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Das Institut fur Bienenkunde in Oberursel Taunus ist eine Forschungseinrichtung der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Sie verknupft universitare Grundlagenforschung zur Honigbiene mit praktischer Bienenhaltung Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Forschungsschwerpunkte 3 Institutsleiter 4 Videos 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGegrundet wurde das Institut 1937 von der Polytechnischen Gesellschaft mit Hugo Gontarski als erstem Leiter Neben der Grundlagenforschung sollte das Institut die praktische Bienenhaltung unterstutzen Schwerpunkt der Arbeiten lag zunachst auf der Honigchemie der Ernahrungsphysiologie und der Anatomie von Bienen Der mit der Universitat Giessen geschlossene Kooperationsvertrag endete mit dem Tod Gontarskis im Jahre 1963 Martin Lindauer setzte sich dafur ein dass seit 1964 das Institut fur Bienenkunde gemeinsam mit der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main unterhalten wurde Der neue Leiter Friedrich Ruttner erhielt eine Berufung an die Universitat Frankfurt als Professor fur Zoologie in der naturwissenschaftlichen Fakultat Unter Ruttner wurden neue Forschungsthemen entwickelt neben dem Paarungsverhalten und der Genetik die Taxonomie und die Biogeographie der verschiedenen Unterarten der Westlichen Honigbiene Dazu wurden intensive Forschungskontakte mit Wissenschaftlern und Bienenzuchtern aus aller Welt gepflegt so auch mit dem fur die Zuchtung der Buckfast Biene bekannten Bruder Adam Ruttner grundete mit seinem franzosischen Kollegen Jean Louveaux 1970 die Fachzeitschrift Apidologie heute eine der bedeutendsten bienenwissenschaftlichen Zeitschriften Ruttner verfasste u a das bienenkundliche Standardwerk Naturgeschichte der Honigbienen 1 1976 kam es zur Entdeckung der ersten Varroamilben in Deutschland an Bienen des Oberurseler Instituts nachdem dieser Parasit schon etwa 10 Jahre zuvor nach Ost und Sudosteuropa eingeschleppt worden war Moglicherweise wurde die Art durch die Forscher selbst durch Import von Koniginnen der Karpatenbiene aus Rumanien im Jahr 1966 eingeschleppt in Sudosteuropa war die Milbe spatestens 1967 als neu etabliert nachweisbar Zum Zeitpunkt der Entdeckung war die Art aber schon so weit verbreitet dass eine sichere Zuordnung des Einschleppungsereignisses nicht mehr moglich war 2 Der Bruder des Institutsleiters Hans Ruttner von der Bundeslehr und Versuchsanstalt fur Bienenkunde in Lunz am See der die Art in Oberursel entdeckte hielt zuvor eine Einschleppung mit Tieren der Art Apis cerana Ostliche Honigbiene direkt aus Pakistan oder China schon 1970 oder 1971 fur wahrscheinlich 3 Die Oberurseler Forscher intensivierten die Forschung an der Varroa Milbe und deren Bekampfungsmoglichkeiten ihr Erfolg war aber ebenso wenig durchschlagend wie der anderer Forschungsgruppen 4 Nikolaus Koeniger wurde 1981 Nachfolger Ruttners nach dessen Emeritierung und setzte dessen Werk auch thematisch weitgehend fort 2008 erfolgte mit der inhaltlichen Neuausrichtung des Instituts die Aufnahme neurobiologischer Forschung und Lehre und die Berufung Bernd Grunewalds als neuer Leiter Wichtige Forschungsthemen wurden die Funktionsweise des Bienengehirns das Lernen der Biene und die Auswirkungen von Bienenkrankheiten und Pflanzenschutzmitteln auf die Physiologie und das Verhalten der Honigbiene Forschungsschwerpunkte BearbeitenAktuelle Forschungsschwerpunkte der Einrichtung sind Neurobiologie des Lernens und der Gedachtnisbildung Funktionsweisen von Transmitterrezeptoren Wirkungen von Bienenkrankheiten und Pflanzenschutzmitteln auf das Nervensystem Neue Therapien von BienenkrankheitenDaneben erfolgt die Aufklarung der Offentlichkeit uber die okologische und wirtschaftliche Bedeutung von Honigbienen in Form von Vortragen und Fuhrungen Institutsleiter BearbeitenHugo Gontarski 1938 1963 Friedrich Ruttner 1964 1981 Nikolaus Koeniger 1981 2007 Bernd Grunewald 2008 Videos BearbeitenDas Institut fur Bienenkunde hat 18 hochauflosende Videos unter freier Lizenz im Anhang einer Fachveroffentlichung publiziert in denen das Verhalten von Honigbienen im Inneren der Zellen ihrer Waben dokumentiert wird siehe Paul Siefert Nastasya Buling und Bernd Grunewald Honey bee behaviours within the hive Insights from long term video analysis In PLoS ONE Band 16 Nr 3 2021 e0247323 doi 10 1371 journal pone 0247323 Weblinks BearbeitenOffizielle Website des Instituts fur BienenkundeEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Ruttner Naturgeschichte der Honigbienen Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 1992 ISBN 3 440 09125 2 Friedrich Ruttner Wolfgang Ritter Das Eindringen von Varroa jacobsoni nach Europa im Ruckblick In Allgemeine Deutsche Imkerzeitung Bd 14 Nr 5 1980 S 130 134 Hans Ruttner Die Milbe Varroa jacobsoni Oudem ein neuer Bienenparasit Anzeiger fur Schadlingskunde Pflanzenschutz Umweltschutz 50 1977 165 169 Rainer Stripf Honig fur das Volk Geschichte der Imkerei in Deutschland Ferdinand Schoningh Verlag 2019 ISBN 978 3 506 78008 9 Kapitel 9 Fluchtlingsimker und Lyssenko Zuchter Entwicklungen nach 1945 bis heute Campus der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main Campi Campus Bockenheim Campus Westend Campus Riedberg Sportcampus Ginnheim Universitats Sportgelande Campus Niederrad Universitatsklinikum Frankfurt Aussenstandorte Institut fur Bienenkunde Oberursel Taunusobservation Glashutten Gastehauser Villa Hauck Villa Cahn Villa Giersch Beethovenstrasse 36 Gastehauser des Forschungskollegs Humanwissenschaften Bad Homburg Sport und Gastehaus Haus Bergkranz Kleinwalsertal Normdaten Korperschaft GND 2068645 6 lobid OGND AKS 50 21789 8 54835 Koordinaten 50 13 4 4 N 8 32 54 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Bienenkunde Oberursel amp oldid 239377574