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Die Kolner Alexianer waren eine katholische Ordensgemeinschaft fur Laienbruder in der Krankenpflege Sie entwickelten sich in Koln wie auch in anderen Stadten vor allem im niederrheinischen Raum und in Brabant aus der spatmittelalterlichen Bewegung der Begarden Im Jahr 1507 wurden die Alexianer die sich nach ihrem Schutzheiligen Alexius von Edessa benannten von Papst Julius II als Ordensgemeinschaft anerkannt Im Verlauf des fruhen 20 Jahrhunderts grundeten die Kolner Alexianer verschiedene Filialkloster Sie fusionierten 1968 mit den Neusser Alexianern Inhaltsverzeichnis 1 Koln 1 1 Spatmittelalter 1 2 16 Jahrhundert 1 3 17 Jahrhundert 1 4 18 Jahrhundert 1 5 19 Jahrhundert 1 6 20 Jahrhundert 2 Filialkloster 2 1 Eschweiler 2 2 Risa 2 3 Siegburg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseKoln BearbeitenSpatmittelalter Bearbeiten Die Anfange der Kolner Alexianer sind nicht genau bekannt manche gehen von der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts aus Der damalige Fokus ihrer Arbeit als Begarden also als gemeinschaftlich lebender christlicher Laien ist unklar Gesichert ist dass sie spater neben der Krankenversorgung zum Tode Verurteilte auf ihre Hinrichtung geistlich vorbereiteten darunter bis in das 17 Jahrhundert Hexen Eine Zeit lang widmeten sie sich der Betreuung von Geisteskranken Ihre erste nachweisbare Niederlassung befand sich auf dem Kirchhof der Benediktinerinnenabtei und Pfarrkirche St Mauritius welche bis heute existiert Bald verliessen sie dieses Haus und bezogen zwei kleine Hauschen welche an der Stiftsmauer von St Caecilia angebaut und in der Fleischmengergasse der heutigen Altstadt Sud gelegen waren Im Jahr 1300 siedelten sie in das Haus Erkelenz in der Lungengasse uber und wurden von der Bevolkerung nach der von ihnen bewohnten Strasse als Lungenbruder bezeichnet Der Priester Johann von Krefeld der sich der Gemeinschaft angeschlossen hatte kaufte das Haus und ubergab es ihr am 3 August 1306 Nach der Diozesansynode von 1307 beauftragte der Erzbischof von Koln Heinrich II von Virneburg den Pfarrer von St Aposteln mit der Exkommunikation der Lungenbruder Als sich hochstehende Personlichkeiten fur die Begarden einsetzten wurden sie im Jahr 1308 offentlich rehabilitiert Um sich rechtlich besser abzusichern wahlten sie 1324 mit Rutger Overstolz einen Patrizier der Stadt zum Prokurator der vier Jahre spater wieder durch einen Bruder abgelost wurde Vor dem Jahr 1334 wurden einige Bruder zur Grundung eines Konvents in Aachen ausgesandt aus dem 1477 das heutige Alexianerkloster Aachen entstand Seit 1334 ist das Bestehen dieses Klosters urkundlich gesichert Dieser Grundung folgten weitere in Trier 1354 und vor 1434 in Koblenz In Koln baten die Bruder im Jahr 1382 den Offizial der Diozese Koln Johannes de Cervo um Visitation ihrer Ordensgemeinschaft also um eine offizielle Bestandsaufnahme und Normenkontrolle Wahrscheinlich mussten sie dafur eine bedeutende Summe zahlen da einige Jahre zuvor der Papst zur Aufbesserung seiner stark belasteten Finanzen dem Kolner Erzbischof die Erlaubnis zur Visitation aller Ordensniederlassungen in der gesamten Kirchenprovinz verkauft hatte Am 2 Juli 1427 gab sich die Gemeinschaft neue Satzungen Urkundlich bestatigt sind fur April dieses Jahres 26 Bruder die dem Hause angehorten Ebenfalls 1427 stellte der Prokurator der Kolner Alexianer Bruder Johann von Hildesheim alle Dokumente die dem Konstanzer Konzil vorgelegt worden waren zusammen und liess diese als Absicherung gegen zukunftige Verfolgungen notariell beglaubigen was zugleich den Anfang des Archivs darstellte 1450 gab ihnen Papst Nikolaus V die Bestatigung als exemter Orden Die Alexianer gaben sich den Wahlspruch caritas Christi urget nos Uns treibt die Liebe Christi 1468 nahm das erste Generalkapitel des Gesamtordens die Regel des heiligen Augustinus fur den ganzen Orden an Sie wandten sich deshalb an ihren Erzbischof und baten diesen er moge die Anderungen ihrer Satzungen und die Annahme der Augustinusregel bestatigen was am 2 Januar 1469 geschah Im Jahr 1472 zu einem kirchlichen Orden erhoben legten die Kolner Alexianer am 17 Januar 1473 erstmals die feierlichen Gelubde ab Drei Jahre spater wandten sie sich an den papstlichen Legaten fur Deutschland Alexander von Forli und baten um die Erlaubnis zur Errichtung einer eigenen Kapelle was dieser ihnen in einem Privileg am 24 April 1476 zuerkannte Nachdem der Stadtrat den Alexianern am 5 Juni 1481 das Haus Zum Leopard welches am Neumarkt gelegen war uberlassen hatte ubergab er ihnen am 8 November 1484 auch die zweite Halfte des Hauses Zum Kluppel dessen erste Halfte sie bereits 1336 erworben hatten Hierbei handelte es sich um Uberlassungen der Stadt zur freien Verfugung der Klostergemeinschaft die sich dafur jedoch zur Fortfuhrung ihrer karitativen Tatigkeit verpflichtete Die Stadt betrachtete sich nun als Patron und Stifter des Klosters Nachdem die beiden Hauser am Neumarkt dazu erworben wurden begannen die Alexianer mit dem Bau einer Kapelle die das Patrozinium des heiligen Alexius trug 16 Jahrhundert Bearbeiten Diese offentlich zugangliche Kapelle besass anfangs nur einen Altar wurde aber nach und nach ausgebaut Aus einer am 15 Mai 1518 zwischen dem Pfarrer von St Aposteln und den Brudern gekommenen Vereinbarung geht hervor dass sie mittlerweile ein kleines Turmchen mit Glocke besass In diesem Dokument wurde der Ordensgemeinschaft zugestanden dass sie in der Kapelle drei konsekrierte Altare besitzen sowie das Allerheiligste und die heiligen Ole aufbewahren durfte Gleichzeitig war es ihnen erlaubt von einem beliebigen Geistlichen eine offentliche