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Dieser Artikel behandelt den Reichsfuhrer SS Karl Hanke Zum Kunstler siehe Karl August Hanke Karl August Hanke 24 August 1903 in Lauban Provinz Schlesien wahrscheinlich 8 Juni 1945 in Nova Ves nad Popelkou Tschechoslowakei war ein Funktionar der NSDAP wahrend der Zeit des Nationalsozialismus Karl Hanke war der letzte Reichsfuhrer SS Karl Hanke 1938 Karl Hanke bei einer Ansprache wahrend der Vereidigung des Volkssturms in Breslau Februar 1945 Aufnahme einer SS Propagandakompanie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 1903 bis 1931 1 2 1931 bis 1939 1 3 1939 bis 1945 2 TV Sendungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten1903 bis 1931 Bearbeiten Von Beruf gelernter Mullermeister war Hanke nach dem Besuch eines Muhlenbautechnikums seit 1928 Gewerbelehrer in Berlin 1931 bis 1939 Bearbeiten 1931 wurde er wegen seiner Tatigkeit in der NSDAP in der er seit 1 Mai 1928 Mitglied war 1 Mitgliedsnummer 102 606 aus dem preussischen Staatsdienst entlassen Nach dem Wahlerfolg der NSDAP in der Reichstagswahl vom 14 September 1930 wurde er Leiter der NSDAP Kreisleitung West in Berlin und gab dem jungen Architekten und NSKK Mann Albert Speer seinen ersten Auftrag den Umbau einer Villa in Berlin Grunewald zum Quartier der Kreisorganisation Hanke war seit 1930 Mitglied der SA Reserve 1 Seit der Landtagswahl vom 24 April 1932 sass Hanke im Preussischen Landtag im gleichen Jahr wurde er auch als Abgeordneter in den Reichstag gewahlt Ab dem 1 April 1932 war er personlicher Adjutant des Berliner Gauleiters Joseph Goebbels 1 Als solcher beauftragte er auf Weisung Goebbels ebenfalls Albert Speer in der Vossstrasse 11 im Berliner Regierungsviertel einen neuen Amtssitz fur die Gauleitung der Berliner NSDAP zu errichten Nach der Reichstagswahl 1933 und der Grundung des Reichsministeriums fur Volksaufklarung und Propaganda am 13 Marz 1933 fungierte Hanke auch im Ministerium als personlicher Referent des Ministers und zugleich als Leiter des Privatsekretariats Goebbels 1 Bereits am 27 Juni 1933 erfolgte seine Ernennung zum Ministerialrat am 20 April 1937 wurde Hanke zum Ministerialdirektor ernannt 1 Nach der Berufung von Walther Funk zum Reichswirtschaftsminister 1938 wurde Hanke sein Nachfolger als Staatssekretar im Reichsministerium fur Volksaufklarung und Propaganda 1 Am 15 Februar 1934 trat Hanke in die Allgemeine SS SS Nr 203 103 2 ein Ab 1937 war er Fuhrer im Kommandostab Reichsfuhrer SS von Heinrich Himmler 1 Der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg Hankes im Windschatten des Reichspropagandaministers nahm aber ein rapides Ende als Hanke in personliche Verwicklungen der Eheleute Goebbels hineingezogen wurde Goebbels beruhmt und beruchtigt fur seine zahlreichen ausserehelichen Affaren vornehmlich mit Schauspielerinnen bandelte 1937 38 mit der Tschechin Lida Baarova an Die Ehe mit Magda Goebbels schien am Ende Hanke schlug sich auf die Seite der Ehefrau mit der er ein halbbekanntes Verhaltnis hatte Er erstellte eine Liste mit den Namen von 36 Film und Theaterschauspielerinnen mit denen Joseph Goebbels ein Verhaltnis gehabt haben soll 3 4 Magda Goebbels half Hanke bei der Erstellung der Liste 5 Offenbar war die zwei Jahre altere Magda Goebbels vorubergehend auch bereit ihren Mann fur Hanke zu verlassen Beide Affaren wurden aber 1939 von Hitler durch ein Machtwort beendet 1939 