www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Krug von Nidda Begriffsklarung aufgefuhrt Krug von Nidda ist der Name eines hessischen Adelsgeschlechts Angehorige der Familie Krug die ihr Vermogen als Salinenbesitzer machten dienten im 17 Jahrhundert als landgraflich hessische Rentmeister der Grafschaft Nidda Sie erhielten 1648 einen Wappenbrief und 1703 die Erhebung in den Adelsstand Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gelangte spater auch in Preussen und Sachsen zu Besitz und Ansehen Wappen der Krug von Nidda Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Linien und Personlichkeiten 1 3 Besitzungen 2 Wappen 2 1 Wappen von 1648 1703 1890 und 1912 2 2 Wappen von 1924 2 3 Wappengeschichte 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten In alterer Literatur wird eine Abstammung der Familie von einem alten Patriziergeschlecht der Stadte Basel und Erfurt vermutet Demnach verbreitete sich die Familie von Basel aus im Elsass und wurde im 15 Jahrhundert in der Wetterau besitzlich 1 2 Nach dem Genealogischen Handbuch des Adels kamen die Krug von Nidda ursprunglich aus dem Hochstift Fulda Sie erscheinen dort erstmals urkundlich im Jahre 1412 mit Cort Crugk in Allmus und mit Hans Crugk in Kleinsassen bei Biberstein 3 Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit Antonius Thonges Crugk um 1440 Er war landgraflich hessischer Landsknecht in Sontra und starb kurz vor 1524 4 Linien und Personlichkeiten Bearbeiten Um 1500 teilte sich die Familie in eine oberhessische und eine niederhessische Linie Aus der niederhessischen Linie die in und um Rotenburg an der Fulda ansassig war kam Johann Daniel Krug 1623 1704 Rektor des Gymnasiums und erster Stiftsprediger in Hersfeld Aus der oberhessischen Linie kam Heidenreich Krug 1526 1569 Rat der hessischen Landgrafen und Gesandter nbsp Das landgraflich hessische Amtsschloss NiddaDer hessische Amtmann Roland Krug 1554 errichtete und betrieb die Salinen in Salzhausen Wisselsheim und Nieder Morlen in der Wetterau sowie in Grossenluder bei Fulda und im unterelsassischen Sulz Er war seit 1596 Rentmeister der Grafschaft Nidda und starb 1617 Sein Enkel Ludwig Adolf 1608 landgraflich hessischer Rentmeister der Grafschaft Nidda und dessen Bruder Johann Reinhard Krug von Nidda 1627 1693 Jurastudent an der Universitat Strassburg und spaterer Salinebesitzer erhielten am 9 April 1648 zu Frankfurt am Main einen Wappenbrief vom kaiserlichen Hofpfalzgrafen Johann Ludwig von Hagen Ersterer erhielt auch die Salzwerke zu Salzhausen Niedermorlen und Soden zu Lehen Er starb 1662 als hessischer Salzgrafe in Nidda und kaiserlicher Wasserhauptmann in der Wetterau 5 Der Doktor der Medizin Theodor Christoph Krug von Nidda 1653 1721 koniglich preussischer Wirklicher Hof und Bergrat Oberbergdirektor und erster Leibmedikus sowie landgraflich hessen kasseler Bergrat und Leibmedikus und seine Vettern und Sohne des 1693 verstorbenen Johann Reinhard Krug von Nidda Friedrich Ludwig 1653 1720 landgraflich hessen darmstadter Amtmann und Direktor der Krugischen Salzwerke Johann Reinhard 1655 1729 landgraflich hessen darmstadter Amtmann und graflich stollberger Rat und Oberamtmann Conrat Jacob landgraflich hessen darmstadter Amtmann und Andreas Ludwig Krug von Nidda 1678 1719 erhielten am 27 Februar 1703 zu Wien eine rittermassige Reichsadelsbestatigung mit dem Pradikat von Nidda Erstgenannter Theodor Christoph Krug von Nidda erhielt als koniglich preussischer Geheimrat eine preussische Anerkennung durch Allerhochste Kabinettsorder zu Colln am 31 Marz bzw am 21 Juni 1704 zu Schonhausen Das Diplom wurde am 27 August 1704 zu Charlottenburg