heilige Messe in ihrer Kapelle lesen zu lassen wie auch einen geweihten Friedhof fur die Bruder und alle im Hause verstorbenen Personen anzulegen Im Gegenzug musste das Kloster jedoch einige finanzielle Verpflichtungen ubernehmen und der Priester welcher fur die Besorgung des Klostergottesdienstes zustandig war das Versprechen ablegen keinesfalls in die Parochialrechte von St Aposteln einzugreifen Als sich die Alexianer einmal nicht daran hielten beschwerte sich 1718 der gesamte Pfarrklerus der Stadt Koln beim Generalvikariat Das Kloster welches auch alte Menschen zur Pflege aufnahm litt seit Mitte des 16 Jahrhunderts unter einer sich verschlechternden finanziellen Lage Die Stadt liess den Brudern auf ihr Bitten hin eine gewisse Unterstutzung zukommen wodurch die Alexianer immer weiter in die Vormundschaft der Kolner Obrigkeit gerieten 1546 klagten die Bruder erstmals vor dem Stadtrat uber die zerrutteten Verhaltnisse ihrer Finanzen und baten diesen um Hilfe worauf dieser seine Provisoren anwies sich mit den Brudern gemeinsam uber die Regelung ihrer Finanzangelegenheiten Gedanken zu machen 1566 war die finanzielle Lage des Hauses dermassen schlecht dass viele Bruder das Kloster verliessen und in der Stadt lebten Der Stadtrat welcher sich als Patron betrachtete war jedoch nicht gewillt diesen Zustand hinzunehmen und forderte die in der Stadt lebenden Bruder auf in das Haus zuruckzukehren oder die Stadt zu verlassen Die hochverschuldete Gemeinschaft aber klagte aufs Neue uber ihre Lage so dass der Stadtrat finanzielle Unterstutzung leistete Nach einer eingehenden Untersuchung ernannte der Stadtrat zwei Provisoren zur Uberwachung der Klosterfinanzen Die Bruder erklarten sich mit dieser sie in ihrer Freiheit einschrankenden Massnahme einverstanden da der Rat sich gleichzeitig bereit erklarte ihre Schulden zu bezahlen welche sich auf etwa 1 000 Gulden beliefen Uber Jahre hinweg beschaftigte sich der Rat in seinen Sitzungen mit den Finanzen der Bruder welche sich trotz allem nicht erholen wollten Nachdem das Kloster bereits ein Haus verkauft und einen Prozess gegen saumige Schuldner eingeleitet hatte gestattete der Stadtrat welcher ernsthaft bemuht war den Brudern zu helfen im Jahre 1593 eine Sammlung zur Tilgung ihrer Schulden Um dieser jedoch von Anfang an einen gewissen Erfolg zu sichern schickte er seine Provisoren gewissermassen als Druckmittel auf die Geber mit auf den Rundgang Sie mussen recht erfolgreich gewesen sein denn bereits im Jahre 1608 waren sie wieder in der Lage ein Haus zu kaufen Hatten sie ihre Schulden auch verloren die Beaufsichtigung der Buch und Rechnungsfuhrung durch die Stadt welche ihre Rechte sehr genau wahrte und gebrauchte verloren sie nicht mehr 17 Jahrhundert Bearbeiten Die Moral des Ordens litt zusehends so dass die Bruder 1601 durch eine Kommission des Erzbischofs von Koln einen Tadel erhielten da sie durch ihr Benehmen den Pfarrern ernsthafte Unannehmlichkeiten bei den Begrabnissen bereiteten Die Verhaltnisse besserten sich jedoch nicht so dass der Visitator 1613 um einen Kommissar bat da er der Missstande im Kloster nicht mehr Herr werden konne Unter Begleitung von drei Kommissaren hielt der genannte Visitator am 13 Marz des Jahres eine neuerliche Visitation ab Als diese auch nichts in Bewegung setzte kam man zu dem Entschluss den Pater abzusetzen Da sich niemand im Konvent finden liess der die Stelle hatte ubernehmen konnen blieb der abgesetzte Pater fur ein weiteres Jahr in seinem Amt Nachdem sich die Verhaltnisse wieder gebessert hatten untersagte der Stadtrat den Brudern im Jahre 1636 das Tragen protestantischer Leichen Da die Bruder dagegen protestierten wurde das Verbot bald wieder aufgehoben In den Zeiten der Pest starben im Jahr 1665 bis auf Pater Gottfried Undorp alle 22 Bruder des Konventes bei der Pflege der Pestkranken Als im Dezember dieses Jahres die letzten beiden Novizen verstarben legte Pater Gottfried die Habits seiner verstorbenen Mitbruder auf die Kommunionbank der Kirche so dass jeder der wollte sie ergreifen und in die Gemeinschaft eintreten konnte Auf die vorgeschriebenen Eintrittsgelder verzichtete man unter diesen Umstanden Von den Neueintritten fielen schon im Folgejahr erneut sechs Bruder der Seuche zum Opfer 1667 waren es zwei und 1668 wiederum funf Der Konvent erholte sich relativ bald von diesen Todesfallen jedoch nicht zur Ganze von seiner prekaren Finanzlage 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahre 1701 wurde Bruder Peter Efferen zum Pater gewahlt Nachdem er anfangs etwas Besserung in die wirtschaftliche Lage brachte und das Vertrauen des Rates und seiner Mitbruder genoss musste man schon bald feststellen dass man sich in ihm getauscht hatte Seine Lebensfuhrung loste Arger aus sein Ruf war schlecht und die Einkunfte des Klosters verschwendete er Nachdem sich einige Bruder wiederholt uber ihn beim Nuntius beschwert hatten kam es am 27 Mai 1707 zu einer Visitation welche den Pater tadelte und ihm eine Busse auferlegte Das Verhalten des Paters besserte sich nicht so dass der Visitator durch den Nuntius nun zum Generalkommissar ernannt am 10 Juni 1710 ein Provinzkapitel zur Hebung der Ordenszucht hielt Da weder Kapitel noch wiederholte Visitation etwas an der Situation des Hauses anderten fuhrte der Nuntius auf Bitten einiger Bruder nun selbst eine Visitation durch welche mit der Absetzung des Paters endete Doch Peter Efferen hatte einflussreiche Freunde welche ihm am 13 September 1717 beim Nuntius eine Wiedereinsetzung in sein Amt verschafften Er setzte sein fruheres Verhalten aber unverandert fort Die Alexianer in Aachen und Trier losten sich daraufhin von Koln und gaben an nur noch den