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Isabelle Graw 1962 in Hamburg ist eine deutsche Kunsthistorikerin Kunstkritikerin Publizistin und Kuratorin Seit 2002 ist sie Professorin fur Kunsttheorie an der Stadelschule in Frankfurt am Main Sie ist Mitbegrunderin der Zeitschrift Texte zur Kunst Isabelle Graw Lenbachhaus Munchen 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunsttheoretische und kunstkritische Schriften 3 Publizistische Tatigkeit 4 Institut fur Kunstkritik 5 Auszeichnungen 6 Publikationen als Herausgeberin 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraw studierte von 1982 bis 1987 Politikwissenschaft am Institut d Etudes Politiques de Paris und am Institut d Etudes de Relations Internationales I L E R I in Paris Frankreich 1989 folgte ein Aufenthalt in New York City wo Graw Vorlesungen von Benjamin Buchloh Rosalind Krauss Linda Nochlin und Douglas Crimp besuchte Sie ubernahm 1994 1995 eine Lehrstuhlvertretung fur Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Kunste Munchen 1 An der Universitat fur angewandte Kunst Wien leitete Graw 1995 1997 die Meisterklasse fur bildnerische Erziehung Seit 2002 ist sie Professorin fur Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Hochschule fur Bildende Kunst Stadelschule Frankfurt am Main 2 Von 2014 bis 2017 war Isabelle Graw Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes 2003 wurde Graw mit einer Dissertation mit dem Titel Aneignung und Ausnahme Zeitgenossische Kunstlerinnen Ihre asthetischen Verfahren und ihr Status im Kunstsystem an der Fakultat fur Kulturwissenschaften der Europa Universitat Viadrina in Frankfurt an der Oder promoviert Mit Daniel Birnbaum grundete sie im selben Jahr an der Hochschule fur Bildende Kunste Stadelschule in Frankfurt am Main das Institut fur Kunstkritik das sich mit der Praxis der Kunstkritik und ihren disziplinaren Bezugen beschaftigt Als Kritikerin und Publizistin schreibt Graw u a fur Artforum taz die tageszeitung und Die Zeit und ist Verfasserin zahlreicher Katalogtexte Graw lebt in Berlin ist verheiratet und hat eine Tochter Kunsttheoretische und kunstkritische Schriften BearbeitenGraw hat seit 1999 zahlreiche kunsthistorische Arbeiten publiziert darunter Die bessere Halfte Kunstlerinnen im 20 und 21 Jahrhundert 2003 Der grosse Preis Kunst zwischen Markt und Celebrity Culture 2008 und Die Liebe zur Malerei Genealogie einer Sonderstellung 2017 2018 kuratierte Graw in der Berliner Galerie Neu die Ausstellung The Vitalist Economy of Painting zu der auch ein Katalog erschien 3 Im Zentrum der Forschung von Graw stehen Kunst und Kunstkritik im Zeichen einer Okonomie die sie zur Ressource erklaren sowie die genealogische Untersuchung der Sonderstellung des Erfolgsmediums Malerei In jungerer Zeit konzentrierte sie ihre Forschung auf die besondere Wertform des Kunstwerks mit Blick auf marxistische anthropologische und soziologische Werttheorien Isabelle Graw beschaftigt sich mit feministischen und kunsttheoretischen Modellen fur das Nachdenken uber Ausnahmefrauen im Kunstbetrieb fur die Reflexion des Kunst Markt Verhaltnisses und fur die Malerei als Erfolgsmedium Die von ihr konzipierten Konferenzen What is social history 4 1989 Kunstverein Graz uber das Symposium Methodenstreit Was ist linke Kunstkritik 5 1997 in Berlin und Painting Beyond Itself the Medium in the Post Medium Condition 2013 in Harvard gemeinsam mit Ewa Lajer Burcharth und 2017 The Value of Critique in Frankfurt am Main gemeinsam mit Christoph Menke wurden in kunstkritischen Debatten breit rezipiert 6 1999 veroffentlichte Isabelle Graw ihr erstes Buch Silberblick eine Sammlung von Essays Interviews und Ausstellungsbesprechungen die uber Kunstwerke und kunstlerisches Handeln als in einen gesellschaftlichen und politischen Kontext eingelassen reflektieren 2003 folgte die feministische Studie Die bessere Halfte Kunstlerinnen im 20 und 21 Jahrhundert in der Graw die besondere gesellschaftliche Positionierung von Kunstlerinnen wie Elaine de Kooning