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Die Neusser Alexianer waren eine katholische Ordensgemeinschaft fur Laienbruder in der Krankenpflege welche sich auch Kongregation der Bruder vom heiligen Alexius nannte Vom Mutterhaus in Neuss aus welches ihnen den Namen gab wurden im Verlauf des 19 und 20 Jahrhunderts verschiedene Filialkloster gegrundet Bei der Ordensgemeinschaft handelte es sich um eine Kongregation bischoflichen Rechtes Nach einer Fusion im Jahre 1990 mit den Aachener Alexianern bestand sie als eigenstandige Provinz St Josef bis zum Jahre 2008 weiter und vereinigte sich dann mit der Provinz St Alexius Aachen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 16 Jahrhundert 1 3 17 Jahrhundert 1 4 18 Jahrhundert 1 5 19 Jahrhundert 1 6 20 Jahrhundert und Gegenwart 2 Filialkloster der Neusser Alexianer 2 1 Berlin 2 2 Duren 2 3 Barmen 2 4 Rom 2 5 Bonn 2 6 Patschkau 2 7 Gey 3 Klosterkommissare 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Wie bei anderen Alexianerklostern gibt es keine Klarheit uber Zeit und Umstande der Grundung Bereits im Jahre 1301 gab es einen Konvent von Begarden in der Oberstrasse der Neusser Hauptstrasse Im Jahre 1419 wird in einem Dokument ein Begarde namens Peter erwahnt dessen Zugehorigkeit zu der Neusser Begardengemeinschaft die ihren Sitz spater in die Bruckstrasse verlegt hatte jedoch nicht nachweisbar ist Wahrscheinlich kann das Kloster vor das Jahr 1451 datiert werden da eine Urkunde aus diesem Jahr eine Schenkung an die hier lebenden willigen Armen bezeugt Als im Jahr 1483 eine pestartige Krankheit in der Stadt ausbrach wandte sich der Stadtmagistrat an die Bruder des Kolner Alexianerklosters und bat darum einige Bruder zur Pflege der Kranken nach Neuss zu senden Diese arbeiteten in der Folgezeit in den verschiedenen karitativen Anstalten und Stiftungen der Stadt so im alten Gasthaus und dem Hospital des Quirinusstiftes in dem bis zu 40 Kranke und Behinderte aufgenommen und ambulant versorgt werden konnten Am Donnerstag dem 26 August 1490 schloss die Stadt Neuss einen Vertrag mit den Celliten welche durch ihren Generalpater Peter Vanlier vertreten wurden Der Vertrag welcher den Konvent erstmals rechtlich absicherte besagte dass die Bruder bis dahin zwar in einem geistlichen Scheine gelebt hatten jedoch ohne Regel oder Orden Als Konvent des Cellitenordens anerkannt erlaubte der Stadtrat der Gemeinschaft eine solche Regel Sie sah ein Aufsichtsrecht der Stadt vor so dass die Bruder in generellen Sachen nur unter Wissen Willen und Konsens der stadtischen Obrigkeit handeln durften Im Gegenzug uberliess die Stadt der Gemeinschaft weiterhin das von ihr bereits bewohnte Haus in der Bruckstrasse welches aber der Stadt zugehorte und erblich bleiben sollte Der Personalbestand des Klosters wurde auf nicht mehr als acht Bruder beschrankt wobei es im Laufe der Jahrhunderte wohl selten mehr als sieben waren 1723 sind zehn Bruder uberliefert Ein Bruder der nicht bequem ware konnte zwar verschickt werden doch musste dafur die Zustimmung der stadtischen Behorden eingeholt werden Ihre Tatigkeiten sollten darin bestehen sich der Note der Menschen anzunehmen sie auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten und zu beerdigen Sollten die Bruder in Punkten des Vertrages versaumlich sein so konnte die Stadt ihnen die Nutzungsrechte des Hauses entziehen womit sie Unterkunft und Aufenthaltsrecht in der Stadt Neuss verloren hatten Die kleine Klostergemeinschaft unterstand somit ganzlich der stadtischen Autoritat und Kontrolle Hierzu gehorte die Uberprufung der Einkunfte und Ausgaben wie die Aufsicht uber die Vermogensverwaltung des Klosters Ferner musste die Stadt den Pater des Hauses bestatigen Der Vertrag schuf die notwendigen Bedingungen zur Lebensfahigkeit der Gemeinschaft welche in freiwilliger Armut und tatiger Nachstenliebe ihre christliche Vollkommenheit zu verwirklichen suchte Sie hatten weder ein eigenes Haus noch irgendwelche Einkunfte sondern