Generalkommissar als Oberen anerkennen zu wollen Der Nuntius sah sich gezwungen den Apostolischen Stuhl davon in Kenntnis zu setzen und schlug eine ausserordentliche Visitation vor welche vom 4 bis zum 6 Marz 1722 gehalten wurde Die Folge war die erneute Absetzung des Paters und seines Stellvertreters Nun endgultig aus seinem Amt entfernt ging Bruder Peter Efferen nach Siegburg wo er im Jahre 1733 verstarb Der Apostolische Kommissar versuchte nun zwischen den Niederlassungen einige Versetzungen vorzunehmen und so den entstandenen Bruch wieder ruckgangig zu machen scheiterte jedoch an den Widerstanden der einzelnen Hauser Als der Pater des Aachener Hauses auf dem Provinzkapitel vom 6 Juni 1722 nicht erschien war der befurchtete Bruch endgultig vollzogen In Zukunft erholte sich der Ordensgeist der Kolner Alexianer nicht so dass der Nuntius am 9 Juni 1751 eine personliche Visitation vornahm In seinem Bericht erwahnte er das Tragen ziviler Kleidung den Gebrauch silberner Tabakdosen den Zuruckbehalt von Geldern Besuch von Wirtshausern und Trunkenheit Der Nuntius hoffte dies unter anderem dadurch zu kurieren dass die Bruder des Abends fruhzeitig im Haus zu sein hatten Der Visitator wurde vom Nuntius beauftragt den Brudern die von ihm aufgestellten Bestimmungen grundlich einzuscharfen wobei er noch weiter ging so dass kunftig die Festtage der Gemeinschaft wie auch Einkleidungen und Professen nicht langer als einen Tag und selbst dann nur bis 20 00 Uhr bei einer beschrankten Anzahl weltlicher Gaste gefeiert werden durften Tanz Spiel und Frauen waren im Kloster fortan untersagt Als nach einer Apostolischen Visitation im Jahre 1776 neue Statuten erlassen wurden schienen sich die Verhaltnisse gebessert zu haben Sas Kloster welches 1726 seine Exemtion ausdrucklich bestatigt bekommen hatte erhielt im Jahre 1786 einen bischoflichen Klosterkommissar wodurch sie zu einer bischoflichen Kongregation herabsanken und unter die Aufsicht des Erzbischofs gestellt waren Mehr als ein Dutzend Pensionare darunter zwei Geistliche und mehrere Geisteskranke beherbergend zahlte die Gemeinschaft 1787 19 Professbruder und drei Novizen wovon zehn geburtige Kolner waren Als der Sturm der Franzosischen Revolution losbrach waren die Alexianer in Koln die einzige mannliche Gemeinschaft welche von der Auflosung verschont blieb Ab dem 9 Februar 1798 durfte die Ordensgemeinschaft keine Novizen mehr aufnehmen Das Kloster wurde einer stadtischen Behorde der Verwaltung der Hospitaler zur Beaufsichtigung unterstellt Diese wurde nach der Revolutionszeit durch die staatliche Hospizienkommission abgelost 19 Jahrhundert Bearbeiten Zahlten sie im Jahre 1800 noch 19 Bruder so waren sie bis zum Jahre 1809 auf zwolf Professbruder und zwei Novizen im Alter von 24 bis 59 Jahre gesunken In ihrem Kloster unterhielten sie zu dieser Zeit noch keinen Krankensaal pflegten aber 15 in der Stadt verstreut lebende Kranke Aus ihrer Arbeit und ihren Kapitalien zogen sie zu dieser Zeit jahrliche Einnahmen von 11 860 Franken denen jedoch Ausgaben in Hohe von 12 000 Franken gegenuberstanden Als der erste Beerdigungsunternehmer in Koln sein Geschaft eroffnete weigerten sich die Bruder Bestattungen weiter auszufuhren so dass die Stadt sie am 25 Oktober 1810 von diesem Dienst entband Am 30 Juli 1813 erhielten die Alexianer durch den konstitutionellen Bischofs Administrator von Aachen Johann Dionys le Camus neue Statuten wobei er seine Unkenntnis bereits durch die Bezeichnung Freres de la misericorde also barmherzige Bruder kundtat Diese Statuten liessen von nun an das Gelubde der Armut wegfallen und gaben jedem Bruder das volle Eigentumsrecht unterstellte das Kloster in allen geistlichen Dingen der bischoflichen Autoritat in allen weltlichen aber dem Verwaltungskommissar der Hospitaler Zu allen Angelegenheiten musste zukunftig die Erlaubnis des Verwaltungskommissars eingeholt werden welcher ebenfalls bei den Vorsteherwahlen zugegen war und den Gewahlten bestatigen musste Selbst zu Eintritten und Gelubdeablegungen musste die Gemeinschaft seine Genehmigung einholen Die Kongregation welche am 17 Juni 1813 um die Rucknahme der Statuten bat und diese fur sich als vollkommen unbrauchbar bezeichnete war nun ganzlich in die staatliche Abhangigkeit gefallen Trotz der neuen Statuten scheint es jedoch zu keiner Gelubdeablegung gekommen zu sein da von den im Jahre 1817 im Kloster lebenden 12 Brudern nur einer das Gelubde abgelegt hatte und die Ordenskleidung trug Doch scheint sich der Hausstand in den folgenden Jahren stabil gehalten zu haben denn im Jahre 1825 gehorten ihm immer noch 12 Bruder funf Pensionare ein Hausgeistlicher und vier Dienstangestellte an Nachdem Ferdinand August von Spiegel zum Erzbischof von Koln erhoben wurde suchte er die kirchlichen Angelegenheiten seiner Diozese zu regeln Hierzu gehorte auch das Kolner Alexianerkloster fur welches er eigenhandig einen Statutenentwurf anfertigte und es so in seinen alten Zustand zuruckzufuhren hoffte Spiegel scheint auf die Alexianer ein besonderes Augenmerk geworfen zu haben da er sich nicht nur personlich mit dem Kolner Kloster auseinandersetzte sondern sich auch um die Angelegenheiten des Neusser Klosters welches bis zum Jahre 1829 offiziell noch eine Filiale Kolns war kummerte Als die neuen Statuten dem Konvent am 27 Februar 1826 durch den Klosterkommissar vorgetragen und die Bruder zur Annahme derselben aufgefordert wurden stellten zwei der Bruder Bedingungen und zwei lehnten die Annahme der neuen Statuten welche das Ablegen der Gelubde von Gehorsam und Keuschheit auf funf Jahre vorschrieben ganzlich ab Wenige Tage darauf verliessen sie auch das Kloster so dass zur Gelubdeablegung