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Der Uni Campus Bockenheim der Johann Wolfgang Goethe Universitat liegt an der ostlichen Grenze des Stadtteils Bockenheim der Stadt Frankfurt am Main Er gehort trotz seiner Bezeichnung zum grossten Teil nicht zu diesem Stadtteil sondern zum Frankfurter Westend Ab 1914 diente er fur rund 100 Jahre als Hauptcampus der Goethe Universitat und befindet sich derzeit in Auflosung Geplant ist der Umzug aller gesellschafts und geisteswissenschaftlichen Institute auf den Campus Westend sowie aller mathematisch naturwissenschaftlichen Institute auf den Campus Riedberg Danach soll der Campus Bockenheim zu einem Kulturcampus umgebaut werden Unter anderem soll auch die Hochschule fur Musik und Darstellende Kunst dort angesiedelt werden 1 Campus Bockenheim In der Bildmitte das Jugelhaus mit HaupteingangSozialzentrum mit Neuer Mensa Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 1 1 Erster Bauabschnitt 1912 bis 1945 1 2 Zweiter Bauabschnitt 1945 bis 1964 1 3 Dritter Bauabschnitt 1964 bis 2000 2 Gebaude 2 1 Jugelhaus 2 2 AfE Turm 2 3 Mensabauten 2 4 Studierendenhaus 3 Skulpturen 4 Zukunftige Entwicklung 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDie Baugeschichte der Goethe Universitat ist grob in drei Abschnitte zu unterteilen Erstens die Zeit nach der Grundung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges Zweitens die Nachkriegszeit mit dem Baudirektor Ferdinand Kramer Drittens die Zeit bis zum Umzug eines Teils der Universitat in das I G Farben Haus Vor der Wurdigung der einzelnen Bauabschnitte und Gebaude ist die Situierung der Universitat zwischen dem Frankfurter Westend und Bockenheim zu betonen und der sich uber die Jahrzehnte einstellende Wandel von einer Universitat auf einem Grundstuck dazu noch die Universitatsklinik in Niederrad zu einer auf bis zu vier zum Teil weit voneinander entfernte Standorte verteilten Universitat die nach Erwerb des I G Farben Hauses zumindest teilweise wieder raumlich zusammenwachsen soll Hierfur wurde in einer ersten Ausbaustufe der Campus Westend um mehrere Gebaude RuW HoF Horsaalgebaude erweitert um die vormals am Campus Bockenheim befindlichen Fachbereiche Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften aufnehmen zu konnen 2 Erster Bauabschnitt 1912 bis 1945 Bearbeiten Die Stiftung verfugte 1912 uber ein Startkapital von vierzehn Millionen Mark und war damit die zweitvermogendste Universitat im Land Die Stifter verpflichteten sich zur dauernden Unterhaltung der Universitat sowie zur Bereitstellung von Gebauden bzw deren Neubau Die raumliche Versorgung der medizinischen Fakultat verlief offenbar relativ problemlos fur die restlichen Fakultaten auf dem Gelande des Bockenheimer Kerngebiets gestaltete sie sich aber schwieriger Hauptgebaude wurde das Auditorienhaus der Akademie fur Sozial und Handelswissenschaften das Jugelhaus ein historistischer Reprasentationsbau mit Formen des Neobarock nbsp Jugelhaus 1958 Das zustandige preussische Ministerium bestand auf der Vollstandigkeit der raumlichen Ausstattung der Universitat zum Zeitpunkt ihrer Eroffnung Mit einem Provisorium in Form von Pavillons das ins Gesprach gekommen war weil die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft keine Erweiterung des Jugelhauses auf ihrem Gelande zulassen wollte war das Ministerium nicht zufriedenzustellen Schliesslich erhielt das Jugelhaus einen Anbau in Form eines rechten Winkels dessen Gelenk einen Lichthof darstellt Dieser Flugel ist dem Jugelhaus stilistisch weitgehend angeglichen Das Senckenbergmuseum wurde in westlicher Richtung erweitert hier fand auch das zoologische Institut sein Domizil Eine zusatzliche Erweiterung des Museums wurde dann vermutlich wegen des Ersten Weltkriegs nicht durchgefuhrt Ausserdem wurde am westlichen Ende des damaligen Kettenhofwegs heute Robert Mayer Strasse gegenuber dem