Hanne Darboven Agnes Martin Eva Hesse Isa Genzken und Rosemarie Trockel innerhalb des Kunstbetriebes analysiert Graw zeigt auf dass es oft Verfahren der kunstlerischen Aneignung sind mit deren Hilfe weibliche Kunstler ihr Werk ins Kunstzentrum rucken Auf Seiten der Rezeption wird erfolgreichen Kunstlerinnen Graw zufolge oft der Status der Ausnahmefrau zu gesprochen wobei sie die Struktur der Ausnahme in ihrem Buch analysiert als einen Einlass der einen zu der Bedingung dass die anderen draussen bleiben 2008 erschien Graws Buch Der grosse Preis Kunst zwischen Markt und Celebrity Culture Das aus einer Zeit des Kunstbooms heraus entstandene Buch untersucht das Wechselspiel zwischen Kunst und ihren Markten wobei Kunstwerke als Sonderfall der Ware angesehen werden Die Kunstwelt charakterisiert Graw dabei als eine Visualitat und Bedeutung herstellende Industrie in der die Celebrity Logik regiert Das Buch zeigt dabei auch auf wie Kunstler von Warhol zu Andrea Fraser die sie bestimmenden Mechanismen der Celebrity Kultur in ihren Werken kritisch verhandelt haben 2011 veroffentlichte Isabelle Graw unter dem Titel Texte zur Kunst Essays Rezensionen Gesprache eine Auswahl unterschiedlicher Texte aus einem Zeitraum von 10 Jahren 2015 folgte Where Are We Now Structural changes in the art economy and how they implicate the body in selected works from the Jarla Partilager Collection ein in Buchform erschienener Essay den Graw anlasslich der Ausstellung Where Are We Now mit Werken aus der Sammlung De Geer verfasste Der Essay untersucht wie sich der Aufstieg des Korpers zum Material seit den 1960er Jahren zum neuen Geist des Kapitalismus verhalt 2017 veroffentlichte Isabelle Graw das umfangreiche und viel beachtete Buch Die Liebe zur Malerei Genealogie einer Sonderstellung uber den Sonderstatus der Malerei in postmedialen Zeiten Seine Kernthese lautet dass trotz oder wegen der heute vorherrschenden medialen Vielfalt und digitaler Verfahren gemalten Bildern weiterhin eine Sonderstellung zukomme Neben einer Darstellung der historischen Genese dieser Sonderrolle der Malerei werden gemalte Bilder mit Blick auf die Arbeitswerttheorie von Karl Marx zu einer idealen Ware erklart Das Buch stellt seine These auf die Probe in Gesprachen mit Protagonisten der zeitgenossischen Malerei Im Jahr 2020 veroffentlichte Graw das Buch In einer anderen Welt Notizen 2014 17 mit personlichen Beobachtungen und soziologischen Analysen Es erschien auch auf Englisch In Another World Notes 2014 2017 Publizistische Tatigkeit Bearbeiten1988 war Graw beim Wolkenkratzer Art Journal in Frankfurt am Main als Redakteurin tatig 1989 arbeitete sie fur dieses Magazin sowie fur die Zeitschriften Pan und Artis als Korrespondentin und publizierte eigene Texte in den Zeitschriften Artscribe und Flash Art Im Zeitraum 1989 1990 wirkte Graw zudem als Gastredakteurin fur eine Ausgabe der osterreichischen Kulturzeitschrift Durch und arbeitete als Redakteurin an der von der Galeristin Monika Spruth herausgegebenen Zeitschrift Eau de Cologne mit Parallel ubernahm sie die Redaktion fur Nachschub eine von Kolner Galeristinnen herausgegebene Begleitpublikation zur Ausstellung The Koln Show 1990 grundete Graw gemeinsam mit Stefan Germer in Koln das Magazin Texte zur Kunst Seit dem Tode Germers 1998 ist sie dessen alleinige Herausgeberin und bis heute massgeblich an der redaktionellen Konzeption beteiligt Seit 1999 wird das Magazin in Berlin verlegt In den Ausgaben der Zeitschrift ist Graw regelmassig mit Aufsatzen Rezensionen Interviews oder Besprechungen vertreten Institut fur Kunstkritik BearbeitenAn der Stadelschule Frankfurt grundete sie im Jahr 2003 gemeinsam mit Daniel Birnbaum das Institut fur Kunstkritik das sich mit der Praxis der Kunstkritik und ihren disziplinaren Bezugen auseinandersetzt Im Rahmen des Instituts fur Kunstkritik konzipierte Graw zahlreiche Symposien 7 Daneben hat sie seit 1989 auch in vielen anderen Kontexten regelmassig Tagungen und Vortragsreihen konzipiert und mitkonzipiert