am 8 Marz sieben Bruder anwesend waren Infolge der neuen Gelubde erhielt der Klostervorsteher aufs Neue seine traditionelle Amtsbezeichnung Pater Nach einer Absprache zwischen dem Erzbischof und der Armenkommission sollten die Bruder in das stadtische Burgerhospital versetzt werden Da die Bruder sich allerdings weigerten ihr Haus zu verlassen bot man ihnen das ehemalige Benediktinerinnenkloster auf dem Mauritiussteinweg an die heutige Wolkenburg Diese erwarben sie zusammen mit drei Ackern am 17 Juni 1829 zu einem Preis von 15 500 Thalern und bezogen sie im Dezember des gleichen Jahres Ihr altes Kloster konnten sie zu einem Preis von 9 560 Thalern verkaufen Noch am 10 Dezember 1829 weihte Pfarrer Geistmann die Kapelle ihres neuen Heimes zu Ehren des heiligen Alexius und des heiligen Johannes von Gott ein Die staatlichen Behorden welche sich seit 1849 jeglicher Einmischung in die Angelegenheiten des Klosters enthielten gestatteten der kleinen Gemeinschaft nach mehrmaligem Anfragen die Neuerrichtung einer Kapelle welche sie am 12 November 1854 einweihen konnten Angesichts der guten Entwicklung fragte der Klosterkommissar im folgenden Jahr noch einmal nach der Bereitschaft der Bruder zur Offnung fur die ewigen Gelubde Entgegen der Einschatzung sprach man sich im Kloster einstimmig gegen die Armut und gegen die Ewigen Gelubde aus Seit Jahrzehnten war es Brauch dass jeder Bruder im Kloster kostenfrei wohnte und verpflegt wurde die Ausstattung seiner Zelle und den Unterhalt seiner Kleidung jedoch selbst bestreiten musste Die notwendigen finanziellen Mittel flossen ihm aus den Pflegegebuhren zu von denen der grosste Teil einem jeden personlich zustand und die noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts von 2 auf 7 Silbergroschen erhoht wurden Im Jahr 1858 wurde ein neuer Gebaudeflugel angebaut in dessen unterer Etage sich die Waschkuche die Backerei und die Brauerei befanden wahrend die obere Etage fur die Pflege alter und kranker Menschen reserviert war wodurch die ambulante Pflege nur noch in dringlichen Einzelfallen besorgt wurde Noch im selben Jahr kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen der Stadt und den Brudern in welcher die Armenverwaltung ihre alten Rechte wieder voll beanspruchte die Gemeinschaft sich aber mit allen ihr zur Verfugung stehenden Mitteln dagegen zu wehren suchte Trotz aller Bemuhungen sah sich der Konvent schon bald wieder in die Grenzen zuruckgedrangt welche ihm die Konstitutionen von 1826 auferlegt hatten Erst im Jahre 1898 als die Gemeinschaft sich in Koln Lindenthal ein neues Kloster baute und sich von der Stadt mit 350 000 Mark freikaufte fiel die standige Bevormundung weg Im Ordensleben kam es in der zweiten Jahrhunderthalfte zu einigen Anderungen Kardinal Melchers versuchte die Bruder zur Ablegung des Armutsgelubdes zu bewegen scheiterte aber am Widerstand der Bruder Ab 1866 verlangte der Erzbischof von jedem Neueintritt dass er sich noch vor seiner Einkleidung bereit erklare sich einer gemeinsamen Bruderkasse anzuschliessen und etwaige Veranderungen in Betreff auf das Gelubde der Armut bzw die Ewigen Gelubde bedingungslos anzunehmen Doch damit war die Sache noch nicht erledigt denn im Jahre 1867 sollten sich die 15 Professbruder erneut zu dieser Frage aussern Wahrend sich 13 der Bruder bereit erklarten das Gelubde der Armut versuchsweise auf funf Jahre abzulegen erklarten sich die beiden Senioren in keinem Fall dazu bereit Man erklarte der erzbischoflichen Behorde also dass man das Gelubde ablege wenn das Kloster von der staatlichen Aufsicht befreit werde und die beiden anderen Bruder mit allen Rechten und Pflichten im Kloster verbleiben konnten Dies war fur die bischofliche Behorde eine naturlich unannehmbare Forderung so dass man ganze noch einmal verschob Ab 1874 mussten die seit 1866 eingetretenen Bruder ihr Vermogen zu einer Gemeinschaftskasse zusammenschliessen Nun war das Endziel der Reform nicht mehr allzu fern 1886 erklarte sich die Kommunitat zur Ablegung des Armutsgelubdes bereit so dass der Erzbischof mit dem Staat in Verhandlungen treten und die Statuten im Jahre 1888 daraufhin geandert werden konnten Am 10 Mai 1894 legten 13 Bruder und drei Novizen fur die Dauer bis August 1895 das Gelubde der Armut ab was sie am 28 August 1895 fur die Dauer von diesmal funf Jahren wiederholten Kaum hatte der Vorsteher des Klosters am 18 August 1900 den Antrag zur Ablegung der Ewigen Gelubde bei der Erzbischoflichen Behorde eingereicht da war dieser auch schon genehmigt und 15 Bruder schritten am 30 September 1900 zur ersten Feier der ewigen Gelubde seit 102 Jahren In diesen Jahren des Ringens begann die Kongregation zahlenmassig zu erstarken und stieg von noch 11 Brudern und zwei Novizen im Jahre 1891 auf 25 Professen und zehn Novizen im Jahre 1910 Da sich die Kongregation nun in einem stetigen Wachstum befand sah man sich in den 1920er Jahren gezwungen auf dem Dachboden weitere Zellen einzurichten da eine Unterbringung von weiteren Brudern im Mutterhaus nicht mehr moglich war zumal sie bis 1934 auf eine Mitgliederzahl von 130 Bruder stiegen wovon sich etwa 85 im Mutterhaus aufhielten Nachdem es im Jahre 1891 aufgrund einer Grundbucheintragung auf den Namen des Klosters zu erneuten Auseinandersetzungen mit der Stadt gekommen war legte der Erzbischof Kardinal Philippus Krementz dem Kloster nahe keinen langwierigen und teuren Prozess gegen die Stadt zu fuhren dessen Ende dann doch noch offen stande sondern sich vielmehr mit der Stadt zu einigen Nun stellte die Gemeinschaft als Einigungsvoraussetzung die Zuruckgewinnung ihrer Freiheit von der stadtischen Oberaufsicht worauf die Stadt prompt einging Sie bot den