bis 1945 Bearbeiten Hanke meldete sich im Sommer 1939 freiwillig zur Wehrmacht Mit der 3 Panzer Division nahm er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges am Uberfall auf Polen teil 1940 kampfte er als Frontsoldat und Ordonnanzoffizier in der 7 Panzer Division unter Rommel im Westfeldzug 6 Er erhielt fur seinen Einsatz das Eiserne Kreuz I und II Klasse sowie das Panzerkampfabzeichen in Silber 7 Anfang 1941 wurde er als Oberleutnant aus der Wehrmacht entlassen Daraufhin wurde Hanke am 9 Februar 1941 von Hitler zum Oberprasidenten und Gauleiter von Niederschlesien ernannt Wahrend Hankes Amtszeit wurden in Breslau uber tausend Personen hingerichtet was ihm den Beinamen Henker von Breslau eintrug Hanke war eng befreundet mit Otto Fitzner der als Bergwerksdirektor bei Giesches Erben in Kattowitz Firmensitz Breslau arbeitete Historiker vermuten dass auf diesem Weg schon sehr fruhzeitig Informationen uber den anlaufenden Holocaust Eduard Schulte erreichten Ihm gelang es 1942 verschiedene gebundelte Informationen uber die Massenvergasungen den Alliierten zukommen zu lassen Riegner Telegramm Am 30 Januar 1944 wurde Hanke zum SS Obergruppenfuhrer ernannt 1 Am 25 November 1944 heiratete er Freda Freiin von Fircks die ihm im Dezember 1943 eine Tochter geboren hatte Als Kampfkommandant leitete er ab dem 23 Januar 1945 die Verteidigung der zur Festung erklarten Stadt Breslau Bereits am 27 Januar 1945 liess er den ihm missliebigen Burgermeister der Stadt Wolfgang Spielhagen wegen angeblicher Fluchtvorbereitungen verhaften und tags darauf standrechtlich erschiessen Wahrend Hanke auf Kosten der Zivilbevolkerung seine provinzielle Variante des erzwungenen Selbstmords einer Stadt zelebrierte 8 zollte Goebbels dem ehemaligen Schutzling letztlich wieder Anerkennung und Respekt Am 3 April 1945 notierte er in sein Tagebuch Hanke hat auf der Lagebesprechung beim Fuhrer ausserordentliches Lob erfahren Er verdient es auch Er ist unter unseren kampfenden Gauleitungen die uberragende Fuhrernatur Er setzt sich auch kampferisch in einem Umfange ein wie das bei den anderen Gauleitern leider nicht festgestellt werden kann 9 Am 12 April 1945 wurde Hanke von Hitler mit dem Deutschen Orden der NSDAP mit Lorbeerkranz und Schwertern ausgezeichnet 9 Der Orden sollte laut Hitler die hochsten Verdienste ehren die ein Deutscher sich fur sein Volk erwerben kann Diesen Orden erhielten neben Hanke zu Lebzeiten nur zwei weitere Personen Artur Axmann und Karl Holz Beeindruckt von dessen bedingungslosem Gehorsam ernannte ihn Hitler am 29 April 1945 in seinem politischen Testament als Nachfolger des inzwischen in Ungnade gefallenen Heinrich Himmler zum Reichsfuhrer SS und Chef der Deutschen Polizei Bei der Kapitulation von Breslau am 6 Mai war Hanke nicht mehr auffindbar wahrscheinlich war er unmittelbar zuvor mit einem bereitgehaltenen Fieseler Storch aus der belagerten Stadt geflohen Offenbar schloss er sich in Prag der 18 SS Freiwilligen Panzergrenadier Division Horst Wessel an Nach Kampfen mit tschechischen Partisanen kapitulierte die SS Einheit in der Nahe von Neudorf Nova Ves Nach zeitweiliger Inhaftierung wurde Hanke wahrscheinlich bei einem Fluchtversuch aus einem Transport deutscher Kriegsgefangener von tschechischen Wachmannschaften angeschossen und erschlagen Anderen Berichten zufolge soll er nach Polen gebracht und dort hingerichtet worden sein 9 TV Sendungen BearbeitenDer