Physikalischen Verein mit dem Bau des chemischen Instituts begonnen das noch wahrend des Kriegs fertiggestellt werden konnte Fur das Gelande nordlich der heutigen Mertonstrasse damals ein Teil der Jordanstrasse waren weitere Bauten geplant wobei in der westlichen Jugelstrasse zwischen Bockenheimer Landstrasse und etwa dem heutigen Studentenhaus noch Wohngebaude standen die zum Teil erst fur den Bau des Sozialzentrum genannten brutalistischen Betonbaus von Architekt Heinrich Nitschke Ende der 1960er Jahre abgerissen wurden Die Universitat konnte im Herbst 1914 eroffnet werden sie war fur etwa 1500 bis 2000 Studenten geplant Bereits 1917 geriet die Stiftung in finanzielle Not zumal man in patriotischer Aufwallung einen nicht unwesentlichen Teil des Stiftungsvermogens in Kriegsanleihen gesteckt hatte Allerdings waren auch deutlich mehr Lehrstuhle eingerichtet worden als anfangs geplant ebenso wurden die Kostenvoranschlage fur die Bauten nicht immer eingehalten Der Gedanke der Stiftungsuniversitat wurde schnell aufgegeben und im Marz 1919 mit der Bitte um Ubernahme der Universitat durch den Staat Preussen an den preussischen Kultusminister herangetreten Der Finanzausschuss des Kuratoriums der Goethe Universitat sah nach eigenen Worten keinen anderen Ausweg mehr Das Ministerium lehnte dieses Ansinnen jedoch ab und appellierte an den Frankfurter Burgersinn worauf das Kuratorium sich an den Magistrat wandte der den stadtischen Zuschuss mit der Auflage erhohte dass auch Preussen ausreichende Mittel zur Verfugung zu stellen habe Zu den Forderungen des Magistrats die sich der preussische Staat dann zu eigen machte gehorte auch die Einrichtung einer Arbeiterakademie die am 2 Mai 1921 eroffnet wurde Da die finanzielle Ausstattung der Universitat Neubauten nicht zuliess wurden im Laufe der 1920er Jahre im Jugelhaus verschiedene Umbauten durchgefuhrt mit dem Ziel Flure und Platze in Arbeitsraume zu verwandeln Das Ergebnis dieser Bemuhungen lasst sich vor allem im Anbau und im ehemaligen botanischen Institut noch heute betrachten Eine gewisse raumliche Erleichterung fur die WISO Fakultat wurde mit Grundung und Bau des Instituts fur Sozialforschung 1924 erreicht In dessen Gebaude von Architekt Franz Roeckle im Stil des Monumentalexpressionismus entworfen etwa an der Stelle der 1964 errichteten Mensa Ecke Senckenberganlage Bockenheimer Landstrasse wurden einige Institute dieser Fakultat untergebracht Hauptartikel Franz Roeckle und das IfS Nach Schliessung des Instituts und der Vertreibung seiner Grunder und Mitarbeiter durch die Nationalsozialisten wurde es ab 1933 bis zu seiner Zerstorung im Krieg durch die NS Studentenschaft genutzt Die Universitat wandte sich an die Offentlichkeit um auf ihre Raumnot aufmerksam zu machen Mittlerweile wurden auch schon diverse Villen und einige Etagen von Wohnhausern genutzt verteilt auf beinahe das gesamte Westend bis hin zur Feldberg und Savignystrasse die Gebaude wurden teilweise bis in die 1990er Jahre durch die Universitat genutzt Es wurden Aufrufe und Denkschriften verfasst um auf die Dringlichkeit hinzuweisen Auch fanden umfangreiche Gesprache zwischen dem Rektor der Universitat und Oberburgermeister Ludwig Landmann statt die Architekten des Neuen Frankfurt planten Universitatsgebaude doch fuhrte dies alles nicht zu nennenswerten Ergebnissen der einzige Neubau der Universitat blieb das Gebaude des Instituts fur Physikalische Chemie an der Robert Mayer Strasse westlich des Physikalischen Vereins im Zweiten Weltkrieg ausgebombt das durch Spenden aus der Industrie finanziert werden konnte Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten verringerte sich die Raumnot Die politische Gleichschaltung und die Vertreibung der als nicht arisch definierten Teile des Lehrkorpers wie bald darauf auch der Studenten die Erschwerung des Studiums fur Frauen die Festsetzung der maximalen Studentenzahl