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Das Schloss Frohburg ist ein Gebaudekomplex in der sachsischen Kleinstadt Frohburg im Landkreis Leipzig Das mehrere hundert Jahre Baugeschichte reprasentierende alteste Bauwerk der Stadt diente bis 1945 als Verwaltungs und Reprasentationssitz fur eines der grossten Ritterguter Sachsens Heute beherbergt es das Museum der Stadt Schloss Frohburg von Suden 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Beschreibung 2 Museum 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Beschreibung BearbeitenDas Schloss Frohburg liegt an der Florian Geyer Strasse etwa 300 Meter sudlich des Marktplatzes auf einem flachen Hugel zwischen dem Schlossteich im Westen und dem Fluss Wyhra im Osten der in Schlossnahe ein Wehr passiert Nach Sudosten schliesst sich der Schlosspark an nbsp Kellergewolbe nbsp Steinsaal nbsp BildersaalDas Schloss ist eine Vierflugelanlage um einen unregelmassig geformten Innenhof zu dem eine Tordurchfahrt durch den Sudflugel fuhrt Die Gebaude besitzen zwei und drei Geschosse Sie sind mit einem ockerfarbenen Rauputz versehen und zeigen an den Gebaudeecken eine Scheinquaderung aus Glattputz Im Hof herrscht heller Putz vor Neben der Toreinfahrt befindet sich ein Altan auf vier Pfeilern Die meisten Fenster sind von einem barocken Ohrengewande eingefasst an der Sudwestecke aber auch zwei von einem spatgotischen Vorhangbogengewande Nach dem Hof sind die Fenstergewande aus Rochlitzer Porphyr 1 Die Dacher sind mit Schiefer gedeckt Die Kellergewolbe gehen teilweise auf die Romanik zuruck Von den restaurierten Raumen sind besonders der Steinsaal und der Bildersaal zu erwahnen Im Park befindet sich das noch zu restaurierende Gartenhaus 2 Museum BearbeitenDas Museum der Stadt Frohburg wurde 1921 gegrundet und befand sich zunachst an verschiedenen Orten der Stadt bis es 1974 ins Schloss zog nbsp Keramikkamin von Kurt Feuerriegel nbsp Wandbild Nemisee von Karl Ludwig KaazDie Dauerausstellung widmet sich den Schwerpunkten Kunstkeramik von Kurt Feuerriegel 1880 1961 historisches Spielzeug sowie klassizistische Raumgestaltung an den Beispielen Steinsaal und Bildersaal Der Keramiker Kurt Feuerriegel wirkte wahrend der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts in Frohburg forderte das hiesige Topferhandwerk und schuf selbst Arbeiten auf hohem kunstlerischem Niveau Es werden Fayencen Terrakottaplastiken Ofenkacheln Baukeramik und Fassadenschmuck gezeigt Die den gesamten Bereich des Spielzeugs abdeckende Sammlung prasentiert Exponate vom Beginn des vorigen Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre wie Kaufmannsladen Puppen Puppenstuben Puppenwagen Pferdestalle Dampfmaschinen Eisenbahnen Marionettentheater und vieles mehr In den klassizistisch gestalteten Salen vom Beginn des 19 Jahrhunderts beeindrucken besonders das romantische Wandgemalde des italienischen Nemisees von Karl Ludwig Kaaz 1773 1810 im Steinsaal und die mit Rosetten unterschiedlicher Form gemalte Kassettendecke im Bildersaal Daruber hinaus veranstaltet das Museum jahrlich Sonderausstellungen Ab 2015 hiessen deren Themen Geschichte der Mode Konsumwerbung und Teddybaren 3 Besondere Angebote fur Kinder sind die Historische Schulstunde in einem Klassenzimmer um 1900 und mit den damaligen Unterrichtsmitteln und Lehrstoffvermittlungen sowie verschiedene Aktivitaten in Schloss und Park 4 Am Gebaude selbst werden Beispiele verschiedener Bauphasen demonstriert so das romanische Kellergewolbe im Westflugel eine farbig gefasste Holzbalkendecke aus der Renaissance im Nordflugel und das reprasentative barocke Treppenhaus im Westflugel Geschichte BearbeitenDas Schloss entwickelte sich aus einer Burg die im 12 Jahrhundert aus drei steinernen Bauten etwa zwei Turmen und einem Palas bestand und von einer Mauer umgeben war Der haufige Besitzerwechsel 5 fuhrte jeweils zu reger Bautatigkeit Um 1500 war der Bau in seinem heutigen Grundriss und Erscheinungsbild als Vierflugelanlage abgeschlossen die Giebel wurden in der Renaissance Mitte des 16 Jahrhunderts gestaltet Die folgenden Jahrhunderte waren gepragt von Veranderungen des inneren und ausseren Erscheinungsbildes wie der Putz und Farbfassungen Fenster und Turformen sowie der Grundrisssituation im Innenbereich und der dekorativen Ausgestaltung verschiedener Raumlichkeiten nbsp Schloss Frohburg um 18401649 kaufte der Obristwachtmeister August Friedrich von Kotteritz 26 