bestritten ihren Lebensunterhalt allein durch Betteln Almosen und Geschenke Sie konnten das ihnen zugewiesene Haus unentgeltlich nutzen und bekamen ihre Aufgaben in der stadtischen oder privaten Fursorge zugewiesen wofur sie mit Naturalien oder Geld entlohnt wurden Vierzehn Jahre nach Vertragsabschluss wurde der Plan zum Bau einer Kapelle umgesetzt die auch ein Turmchen mit einer Glocke besass und dem Heiligen Alexius geweiht war 16 Jahrhundert Bearbeiten 1531 erhielten die Bruder erstmals eine Stiftung zur Errichtung eines Offiziums Der Stifter stellte einen Geldbetrag zur Verfugung damit ein Geistlicher der Offiziant viermal in der Woche ab 7 Uhr in der Klosterkirche die Heilige Messe feiern sollte Die Stiftung umfasste ein Haus und einer Erbrente Starb der Offiziant sollten Burgermeister und Rat der Stadt das Amt mit einem Kleriker aus der Stifterfamilie neu besetzen Dieser musste innerhalb eines Jahres die Priesterweihe empfangen und dem Prior der Regulierten Chorherren benannt werden der die formliche Investitur durchfuhrte Sollte es keinen Verwandten des Stifters geben so sollte das Amt an einen qualifizierten Neusser Burger oder falls ein solcher nicht vorhanden sei an einen Fremden vergeben werden Um diese Zeit jedenfalls noch vor 1535 ubernahmen die Bruder neben ihrer gewohnten Tatigkeit das Spendhaus wo sie an 20 arme Burger der Stadt Brot Bier und manchmal auch Geld austeilten Fur die nachsten Jahrzehnte fehlen weitere Zeugnisse Erhebliche Zerstorungen erfolgten im Jahr 1586 als im Zuge der Belagerung der Stadt im Truchsessischen Krieg Neuss fast vollig dem Feuer zum Opfer fiel 17 Jahrhundert Bearbeiten Zu diesem Zeitpunkt scheinen sie jedoch auch nicht so finanzkraftig gewesen zu sein dass sie ohne Schwierigkeiten ihr Heim hatten wieder aufbauen konnen denn als die Kapelle im Jahre 1604 immer noch kein Dach hatte bat der Pater den Stadtrat um eine finanzielle Beihilfe und schon am 22 Juni 1607 erhielten sie da sie ja von Koln aus begrundet wurden das Recht innerhalb des Kolner Stadtgebietes Almosen zu sammeln so dass Ende des Jahres 1608 ihre Kapelle endlich neu geweiht werden konnte Einige Jahre spater kam es erstmals zu Auseinandersetzungen zwischen dem Orden und der Stadt welche 1634 die Gemeinschaft zur Wahl eines Paters aufforderte und diesen auch kurz darauf ernannte oder bestatigte Man hatte scheinbar mit der Passivitat des Provinzials gerechnet welcher nun jedoch Einspruch einlegte da der benannte Bruder Hermann uber Jahre hinweg untuchtig gewesen sei Nach langeren Verhandlungen mit dem Stadtrat von Neuss welcher den Kolner Pater zur Sendung eines Vorstehers und zwei weiterer Bruder aufforderte wurde Bruder Godert von Hittorff aus Koln als neuer Pater nach Neuss entsandt Offensichtlich legten sich die Wellen bald wieder denn wenige Jahre spater 1637 erhielten sie das alleinige Begrabnisrecht mussten aber den Totengrabern sollte der Stadtrat welche einstellen dass notige Werkzeug stellen Im gleichen Jahr wurde Bruder Klaes da er sich widerspenstig verhielt auf Veranlassung des Paters von einem Stadtdiener ins Gefangnis gesperrt Es gelang ihm jedoch auszubrechen Ab 1639 mussten sie auf Anweisung des Stadtrates an Sonn und Feiertagen sowie in der Fastenzeit zusatzlich mittwochs und freitags dem Quirinusstift die Glocken lauten wofur sie aber entschadigt werden sollten Zwei Jahre spater zeigte sich dass sich an der personellen Situation von 1634 nicht viel geandert hatte da man das Amt des Paters mit dem Bruder Hermann Student erneut aus Koln fremdbesetzte Im November 1644 uberliessen die Bruder dem Pfarrer von St Quirinus dessen Haus von den Hessen besetzt worden war zwei Zimmer in ihrem Klosterchen Dies zeigt dass ihr Haus einigermassen wohnlich gewesen sein muss da der hohe Herr sicherlich nicht jedes Etablissement bezogen hatte Nachdem sie ihr Kloster durch den Erwerb der umliegenden Hauser und Grundstucke bis 1650 erweitern konnten brach am 19 Mai 1655 in ihrem Haus ein Brand aus