und die anfanglichen Bestrebungen zur Auflosung der Frankfurter Universitat liessen die Zahl der eingeschriebenen Studenten drastisch zuruckgehen nach etwa 4000 im Jahr 1919 waren es im Sommersemester 1937 noch 1692 Allerdings wurde noch bis in die 1940er Jahre der weitere Ausbau der Universitat vor allem auf dem Gelande des heutigen Juridicums entlang der Senckenberg Anlage geplant Tatsachlich errichtet wurde nur ein Gebaude fur das Pharmazeutische Institut an der Robert Mayer Strasse Zweiter Bauabschnitt 1945 bis 1964 Bearbeiten Die alliierten Fliegerbomben des Zweiten Weltkrieges zerstorten bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main grosse Teile der Universitat Vollig zerstort wurden lasst man die Kliniken und medizinischen Institute in Sachsenhausen ausser Acht die Hauser in der Senckenberganlage 12 Senckenberganlage 22 Bockenheimer Landstrasse 104 sowie das Gebaude des Instituts fur Physikalische Chemie in der Robert Mayer Strasse 6 Die anderen Gebaude waren grosstenteils stark beschadigt das Jugelhaus hatte kein Dach mehr auch waren einige Wande eingesturzt Trotzdem gestatteten die Alliierten die Wiedereroffnung der Universitat zum 1 Februar 1946 Die Selbstverwaltung der Universitat rekonstituierte sich wahrend des Dritten Reiches war sie zumindest stark eingeschrankt worden und so trat zum 6 Juni 1947 erstmals nach dem Kriege der grosse Rat zusammen Ministerialrat Paul Klingelhofer der geschaftsfuhrende Vorsitzende des Kuratoriums das erst im darauffolgenden Jahr erstmals wieder tagte beschrieb in einer Denkschrift den Zustand der Gebaude und entwarf die Moglichkeiten fur einen Wiederaufbau So griff er auch die Planung der 1920er Jahre wieder auf an der Stelle des heutigen Juridicums der Platz war trotz vielfaltiger Planungen seit 1914 noch immer unbebaut ein Zentralbibliotheks Hochhaus zu errichten Den Raum zwischen Jugelstrasse und Grafstrasse hatte auch er schon den Geisteswissenschaften zugedacht sowie den sudlichen Teil des Kerngebietes bis hinab zur Georg Voigt Strasse den Naturwissenschaften Das Kuratorium nahm diesen Plan auf seiner Ersten Sitzung am 23 Januar 1948 einstimmig an Er stellt somit eine der wesentlichen Voraussetzungen fur die spateren Planungen Ferdinand Kramers dar nbsp Das 1951 neu errichtete Institut fur SozialforschungAllein die Wiederherstellung der zerstorten oder beschadigten Gebaude war mit 29 Millionen Mark veranschlagt was bei einem Wiederaufbau Etat von jahrlich 660 000 erst Reichs dann D Mark vorerst ausserhalb des Moglichen bleiben musste So beschrankte man sich furs Erste auf Provisorien Wirklich umfassend konnten die Schaden erst zu Beginn der 1950er Jahre behoben werden Noch im Juli 1952 berichtet die Studentenzeitschrift diskus mit Bildern uber noch nicht beseitigte Kriegsschaden und zum Teil gefahrliche Arbeitsbedingungen an einzelnen Instituten Das Land Hessen und die Stadt Frankfurt teilten sich zwar die Kosten wobei aber vonseiten des Landes grosste Zuruckhaltung geubt worden sein muss zumal von Landesseite bis Anfang der 1950er Jahre kein grosses Interesse bestanden hatte die Frankfurter Universitat uberhaupt wieder zu eroffnen die Universitaten Giessen und Marburg genossen eindeutig Vorrang So flossen bis 1950 nur 1 3 Millionen Mark Dies wohl vor allem auf Grund der Tatsache dass das Land Hessen anders als bei den anderen Universitaten im Lande die Landesuniversitaten waren keine Verpflichtung zur Finanzierung des Wiederaufbaus verspurte Wieder wurde an den Burgersinn der Frankfurter appelliert und es kamen dann einige Spenden zusammen zum Beispiel eine Million D Mark vom US Hochkommissar McCloy fur den Bau des Studentenhauses Eine Frankfurter Bank lieh funf Millionen D Mark zu vergunstigten Bedingungen fur die die Stadt burgte Erst 1953 Kramer war bereits in Frankfurt besann sich die hessische Landesregierung und akzeptierte ihre