Oktober 1668 das Schloss Er mach sich sehr um die Wiederaufbau des verwusteten Schlosses und der Stadt verdient nach seinem Tod wird er in der ortlichen Kirche begraben Von ihm erhielt es seine Frau Anna Elisabeth von Loeben Oktober 1680 und nach ihrem Tod die Sohne Casper Sebastian und August Friedrich Casper Sebastian starb kurz nach seiner Mutter Sein Bruder August Friedrich verkaufte das Schloss bereits 1681 an den Frei und Bannerherren Friedrich von Born Dieser tausche das Schloss mit Carl Haubold von Bose 26 Januar 1721 gegen das Gut Grosshermsdorf Nach dem Tod der Witwe Christiana Hedwig von Bose geb von Bunau 3 Mai 1726 verkauften die Erben das Gebaude an den Geheimen Rat Philipp Adam zu Eltz 21 Oktober 1727 Von ihn erbte es sein Neffe Philipp Adam von Hardenberg 20 Mai 1760 Der liess seinen Sohn den Domherren Georg Ludwig von Hardenberg 1720 1786 mit dessen Frau Marie Anna Dorothes von Cronberg dort wohnen Er verschuldete sich stark dazu kamen der Siebenjahrige Krieg und seine Scheidung So ging er 1765 Konkurs dessen Abwicklung bis zu 1777 dauerte Das Schloss wurde versteigert und am 26 September 1777 ersteigerte der Leipziger Kreisamtmann Johann Gottfried Blumner 1724 1798 Gut und Schloss Frohburg aus der Konkursmasse Nach seinem Tod erbten die Kinder Heinrich 1765 1839 Ernst und Caroline zu gleichen Teilen 1801 uberliessen Heinrich und Caroline ihre Anteile Ernst sodass dieser alleiniger Besitzer von Frohburg wurde 6 Unter Ernst Blumner gelangte das Schloss zu seiner uberregionalen kultur und kunstgeschichtlichen Bedeutung Er hatte von 1801 bis 1804 eine Bildungsreise unter anderem nach Italien unternommen das ihn sehr beeindruckte und er besass zahlreiche Kontakte zur Dresdner Kunstszene Neben ausseren Umbauten liess er den Bildersaal mit dem Tonnengewolbe nach Planen des Dresdner Architekten und Malers Johann Gottfried Klinsky 1765 1828 gestalten den er mit Arbeiten von unter anderem Philipp Hackert 1737 1807 Dorothea Stock 1760 1832 und aus dem Dresdner Romantikerkreis des Landschaftsmalers Johann Christian Klengel 1751 1824 und des Malers Anton Graff 1736 1813 fullte 7 Das Wandgemalde von Karl Ludwig Kaaz im Steinsaal entstand 1805 Nach Ernst Blumners fruhem Tod erbte zunachst sein Sohn Ernst August 1815 1832 Nach dessen Tod fiel das Erbe wieder an die Geschwister 1839 starb Heinrich kinderlos und als Caroline 1853 als verehelichte Gruner starb 8 blieb das Schloss zwar in der Familie aber der Name Blumner war erloschen Nach weiteren Einheiraten traten nach Gruner die Namen von Falkenstein Krug von Nidda und schliesslich Krug von Nidda und von Falkenstein hinzu Nach der Enteignung in der Sowjetischen Besatzungszone im Jahr 1945 und der Aufteilung der 977 ha Grundbesitz an Landarbeiter und bodenarme Bauern zogen von 1946 bis 1974 Kindergarten Schule und Hort im Schloss ein bis anschliessend das Museum folgte Die bereits zur DDR Zeit begonnene Restaurierung wurde nach 1990 umfassend fortgesetzt Literatur BearbeitenSabine Schneider Konstanze Jurzok Schloss Frohburg Edition Leipzig 2002 ISBN 3 361 00562 0 Frohburg In G A Poenicke Hrsg Album der Ritterguter und Schlosser des Konigreichs Sachsen Leipziger Kreis Leipzig 1860 S 97 99 online Archiv fur die sachsische Geschichte Band 4 Geschichte der Besitzer von Frohburg S 251ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Frohburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Museum Schloss Frohburg Abgerufen am 27 Oktober 2017 Schloss Frohburg In Burgenwelt Abgerufen am 27 Oktober 2017 Schloss Frohburg auf www sachsens schloesser deEinzelnachweise Bearbeiten Baugeschichte Abgerufen am 27 Oktober 2017 Das Gartenhaus im Schlosspark Frohburg Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 30 Oktober 2017 abgerufen am 27 Oktober 2017 Sonderausstellung Abgerufen am 27 Oktober 2017 Fur Kinder Abgerufen am 27 Oktober 2017 siehe http www schlossarchiv de guterlexikon Frohburg Axel Flugel Burgerliche Ritterguter sozialer Wandel und politische Reform in Kursachsen 1618 1844 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 2000 ISBN 3 525 35681 1 S 157 online Bildersaal Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 29 Oktober 2017 abgerufen am 29 Oktober 2017 Schloss Frohburg In Freizeit Objekte Schloss Katalog Abgerufen am 29 Oktober 2017 51 054167 12 55833 Koordinaten 51 3 15 N 12 33 30 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Frohburg amp oldid 204353399