Henker von Breslau Niederschlesiens Gauleiter Karl Hanke Ein Film von Ernst Michael Brandt MDR 2005 45 MinutenLiteratur BearbeitenVolker Ullrich Acht Tage im Mai Die letzte Woche des Dritten Reiches C H Beck Munchen 2020 ISBN 978 3 406 74985 8 S 30 183 188 Antony Beevor Berlin 1945 Das Ende Goldmann Munchen 2005 ISBN 3 442 15313 1 Martin Moll Der Sturz alter Kampfer Ein neuer Zugang zur Herrschaftsanalyse des NS Regimes In Historische Mitteilungen der Ranke Gesellschaft 5 Jg 1992 ISSN 0939 5385 S 1 51 Jana Richter Karl Hanke In Hermann Weiss Hrsg Biographisches Lexikon zum Dritten Reich S Fischer Frankfurt am Main 1998 S 177 f Gitta Sereny Albert Speer Sein Ringen mit der Wahrheit Goldmann Munchen 2005 ISBN 3 442 15328 X Albert Speer Erinnerungen Propylaen Verlag Frankfurt am Main u a 1969 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Hanke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Hanke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Hanke in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Karl Hanke in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Kurzbiografie Projekt Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Karl Hanke In Beamte nationalsozialistischer Reichsministerien 6 Februar 2018 ns reichsministerien de abgerufen am 29 Marz 2018 Michael Miller Leaders of the SS and German Police Vol 2 R James Bender San Jose CA 2015 ISBN 978 1 932970 25 8 S 15 17 Viktor Reimann Dr Joseph Goebbels Molden 1971 S 251 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Villenkampf in Babelsberg In Spiegel Online 21 Januar 1996 abgerufen am 10 Mai 2023 Urs Brunner Julia Schrammel Hrsg Kittys Salon Legenden Fakten Fiktion Berlin Story Verlag 2020 ISBN 3 95723 712 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 Samuel W Mitcham Rommel s Lieutenants The Men Who Served the Desert Fox 2007 Greenwood Publishing Group ISBN 0 275 99185 7 Beevor Berlin 1945 2005 S 375 a b c Gordon Williamson Die SS Hitlers Instrument der Macht Neuer Kaiser Verlag Frankisch Crumbach 1998 ISBN 978 3 8468 2003 2 Oberleiter bzw Reichsfuhrer SS Julius Schreck Joseph Berchtold Erhard Heiden Heinrich Himmler Karl HankeKabinett Goebbels 30 April 1945 bis 1 Mai 1945 Joseph Goebbels Leitender Minister NSDAP Martin Bormann NSDAP Arthur Seyss Inquart NSDAP Paul Giesler NSDAP Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk NSDAP Walther Funk NSDAP Herbert Backe NSDAP Otto Georg Thierack NSDAP Theo Hupfauer NSDAP Karl Otto Saur NSDAP Ferdinand Schorner NSDAP Karl Donitz NSDAP Robert Ritter von Greim NSDAP Karl Hanke NSDAP Gustav Adolf Scheel NSDAP Werner Naumann NSDAP Robert Ley NSDAP Oberprasidenten der Provinz Niederschlesien im Freistaat Preussen Felix Philipp 1919 1920 Hermann Zimmer 1920 1928 Hermann Ludemann 1926 1932 Friedrich von Degenfeld Schonburg 1932 1933 Helmuth Bruckner 1933 1934 Josef Wagner 1935 1938 Karl Hanke 1941 1945 Normdaten Person GND 130339490 lobid OGND AKS VIAF 47866476 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hanke KarlALTERNATIVNAMEN Hanke Karl August vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR Parteifunktionar wahrend der Zeit des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 24 August 1903GEBURTSORT Lauban Provinz SchlesienSTERBEDATUM unsicher 8 Juni 1945STERBEORT Neudorf an der Popelka Tschechoslowakei Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Hanke amp oldid 239396336