der den grossten Teil des Klosters wie auch die Kapelle in Asche legte Auch wenn ihre Finanzen nicht rosig waren blieb ihnen nichts anderes ubrig als einen Neubau zu errichten dessen Bezahlung sie jedoch nur aus einem Verkauf von zwolf Morgen Ackerland und eifrigem Betteln vornehmen konnten Doch muss es rasch vonstattengegangen sein denn der Mainzer Weihbischof Petrus von Walenburg weihte die Kapelle bereits am 22 September 1658 zu Ehren des heiligen Alexius und des heiligen Augustinus In den Hochaltar liessen sie die Reliquien des heiligen Martyrers Leodegarius und der Martyrer der thebaischen Legion ein welche sie wie auch einige Reliquien der heiligen Ursula und einen Hochaltar Triptychon aus dem Kolner Alexianerkloster als Geschenk erhalten hatten Nachdem es 1666 zu einer vertraglichen Neuregelung ihrer Einkunfte gekommen war erlaubte ihnen die Stadt im Jahre 1676 fur die Burger das Malz zum Brauen herzustellen Auf dieses Recht mussten sie wohl auf Drangen der Brauerzunft jedoch 1714 wieder verzichten wofur man ihnen eine jahrliche Entschadigung zuteilwerden liess 18 Jahrhundert Bearbeiten Als die Stadt langere Zeit ihren Verpflichtungen gegenuber dem Kloster nicht nachkam und die Bruder sich deshalb weigerten ihre Dienste zu verrichten spitzte sich die Angelegenheit so weit zu dass der Magistrat ihnen 1694 sogar mit der Ausweisung drohte Hierauf prozessierten sie vor dem Offizial in Koln gegen den Stadtmagistrat und gewannen den Prozess Als es dann jedoch schon bald erneut zu Streitigkeiten mit der Stadt kam wurde 1714 eine vertragliche Neuregelung ihrer Einkunfte vorgenommen Es dauerte nicht allzu lang da nahm das Kloster erneut die Hilfe der Stadt in Anspruch Denn als im Jahre 1727 der Pater des Klosters Bruder Wilhelm Schwan klosterfluchtig wurde verfolgten ihn die stadtischen Behorden auf Veranlassung der Gemeinschaft bis nach Krefeld Von dort hatte er sich jedoch bereits in die Niederlande abgesetzt und sich somit ihrem Zugriff entzogen 1745 kam es durch das Testament von Frau Elisabeth Willems zur Errichtung eines zweiten Offiziums an der Klosterkapelle Wie schon das erste so konnte auch dieses als titulus ordinationis also als Weihetitel fungieren und verpflichtete den Inhaber neben den gewohnlichen Aufgaben zur Abhaltung der Sonntagsschule Wegen der wachsenden Anzahl von psychisch Kranken und Pensionaren musste das Hospital des Klosters im Jahre 1754 noch einmal erweitert werden so dass nun ein rechteckiges Kloster mit Kapelle wie auch ein Hospital mit Innenhof und Gartchen dastand Im Ersten Koalitionskrieg besetzten franzosische Truppen 1794 Neuss 1798 wiesen die Besatzungsbehorden die Klostergemeinschaft an zukunftig keine Novizen mehr aufzunehmen Auch durften keine Gelubde mehr abgelegt werden Der Konvent welcher seit jeher auf einer eher bescheidenen wirtschaftlichen Basis lebte litt auch unter religiosen Mangeln was durch die Wirren der Zeit sicherlich noch verstarkt wurde Bei einer Visitation wurde der allzu enge Kontakt der Bruder mit vielen Familien bemangelt und angeprangert dass sie entgegen der Ordensregel uber personlichen Besitz verfugten 19 Jahrhundert Bearbeiten Im Unterschied zu den meisten Klostern wurde das Neusser Alexianerkloster im Zuge der Sakularisation nicht aufgelost sondern als nutzliches Kloster eingestuft Von der allgemeinen Aufhebung der Orden und Kloster war es ausgenommen da die Alexianer zu den Orden zahlten die sich als einzigem Zweck dem offentlichen Unterricht und der Krankenbetreuuung widmeten 1 1802 wurde das Kloster der Commission de hospices Hospitienkommission unterstellt die im Departement de la Roer mit der Aufsicht uber die Krankenhauser und Wohlfahrtseinrichtungen betraut war 1813 erhielt die Gemeinschaft durch den Bischof von Aachen neue Statuten Im Herbst 1826 zahlte sie nicht mehr als sechs Bruder wovon vier sehr alt oder kranklich waren Die Jahreseinkunfte des Klosters welches nur drei Bruder mit Ewigen Gelubden zahlte betrugen 1 957 Taler