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Dieser Artikel behandelt das Schillerhauschen in Dresden Zu gleichnamigen Gebauden siehe Schillerhaus Das Schillerhauschen ist ein Literaturmuseum in Dresden das dem bedeutenden deutschen Dichter und Dramatiker Friedrich Schiller gewidmet ist Es wurde in einem kleinen Gebaude eingerichtet in dem sich Schiller aufgehalten haben soll und gehort zum Verbund der Museen der Stadt Dresden Das Schillerhauschen in Dresden LoschwitzDas Schillerhauschen ist mit Abstand das kleinste Dresdner Museum und wird seit seiner Wiedereroffnung 2005 von Mitgliedern der Burgerstiftung Dresden ehrenamtlich betreut Inhaltsverzeichnis 1 Standort 2 Ausstellung 3 Geschichte 3 1 Schiller in Dresden 3 2 Schillerhauschen als Museum 4 Schillerdenkmal 5 Schiller Korner Denkmal 6 Weblinks 7 Quellen 8 EinzelnachweiseStandort Bearbeiten nbsp Schillerhauschen Schillerstrasse und Schiller Korner DenkmalDas Museum befindet sich in einem pavillonartigen Gartenhauschen an der Schillerstrasse 19 im Stadtteil Loschwitz im Osten der sachsischen Landeshauptstadt Es liegt auf halber Hohe der Dresdner Elbhange nur etwa 500 Meter nordlich des Blauen Wunders etwas unterhalb der Einmundung der Schevenstrasse Sein Standort gehorte fruher zum Kornerschen Weinberg der sich vom Kornerweg an der Elbe bergauf zog Weitere Dresdner Museen in der Umgebung sind das Leonhardi Museum und das Josef Hegenbarth Archiv Ausstellung BearbeitenIm Schillerhauschen wird eine Ausstellung zum Wirken Schillers in Dresden gezeigt Dabei werden seine Werke in verschiedenen Schriftstucken und Bildern dokumentiert darunter Handschriften Auszuge aus den in Dresden entstandenen Schillerschen Dichtungen und Reproduktionen von Gemalden Zum Bestand zahlen auch Schiller Reliquien die fruher im Korner Museum in der Inneren Neustadt zu sehen waren das 1945 den Luftangriffen auf Dresden zum Opfer fiel Die Ausstellung beinhaltet ausserdem Informationen zum Kunstlerkreis um Schiller und den Kunstmazen Christian Gottfried Korner In diesem Punkt erganzt es sich mit dem Kugelgenhaus Museum der Dresdner Romantik an der Hauptstrasse in Dresden das der gleichen Thematik einen Raum widmet Geschichte BearbeitenSchiller in Dresden Bearbeiten nbsp Bildnis Friedrich Schillers von A Graff um 1790 Friedrich Schiller war seit dem Juni 1784 mit dem Kunstmazen Christian Gottfried Korner bekannt der von Schillers Dramen begeistert war und ihm aus einer finanziellen Notlage verhalf Nachdem Schiller sich bereits im Sommer 1785 mehrfach in einem Wohnsitz Korners in Leipzig beziehungsweise dessen heutigem Stadtteil Gohlis aufgehalten hatte folgte er einer Einladung Korners nach Dresden Dort traf Schiller Anfang September 1785 ein Zunachst wohnte er im Gasthaus Goldener Engel Am 12 September 1785 besuchte Schiller die Familie Korner die zwischen 1783 und 1793 ein Stadthaus in der Inneren Neustadt bewohnte Dieses Gebaude das spater Kornerhaus genannt wurde und ein nach Korner benanntes Museum beherbergte stand am ehemaligen Kohlmarkt nahe dem Japanischen Palais und wurde 1945 zerstort Korner empfing darin nach Schiller unter anderem Wolfgang Amadeus Mozart 1789 und Johann Wolfgang von Goethe August 1790 In der Folge forderte Korner den talentierten Dichter Schiller grosszugig weiter der nun fur zwei Jahre in Dresden blieb In den Sommern 1786 und 1787 weilte Schiller fur langere Zeit im 1785 von Korner erworbenen Sommerwohnsitz der sich am heutigen Kornerweg im damals noch selbststandigen Loschwitz bei Dresden befand Hinter diesem Haus schloss sich an den Elbhangen ein Weinberg an an dessen oberem Ende in Hohe des damaligen Moritzburg Pillnitzer Weges ein kleines Gartenhauschen steht Dabei handelt