepris projekt 202096027 http gepris dfg de gepris projekt 211179982 http gepris dfg de gepris projekt 240730034 http gepris dfg de gepris projekt 391942117 Neue Frankfurter Forschungen zur Kunst Abgerufen am 31 August 2021 Auerbach Erna im Frankfurter Personenlexikon Baugeschichte der Katharinenkirche in Oppenheim a Rh DNB 570267110 Normdaten Korperschaft GND 2035181 1 lobid OGND AKS LCCN n83035932 VIAF 131883862 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstgeschichtliches Institut der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main amp oldid 235917378