u a 2008 die Konferenz Canvases and Careers today Criticism and its markets 8 am Institut fur Kunstkritik der Stadelschule Frankfurt am Main mit Georges Baker Johanna Burton John Kelsey Branden Joseph Melanie Gilligan und Merlin Carpenter Painting Beyond Itself the Medium in the Post Medium Condition 9 2013 gemeinsam mit Ewa Lajer Burcharth in Kooperation mit der Harvard University Department of History of Art and Architecture sowie 2017 The Value of Critique 10 gemeinsam mit Christoph Menke Kollaboration zwischen dem Research Cluster Normative Orders der Goethe Universitat und der Stadelschule in Frankfurt am Main Auszeichnungen Bearbeiten2004 erhielt Graw den Will Grohmann Preis der Berliner Akademie der Bildenden Kunste 11 2018 wurde sie mit der OPUS MAGNUM Forderung der Volkswagenstiftung ausgezeichnet die die Abfassung ihres Forschungsvorhabens Der Wert der Kunst ermoglicht 12 Publikationen als Herausgeberin Bearbeitenmit Christoph Menke Hg The Value of Critique Exploring the Interrelations of Value Critique and Artistic Labour Frankfurt am Main Campus 2018 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Merlin Carpenter The outside can t go outside Berlin Sternberg Press 2018 mit Ewa Lajer Burcharth Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Painting beyond Itself The Medium in the Post medium Condition Berlin Sternberg Press 2016 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Jutta Koether F Berlin Sternberg Press 2015 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Kim Gordon Is It My Body Selected Texts Berlin Sternberg Press 2014 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Art and Subjecthood The Return of the Human Figure in Semiocapitalism Berlin Sternberg Press 2014 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Ewa Lajer Burcharth Chardin Material Berlin Sternberg Press 2011 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg John Kelsey Rich Texts Selected Writing for Art Berlin Sternberg Press 2010 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg The Power of Judgement A Debate on Aesthetic Critique Berlin Sternberg Press 2010 mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Under Pressure Pictures Subjects and the New Spirit of Capitalism Berlin Sternberg Press 2008 Tagungsband mit Daniel Birnbaum Institut fur Kunstkritik Frankfurt am Main Hg Canvases and CareersToday Criticism and Its Markets Berlin Sternberg Press 2008 Tagungsband Weblinks BearbeitenInstitut fur Kunstkritik https www staedelschule de de study institut fur kunstkritik Texte zur Kunst https www textezurkunst de Einzelnachweise Bearbeiten Personallisten Professor innen der Akademie der Bildenden Kunste In adbk de Akademie der Bildenden Kunste Munchen August 2022 abgerufen am 25 Marz 2023 Isabelle Graw Stadelschule Abgerufen am 14 Oktober 2020 The Vitalist Economy of Painting at Galerie Neu Contemporary Art Daily Abgerufen am 14 Oktober 2020 Vorwort Abgerufen am 14 Oktober 2020 Susanne von Falkenhausen Statement zum Symposium Methodenstreit Was ist linke Kunstkritik Berlin 12 13 12 1997 Rezension 1998 abgerufen am 14 Oktober 2020 Ingo Arend Das ewige Leben In Die Tageszeitung taz 5 Februar 2018 ISSN 0931 9085 S 16 taz de abgerufen am 14 Oktober 2020 Stadelschule Abgerufen am 14 Oktober 2020 The MIT Press Canvases and Careers Today The MIT Press Abgerufen am 14 Oktober 2020 englisch Painting beyond Itself In Sternberg Press Abgerufen am 14 Oktober 2020 englisch Forschungsverbund Normative Ordnungen der Goethe Universitat Abgerufen am 14 Oktober 2020 Will Grohmann Preis Abgerufen am 14 Oktober 2020 Volkswagenstiftung Hrsg Jahresbericht 2018 der Volkswagen Stiftung 2018 S 14 Normdaten Person GND 124574211 lobid OGND AKS LCCN nr99040004 VIAF 262773553 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Graw IsabelleKURZBESCHREIBUNG deutsche Kunstkritikerin und Professorin fur KunsttheorieGEBURTSDATUM 1962GEBURTSORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isabelle Graw amp oldid 234988862