es sich um das heutige Museum Schillerhauschen nbsp Schillerhauschen um 1824 Ungewiss und infolge der Zerstorung des Korner Museums auch nicht mehr belegbar ist ob sich Schiller je in dem Gartenhauschen aufgehalten hat Erwiesen ist nur dass Friedrich Schiller sich in Korners Stadthaus sowie im Hauptgebaude von dessen Sommerwohnsitz aufhielt Seiner Arbeit dem Dichten und Verfassen von Dramen ging Schiller hingegen vorwiegend in seiner eigenen Stadtwohnung nahe dem Neustadter Markt nach Demnach bleibt fraglich ob er tatsachlich Teile der in seiner Dresdner Zeit entstandenen bekannten Werke An die Freude und Don Karlos oder auch Beitrage fur seine Zeitschrift Thalia im heutigen Schillerhauschen schrieb Wahrscheinlich ist jedoch dass er sich durch den Blick vom Weinberg uber den Elbtalkessel die Landschaft ist als ehemaliges Weltkulturerbe Dresdner Elbtal bekannt inspirieren liess Mehrfach unternahm er von hier aus Ausfluge in die nahere Umgebung unter anderem in den heutigen Schillergarten auf der anderen Elbseite in Blasewitz wo er auf Johanne Justine Renner traf die er als Gustel aus Blasewitz in Wallensteins Lager verewigte Nachdem Schiller zunehmend seine Abhangigkeit von dem Mazen Korner und die damaligen Verhaltnisse in Dresden missfielen verliess er die sachsische Residenzstadt im Juli 1787 in Richtung Weimar Von August bis September 1801 war Schiller erneut und ein letztes Mal in Dresden bei Korner zu Gast und hielt sich dabei wieder in dessen Loschwitzer Sommerwohnsitz auf Schillerhauschen als Museum Bearbeiten nbsp Erinnerungstafel am Schillerhauschen von 1855 nbsp Das Schillerhauschen um 1875 Fotografie von August KotzschUber die Entstehung des heutigen Schillerhauschens ist nur wenig bekannt Falls es tatsachlich schon zu Schillers Dresdner Zeit existiert hat ist es womoglich im Zuge der Schlacht um Dresden im August 1813 wahrend der Befreiungskriege zerstort worden Bei einem Grundstucksverkauf im Jahr 1818 wurde es jedenfalls nicht erwahnt Daher wird davon ausgegangen dass das Schillerhauschen um 1820 in heutiger Form wieder aufgebaut wurde beziehungsweise sogar damals erst vollig neu entstand und somit erst im Nachhinein in der Zeit der Romantik als Aufenthaltsort Schillers deklariert wurde Im Jahre 1823 erschien in einem Taschenbuch ein Kupferstich mit dem Titel Pavillon auf Korners Weinberg wo F v Schiller wohnte Aus dem Titel lasst sich nicht eindeutig erschliessen ob mit Schillers Wohnort der Pavillon also das Schillerhauschen oder der Weinberg beziehungsweise dessen Hauptgebaude am Kornerweg gemeint ist Anlasslich des 50 Todestags von Friedrich Schiller wurde 1855 am Schillerhauschen eine Tafel zum Gedenken an den Aufenthalt Schillers angebracht Dies geschah jedoch nur da sich die damalige Grundstuckseigentumerin weigerte die Gedenktafel am Haupthaus am Kornerweg anbringen zu lassen was letztendlich ebenfalls zur Unklarheit um den wahren Arbeitsplatz Schillers beitrug Am gleichen Tag wurden neben dem Schillerhauschen eine Schillereiche und eine Kornerlinde gepflanzt Bereits im Verlauf des 19 Jahrhunderts entstand dadurch am Schillerhauschen eine Gedenkstatte fur die Dresdner Jahre von Schiller die im 20 Jahrhundert nur wenig Veranderung erfuhr Zu einem Teil wurde das Schillerhauschen 1986 rekonstruiert Nach 2000 war es dann immer mehr vom Verfall bedroht und blieb ab 2002 geschlossen da offentliche Gelder fur die umfassende Erneuerung fehlten In den Folgejahren ergriff die Burgerstiftung Dresden die Initiative fur die Wiedereroffnung des Schillerhauschens Dabei kooperierte sie in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit den Stadtischen Museen zu denen das Schillerhauschen gehort sowie mit Germanisten der TU