Verpflichtungen aus dem Vertrag von 1923 der dann zur Grundlage fur einen neuen Universitatsvertrag wurde der im Dezember 1953 verabschiedet wurde und ruckwirkend zum 1 April 1952 in Kraft trat Demnach trugen Stadt und Land wieder jeweils die Halfte des Uni Defizits Ausserdem ubereignete die Stadt Frankfurt der Universitat alle von dieser genutzten Grundstucke die sich bislang im Besitz der Stadt befunden hatten Des Weiteren verpflichteten sich Stadt und Land zur Finanzierung von Neubauten und Grundstuckskaufen Beide verpflichteten sich fur die nachsten funf Jahre jahrlich jeweils zwei Millionen DM zu zahlen nbsp Neubau der philosophischen Fakultat 1958 Naturgemass fuhrte dies auch zu einer erheblichen Abhangigkeit der Bauplanungen des Uni Bauamtes von den finanziellen Zusagen und planerischen Forderungen aus Wiesbaden und deren Wandlungen was zum Beispiel beim Bau des AfE Turmes zu einer Bauzeit von zehn Jahren fuhrte Mit den Spenden und dem Funf Millionen Darlehen konnten einige Bauvorhaben verwirklicht werden Nach einem Entwurf von Otto Apel wurde das Studentenhaus errichtet das Rektor Max Horkheimer Anfang 1953 seiner Bestimmung ubergab Trager war eine Stiftung der neben dem Studentenwerk auch Mitglieder der studentischen Selbstverwaltung angehorten Dieses Gebaude sollte der Einubung demokratischer Verhaltensweisen dienen und enthielt deswegen eine grosse Zahl von Raumen fur den Allgemeinen Studierendenausschuss AStA und andere studentische Organisationen sowie eine studentische Bibliothek die spater in den Besitz der Unibibliothek uberging und diverse Lese und Ruheraume In den Raumen des heutigen Cafes befand sich ein Teil der Mensa ein anderer Teil verblieb im Keller des Jugelhauses die sich bald als immer noch zu klein herausstellte Der Entwurf der im Rahmen eines Wettbewerbs vorgelegt worden war wurde wegen seiner grossen Fensterflachen als Gewachshaus bezeichnet In der Studierendezeitung diskus wurde das Gebaude so beschrieben Den Preis trug der Entwurf zum Gewachshaus davon Aber es war nur ein Pyrrhussieg und die Sieger verloren nicht nur an Fensterbreite in solchem Mass dass kunftig nur sehr schmalbrustige Studiosi einer hubschen Kommilitonin auf der Strasse nachschauen konnen weil die Mittelfenster nicht zum Offnen gemacht sind nur die engen seitlichen fast mochte man furchten hier haben Manierismus und Moral ein geheimes Abkommen miteinander gehabt Nein es ist mehr verloren gegangen zumal vor einer opponierenden Geschmacksrichtung die irrtumlich das Hauptgebaude fur ein Kunstdenkmal hielt und ihre Forderung einbrachte der neue Bau solle sich dessen Stil anpassen Vor einem Steildach hat uns die Zahigkeit des Architekten noch bewahren konnen Dass es uberhaupt noch ein schrages Dach ist mag ein Triumph des Prinzips sein wenn auch ein Unsichtbarer Aber diesem Triumph ist ein unverwendbares Dachgeschoss anzurechnen 1 670 m und vor allem der Verlust einer vielleicht lasterlichen und doch so entzuckenden und sogar praktischen Moglichkeit eines Dachgartens namlich Anscheinend ist er nie erwogen worden Ebenfalls noch vor Kramers Ruf nach Frankfurt entstand das Gebaude des Physikalisch Chemischen Instituts heute Fachbereich Informatik Auch die Finanzierung des neuen Hauptportals sowie das Amerika Institut das bis April 2013 vom Institut fur vergleichende Irrelevanz genutzt wurde waren schon vor Abschluss des Uni Vertrages finanziert 1952 wurde der Architekt und Designer Ferdinand Kramer von Rektor Horkheimer nach Frankfurt gerufen Er war von 1952 bis 1964 Baudirektor an der Universitat dort entwickelte er 1953 zusammen mit dem damaligen Kurator Friedrich Rau einen Generalbebauungsplan der bis in die beginnenden 1960er Jahre immer wieder veranderten Rahmenbedingungen und Prioritaten von Universitat und Stadt die damals Tragerin der Universitat war angepasst wurde Dabei galt es mit einem Minimum an Mitteln