ausgestellt Ebenfalls eine rittermassige Reichsadelsbestatigung erhielt Joachim Friedrich Krug von Nidda in Danzig am 10 September 1717 zu Wien 4 Die Blutezeit der oberhessischen Linie endete 1729 mit dem Verlust der Salinen Durch Aufteilung infolge Erbgang wurde ein wirtschaftlicher Betrieb der Salzwerke unmoglich Sie wurden verkauft Zu den Nachkommen der Oberhessischen Krug von Nidda gehorte Georg Krug 1801 1878 der Hofgerichtsprasident in Darmstadt wurde Sein Sohn Gustav Krug 1836 1918 grossherzoglich hessischer Oberfinanzrat wurde am 8 Oktober 1890 zu Darmstadt in den grossherzoglich hessischen Adelsstand mit von Nidda erhoben Dessen Sohn Ernst Krug von Nidda 1866 1943 wurde Prasident des Oberversicherungsamtes in Darmstadt 5 Friedrich Albert Franz Krug von Nidda Dichter vormals Hauptmann der sachsischen Kavallerie Herr auf Gatterstadt starb am 29 Marz 1843 zu Gatterstadt KB Gatterstadt Sterbebuch 1843 S 7 Nr 5 Sein Bruder Ludwig Krug von Nidda koniglich preussischer Major der Artillerie war Landrat im Landkreis Sangerhausen 1 2 Am 16 Oktober 1888 erhielt der Jurist Friedrich Krug von Nidda eine koniglich sachsische Genehmigung zur Fuhrung des Namens von Falkenstein Er war vererblich auf den jeweiligen Besitzer der Fideikommisse Frohburg und Kleineschefeld bei Borna Linna Krug von Nidda eine geborene Freiin von Falkenstein Fideikommisherrin auf Frohburg und Kleineschefeld wurde am 7 Februar 1905 unter der Nummer 176 in das koniglich sachsische Adelsbuch eingetragen Eine Eintragung unter der Nummer 177 erhielt Adelaide Krug von Nidda eine geborene von Ronne am 8 Februar 1905 sowie Hans Tassilo Krug von Nidda koniglich preussischer Hauptmann unter der Nummer 178 und Gustav Krug von Nidda grossherzoglich hessischer Geheimer Staatsrat und Ministerrat unter der Nummer 179 4 In den preussischen Adelsstand Krug von Nidda wurden die Geschwister Robert Rechtsanwalt in Marburg Viktor Rechtsanwalt und Syndikus der Farbwerke in Hochst und Hedwig Krug am 23 Oktober 1911 zu Potsdam Neues Palais durch Allerhochste Kabinettsorder erhoben Das Diplom wurde am 12 Februar 1912 zu Berlin ausgestellt 6 4 Der Sohn des koniglich sachsischen Generalleutnants und Generaladjutanten Carl Krug von Nidda 1820 1880 aus der Ehe mit Linna Konstanze Freiin von Falkenstein Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein 1860 1934 Fideikommisherr auf Frohburg und Kleineschefeld erhielt am 1 Marz 1924 eine Wappenvereinigung mit dem der Freiherren von Falkenstein und eine Eintragung in das Adelsbuch der sachsischen Stiftung fur Familienforschung Er wurde Kreishauptmann von Dresden und war von 1927 bis 1930 sachsischer Wirtschaftsminister Am 24 September 1892 heiratete er Elisabeth Marie Konstanze von Thummel Das Paar hatte zwei Sohne und drei Tochter Friedrichs Bruder Hans Krug von Nidda 1857 1922 war sachsischer Offizier zuletzt General der Kavallerie und Kommandierender General des XII Armeekorps im Ersten Weltkrieg Ein Familienverband besteht gemass der Geschlechtsordnungen vom 16 September 1890 13 Juli 1892 und 18 Marz 1912 Besitzungen Bearbeiten 1748 waren Angehorige der Familie zu Dollnitz im Saalkreis und zu Gatterstadt bei Querfurt besitzlich 1801 waren Volkstedt im Mansfelder Seekreis sowie die Guter Parey Rhasen und Guttern im Landkreis Jerichow II im Besitz bzw Teilbesitz der Familie letztere bis 1854 In Ostpreussen gehorte den Krug von Nidda im Landkreis Mohrungen Guter in Altstadt Munsterberg Pachollen und Gockelwitz 1 Linna Krug von Nidda geborene Freiin von Falkenstein Ehefrau des Carl Krug von Nidda 1820 1880 war Fideikommisherrin auf Schloss Frohburg und Kleineschefeld danach ihr