Dresden Die Ausstellung konnte dadurch vollig neugestaltet werden Ausserdem wurde das Gebaude gesichert Wenige Tage vor dem 200 Todestag Friedrich Schillers erfolgte Anfang Mai 2005 die Wiedereroffnung des Schillerhauschens Die Burgerstiftung fungiert seither als Ansprechpartner und Betreuer und stellt ehrenamtliche Museumsaufseher Schillerdenkmal BearbeitenGegenuber dem Schillerhauschen befand sich ursprunglich eine weisse Schillerstatue Sie wurde von Privatleuten gestiftet und stellte den sitzenden Friedrich Schiller dar der in der linken Hand ein Buch halt Die Schillerstatue war eine Gipsnachbildung der Schillerstatue an der Semperoper die der Bildhauer Ernst Rietschel geschaffen hatte Sie musste jahrlich mit weisser Olfarbe gestrichen werden was einem Verfall entgegenwirken sollte Um 1912 verlor sich die Spur des Denkmals an dessen Stelle am 18 Mai 1912 das Schiller Korner Denkmal eingeweiht wurde Vom sachsischen Konig Friedrich August III ist das Bonmot uberliefert Gut dass der weisse Schiller endlich weg ist mein Brauner hat sich immer so gefurchtet 1 Schiller Korner Denkmal BearbeitenAuf der dem Schillerhauschen gegenuberliegenden Seite der Schillerstrasse schuf der Bildhauer Oskar Rassau als eines seiner letzten Werke nach einem Entwurf des Architekten Martin Pietzsch das Schiller Korner Denkmal das am 18 Mai 1912 eingeweiht wurde Es wird auch als Schiller Korner Brunnen bezeichnet da sich in der Mitte des Denkmals ein kleiner Brunnen befindet der ursprunglich aus einer Quelle des dahinter liegenden Bergbachs gespeist wurde Ausgefuhrt hat die Bildhauerarbeiten Adolf Schwarz 2 Das Denkmal befindet sich als Hochrelief an einer Stutzmauer ist tempelartig aufgebaut und stellt zwei figurliche Szenen dar Es erinnert an den letzten Besuch Schillers 1801 und dessen Vorbildwirkung auf Christian Gottfried Korners Sohn Theodor der 1813 als Angehoriger des Lutzowschen Freikorps in den Krieg gegen Napoleon Bonapartes Truppen zog und noch im gleichen Jahr fiel 3 4 5 nbsp Das Schillerdenkmal um 1880 nbsp Entwurf Oskar Rassau fur die Reliefs ca 1900 nbsp Schiller Korner Denkmal Dresden Gesamtansicht nbsp Szenen mit Theodor Korner 1801 als Kind amp 1813 als BefreiungskriegerSiehe auch Liste der Brunnen und Wasserspiele in DresdenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schillerhauschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schillerhauschen Zweigmuseum auf der Website des Dresdner Stadtmuseums Schillerhauschen auf der Website der Museen der Stadt Dresden Fotos des Schillerhauschens in der Deutschen FotothekQuellen Bearbeitendresdner stadtteile de Schillerstrasse kulturbox de Schillerhauschen Artikel Schillerhauschen im Stadtwiki DresdenEinzelnachweise Bearbeiten August Kotzsch Photograph in Loschwitz bei Dresden Verlag der Kunst Dresden 1986 S 269 Sachsische Zeitung 4 Januar 2010 Seite 17 SLUB Dresden Dresdner neueste Nachrichten 10 04 1912 Abgerufen am 15 April 2021 deutsch SLUB Dresden Sachsische Volkszeitung 16 03 1912 Abgerufen am 6 September 2020 deutsch SLUB Dresden 01 Fruhausgabe Dresdner Nachrichten 07 12 1912 Abgerufen am 6 September 2020 deutsch Museen in Dresden Staatliche Kunstsammlungen Archiv der Avantgarden Galerie Neue Meister Gemaldegalerie Alte Meister Grunes Gewolbe Kunstgewerbemuseum Kunsthalle im Lipsius Bau Kupferstichkabinett Dresden mit Josef Hegenbarth Archiv Mathematisch Physikalischer Salon Munzkabinett Museum fur Sachsische Volkskunst mit Puppentheatersammlung Museum fur Volkerkunde Dresden Porzellansammlung Rustkammer mit Turckischer Cammer SkulpturensammlungSenckenberg Naturhistorische Sammlungen Museum fur Mineralogie und Geologie Museum fur 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