moglichst effizient zu bauen Aus asthetischen Uberzeugungen und wegen knapper Mittel verzichtete Kramer auf jegliche Form der Reprasentation Er hat das Bild der Frankfurter Universitat nachhaltig gepragt im Sinne eines aus der klassischen Moderne des Neuen Frankfurt und aus den Ideen eines Ludwig Mies van der Rohe gespeisten Funktionalismus Dabei sollten seine Bauten leicht erweiterungsfahig sein die Installation teils auswechselbar teils so beschaffen dass auch vorlaufig noch unerprobte Bedingungen einzurichten sind es muss von vornherein eine betrachtliche Grundstucksreserve bereitstehen nicht zuletzt deshalb weil mit einer noch viel weitgehenderen Abkehr vom Vorlesungsbetrieb zugunsten der praktischen Ubung in Institutsraumen zu rechnen ist Die Realitat sah freilich oft anders aus Die Stadt unterliess den Ankauf notiger Grundstucke Kramers Nachfolger Heinrich Nitschke sah sich weiter rasant steigenden Studentenzahlen gegenuber bei stagnierenden Budgets Erst 1967 ubernahm das Land die Finanzierung der Universitat Die Diskussion ob wo und wie die Universitat kunftig zu erweitern sei ins Gesprach brachte Kramer die Ginnheimer Hohe spater wurden der Rebstock und Niederursel als Standort einer neuen Gesamthochschule diskutiert fuhrte zu wenig konkreten Ergebnissen Dritter Bauabschnitt 1964 bis 2000 Bearbeiten nbsp Campus Bockenheim AfE TurmNach Kramers Pensionierung 1964 wurden bis zur Mitte der 70er Jahre einige sehr einschneidende bauliche Massnahmen getroffen von denen das Bild des Bockenheimer Kerngebietes der Universitat erheblich verandert wurde Praktisch gleichzeitig mit Kramers Pensionierung begannen Planung und Bau des sogenannten AfE Turmes Der Bau war notig geworden nachdem 1961 die Hochschule fur Erziehung der Universitat angegliedert worden war und sich die alte Bettinaschule auch als Provisorium als vollig unzureichend herausstellte Die Nordseite des Turms der kurzzeitig das hochste Gebaude Frankfurts war beherbergte neben der Bibliothek der Sozialwissenschaften ausschliesslich Seminarraume mit anderthalbfacher Etagenhohe Die Sudseite bestand aus Buros in einfacher Etagenhohe Nach dem Bau wurde in der obersten Etage eine Cafeteria eingerichtet die aber mangels Zuspruch wieder geschlossen wurde diese Etage war nicht mit allen Aufzugen zu erreichen und galt wegen der guten Aussicht in alle Richtungen als schwer auffindbarer Geheimtipp Aufgrund der hohen Nutzungszahlen wurde die Vertikalerschliessung mittels Treppenhausern und Aufzugen zum Engpass der die Funktionalitat des Turmes stark einschrankte Das den Campus zur Stadt hin abriegelnde Juridicum wurde 1970 bezogen Sein wesentlicher baulicher Vorzug neben dem Raumgewinn naturlich ist wohl die Abschirmung des Verkehrslarmes von der Senckenberganlage Die Finanzierung erfolgte bereits weitestgehend aus Landesmitteln da die Goethe Universitat am 1 Januar 1967 Landesuniversitat wurde In die Zeit nach der sogenannten Studentenrevolte fiel der Bau des Sozialzentrums auch Neue Mensa genannt Das Gebaude riegelt den Campus von der Bockenheimer Landstrasse ab und beherbergt die Mensa Seminarraume und in den oberen Etagen Buros von Uni Verwaltung und Studentenwerk Bereits zu Kramers Zeiten war die Verlagerung der naturwissenschaftlichen Disziplinen nach Niederursel geplant 1972 wurden dort die Neubauten der chemischen Institute bezogen die 1984 erweitert wurden In den 1990ern folgten auch Teile der Biowissenschaften Mit der Aufgabe des Campus Bockenheim werden alle naturwissenschaftlichen sowie die Fachbereiche Mathematik und Informatik auf der nun Campus Riedberg genannten Flache in Niederursel angesiedelt sein Wahrend der 1980er und 1990er Jahre wurden die Bauten der Universitat vernachlassigt und machen heute einen zunehmend verwahrlosten Eindruck Zwar wurde das grosse Bauvorhaben der Verlagerung der Naturwissenschaften nach Niederursel weitgehend abgeschlossen