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Dieser Artikel befasst sich mit dem Reichsfuhrer SS Joseph Berchtold Zu anderen Personen siehe Josef Berchtold Joseph Berchtold seltener Josef Berchtold 6 Marz 1897 in Ingolstadt 23 August 1962 in Herrsching am Ammersee war ein Aktivist der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP In den 1920er Jahren bekleidete er im Umfeld Adolf Hitlers wechselnde hohere Funktionen in der Partei in der SA und in der SS Joseph Berchtold 1938 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Archivalische Uberlieferung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBerchtold war ein Sohn des Konservators Joseph Berchtold 14 Februar 1863 in Dorfen 29 April 1935 in Munchen und seiner Ehefrau Maria geb Schmidt Nach der Versetzung seines Vaters nach Munchen besuchte er dort vier Jahre lang die Volksschule in der Tumblingerstrasse drei Jahre das Luitpoldgymnasium und anschliessend das Realgymnasium Am 1 Februar 1915 ein halbes Jahr nach Beginn des Ersten Weltkriegs trat Berchtold als Kriegsfreiwilliger ins 1 Bayerische Feldartillerieregiment ein Mit diesem Regiment kam er Mitte Juli 1915 an die Westfront Hier kampfte er mit Unterbrechungen bis zum Kriegsende Im November 1917 erlitt Berchtold eine Gasvergiftung durch die er fur langere Zeit in die Heimat kam Im Januar 1918 kam er zu einer neuaufgestellten 8 Batterie des 8 Bayerischen Reserve Infanterieregiments Mit diesem Truppenteil ruckte er am 1 Februar 1918 erneut an die Front Im April 1918 wurde Berchtold zum Leutnant der Reserve im 8 Bayerischen Reservefeldartillerieregiment befordert Im Krieg wurde er mit der Bayerischen Militarverdienstmedaille und dem Eisernen Kreuz 2 Klasse ausgezeichnet Nach Kriegsende studierte Berchtold Volkswirtschaft an der Universitat Munchen Anschliessend arbeitete er als Kaufmann und Journalist Ab 1923 war Berchtold Inhaber eines Geschafts fur Zigarren und Schreibwaren in der Munchner Strasse Im Tal 54 Im Februar 1920 trat Berchtold der NSDAP bei Mitgliedsnummer 964 Im Juni 1920 wurde er Mitglied im Arbeitsausschuss der NSDAP gleichzeitig ubernahm er zunachst das Amt des Zweiten Kassierers der NSDAP ab 21 Januar 1921 war er Erster Kassierer der NSDAP Zeitgleich mit der Entmachtung der bisherigen Parteifuhrung durch Hitler trat Berchtold am 29 Juli 1921 aus der NSDAP aus und schloss sich der Freien Nationalsozialistischen Vereinigung Munchen an Am 7 Marz 1922 trat Berchtold wieder der NSDAP bei und ubernahm erneut das Amt des Zweiten Kassierers Gleichzeitig wurde Berchtold Mitglied der SA Im Oktober 1922 wurde er Fuhrer der neu aufgestellten 20 Hundertschaft der Munchener SA Nach der Neugliederung der Munchener SA im Jahr 1923 ubernahm Berchtold die Fuhrung des 2 Bataillons der drei Bataillone in denen die Hundertschaften aufgegangen waren umfassenden Munchener SA Regiments Jedem Bataillon unterstanden dabei vier Kompanien Berchtold wird als von kleiner Statur beschrieben soll aber fahig gewesen sein sich mit seinen Fausten durchzusetzen Dies durfte im August 1923 fur Hitler ein Grund gewesen sein ihn zum Fuhrer des Stosstrupps Adolf Hitler zu ernennen einer Sonderformation der Munchener SA die fur den Personenschutz Hitlers und zur Erledigung von Spezialauftragen aufgestellt wurde Der Leitsatz dieser Truppe war Macht ist Recht seine Mitglieder sollen Hitler absolute Gefolgschaft bis in den Tod geschworen haben Der Stosstrupp Adolf Hitler gilt als Nachfolger der Stabswache und als die Keimzelle aus der die 1925 aufgestellte SS hervorging Berchtold war Teilnehmer des Hitlerputsches am 9 November 1923 und floh nach dem Scheitern des Putsches