Brudern fur ihr Grundstuck das auf einen Wert von 930 000 Mark geschatzt wurde 500 000 Mark und ein 8 Morgen grosses Grundstuck im Kolner Vorort Sulz an Doch die Kongregation lehnte das Angebot der Stadt ab da man nicht bereit war in ein noch vollkommen unbebautes Gebiet umzuziehen Hierauf machte ihnen die Stadt ein zweites Angebot worin sie ihnen statt eines Grundstuckes 80 000 Mark mehr zahlen und die verbleibenden 350 000 Mark fur den Verzicht auf das Aufsichtsrecht uber die Gemeinschaft einbehalten wollte Fur die Kongregation war dies ein durchaus akzeptables Angebot und bis Dezember 1897 gaben sowohl der Erzbischof wie auch die konigliche Regierung in Berlin ihre Zustimmung zu dem Unterfangen Nachdem die Entscheidung im Januar 1898 allgemein bekannt gegeben worden war gab ihnen die Stadt noch drei Jahre zum Raumen des Klostergebaudes Schon im Juli 1897 hatte das Kloster 6 Morgen Bauland im Kolner Vorort Lindenthal erworben wo am 14 Mai 1898 der erste Spatenstich fur einen Neubau getan wurde Als es zu Bauverzogerungen gekommen war bat der Klostervorstand die Stadtverwaltung um einen Aufschub der Raumung bis Mai wofur diese die sehr hohe Pachtsumme von 4 000 Mark verlangte Da die Stadt Koln offensichtlich nicht gewillt war den Alexianern entgegenzukommen begann man bereits am 21 Februar 1901 sieben Tage vor Ablauf der Frist erschwert durch das Chaos und die Kalte des Winters in den noch nicht ganz vollendeten Bau umzuziehen 20 Jahrhundert Bearbeiten Nun begann sich die Gemeinschaft in eine Moderne Kongregation zu entwickeln und grundete 1904 in Eschweiler ihre erste Filiale welcher bereits drei Jahre spater eine zweite in Risa bei Mechernich folgte Zu einer kurzen Stagnation ihres Wachstums kam es wahrend des Ersten Weltkrieges wo neun Bruder an der Front und sechs Bruder in Feldlazaretten dienten und zwei von ihnen fielen Bereits 1921 mit neuen Statuten versehen konnten sie 1923 einen eigenen Friedhof innerhalb der Klostermauern anlegen Schon im folgenden Jahr wurde die Klosterkirche zum Pfarrrektorat erhoben wogegen sie sich jedoch eine lange Zeit straubten da sie eine Beeintrachtigung fur sich selbst darin sahen Erneut in wirtschaftliche Schwierigkeiten drohte die Gemeinschaft zu geraten als ein weiteres katholisches Allgemeinkrankenhaus in ihrer Umgebung eroffnet wurde und so die Bettenbelegung zwischen 1930 und 1934 um 43 sank Man sah sich daher nach medizinischen Alternativangeboten um So kam es dass man hinter dem Krankenhaus einen weiteren Gebaudetrakt fur leicht Schwachsinnige und Nervenkranke um deren Aufnahme man in den letzten Zeiten verstarkt gebeten wurde zu errichten Noch im Jahre 1935 begann man mit dem Unterfangen wofur jedoch verschiedene Kredite aufgenommen werden mussten Eine Visitation des Krankenhauses welche bereits 1934 durch den Medizinalrat Stroth gehalten wurde warf ein eher trauriges Bild auf das Haus Es wurde zwar als baulich gut geschildert einzig die Heizung der Bruderklausur musste instand gesetzt werden doch wurde der Aufzug als beangstigend bezeichnet Die Beluftung wurde durch den Medizinalrat als so katastrophal dargestellt dass es angeblich bereits stank Sauberkeit es putzten angestellte Frauen im Haus und Asepsis waren unzureichend so dass die Bruder regelmassig an Tuberkulose erkrankten Spucknapfe infektioser Kranker wurden nicht gesondert entsorgt sondern einfach im Papierkorb ausgeleert Das Labor war ausserst einfach gehalten In seinem Abschlussbericht gab Stroth seiner Vermutung Ausdruck dass wohl zu viel aus dem Krankenhaus herausgezogen aber zu wenig hineingesteckt wurde Ausser dem Novizenmeister so hiess es weiter zeige keiner Verstandnis fur die Mangelliste des Medizinalrates Vielmehr fragte man sich wer den ihnen sonst so gewogenen Mann wohl gegen das Kloster aufgehetzt habe Der Generalobere wog sich in Unschuld und beklagte sich zu guter Letzt noch uber die Uneinigkeit im Haus Das wenig spater anbrechende Dritte Reich brach der bluhenden Gemeinschaft dann endgultig das Genick Wahrend der Devisenprozesse des Jahres 1933 wurde die Buchhaltung des Krankenhauses scharf kontrolliert und als man endlich glaubte einen Fehler entdeckt zu haben wurde der Generalobere in Schutzhaft genommen musste aber kurz darauf aus Beweismangel wieder auf freien Fuss gesetzt werden Schon zwei Jahre spater begannen Untersuchungen zur Aufdeckung sittlicher Vergehen im Hause Hierbei weigerte sich der Generalobere belastende Aussagen zu machen wobei er mit der Faust auf den Tisch schlug und beteuerte sich lieber erschiessen zu lassen als aus Furcht eine Falschaussage zu machen Im Hause selbst war nichts Belastendes herauszufinden Doch waren die Bruder damit noch nicht rehabilitiert und die sittlichen Unterstellungen gingen weiter so dass eine erneute Visitation auf den 7 Juli 1936 angesetzt wurde Diese musste dann jedoch kurzfristig auf den 9 des Monats verschoben werden da der Generalobere des Morgens telefonisch mitteilte dass die Gestapo im Hause sei Da es am 3 Marz 1937 noch zwei Einkleidungen gegeben hatte mussen sich die Ereignisse um die Kongregation auf einmal uberschlagen haben Im Zuge der Sittlichkeitsprozesse gegen Ordensangehorige und Priester im Nationalsozialismus wurden im Jahre 1937 46 Kolner Alexianer zu Haftstrafen verurteilt 1 Zu Beginn des Monats Juni kam es zu Uberlegungen betreffs einer Auflosung der Kongregation die aufgrund von bekannten Vorkommnissen nicht mehr haltbar war Auf Verlangen der Geheimen Staatspolizei kurz Gestapo beschloss man die Ubernahme des Krankenhauses durch eine Schwesterngemeinschaft In Einzelgesprachen wurde mit jedem Bruder uber seine Versorgungsmoglichkeiten und Wunsche nach einer eventuellen