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Stefan Andreas Germer 10 Dezember 1958 in Berlin 2 Juli 1998 daselbst war ein deutscher Kunsthistoriker und Kunstkritiker Er war Mitgrunder der Zeitschrift Texte zur Kunst Das Grab Stefan Germer und seines Vaters Wolf Dietrich auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenGermer wurde als Sohn des Internisten Wolf Dietrich Germer 1911 1996 und der Literaturwissenschaftlerin Barbara Germer geb Heier geboren Er wuchs in einem grossburgerlichen und kunstfreundlichen Elternhaus in Westberlin auf und studierte Kunstgeschichte Wirtschafts und Sozialgeschichte und neuere deutsche Literatur an den Universitaten von Freiburg und Bonn In Bonn wurde er 1985 mit einer Studie zu den Wandbildern im Frankreich des 19 Jahrhunderts promoviert 1 Hierin ging er den Versuchen nach die Historienmalerei zu erneuern und so der Kunst eine nationale Offentlichkeit zu erhalten 2 Von 1986 bis 1987 war er Postdoktorand Postdoc Fellow am Art Institute of Chicago wo er sofort Kontakt zu wichtigen amerikanischen Kunsthistorikern Kunstkritikern und Kunsttheoretikern fand Von Chicago aus schrieb er fur die in der MIT Press erscheinende angesehene Kunstzeitschrift October uber deutsche Gegenwartskunst Von 1986 bis 1992 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universitat Bonn anschliessend hatte er Lehrstuhlvertretungen an den Universitaten in Leipzig und Halle 1987 war er Mitarbeiter der Ausstellung Wissenschaften in Berlin in der neu eroffneten Kongresshalle in Berlin Im Herbst 1990 grundete er mit Isabelle Graw die Vierteljahres Zeitschrift Texte zur Kunst deren eigenwilliges Rezept Berichte Aufsatze und Interviews zur Gegenwartskunst zu intellektuellen Debatten und zur Kunstgeschichte unter gemeinsamen Fragestellungen zu vereinen sich als ausserst erfolgreich erwies 3 In jeder Ausgabe der acht Jahrgange war Germer mit einem Aufsatz einer Kolumne einem Interview oder einer Besprechung vertreten Seine Beitrage beschaftigten sich auch mit Fragen wie Kunst im Beitrittsgebiet die Documenta als anachronistisches Ritual oder Sponsoren in Deutschland Er schrieb Rezensionen uber Kunstler wie Jorg Immendorff Louise Bourgeois Mel Bochner Wolfgang Tillmans oder Gerhard Richter 4 Germer war bis zu seinem Tod neben Graw Mitherausgeber 1992 erhielt Germer ein DFG Stipendium um in Paris seine Habilitation zu Andre Felibien dem franzosischen Kunsttheoretiker des 17 Jahrhunderts abzuschliessen In der 1994 in Bonn vorgelegten Habilitationsschrift beleuchtet er die Kunst in der absolutistischen Offentlichkeit des Hofes von Ludwig XIV und die Bedingungen fur Felibiens intellektuelle Karriere 5 Seit 1995 war Germer Professor fur Kunstgeschichte am Kunstgeschichtlichen Institut der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main mit den Arbeitsgebieten Moderne und zeitgenossische Kunst und Kunsttheorie Die uberragende intellektuelle Scharfe brillante Diktion und die rasante Auffassungsgabe ermoglichten ihm ein Arbeitstempo das bis zur Atemlosigkeit gehen konnte und sich auch seinem Sprachhabitus mitteilte Werner Busch 6 Germer starb an Leukamie Er war mit der Kunsthistorikerin Julia Bernard verheiratet Seinen vollstandigen schriftlichen Nachlass hat die Witwe 2003 dem Germanischen Nationalmuseum Nurnberg ubergeben 7 Schriften BearbeitenKunst Macht Diskurs Die intellektuelle Karriere des Andre Felibien im Frankreich von Louis XIV Wilhelm Fink Munchen 1997 ISBN 3 7705 3175 2 8 Zugleich Bonn Universitat Habilitations Schrift 1994 Germeriana Unveroffentlichte oder ubersetzte Schriften von Stefan Germer zur zeitgenossischen und modernen Kunst Jahresring Jahrbuch fur moderne Kunst Bd 46 Herausgegeben von Julia Bernard Oktagon Koln 1999 Band 46 von Jahresring Oktagon Koln 1999 ISBN 3 89611 082 9 Literatur BearbeitenThomas W Gaehtgens Kunst Macht Diskurs Eine Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 7 September 1999 S 54 Hubertus Kohle Stefan Germer Eine Hommage In Regards Croises Deutsch franzosisches Rezensionsjournal fur Kunstgeschichte und Asthetik Nr 3 S 11 13 online Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Stefan Germer im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Historizitat und Autonomie Studien zu Wandbildern im Frankreich des 19 Jahrhunderts Ingres Chasseriau Chenavard und Puvis de Chavannes Studien zur Kunstgeschichte Bd 47 Olms Hildesheim 1988 ISBN 978 3 487 09082 5 Dissertation Michael F Zimmermann Der Freiheitswille und die Tradition In Berliner Zeitung vom 11 Juli 1998 Michael F Zimmermann Der Freiheitswille und die Tradition In Berliner Zeitung vom 11 Juli 1998 Nur beispielsweise Stefan Germer Flucht des Modischen Versprechung der Kunst Die Distinktionsgewinne des Wolfgang Tillmans in Texte zur Kunst Heft 25 Jg 7 Fruhjahr 1997 S 53 60 Stefan Germer Familienanschluss Zur Thematisierung des Privaten in neueren Bildern Gerhard Richters in Texte zur Kunst Heft 26 Jg 7 Sommer 1997 S 109 116 Review von Ulrich Rehm In Zeitschrift fur Kunstgeschichte 63 Bd Heft 2 2000 Seiten 278 281 Werner BuschAn der Moderne geruttelt Zum Tod des Kunsthistorikers Stefan Germer In Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11 Juni 1998 Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2003 S 310 Digitale Sammlung Scan Normdaten Person GND 121724611 lobid OGND AKS LCCN nr89002574 VIAF 49262068 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Germer StefanALTERNATIVNAMEN Germer Stefan AndreasKURZBESCHREIBUNG deutscher Kunsthistoriker Kurator und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 Dezember 1958GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 2 Juli 1998STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stefan Germer amp oldid 231375255