zunachst nach Tirol in Osterreich Am 23 April 1924 wurde er in Munchen in Abwesenheit wegen seiner Teilnahme am Putsch verurteilt Berchtolds SA Range ErnennungSA Standartenfuhrer 18 Dezember 1931SA Oberfuhrer 1 Januar 1933SA Brigadefuhrer 9 November 1934SA Gruppenfuhrer 1 Mai 1935SA Obergruppenfuhrer 30 Januar 1942In Osterreich wurde Berchtold 1924 Gaugeschaftsfuhrer der NSDAP in Karnten und war dort Fuhrer der SA Im April 1926 kehrte Berchtold nach Deutschland zuruck Nach der Wiederzulassung der infolge des Putsches verbotenen NSDAP in Deutschland Februar 1925 trat er zum 7 April 1926 erneut der Partei bei Mitgliedsnummer 36 003 1 Am 15 April 1926 ubernahm er die Fuhrung der Munchner SA Gleichzeitig wurde er als Nachfolger von Julius Schreck Oberleiter der SS ein Amt das ab 1 November 1926 als Reichsfuhrer SS bezeichnet wurde Sowohl in der Fuhrung der SA als auch der SS wurde Berchtold im Marz 1927 abgelost als Reichsfuhrer SS folgte ihm Erhard Heiden In der SA war er von 1928 bis 1945 als SA Fuhrer im Stab der Obersten SA Fuhrung OSAF In der Folgezeit betatigte sich Berchtold vorwiegend als Journalist und Propagandist Vom 1 Januar 1927 bis Januar 1933 war er Schriftleiter von Januar 1933 bis Februar 1943 Chef vom Dienst ab Januar 1938 zusatzlich stellvertretender Hauptschriftleiter des Volkischen Beobachters 1928 grundete er die Zeitschrift Der SA Mann bis Januar 1938 war er Hauptschriftleiter des Blattes das von der Obersten SA Fuhrung herausgegeben wurde Daneben war er Verfasser verschiedener nationalsozialistischer Publikationen und Mitarbeiter weiterer Zeitschriften Weitere Amter in der Zeit des Nationalsozialismus waren von zweitrangiger Bedeutung Von Marz 1934 an war Berchtold Stadtrat in Munchen dann vom 1 Oktober 1934 bis Kriegsende Ratsherr der Stadt Dem bedeutungslosen Reichstag gehorte er ab dem 29 Marz 1936 an Am 15 November 1935 wurde er zum Reichskultursenator ernannt ab dem 6 Marz 1936 gehorte er dem Kulturkreis der SA an Ab dem 29 April 1940 diente er als Hauptmann der Reserve vorubergehend in der Wehrmacht Nach dem Kriegsende 1945 war Berchtold zeitweise in alliierter Internierungshaft Archivalische Uberlieferung BearbeitenInstitut fur Zeitgeschichte F 129 Bd 20 Personalunterlagen zu Joseph Berchtold enthalt Verschiedene Unterlagen betreffend Josef Berchtold Karteikarten Frage und Personalbogen Fotos Auszuge aus Nachschlagewerken und ahnliches Unterlagen des Untersuchungs und Schlichtungsausschusses der NSDAP Unterlagen aus SA Disziplinarverfahren des SA Sondergerichts der Obersten SA Fuhrung Unterlagen aus parteigerichtlichen Verfahren Korrespondenzen xerografisch 121 Bl Literatur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 Bernd Diroll Personen Lexikon der NSDAP Band 1 SS Fuhrer A B Patzwall Norderstedt 1998 ISBN 3 931533 38 7 Kurt Patzold Manfred Weissbecker Geschichte der NSDAP 1920 1945 PapyRossa Verlag Koln 2002 ISBN 3 89438 260 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Berchtold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Joseph Berchtold in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2441260Oberleiter bzw Reichsfuhrer SS Julius Schreck Joseph Berchtold Erhard Heiden Heinrich Himmler Karl Hanke Normdaten Person GND 130453188 lobid OGND AKS VIAF 70037953 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berchtold JosephALTERNATIVNAMEN Berchtold JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR erster Reichsfuhrer SS GEBURTSDATUM 6 Marz 1897GEBURTSORT IngolstadtSTERBEDATUM 23 August 1962STERBEORT Herrsching am Ammersee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Berchtold amp oldid 235213767