Auflosung der Kongregation gesprochen man musste jedoch mit den meisten Brudern mehrfach verhandeln Die Ausgetretenen sollten sofern sie nicht in eine andere Ordensgemeinschaft wechseln wollten nach der Anzahl ihrer Ordensjahre finanziell entschadigt werden die dann noch verbleibenden Bruder aber nach Siegburg ubersiedeln In einem Schreiben vom 13 Mai 1937 beantragte der Erzbischof von Koln Karl Joseph Kardinal Schulte bei der Religiosen Kongregation in Rom die Auflosung der Genossenschaft Hierin berichtete der Erzbischof dass nach einer Visitation im Jahre 1934 ein Jesuit bestellt worden sei die allgemeinen und sittlichen Zustande sich jedoch keinesfalls gebessert hatten Auch eine im Juni 1936 durch den Domkapitular Holler und zwei Ordenspriester durchgefuhrte Visitation ergab sich keine Veranderung der Situation zum Positiven hin Da sich in der Kongregation zahlreiche zum Ordensstand nicht geeignete junge Bruder befanden welche aufgrund der Arbeitslosigkeit eingetreten und delicta turpia Sittlichkeitsvergehen vorgekommen seien wurde dieser Schritt nun nach reiflicher Uberlegung eingeleitet Die Antwort der Religiosen Kongregation zu Rom kam schnell und beauftragte den Erzbischof in einem Schreiben vom 25 Mai desselben Jahres die Kongregation zu unterdrucken und auszuloschen Auftragsgemass wurden alle Postulanten Novizen und zeitlichen Professen umgehend aus der Kongregation entlassen den ewigen Professen aber ein Verlassen der Gemeinschaft nahegelegt Wie vorgesehen verliessen die Bruder die Stadt und zogen sich nach Siegburg zuruck Das Krankenhaus selbst wurde den Cellitinnen aus der Antonsgasse ubergeben welche zum 9 August 1937 den notigen Pachtvertrag mit ihnen schlossen Nur sieben alte und kranke Bruder durften unter Ablegung des Ordenskleides im Hause verbleiben Von den 66 Brudern zur Jahreswende 1937 blieben einzig 29 ubrig Es regte sich bei all dem kein Widerstand Der Generalobere ein williges Werkzeug in den Handen der diozesanen Verwaltung gut lenkbar wie er es auch schon zu fruheren Zeiten bewiesen hatte Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Kardinal Schulte eine Vereinigung der Neusser mit der Kolner Kongregation vorgeschlagen doch musste man dieses Vorhaben dann erst einmal aus Kriegsgrunden zuruckstellen Da die meisten Bruder welche nach der Aufhebung der Gemeinschaft noch ubriggeblieben waren eher alt waren sank die Zahl der Bruder bis zum Jahre 1951 auf 15 herab 1960 zahlte die Gemeinschaft bereits nur noch sieben Mitglieder Obwohl die Kolner Bruder bereits in Verhandlungen mit den Steyler Patres SVD und den Siegburger Benediktinern standen bot ihnen der Generalobere der Neusser Alexianerbruder Pater Paulus Parensen im Jahre 1958 eine Vereinigung der beiden Kongregationen an Auf Drangen des Erzbischofs von Koln Josef Kardinal Frings wurde dieses Angebot durch die Gemeinschaft am 25 November 1960 einstimmig angenommen woraufhin ein Schreiben des apostolischen Stuhles vom 25 April 1963 den Erzbischof zur Durchfuhrung der Fusion bemachtigte In den folgenden Jahren scheint es jedoch zu Verschleppungen gekommen zu sein so dass es in einem Brief aus dem Jahre 1967 heisst dass in dem Kloster ein Geist der Angstlichkeit und Ungewissheit herrscht und die Bruder sich bei Gelegenheit stets zu Verwandten und Bekannten zuruckzogen Auch wenn der Brief mit der Moglichkeit einer Beschwerde bei der Religiosenkongregation in Rom drohte wobei diese laut Schreiber nicht durch die funf noch lebenden Bruder zu erwarten war so durfte die jetzige Beschleunigung der Angelegenheit welche mit dem Vereinigungsdekret vom 8 November 1967 abgeschlossen wurde wohl nicht auf diesen Brief zuruckzufuhren sein Nachdem die Vereinigung im Jahre 1968 mit einem gemeinsamen Generalkapitel der nun fusionierten Kongregationen von Neuss und Koln Siegburg begangen wurde starb mit Bruder Eduard Hostadt im Jahre 1987 der letzte Kolner Alexianer Filialkloster BearbeitenEschweiler Bearbeiten Der Generalobere Bruder Dominikus Loweg mietete am 1 Mai 1904 eine in der Eschweiler Peilsgasse gelegene Wohnung mit sieben Wohnraumen und zwei Mansardenzimmern zu der auch ein kleiner Garten gehorte Hier grundete er die erste Filiale der Kolner Alexianer das Alexianerkloster Eschweiler mit dem Zweck der ambulanten Krankenpflege Am 3 November 1904 zogen die ersten drei Bruder Ignatius Glasmacher Laurentius Walter und Sebastianus Ramm ein Da die Einwohner Eschweilers das Haus und die Tatigkeit der Bruder nicht kannten fanden diese in der ersten Zeit so gut wie uberhaupt keine Beschaftigung in ihrer beruflichen Tatigkeit Auch wenn hier und da einmal ihre Hilfe von einem Kranken in Anspruch genommen wurde ihr Einkommen war damit noch lange nicht gesichert Im Juli 1906 erwarb die Kongregation ein 70 62 Ar grosses Grundstuck an der Poststrasse ab 1935 Julicher Strasse worauf ein Haus errichtet werden sollte das auch die Aufnahme von etwa 30 Pensionaren gewahren sollte Nachdem man am 16 Marz 1908 den ersten Spatenstich getan hatte konnte das Kloster welches auf den Wunsch des Kolner Erzbischofs Antonius Kardinal Fischer dem heiligsten Herzen Jesu geweiht war bereits am 22 April 1909 bezogen werden Doch durchlebte die kleine Kommunitat auch zukunftig harte Zeiten so dass sie in ihrer Armut mit dem Notwendigen durch einige Wohltater versorgt werden musste Mit der Zeit aber etablierte sich das Haus so dass hier im Jahre 1936 sechs Bruder in der ambulanten Krankenpflege und der Betreuung von 20 Pensionaren tatig waren Eine Visitation die ebenfalls in diesem Jahr vorgenommen wurde bestatigte der Niederlassung obendrein eine gute Atmosphare Als die Kongregation im kommenden Jahr aufgehoben wurde war das