Grundgeld 2 Taler Kapitalzinsen 2 276 Taler Pachtgelder 79 Taler Kostgelder 1 600 Taler Konsistorialrat Jakob Poll gab dem Erzbischof von Koln zur Auskunft dass der Pater des Hauses Alexius Schauw ein wohl gutwilliger Mann doch ohne Umsicht und Energie sei Die Tatigkeit der Bruder konzentriere sich hauptsachlich auf die Verwahrung Geisteskranker zu einem niedrigen Lohn eine Arbeit fur die sie aufgrund mangelnder Vorbereitung keine Qualifikationen besassen Den ambulanten Krankendienst versahen sie dagegen kaum noch Als Erzbischof Ferdinand August von Spiegel das Kloster welches er als Anstalt betrachtete im Sommer 1826 besuchte schrieb er dass sie ganz aus den Fugen geraten sei und fast nichts mehr leistet Um den Zustand des Hauses zu heben erwog der Erzbischof die Einfuhrung der Konstitutionen der Kolner Alexianer und die Gelubdeerneuerung Kurz bevor Spiegel sich zur Reorganisation des Klosters mit der Regierung in Dusseldorf in Verbindung setzte drohten die Bruder anlasslich eines argerlichen Zwischenfalls mit einem ihrer Pensionare das Kloster zu verlassen Wenn dies der Regierung auch kein grosser Verlust zu sein schien so wunschte der Erzbischof das Kloster jedoch unbedingt zu erhalten 1829 wurden ihnen die Kolner Statuten in modifizierter Form ubergeben und die Abhangigkeit denn offiziell waren sie bis dahin noch eine Filiale der Kolner Bruder gelost Auf Wunsch der Regierung sollten die Bruder den Beerdigungsdienst nur noch in Ausnahmefallen ubernehmen und sich starker in der ambulanten Krankenpflege betatigen Auch verpflichteten sie sich zu den Gelubden von Gehorsam und Keuschheit wenn auch nur auf je funf Jahre und erhielten wieder das Recht uber die Aufnahme von Kandidaten und die Bestellung von Vorsteher und Okonom selbst zu entscheiden Die Aussteuer zum Klostereintritt sollte zwischen 100 und 200 Talern liegen wobei die erste Halfte bereits beim Eintritt die zweite jedoch erst bei der Gelubdeablegung zu entrichten war Da die Bruder nicht zur Einhaltung der Armut verpflichtet waren bezogen sie ein personliches Gehalt durch die Hospitienkommission Abgesehen davon dass sie sich hier und da den Vorwurf gefallen lassen mussten zu sehr in die eigene Tasche zu arbeiten fuhrte dies zu mancherlei Streitigkeiten innerhalb der Kommunitat Trotz aller Bemuhungen des Erzbischofs entwickelte sich der Konvent kaum uber seine alten Gepflogenheiten hinaus und auch der erhoffte Nachwuchs blieb aus Die einzige Weiterentwicklung war die 1831 erworbene Eigenverwaltung der Finanzen Die Hospitalkommission beschrankte sich damit sie zu beaufsichtigen worin sie seit 1836 durch den Erzbischof abgelost wurde Nachdem man 1837 das Hospital noch einmal erweitert hatte wurden die Auseinandersetzungen um den Oberen Pater Albert Bollig im Konvent ab 1848 immer scharfer so dass dieser auf Vorschlag einiger Bruder im Oktober 1849 durch den Vikar Matthias Josef Schumacher ersetzt wurde Schumacher sah die Ursache der Zerwurfnisse in einer zu grossen Freiheit welcher die ungebildeten Bruder nicht gewachsen seien Einen weiteren Grund sah man in der zeitlichen Begrenzung der Gelubde wie auch im personlichen Besitz der einzelnen Nachdem im Herbst des Jahres 1853 Gemeinschaftsexerzitien gehalten wurden sprach sich die Kommunitat fur eine gemeinsame Kasse wie auch die Ewigen Gelubde aus und wunschte sich anstelle des ordensfremden Schumacher einen Vorsteher aus den Reihen der Bruder Doch als Schumacher im Juni 1855 Neuss verlassen hatte konnte man sich an Reformwunsche nicht mehr erinnern denn als es 1863 noch einmal zur Abstimmung uber die Ablegung der Ewigen Gelubde kam sprachen sich drei Bruder dafur und funf dagegen aus Obwohl man noch 1855 das Hospital auf etwa 35 Pflegeplatze erweitert hatte legte Pater Alexius Bocker am 25 April 1868 den Grundstein zu einem neuen Kloster vor dem Obertor Noch am 8 Oktober des Jahres konnte sich die Klostergemeinschaft durch eine Zahlung von 2 000 Talern von der wirtschaftlichen Oberaufsicht