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Johanna Dorothea Stock 6 Marz 1759 in Nurnberg 30 Mai 1832 in Berlin war eine deutsche Malerin Zeichnerin und Kopistin Dorothea Stock Olgemalde von Anton Graff ca 1785 Gedenktafel am Haus Bruderstrasse 13 in Berlin Mitte Dora Stock Selbstbildnis um 1795 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Standorte ihrer Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenSeit 1764 lebte sie mit ihrer Familie in Leipzig wo der Vater der Kupferstecher Johann Michael Stock 1737 1773 fur den Verlag Breitkopf arbeitete sich aber auch der Lehrtatigkeit widmete Zum Beispiel unterrichtete er Johann Wolfgang von Goethe wahrend dessen Studienaufenthaltes in Leipzig im Kupferstich und Holzschnitt Goethe hat diese Episode seines Lebens in Dichtung und Wahrheit festgehalten Ihre erste Ausbildung erhielt Dora wie sie von Angehorigen und Freunden genannt wurde vermutlich von ihrem Vater als weitere Lehrer werden Adam Friedrich Oeser und Anton Graff genannt Sie widmete sich fast ausschliesslich der Portratmalerei und arbeitete hauptsachlich mit Pastell und Olfarben Um 1810 galt sie als beste Pastellmalerin Dresdens Hochst willkommne langersehnte Erscheinungen waren sechs Gemahlde in Pastell Farben von Dlle Dorothea Stock Wer Zartheit und Kraft bewundern will wer wol das Hochste was der Pastell Mahler mit seinen trocknen Stiften erreichen kann zu schauen wunscht der trete vor die Kunstwerke dieser Bildnerinn Sie gab eine heilige Cacilie nach Carlo Dolce Madonna mit dem Christuskinde nach Raphael Christus nach Annibale Caracci Madonna nach Garofalo Madonna della Sedia nach Raphael und Amor nach Mengs Rezension der Kunst Ausstellung zu Dresden im Marz und April 1814 im Morgenblatt fur gebildete Stande vom 18 Juni 1814 1 Nach der gescheiterten Verlobung mit dem Schriftsteller Ludwig Ferdinand Huber 1764 1804 verzichtete Dora Stock auf die Ehe und einen eigenen Hausstand und schloss sich der Familie ihrer Schwester Anna Maria Wilhelmine Jacobine genannt Minna an die seit 1785 mit dem philosophisch gebildeten Juristen Christian Gottfried Korner 1756 1831 verheiratet war Seit August 1785 wohnte sie zusammen mit dem Ehepaar in Dresden Sie forderte die erste kunstlerische Entwicklung ihrer Nichte Emma Korner 1788 1815 sowie ihres Neffen Theodor Korner 1791 1813 der im Lutzowschen Freikorps gegen die napoleonische Fremdherrschaft leidenschaftlich kampfte dichtete und am 26 August 1813 bei Gadebusch im Kampfe gegen die Franzosen fiel Aus diesem Grunde wurden Dora Stock und die Korners gesellschaftlich und politisch geschnitten Ihre Nichte starb 1815 aus Gram uber den Tod ihres Bruders Die Korners waren somit kinderlos geworden 1815 zog Dora Stock mit Christian Gottfried Korner der aus politischen Grunden das geteilte Sachsen verliess und ihrer Schwester Minna nach Berlin Sie hinterliess dem preussischen Konig Friedrich Wilhelm III testamentarisch dreizehn wertvolle Kopien nach Meisterwerken der Dresdner Galerie deren Erlos dem Freitisch fur einen unbemittelten Studenten zugutekam Zusammen mit Minna Christian Gottfried Korner und Ludwig Ferdinand Huber sandte sie Ende Mai 1784 eine Freundschaftssendung an den in Mannheim unter ausserst unbefriedigenden Verhaltnissen leidenden von ihnen hochverehrten Friedrich Schiller Neben einem Brief hatte sie die vier Portratzeichnungen der Absender beigesteuert Der Kontaktaufnahme mit dem Dichter folgte die Einladung nach Leipzig Am 17 April 1785 traf Friedrich Schiller in Leipzig ein Er verlebte anfangs in Leipzig von Anfang Mai an in Gohlis und seit dem 11 September in Dresden und im Schillerhauschen in Loschwitz dank Korners Unterstutzung eine von finanziellen Sorgen relativ unbelastete Zeit Dem Freundschaftsbund mit den zwei Paaren widmete er sein Gedicht An die Freude Er hatte das Theaterstuck Don Karlos vollendet als er am 20 Juli 1787 nach Weimar ging Die Beruhmtheit des Dresdner literarischen Salons der Korners ist auch den kunstlerischen geistigen und geselligen Fahigkeiten der Dora Stock zu verdanken Von ihren Zeitgenossen werden neben ihren Fahigkeiten auf dem Gebiet der bildenden Kunst auch ihr Talent fur die Musik und vor allem fur die Schauspielerei geruhmt Dora Stock fuhrte einen regen zu einem grossen Teil erhaltenen Briefwechsel mit vielen Adressaten darunter auch Charlotte Schiller in dem sie interessante Details uber ihre Arbeit in der Dresdner Gemaldegalerie beschreibt Ihre Ausfuhrungen uber das Romantikertreffen von 1798 in der Dresdner Galerie das sie als Augenzeugin erlebte werden als literaturhistorisch wichtiges Schreiben haufig zitiert Das Gleiche gilt fur ihre Anmerkungen zu den Werken des jungen Heinrich von Kleist der um 1808 im Kornerschen Salon verkehrte Stock starb 1832 in Berlin Sie wurde unter der Korner Eiche in Wobbelin beigesetzt In Dresden erinnert die Dora Stock Strasse an sie Am 