Haus zum Jahresende nur noch mit zwei Brudern doch war eine baldige Auflosung der Niederlassung nicht moglich da die Betreuung der Pensionare gewahrleistet sein musste Nachdem die Kongregation bereits seit August 1943 mit den Kolner Ursulinen betreff einer Ubergabe des Hauses in Verhandlung stand schloss sie diese am 31 Dezember des Jahres auch vertraglich ab Nachdem die Genehmigung desselben am 12 Februar 1944 erteilt worden war verliessen die Bruder das Haus alsbald und ubergaben es den Schwestern Als die Ursulinen das Haus verlassen hatten folgte ihnen als Pachter am 5 Marz 1956 der Eschweiler Bergwerksverein Am 1 Januar 1960 wurden Gebaude und Grundstuck an einen Fabrikanten verpachtet der es dann spater auch fur 110 000 DM kaufte Wenige Jahre spater wurde das Gebaude abgerissen Heute erinnert an das Eschweiler Kloster dort noch das Strasschen Im Klostergarten Risa Bearbeiten Mit der zweiten Filialgrundung dem St Rochus Heim in Risa bei Mechernich in der Eifel sollte eine Erholungsmoglichkeit fur die Bruder eingerichtet werden So machte der Klosterkommissar die Gemeinschaft im Jahre 1907 auf ein zum Verkauf stehendes Anwesen des Mechenicher Bergwerks Vereins aufmerksam das aus einem Wohnhaus sechs Morgen Parkanlage und etwa sechs Hektar Wiesen und Ackerland bestand Nach einer Besichtigung erworben erwarb man im Laufe der folgenden Jahre noch einige an das Grundstuck anstossende Landereien hinzu so dass das gesamte Anwesen auf eine Grosse von etwa 46 Morgen anwuchs und bereits im Jahre 1909 durch sechs Bruder betreut wurde Bei seiner Visitation im Jahre 1906 stellte der Visitator fest dass es doch recht schwierig sei in das Haus Einblick zu erlangen Dieser schien ihm dann doch nicht zur Ganze versagt geblieben zu sein stellte er doch fest dass sich fast der ganze klosterliche Betrieb uber Tag in der Kuche abspielte Auch sonst gab es Beanstandungen da die Klausur ofters gebrochen wurde und Gaste mit den Brudern zusammen im Refektorium assen Bruder Franziskus der Senior des Hauses beklagte sich uber den schwachen Ordensgeist der kleinen Kommunitat welche schon seit ein bis zwei Jahren keine Werktagsmesse mehr im Hause feiern konnte so dass sie diese in den Dorfern ringsum besuchen musste Um dem schlechten Finanzzustand entgegenzutreten und eine Einkommenssteigerung zu erreichen begann man damit einige Pflegefalle in das Haus aufzunehmen was jedoch nichts an einem immer grosser in die Erscheinung tretendes Verkommen des Anwesens anderte und so den Unwillen der Generalleitung hervorrief Da die hiesigen Bruder nach einer Erweiterung des Mutterhauses in Koln von grosserem Nutzen waren beantragte man 1936 im Generalvikariat den Verkauf des Hauses und hob die Niederlassung auch kurz darauf auf Siegburg Bearbeiten Um eine einwandfreie Versorgung des Mutterhauses in Koln sicherzustellen spielte man bereits seit einiger Zeit mit dem Gedanken des Erwerbes eines eigenen Gutsbetriebes fur Land und Viehwirtschaft Als sich im Jahre 1930 die Moglichkeit zu einem verhaltnismassig gunstigen Erwerb eines solchen in dem bei Siegburg gelegenen Rittersitzes Zur Muhlen bot nahm man diese Gelegenheit wahr Dieses Haus hatte so wie die Gemeinschaft selbst eine lange Geschichte aufzuweisen Moglicherweise bereits 1060 mit dem dazugehorigen Muhlenzwangrecht in den Besitz der Abtei Siegburg gelangt befand sich das Haus ausserhalb des Siegburger Burgbannes und der Vogtei Wolsdorf auf dem Gebiet des Amtes Blankenberg Nach seiner ersten Erwahnung im Jahre 1312 wo es sich noch im Besitz der Abtei St Michael zu Siegburg befand erhielt sein Besitzer der Ritter Johann von Attenbach 1369 durch den Herzog von Berg das Muhlenzwangsrecht fur den Gerichtsbezirk Wolsdorf und die Dorfer Kaldauen Schneffelrath die Hofe an der Heide Rodenbach Schmitthof Leyhorst und Junkersbroich Als die von Attenbach ausstarben fiel das aus Tuffstein und mit Turmen ausgestattete Burghaus im 16 Jahrhundert an die von der Reven die es wiederum im Jahre 1618 an die von Gevertzhagen Herren zu Attenbach verkauften Nachdem der letzte Spross der Familie 1690 bei der Belagerung von Kaiserswerth zu Tode kam fiel das Erbe nach dem Tod seiner Witwe dem Philipp Adolf von Wittmann zu Da dieser spater jedoch geisteskrank wurde und das Gut durch den eingesetzten Verwalter vollkommen heruntergewirtschaftet wurde kam es zur Versteigerung des Anwesens Neuer Besitzer wurde am 26 April 1735 Raban Wilhelm von Wecus der die ausserhalb des Hauses an der Stelle des heutigen Heiligenhauschen Johanneken von Troisdorf gelegene Kapelle in dieses hinein verlegte und dessen Sohn 1799 hier verstarb Erbe war seine Tochter Elise die wiederum mit dem Kolner Kunstsammler Everhard Oswald Freiherr von Mering verheiratet war Ihr Sohn der Historiker Dr phil Friedrich Everhard von Mering beschrieb das Haus in dem er seine Kindheit verbrachte folgendermassen Zur Haustur kann man nur uber eine Brucke in Stein gelangen Er datiert das im Empire Stil errichtete Haus das er als von einem grossen Garten und Weihern umgeben bezeichnet auf das Jahr 1760 Nachdem es als Erbe seinem Schwiegersohn dem russischen Stabsrittmeister von Kezelli zufiel gelangte es 1827 in den Besitz Johann Neuhoffers Das Besitzerkarussell drehte sich nun immer rasanter denn 1845 waren der Topograph J P Weyer 1846 die von Klitzing und 1857 endlich die Fursten von Salm Horstmar die Besitzer Am 20 September 1902 kam es zu einem tragischen Zwischenfall als der Pachter des Hofes seine Frau und seinen Verwalter erschoss Er wurde nach seinem Freispruch er hatte die Tat im Zustand der Willensunfreiheit begangen in die Provinzial Irrenanstalt eingewiesen Nun endlich fand das Haus das bis etwa 1806 einen