der Stadtverwaltung losen welche nun zwar auf jegliche Rechtsanspruche gegenuber dem Kloster verzichten wollte diese aber dann doch erst im Jahre 1893 endgultig aufgab Der neue Klosterbau welcher ca 50 000 Taler kostete und Platz fur 100 bis 120 Kranke bot wurde am 10 November 1869 eingeweiht und durch sieben Professbruder drei Novizen einen Aspiranten vier Pensionare und 50 Geisteskranke bezogen Durch die Wirren des Kulturkampfes wurde der Gemeinschaft noch im gleichen Jahr die Aufnahme neuer Mitglieder untersagt Der im Jahre 1870 zehn Mitglieder zahlende Konvent zog sich nun immer weiter aus dem Beerdigungswesen zuruck und beschrankte sich endgultig auf die Anstaltspflege Doch trotz aller ausseren Fortschritte kam die innere Reform kaum voran Im April Mai 1880 wurde durch den Erzbischof die Genehmigung zur Errichtung einer neuen Kapelle erteilt welche bereits am 17 Juli 1881 eingeweiht werden konnte und nicht weniger als 46 521 Mark gekostet hatte 14 Jahre lang war es dem Kloster untersagt gewesen neue Mitglieder in seine Reihen aufzunehmen als 1883 endlich wieder sechs Aspiranten aufgenommen wurden Nachdem im folgenden Jahr das Noviziat auf zwei Jahre verlangert wurde ordnete Kardinal Philipp Krementz 1885 an dass neue Bruder nur noch gegen das Versprechen der evangelischen Armut aufgenommen werden durften so dass sich die Gemeinschaft bereits im Jahre 1886 fur die erneute Einfuhrung der Ewigen Gelubde entschied und der Erzbischof von Koln das Gelubde der Armut 1888 pflichtmassig anordnen konnte Noch im selben Jahre grundeten sie in Berlin Weissensee ihr erstes Filialkloster so dass im Mutterhaus zwolf und in der Filiale funf Bruder lebten 1892 traf die Genehmigung des Regierungsprasidenten zur Erweiterung der Anstalt ein so dass man sofort mit dem Bau eines Sudflugels welchen man bereits im Mai 1893 beziehen konnte und mit der Erweiterung des Nordflugels begann 20 Jahrhundert und Gegenwart Bearbeiten nbsp Die Alexianerkirche in Neuss 2022 freigestellt fur die Neubebauung des umgebenden ArealsAm 21 Juni 1902 wurde eine Gruppe von Mitbrudern zur Errichtung eines Filialklosters nach Duren entsandt Zwei Jahre spater wurde das Marianische Offizium eingefuhrt Weitere Neugrundungen folgten ein Indiz dafur wie sehr die Gemeinschaft gewachsen war Im Ersten Weltkrieg kampften 47 Bruder an der Front Drei Bruder waren in Feldlazaretten tatig sieben fielen andere kehrten erst nach zwei oder drei Jahren aus der Gefangenschaft zuruck Im Mutterhaus begann man 1925 den Mitteltrakt aufzustocken und im Dachgeschoss eine Klausur mit dreissig Zimmern einzurichten Zuvor waren die Zimmer der Bruder uberall im Krankenhaus verteilt gewesen Die grossten Errungenschaften dieses Jahres lagen jedoch in der erhaltenen Genehmigung zur Einrichtung einer Krankenpflegeschule und eines ordenseigenen Friedhofes auf dem Klostergelande wohin man 1953 die auf dem stadtischen Friedhof ruhenden Mitbruder uberfuhrte Schon 1932 wurde der Mittelbau des Mutterhauses erweitert und neben dem Refektorium auch eine neue Bruderklausur nun mit 37 Zimmern errichtet Bereits im Januar des Jahres hatte man eine Dauerbetstunde zwischen 4 30 Uhr und 19 Uhr eingerichtet wo in stetem Wechsel wenigstens einer der Bruder vor dem Allerheiligsten stille Anbetung halten sollte Im Oktober musste man die jungst erst errichtete Niederlassung in Patschkau in Schlesien aufgeben welche nun die Neusser Augustinerinnen ubernahmen 1934 wurde ein weiteres Filialkloster geschlossen namlich das in Barmen Rittershausen Denn der Ordensnachwuchs nahm langsam aber stetig ab Es war nicht mehr moglich alle in den letzten Jahrzehnten gegrundeten Einrichtungen aufrechtzuerhalten Im Zuge der Sittlichkeitsprozesse gegen Ordensangehorige und Priester im Nationalsozialismus wurden im Jahr 1937 16 Neusser Alexianer zu Haftstrafen verurteilt 2 Als im Jahre 1939 die Rektoratsgemeinde St Konrad errichtet wurde sollte diese vorubergehend in der Klosterkirche der Alexianer ihre Unterkunft