Sohn Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein 1860 1934 In Niederschlesien gehorte noch das Gutshaus Gersdorf bei Reichenbach 7 zum Schluss verpachtet und im Eigentum einer Erbengemeinschaft 8 unter Leitung des Vollstreckers Oberregierungsrat Carl Ludwig Krug von Nidda mit Sitz in Berlin bis 1945 der Familie 2010 erwarb Bodo Krug von Nidda das Gutshaus Roskow in Brandenburg nbsp Gut Dollnitz nbsp Schloss Frohburg nbsp Gutshaus RoskowWappen BearbeitenWappen von 1648 1703 1890 und 1912 Bearbeiten Das Wappen zeigt in Gold ein mit einem bauchigen henkellosen erzfarbenen Krug belegten silbergerippten blauen Stern Auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein offener rechts golden links mit zwei Sternen belegter schwarzer Flug 4 Wappen von 1924 Bearbeiten nbsp Wappen von 1924Das Wappen ist geviert und belegt mit einem blauen Mittelschild darin ein silberner Krug 1 und 4 in Schwarz zwei silberne Sterne nebeneinander 2 und 3 in Silber ein hermelingestulpter roter Spitzhut ahnlich den von Falkenstein der mit vier schwarzen Hahnenfedern bestuckt ist Das Wappen hat drei Helme auf dem rechten mit schwarz silbernen Decken ein silberner Stern zwischen zwei schwarzen Buffelhornern auf dem mittleren mit blau silbernen Decken ein beiderseits mit dem silbernen Krug belegter offener blauer Flug Auf dem linken Helm mit rot silbernen Helmdecken der Spitzhut 4 Wappengeschichte Bearbeiten Das Wappen erscheint auf Abdrucken von Petschaften aber in verschiedenen Varianten So zeigen einige Abdrucke den Stern mit einer Kanne oder mit einem Kelch der manchmal mit einem Kreuz bezeichnet ist Die Sterne auf dem linken Flugel erscheinen in verschiedenen Anordnungen 9 Nach Kneschkes Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien 1859 zeigt das Wappen in einem goldenen Schild einen sechsstrahligen rechts von Silber und Blau links von Silber und Schwarz in den Strahlen der Lange nach mit gewechselten Farben geteilten Stern der mit einem rechtsgekehrten silbernen Krug belegt ist Auf dem Schild steht ein gekronter Helm der einen offenen Adlerflug tragt dessen rechter Flugel golden der linke schwarz und mit zwei nebeneinander stehenden sechsstrahligen goldenen Sternen belegt ist Die Helmdecken sind schwarz golden 9 Nach dem Neuen Preussischen Adelslexicon 1839 steht im Stern ein silbernes Kreuz Im Dresdener Calender 1849 erscheint in der Mitte des Sterns ein mit einem silbernen Kreuz belegter goldener Kelch Das Wappenbuch der Sachsischen Staaten II teilt den mit einem Krug belegten Stern von dem oberen Strahl angefangen in Silber und Blau 9 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenTheodor Christoph Krug von Nidda 1653 1719 Mediziner Friedrich Wilhelm Krug von Nidda 1704 1765 preussischer Kammergerichtsrat und Unternehmer Christian Ludwig Krug von Nidda 1774 1851 preussischer Landrat Friedrich Albert Franz Krug von Nidda 1776 1843 deutscher Schriftsteller Otto Ludwig Krug von Nidda 1810 1885 preussischer Beamter Bergrat und Reichstagsabgeordneter Thassilo Krug von Nidda 1814 1871 preussischer Generalmajor Karl von Krug zu Nidda 1819 1866 grossherzoglicher hessischer Obergerichtsrat und Universitatsrichter der Giessener Universitat 10 Carl Krug von Nidda 1820 1880 sachsischer Generalleutnant 11 Louis Krug von Nidda 1821 1902 preussischer Offizier und Reichstagsabgeordneter Gustav Krug von Nidda 1836 1918 grossherzoglich hessischer Staatsrat und stellvertretender Bevollmachtigter beim Bundesrat Hans Krug von Nidda 1857 1922 sachsischer General der Kavallerie Friedrich Krug von Nidda und von Falkenstein 1860 1934 deutscher Jurist Verwaltungsbeamter und Politiker DNVP Carl