ansonsten wurde seitlich vom AfE Turm ein postmoderner Bau errichtet der einige kleinere Institute aus den Villen des Westends aufnahm Ein Architektenwettbewerb fur das Kerngebiet wurde 1988 und in der Uberarbeitung der beiden siegreichen Entwurfe 1989 prasentiert Oswald Mathias Ungers erhielt einen 1 Preis fur seinen Entwurf zum weitgehenden Erhalt der Kramer Bauten und zur Erweiterung des Kerngebiets nach Norden mit einer Verdoppelung des Kramerschen Bibliothekskubus Abgesehen von Veroffentlichungen in der Fach und Tagespresse blieb der Wettbewerb folgenlos Um das Jahr 2000 herum wurden einige der Bauten Ferdinand Kramers unter Denkmalschutz gestellt hervorzuheben ist die pflegliche beispielhafte Sanierung des Gebaudes der ehemaligen Pharmazie in der Georg Voigt Strasse im Jahr 2012 13 fur das Forschungszentrum Biodiversitat und Klima der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Die Sanierung erhielt eine Anerkennung beim Deutschen Architekturpreis 2015 Das Philosophicum in der Grafstrasse wurde nach Planen der Architekten Stefan Forster auf seine Struktur zuruckgebaut und um einen Anbau erweitert Es dient jetzt als privates Studierendenwohnheim Gebaude BearbeitenJugelhaus Bearbeiten Hauptartikel Jugelhaus nbsp Eingangshalle des JugelhausesDas neobarocke Hauptgebaude der Universitat das Jugelhaus nach dem Stifter Carl Christian Jugel wurde 1906 im Zusammenhang mit dem sich sudlich anschliessenden Senckenbergischen Baukomplex als Akademie fur Sozial und Handelswissenschaften nach Planen von L Neher errichtet Die Sandsteinfassade des Jugelhauses lehnt sich formal an den Mittelbau des Mannheimer Schlosses an Seit 2012 gehort das Jugelhaus der Senckenberg Gesellschaft fur Naturforschung die es seit 2014 umbaut Im Anschluss an die Bauarbeiten wird es das geologische Zentrallabor und die Zentralbibliothek der Gesellschaft beherbergen Ausserdem soll ein Tagungszentrum eingerichtet werden 3 AfE Turm Bearbeiten Hauptartikel AfE Turm Der 116 Meter hohe AfE Turm wurde ab 1972 im brutalistischen Baustil als Sitz der Erziehungswissenschaften errichtet und war zu dieser Zeit das hochste Gebaude der Stadt Zum Ende des Wintersemester 2012 2013 zogen die einzelnen Abteilungen des Turms auf den Campus Westend 4 Der Turm wurde Ende Marz 2013 komplett geschlossen Nach Abschluss der am 8 Juli 2013 begonnenen Entkernung wurde der Turm am 2 Februar 2014 gesprengt um Platz fur das Wohn und Hotelgebaude One Forty West zu machen Der AfE Turm war das hochste Gebaude das bisher in Europa gesprengt wurde 5 Mensabauten Bearbeiten Die ursprunglich 1962 vom Architekt Ferdinand Kramer konzipierte zweigeschossige Mensa mit zwei grossen Selbstbedienungsbereichen im Erd und Obergeschoss sowie einer Milchbar im Erdgeschoss und einem Restaurantbetrieb mit Service im Obergeschoss fur Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter wurde ab den 1980er Jahren als Labsaal bezeichnet Durch starken Zustrom an Studenten musste die Konzeption geandert werden weswegen der Labsaal um einen Neubau erweitert wurde das heutige Sozialzentrum Etwa im Jahre 2002 kam es zur Schliessung der gesamten Mensa Die Speisesale in der Neuen Mensa wurden mit der Verlagerung der Mitarbeiter und Studenten angepasst und im Jahr 2013 geschlossen Die Cafeteria in der Neuen Mensa im Erdgeschoss ist weiterhin geoffnet Der Labsaal wird seit Januar 2016 als Unterkunft fur Asylbewerber genutzt Nach Renovierungsarbeiten 2017 konnen bis zu 120 Personen untergebracht werden 6 Die Fassade wurde von den Kunstlern Justus Becker und Oguz Sen zusammen mit Jugendlichen und ehemaligen Bewohnern bemalt Das Kunstwerk nimmt Bezug auf das Thema Flucht in Vergangenheit und Gegenwart 7 Studierendenhaus Bearbeiten Hauptartikel Studierendenhaus Mertonstrasse Zwischen dem Jugelhaus dem Juridicum und dem Sozialzentrum liegt das Studierendenhaus Es wurde 1953 gebaut und wird