Sitz im bergischen Landtag besass und im 19 Jahrhundert in die rheinischen Provinzstande als Rittergut aufgenommen wurde seinen letzten Besitzer und wurde am 1 Juli 1930 2 fur 300 000 Goldmark an die Kolner Alexianer verkauft Noch im selben Jahr begann die Gemeinschaft mit dem Bau einer Kapelle die schon am 2 April 1931 dem heiligen Josef geweiht werden konnte Ein neues Wirtschaftsgebaude ein Klostergebaude und ein Bettenhaus fur etwa 100 Patienten wurden kurz darauf in Angriff genommen und schon bald fertiggestellt Man kann wohl sagen dass der Muhlenhof seinen Zweck zur vollen Zufriedenheit seiner Betreiber erfullte zumal als die Kongregation der Kolner Alexianerbruder im Jahre 1937 aufgehoben wurde sich die in ihr verbleibenden 25 Bruder hierher zuruckzogen Nachdem das Haus zeitweilig in ein Kriegslazarett umgewandelt worden war verpachtete man einen der Gebaudeflugel am 1 Juli 1941 an die Stadt Siegburg die hier eine Isolierstation ihres Krankenhauses unterbrachte Mit diesem Entgegenkommen glaubte die kleine Gemeinschaft nun endgultig einer Aufhebung oder Enteignung entgangen zu sein was ein Fehler war Legte man der Kongregation doch Mitte Juli 1942 mit etwas Nachdruck den Verkauf des Hauses an die nationalsozialistische Stadtverwaltung nahe Glucklicherweise war es den Brudern mit der Hilfe eines befreundeten Rechtsanwaltes moglich eine Entscheidung bis zum Kriegsende heraus zu zogern so dass die Kongregation des Verlustes ihrer letzten Niederlassung und somit einer eventuellen Obdachlosigkeit entging Auch wenn das Haus in den letzten Kriegstagen noch in den Kernpunkt des Kampfgebietes geriet blieb es doch weitestgehend verschont Doch kostete der Krieg so manches Opfer hatte man doch sechs im Krieg gefallene Bruder und zahlreiche in englische oder sowjetische Kriegsgefangenschaft geratene Bruder zu beklagen die teils erst 1949 heim kamen In den ersten Nachkriegsjahren noch durch 17 Bruder aufrechterhalten schrumpfte der Konvent bis 1968 auf vier Bruder zusammen Da die Bruder durchweg bereits alter waren wurden nach der Vereinigung mit der Kongregation der Neusser Alexianerbruder einige Bruder von Neuss nach Siegburg entsandt wo sie den kleinen Konvent verstarken sollten Auch die Leitung ging in die Hande eines Neusser Bruders uber der den in den letzten Jahren stark heruntergewirtschafteten Betrieb wieder rentabel machen sollte Wie weit ihm dies gelang konnen wir nicht genau sagen waren doch die Gebaude vollkommen uberaltert und das regelmassige Opfer kleinerer Brande Auf dem uber einem Torbogen gelegenen Klausurtrakt wurden nun ehemalige Neusser Patienten und Heimbewohner untergebracht so dass es zur Einrichtung eines geschlossenen Klausurbereich erst wieder in den 1980er Jahren kam jetzt jedoch auf der zweiten Etage des Herrenhauses Zwar war der dreikopfige Konvent des Hauses 1984 vollkommen uberaltert das jungste Mitglied war der 68 jahrige Obere die beiden ubrigen aber bereits 78 und 82 Jahre alt Doch sollte er sich bald zum jungsten aller Alexianer Niederlassungen entwickeln und im Jahr 1987 nach der Verlegung des Noviziates aus Neuss nach Siegburg auf vier Bruder und vier Novizen anwachsen Nachdem bereits im vorangegangenen Jahr die landwirtschaftlichen Gebaude endgultig ein Opfer der Flammen wurden errichtete man auf dem Gelande des ehemaligen Wirtschaftsbetriebes ein Altenheim fur etwa 100 Bewohner und wandelte das im Empire Stil errichtete Herrenhaus in einen reinen Klausurbau um Als sich im ersten Drittel der 1990er Jahre der Konvent durch Austritte und Versetzung zerschlagen hatte verlegte die Provinz das Noviziat im Marz 1994 nach Aachen und beliess nur einen Bruder im Haus zur Muhlen Doch bereits 2002 begannen umfangreiche Renovierungs und Umbauarbeiten im Haus da das Noviziat erneut nach Siegburg zuruckkehren sollte was dann doch nicht geschah Literatur BearbeitenMargery Frisbie Die Geschichte der Alexianerbruder Editions Sadifa Media Kehl 1984 ISBN 3 88786 008 X Christopher J Kauffman Geschichte der Alexianerbruder Von 1300 bis 1789 Sie haben den Tod vertraut gemacht Hrsg Gemeinschaft der Alexianerbruder Band 1 Aachen 1980 ISBN 3 88786 008 X englischsprachige Ausgabe Tamers of death The history of the Alexian Brothers from 1300 to 1789 Seabury Press New York 1976 ISBN 0 8164 0314 7 Christopher J Kauffman Geschichte der Alexianerbruder Von 1789 bis zur Gegenwart Dienst am Kranken Hrsg Gemeinschaft der Alexianerbruder Band 2 Aachen 1980 ISBN 3 88786 008 X englischsprachige Ausgabe The Ministry of healing The history of the Alexian brothers from 1789 to the present Seabury Press New York 1978 ISBN 0 8164 0387 2 Gunther Binding Alexianer innen In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 1 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1980 ISBN 3 7608 8901 8 Sp 384 Weblinks BearbeitenWebsite der Ordensgemeinschaft der Alexianerbruder Abgerufen am 16 Marz 2023 Website der Stiftung der Alexianerbruder Abgerufen am 16 Marz 2023 Website der Alexianer GmbH Abgerufen am 16 Marz 2023 Geschichte des Alexianerklosters St Josef Verein der Freunde und Forderer des Klosters und Seniorenheims St Josef Siegburg e V abgerufen am 16 Marz 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Gunter Hockerts Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehorige und Priester 1936 1937 Mainz 1971 S 48 Geschichte des Alexianerklosters St Josef Nicht mehr online verfugbar In sanktjosef org Verein der Freunde und Forderer des Klosters und Seniorenheims St Josef Siegburg e V ehemals im Original abgerufen am 18 April 2011 1 2 Vorlage Toter Link www sanktjosef org Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolner Alexianer amp oldid 231869671