Ludwig Krug von Nidda 1885 1976 deutscher Jurist Roland Krug von Nidda 1895 1968 deutscher Schriftsteller und DiplomatLiteratur BearbeitenLeopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Supplement Band 1 Gebruder Reichenbach Leipzig 1839 S 290 291 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 1 T O Weigel Leipzig 1855 S 249 250 Digitalisat Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 5 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 S 305 Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch Justus Perthes Gotha Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1907 Erster Jahrgang Gotha 1906 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1914 Achter Jahrgang Gotha 1913 S 571ff Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1925 1 1939 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Genealogisches Handbuch des Adels GHdA C A Starke Limburg an der Lahn ISSN 0435 2408 GHdA Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 1989 S 44 45 Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser 2002 B Briefadel Band XXIV Band 129 der Gesamtreihe GHdA Limburg an der Lahn 2002 ISBN 978 3 7980 0829 8 S 175 f 2 Redaktion Krug v Nidda In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 115 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Krug von Nidda Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Heinrich Kneschke im Vereine mit mehreren Historikern Hrsg Neues allgemeines deutsches Adelslexicon Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1864 google de abgerufen am 14 Juli 2022 a b Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adels Lexicon oder Genealogische und diplomatische Nachrichten 6 Bd Supplement Krug von Nidda Gebruder Reichenbach Leipzig 1839 google de abgerufen am 14 Juli 2022 Zehntregister der Pfarrei Margretenhaun bei Fulda a b c d e f Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VII Band 97 der Gesamtreihe S 44 45 a b Redaktion Krug von Nidda In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 115 f Digitalisat A Freiherr von Houwald Brandenburg Preussische Standeserhebungen und Gnadenakte fur die Zeit 1873 1918 Gorlitz 1939 S 193 P Bruckner Nachrichten uber die Besitzer des Ritterguts Gersdorf bei Reichenbach O L In Richard Jecht Oberlausitzsche Gesellschaft der Wissenschaften Hrsg Neues Lausitzisches Magazin 1894 1894 Auflage Band 70 72 Herrn Carl Krug v Nidda 1877 1880 Hans Heinrich Ludwig Roland Krug v Nidda Selbstverlag In Kommission der Buchhandlung von H Tzschaschel Gorlitz 1894 S 225 286 google de abgerufen am 14 Juli 2022 Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichnis samtlicher Ritterguter sowie der grosseren Landguter der Provinzen Nieder und Oberschlesien 1937 15 Auflage Niederschlesien Regierungsbezirk Liegnitz Kreis Gorlitz 2582 Gersdorf Wilhelm Gottlieb Korn Breslau Juni 1937 S 413 org pl abgerufen am 14 Juli 2022 a b c Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer vollstandiger und allgemein verstandlicher Beschreibung Mit geschichtlichen und urkundlichen Nachweisen Von dem Verfasser des Werkes Deutsche Grafenhauser der Gegenwart T O Weigel 1855 google de abgerufen am 14 Juli 2022 150 Jahre Corps Palatia Bonn 1838 1988 Bonn 1998 S 18 Georg von Schimpff Geschichte des Kgl Sachs Garde Reiter Regiments 1880 In Regimentsgeschichte Geschichte des Garde Reiter Regiments 1680 1880 Band 39 Friedensjahre Oberst von Krug Wilhelm Baensch Dresden 1880 S 464 465 google de abgerufen am 14 Juli 2022 Normdaten Person GND 1083267019 lobid OGND AKS VIAF 41145602341901360367 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Krug von Nidda amp oldid 237362556