finden Die Gemeinde konnte 1955 in ihre eigene Kirche umziehen Da der Zweite Weltkrieg die Gemeinschaft in personelle Probleme brachte war man fur jede Hilfe dankbar So fanden 1941 die Johannesschwestern aus Leutesdorf deren Hauser von der Gestapo beschlagnahmt worden waren vorubergehend eine Unterkunft im Mutterhaus der Neusser Alexianerbruder Am 26 Juni 1944 fanden zwei Patienten im Garten eine brennende Stabbrandbombe Bruder Nikolaus Rotzer kam zufallig hinzu entriss den beiden die Bombe welche auch bereits zundete als er sie wegwarf Durch die Splitterwirkung verlor er den Daumen und drei Finger der rechten Hand und verstarb am 6 Januar 1945 In der Nacht zum 24 September 1944 zerstorte ein Luftangriff die Kirche und das Hauptportal bis auf die Grundmauern Auch der Ostflugel die Frontgebaude und die Okonomie wurden schwer beschadigt Als im November das St Josef Krankenhaus der Neusser Augustinerinnen bei einem Luftangriff schwer beschadigt wurde fanden uber 130 Patientinnen Zuflucht Schliesslich verbrannten bei einem Grossangriff im Dezember alle Dacher des Krankenhauses Ein Bruder und drei Patienten kamen ums Leben Obwohl zehn Bruder im Krieg gefallen waren und das Mutterhaus bei Kriegsende fast ganzlich zerstort war so war der Wiederaufbau 1946 bereits so weit fortgeschritten dass man wieder 300 Patienten im Hause betreuen konnte In den Jahren 1949 1950 bemuhte sich der Generalobere Pater Ignatius Franz in Rom die Erhebung der Gemeinschaft zu einer Kongregation papstlichen Rechts zu erreichen Der Versuch scheiterte Auch die Gedanken an eine Vereinigung mit den Aachener Alexianern kamen mit den Verlustangsten der Eigenbestimmung zu Fall 1950 kamen die Herz Jesu Schwestern vorubergehend ins Haus Sie waren aus Breslau vertrieben worden und hatten bereits in 16 anderen Klostern um eine Unterkunft gebeten doch keine Gemeinschaft hatte sie aufgenommen Die Bruder jedoch fanden sich sofort bereit ihnen Unterkunft zu gewahren Nachdem 1958 bereits die neue Klausur bezogen wurde konnte am Dreifaltigkeitssonntag des Jahres 1959 die neue Klosterkirche durch Weihbischof Joseph Ferche eingeweiht werden 1966 zahlte der Konvent im Mutterhaus noch 42 Bruder Am 8 November 1967 schlossen sich die letzten vier Kolner Alexianer welche im Haus zur Muhlen in Siegburg lebten der Neusser Kongregation an Im folgenden Jahr wurde der Konvent in Berlin aufgelost Einzig Bruder Bernardin Sefke blieb bis zum Schluss in der DDR Nachdem die Aachener Elisabethinnen ihre Filiale in Duren aufgrund des Nachwuchsmangels aufgeben mussten kamen sie 1975 auf Bitten der Bruder nach Neuss Hier wirken sie bis heute und werden nach ihrem Ableben auch auf dem Klosterfriedhof der Bruder beigesetzt Ende der 1960er Jahre scheinen nicht unerhebliche Spannungen innerhalb der Ordensgemeinschaft aufgetreten zu sein denn 1969 sah sich der Generalobere Bruder Ignatius Franz genotigt zuruckzutreten damit wieder Ruhe und Frieden einkehrten Sein Nachfolger Bruder Erhard Flotzinger reiste 1974 als Beobachter zum Generalkapitel der Aachener Alexianer nach Amerika Ein erster Schritt zur Aufnahme engerer Beziehungen der zu dieser Zeit verhaltnismassig uberalterten Kongregation welche 1984 achtzehn und 1987 noch funfzehn Professbruder zahlte Wohl auch infolge der Altersstruktur fusionierte die Kongregation der Neusser Alexianerbruder welche eine Kongregation bischoflichen Rechtes war im Jahre 1990 mit der papstlichen Kongregation der Aachener Alexianer Seitdem bilden die Hauser der ehemaligen Neusser Alexianer die Ordensprovinz zum heiligen Josef Infolgedessen musste der Generalobere Pater Wunibald Gillhaus CFA seine regulare Amtszeit als Bruder Provinzialoberer zu Ende fuhren Dem fruheren Generaloberen waren zwei Generalassistenten zur Seite gestellt dem heutigen Provinzialoberen drei Provinzrate Das Noviziat der Neusser Alexianer welches sich seit den 1980er Jahren in Siegburg befand wurde 1994 mit dem Noviziat der Aachener Provinz zu einem gemeinsamen