30 v M starb in Berlin die Tante Theodor Korners die Schwagerinn des im vorigen Jahre verstorbenen geheimen Ober Regierungsrathes Korner Dorothea Stock an Altersschwache im begonnenen vier und siebenzigsten Jahre Sie zeichnete sich in ihren fruhern Jahren als eine geistreiche Pastellmahlerinn aus von welcher nicht nur viele sehr gelungene Portrats sondern auch meisterhafte Kopien mehrerer der wichtigsten Gemahlde der Dresdner Gallerie vorhanden sind Man findet darin eine Kraft der Darstellung wie sie wohl selten ein Pastellmahler erreicht hat und eine Schonheit und Dauerhaftigkeit der Farbe durch welche diese Bilder seit dreyssig und vierzig Jahren ohne alle Verminderung ihrer Frische sich erhalten haben Diess ausgezeichnete Kunsttalent sowohl als die Vorzuge ihres Geistes und Gemuths haben ihr einen weiten Kreis inniger Freunde verschafft deren Viele in der Ferne die Nachricht von ihrem Tode nicht ohne tiefe Betrubniss vernehmen werden Nachruf in der Allgemeinen Theaterzeitung vom 14 Juni 1832 2 Werke BearbeitenAm bekanntesten sind ihre Silberstiftprofilportrats Friedrich Schillers von 1787 sowie Wolfgang Amadeus Mozarts von 1789 Die Modelle der weitaus meisten Portrats sind ihre Familienangehorigen und Freunde darunter das von Dorothea Birons der Herzogin von Kurland deren langjahrige Freundin und geschatzte Reisebegleiterin sie war Charlotte von Stein eine Freundin Goethes wurde ebenfalls portratiert Fur ein Silberstiftportrat der Julie von Charpentier der Braut Friedrich von Hardenbergs Novalis wurde sie von dem Dichter mit seinem Gedicht An Dora geehrt das im ersten Heft der von Heinrich von Kleist und Adam Heinrich Muller herausgegebenen Zeitschrift Phobus veroffentlicht wurde Von ihren Kopien nach Werken fremder Meister sind die Pastellportrats Friedrich Schillers sowie Christian Gottfried Korners deren Originale Anton Graff schuf am bekanntesten Wolfgang Amadeus Mozart Friedrich Schiller 1787 Christian Gottfried KornerStandorte ihrer Werke BearbeitenEin Teil der Gemalde Kopien Zeichnungen sowie der schriftlichen Hinterlassenschaft ist in allerdings unbekannter Menge dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer gefallen in dessen Verlauf auch das Korner Museum der Stadtischen Sammlungen Dresden zerstort wurde Die kunstlerischen sowie schriftlichen Hinterlassenschaften Dora Stocks die den Krieg uberlebt haben blieben Dresden erhalten und befinden sich heutzutage im Kugelgenhaus Museum der Dresdner Romantik bzw im Stadtarchiv Weitere Gemalde und Zeichnungen deren Zuschreibung allerdings nicht immer gesichert ist und die sich teils in standigen Ausstellungen teils im Depot befinden sind im Besitz der folgenden Einrichtungen Institutionen der Klassik Stiftung Weimar darunter die standige Ausstellung im Goethe Nationalmuseum Schiller Nationalmuseum in Marbach am Neckar Stadtgeschichtliches Museum Leipzig Kupferstichkabinett Dresden Goethe Museum in Dusseldorf Graphische Sammlung des Berlin Museum Schloss Frohburg Schloss Oberwiederstedt Mozarteum in SalzburgUnd naturlich befindet sich ein Teil der Portrats auch in Privatbesitz Literatur BearbeitenFranz Schnorr von Carolsfeld Stock Dorothea In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 36 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 279 f Franz Gotting Dora Stock eine deutsche Malerin um 1800 Goethe Kalender auf das Jahr 1938 Frankfurter Goethe Museum Leipzig 1937 Linda Siegel The Portraits of Dora Stock in Dresden In Pantheon Internationale Zeitschrift fur Kunst XLI Jahrgang 1983 Linda Siegel Dora Stock Portrait Painter of the Korner Circle in Dresden 1785 1815 In Studies in German Thought and History Band 12 The Edwin Mellen Press Lewiston Queenston Lampeter 1993 Karl Ludwig Hoch eine vorzugliche Malerin In Katrin Nitzschke Hrsg Die grossen Dresdner 26 Annaherungen Insel Frankfurt am Main Leipzig 1999 Einzelnachweise Bearbeiten Etwas uber die Kunst Ausstellung zu Dresden im Marz und April 1814 In Morgenblatt fur gebildete Stande 18 Juni 1814 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung mgs Aus der Kunstwelt In Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt fur Kunst Literatur Mode und geselliges Leben 14 Juni 1832 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung thzWeblinks Bearbeiten Commons Dora Stock Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dora Stock im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Dora Stock auf Kunst und Kultur deNormdaten Person GND 11925459X lobid OGND AKS LCCN n94009098 VIAF 22947168 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stock DoraALTERNATIVNAMEN Stock Johanna Dorothea vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin Zeichnerin und KopistinGEBURTSDATUM 6 Marz 1759GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 30 Mai 1832STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dora Stock amp oldid 227112983