seitdem von der verfassten Studierendenschaft verwaltet Das Haus beherbergt die Raumlichkeiten des AStA der Goethe Uni das Cafe KoZ kurz fur Kommunikationszentrum eine Kindertagesstatte sowie einen etwa 400 m grossen Festsaal in dem regelmassig Filmvorfuhrungen des Pupille Kinos und verschiedene kulturelle Veranstaltungen stattfinden Im Hintereingang geht es zu Wohnungen fur Studenten 8 Das Gebaude wurde um 1995 renoviert Skulpturen Bearbeiten nbsp Mann in Drehtur Waldemar Otto 1986 Seit 1986 lauft der Mann in Drehtur schon im Kreis zwischen der Sozialstation Campus Bockenheim und der Bockenheimer Warte Der Worpsweder Kunstler Waldemar Otto gilt als bedeutendster Protagonist einer figurativen Plastik Den ersten Pusteblumen Brunnen entwarf der australische Brunnenbau Kunstler Robert Woodward 1959 Seit 1961 steht er als El Alamein Fountain auf der King s Cross in Sydney Weltweit haben sich diese Pusteblumen Brunnen in verschiedenen europaischen und amerikanischen Stadten verbreitet sowie auch in Damaskus Aleppo und Saratow an der Wolga In Deutschland findet man sie unter anderem in Stuttgart Limburg an der Lahn Bad Durrheim und Dresden dort von Leoni Wirth Der Bockenheimer Pusteblumen Brunnen wurde 1982 auf Anregung des ehem Uni Prasidenten Kelm einzig durch Universitatsmitarbeiter erschaffen Mit dem Umzug der ersten Fachbereiche wurden auch die Stahlblumen auf den Campus Westend verlegt Das Mobile Four Rectangles Oblique IV wurde 1984 von George Rickey 1907 2002 auf dem Campus Bockenheim aufgestellt Der US amerikanische Bildhauer war einer der wichtigsten Vertreter der Kinetischen Kunst Er entwarf ein Mobile als eine Metallskulptur mit vier Elementen die schon durch geringe Luftstrome in Bewegung geraten Vom ehemaligen Standort vor dem Juridicum auf dem Campus Bockenheim wurde die Skulptur im Mai 2013 auf den Campus Riedberg versetzt Zukunftige Entwicklung BearbeitenEs war geplant im Jahr 2023 den Standort Bockenheim mit Ausnahme der Universitatsbibliothek vollstandig aufzulosen 9 Der Umzug vom Campus Bockenheim zum Campus Westend und Campus Riedberg folgt den Baufortschritten Neue Bebauungsplane fur den alten Campus werden derzeit erarbeitet und lebhaft diskutiert Vorgeschlagen wurde insbesondere ein Kulturcampus Bockenheim mit einem Neubau der Frankfurter Musikhochschule und hochwertigem Wohnraum auf dem heutigen Campusgelande was Anlass zu der Befurchtung bot es konne durch Gentrifizierung zu einer Verdrangung der heutigen Bewohner des Stadtteils kommen 10 11 Das hohere Mietenniveau werde sich auch auf den umgebenden Wohnungsbestand auswirken und diesen allgemein verteuern 12 Am 23 August 2011 wurde das Gelande des Campus Bockenheim vom Land Hessen an die stadteigene ABG Frankfurt Holding verkauft 13 Dem war die Unterzeichnung eines Letter of Intent zwischen der Stadt Frankfurt und der Holding vorausgegangen dem zufolge der Abriss der denkmalgeschutzten Gebaude Philosophicum Studierendenhaus und Studentenwohnheim ins Auge gefasst werde In diesen Gebauden sollte ein experimentelles Wohnen ermoglicht werden Es sei aber aus wirtschaftlichen Grunden gunstiger hierzu Neubauten zu errichten Die Plane zum Abriss wurden von Mitgliedern der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung 14 und den ortlichen Burgerinitiativen Initiative Zukunft Bockenheim Offenes Haus der Kulturen und Ratschlag Campus Bockenheim kritisiert 15 Mit dem ersten Spatenstich fur die neuen Gebaude auf dem Campus Westend und nach dem Auszug der Studenten begannen 2017 die Abrissarbeiten auf dem Campus Bockenheim nach der offiziellen Ubergabe an die AGB Holding Nach dem bereits 2011 abgeschlossenen Kauf soll der Campus Bockenheim einem Kulturcampus weichen Im Jahr 2022 zog der Fachbereich 09 Sprach und Kulturwissenschaften SKW auf den Campus Westend in ein neu errichtetes Gebaude Die auf dem Campus Bockenheim verbleibenden Nutzer