Noviziat vereinigt 1996 eroffnete die Ordensgemeinschaft eine Armenkuche ein Jahr darauf wurde mit dem Neubau eines Klausurgebaudes begonnen Es konnte zwolf Monate spater bezogen werden Von den Brudern war zu dieser Zeit keiner mehr in der Krankenpflege tatig Gleichwohl ubernahm die Provinz St Josef Tragerschaften uber Krankenhauser in den neuen Bundeslandern so z B in Dessau Rosslau Wittenberg und Potsdam Nach einem kontinuierlichen personellen Niedergang wahrend der 1970er Jahre gab es keine Neueintritte erlebte die Gemeinschaft in den letzten Jahren des 20 Jahrhunderts noch einmal einen Zuwachs an Eintritten Durch die Priesterweihe einer der Bruder im Jahre 1999 brachen die Bruder der Neusser Provinz mit einer Jahrhunderte wahrenden Tradition welche besagte dass Kleriker als Mitglieder der Kongregation abzulehnen seien An der Schwelle zum dritten Jahrtausend zahlte die Provinz St Josef acht Bruder und drei Novizen im Jahre 2003 nur noch sieben Bruder Im Jahre 2004 beschloss das Generalkapitel der Kongregation die Vereinigungen der Alexianerprovinzen Aachen und Neuss fur das Jahr 2008 Seit 2008 ist der Konvent in Neuss eine Filiale der deutschen St Alexius Provinz deren Sitz im Alexianerkloster Aachen ist Mit dem Jahr 2018 wurde der Konvent der Alexianer in Neuss aufgehoben und die letzten beiden Bruder in andere Konvente versetzt Hiermit hatte das 500 Jahre alte Kloster sein Ende gefunden 3 Filialkloster der Neusser Alexianer BearbeitenBerlin Bearbeiten Am 13 Februar 1888 kaufte die Kongregation fur 135 000 Mark einen Bauernhof in Berlin Weissensee wobei 67 500 Mark beim Kaufakt direkt bezahlt werden mussten Auch wenn das Haus keine Mobel besass so ubernahmen sie mit dem Kauf doch acht Pferde und vier Kuhe Als aber dann die ersten drei Bruder im April desselben Jahres das Haus bezogen stellten sie fest dass ihre Pferde unterernahrt waren und so bald wie nur moglich verkauft werden mussten Aus dem Verkaufserlos der Pferde und durch den Verkauf von Milch konnten sie zumindest furs Erste ihren Lebensunterhalt decken denn ihre Tatigkeit in der ambulanten Krankenpflege brachte vorerst keinen ausreichenden Unterhalt da sie diese zumeist bei den armsten der Armen ausubten und so ihre Arbeitskraft hauptsachlich um Gotteslohn hergaben Doch endlich traf am 23 November 1888 neben der kirchlichen auch die staatliche Genehmigung fur die Errichtung einer neuen Niederlassung ein woraufhin sie mit den Planungen zur Errichtung einer Anstalt begannen Bis zum 31 Dezember 1888 hielten sie dann auch einen Kostenvoranschlag in Handen dessen Bausumme sich auf 390 000 Mark belief eine Summe die sie nur durch Hypotheken beschaffen konnten Nachdem ihr Bauernhof 1890 zu einem Grossteil bei einem Brand vernichtet worden war wurde am 17 Juli 1891 der Grundstein zum Neubau eines Krankenhauses gelegt welches dann auch am 17 Dezember 1892 eingeweiht und im Januar des folgenden Jahres bezogen werden konnte Als sie am 22 Juni 1893 die staatliche Genehmigung zur Errichtung einer Pflegeanstalt fur psychisch Kranke erhielten waren mit dieser verschiedene Vorschriften fur die Fuhrung des Hauses verbunden worden Diese zeigten sich unter anderem in der statistischen Erfassung der Kranken regelten die Aufnahmen und Entlassungen und bestimmten dass mindestens ein approbierter Arzt in der Anstalt wohnen musse Nachdem letzterer seine Stelle bereits am 1 Januar 1894 angetreten hatte beantragte der Vorsteher des Hauses die Konzessierung als Heil und Pflegeanstalt welche am 28 Marz 1894 erteilt wurde jedoch eine Trennung von heil und unheilbaren Patienten verlangte Da die Bruder damals Tag und Nacht mit den Patienten zusammenlebten wurde bei kirchlichen Visitationen immer wieder bemangelt dass das geistliche Leben unter der Arbeitslast zu kurz komme So wundert es nicht dass eine eigene Kapelle erst im Jahre 1908 also relativ spat in Planung genommen wurde Zwei Jahre spater fertiggestellt wurde sie dem heiligen Joseph geweiht Das Haus welches im