des dortigen Juridicums sollen in die renovierte und auf den aktuellsten Stand der Technik gebrachte Neue Mensa umziehen Als letzter Fachbereich verbleibt der Fachbereich 12 Informatik und Mathematik bis zur Fertigstellung des Neubaues am Campus Riedberg auf dem Campus Bockenheim Der Spatenstich fur den Neubau der Informatik und Mathematik fand am 28 September 2023 statt die Fertigstellung der Gebaude ist geplant fur Juni 2026 16 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Campus Bockenheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Campus Bockenheim Uberblick uber den Standort auf der Website der Universitat Frankfurt Ehemaliger Campus Bockenheim Neustrukturierung des ehemaligen Campusgelandes Stadtebaulicher Entwurf des Frankfurter Stadtplanungsamts Uni geht Campus bleibt Kultur und Wohnquartier Website der Initiative Zukunft Bockenheim uber die Entwicklung des CampusEinzelnachweise Bearbeiten Endspurt am neuen Campus Dritter Bauabschnitt startet 11 April 2017 abgerufen am 27 Februar 2019 Ausbau Campus Westend Memento vom 9 April 2008 im Internet Archive Original nicht mehr abrufbar Christian Riethmuller Das Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt wird bis zum Jahr 2018 erweitert und umgebaut Frankfurt In op online de 24 Januar 2014 abgerufen am 20 Marz 2018 Bibliothek Gesellschafts u Erziehungswissenschaften Wir ziehen um Nicht mehr online verfugbar In uni frankfurt de 24 Oktober 2012 ehemals im Original abgerufen am 27 Mai 2023 Mit Ablauf des Wintersemesters 2012 13 zieht die BGE auf den Campus Westend Am neuen Standort offnen wir am 2 April 2013 als Bibliothek Sozialwissenschaften und Psychologie BSP Stefan Rottele Spate Ehren Afe Turm sprengt europaischen Rekord 8 Januar 2014 welt de abgerufen am 27 Februar 2019 Labsaal ist wieder bewohnt In Frankfurter Rundschau 15 Marz 2018 abgerufen am 22 November 2018 Offenes Haus der Kulturen Abschlussfest und Ausstellungen Signal Labsaal Abgerufen am 22 November 2018 zur Baugeschichte und Konzeption K von Freytag Loringhoven Erziehung im Kollegienhaus Stuttgart 2012 S 419 442 Frankfurter Rundschau abgerufen am 4 Juni 2020 Claus Jurgen Gopfert Emporte Initiativen In Frankfurter Rundschau 16 Mai 2011 Abgerufen am 17 Mai 2011 Gunter Murr Campus Verkauf unter Dach und Fach Verhandlungen stehen vor dem Abschluss Kritik von Wissenschaftlern In Frankfurter Neue Presse 22 August 2011 Abgerufen am 25 August 2011 Laura Wagner Bockenheim Stadtteil im Wandel In Frankfurter Rundschau 11 Oktober 2011 Abgerufen am 11 Oktober 2011 Goethe Universitat Land verkauft Campus Bockenheim an ABG FRANKFURT HOLDING Pressekonferenz nach Unterzeichnung des Kaufvertrags Chancen fur zugige Umsetzung des dritten Bauabschnitt auf dem Campus Westend gestiegen Memento vom 30 Marz 2016 imInternet Archive Pressemitteilung 25 August 2011 Abgerufen am 1 Juni 2015 Gunter Murr Auftrag zum Abbruch Denkmalschutz soll beim Kulturcampus keine grosse Rolle spielen In Frankfurter Neue Presse 5 August 2011 Abgerufen am 25 August 2011 Burgerbeteiligung Campus Bockenheim PDF Zukunft Initiative Bockenheim abgerufen am 20 August 2018 Spatenstich fur Neubau fur Informatik und Mathematik auf dem Campus Riedberg In Goethe Universitat 28 September 2023 abgerufen am 25 Oktober 2023 Campus der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Campi Campus Bockenheim Campus Westend Campus Riedberg Sportcampus Ginnheim Universitats Sportgelande Campus Niederrad Universitatsklinikum Frankfurt Aussenstandorte Institut fur Bienenkunde Oberursel Taunusobservation Glashutten Gastehauser Villa Hauck Villa Cahn Villa Giersch Beethovenstrasse 36 Gastehauser des Forschungskollegs Humanwissenschaften Bad Homburg Sport und Gastehaus Haus Bergkranz Kleinwalsertal 50 119133 8 651969 Koordinaten 50 7 8 9 N 8 39 7 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Campus Bockenheim amp oldid 238519583