Verlauf der 1920er Jahre immer wieder modernisiert wurde war ursprunglich fur 95 Patienten bestimmt bis 1926 aber bereits auf 126 angewachsen Zwischen 1929 und 1931 wurde die Patientenzahl dann bis auf 400 erweitert welche von 28 Brudern versorgt wurden Doch auch in den 1930er Jahren kam es zu keinem Stillstand stetig wurde das Haus renoviert und den modernsten Behandlungsmoglichkeiten angepasst Und so wie das Haus an Grosse gewann nahm auch der Bruderkonvent stetig zu und wuchs bis zum Jahre 1934 auf 42 Bruder an Mit dem Anbruch des Nationalsozialismus hatte die Gemeinschaft nicht wenig unter Hetzkampagnen zu leiden Als sie sich im Juli 1936 wegen sittlicher Verfehlungen verteidigen sollten musste das Hitlerregime jedoch eine Niederlage einstecken Schon drei Jahre spater beschlagnahmte die Luftschutzpolizei das Erdgeschoss und den Keller des Hauses In einer zweijahrigen Bauzeit wurde der Keller des Nordflugels in ein Nothospital verwandelt und das Refektorium in ein Sanitatslazarett 2 3 der 420 Patienten wurden 1940 unter Druck des Hauptgesundheitsamtes verlegt und gehorten somit zu den uber 30 000 psychisch Kranken die in einem Vernichtungslager umgebracht wurden Da zahlreiche Bruder an die Front eingezogen wurden und seit 1941 die Aufnahme neuer Kandidaten verboten war wurde die Versorgung der Patienten immer problematischer Als die Regierung auch noch Lungenkranke dem Haus zur Pflege uberwies war es der kleinen Bruderschar ganzlich unmoglich geworden die Versorgung aufrechtzuerhalten Man musste sich nach Hilfe umsehen Nach einem Zwischenspiel der Essener Franziskanerinnen begannen am 1 Oktober 1941 fast vierzig Aachener Elisabethinnen die ihr Mutterhaus verlassen mussten mit ihrer tatkraftigen Unterstutzung Sie verliessen Berlin erst im September 1945 Schon bald nach dem Krieg begann man die entstandenen Schaden zu beseitigen Doch die Zeit war schwer und sollte auch nicht leichter werden So musste man auf Beschluss der Alliierten 1947 die Abteilung fur Lungenkranke auflosen und konnte nur auf das Bitten der Arzte hin die Rontgenabteilung im Haus belassen Die Kommunitat war stark zusammengeschrumpft und zahlte in diesem Jahr nur noch 18 Bruder und einen Novizen Doch auch diesen Stand konnten sie nicht mehr lange halten Alter und Austritt liessen die Gemeinschaft bis 1953 auf neun Mitglieder sinken die Zahl der Angestellten jedoch auf 92 steigen Da ein Austausch von Brudern zwischen dem Mutterhaus in Neuss und Berlin aufgrund politischer Umstande nicht mehr moglich war geriet der Konvent zunehmend in eine Ausnahmesituation so dass sich der Bischof von Berlin an Rom wandte und dort eine ausserordentliche Verlangerung der Amtszeit des Hausoberen Bruder Gregor Zundorf erwirkte Es war fur den Bischof von Berlin von besonderer Wichtigkeit dass die einzige katholische Psychiatrie der DDR erhalten blieb Aufgrund des Baues der Berliner Mauer im Jahre 1961 und der mangelnden Kooperationsbereitschaft des Neusser Generaloberen Pater Ignatius Franz welcher sich trotz wiederholter Bitten des Bischofs nicht naher mit der Sache zu beschaftigen gedachte wurde das Krankenhaus 1968 der Diozese Berlin ubergeben und der Konvent abgezogen Einzig Bruder Bernardin Sefke blieb in Berlin zuruck denn da er noch keine 65 Jahre alt war durfte er die DDR nicht verlassen Da den Brudern jeder Umgang mit der Diozesanleitung durch den Generaloberen verboten war man empfing auch nicht den Weihbischof als dieser im Haus war wurde durch den Kolner Pralaten Johannes Daniels und der Diozese Berlin ein Vertrag ausgehandelt durch welchen die Leitung des Krankenhauses an ein Kuratorium ubergeben wurde Im Auftrag des Generaloberen unterzeichnete die Oberin der Magde Mariens welche seit Mai 1946 im Hause tatig waren am 28 November 1968 den besagten Vertrag Erst im Jahre 1990 konnten die Alexianer bedingt durch den Fall der Mauer die Verantwortung fur das St Joseph Krankenhaus wieder selbst ubernehmen und es den Gegebenheiten der Zeit anpassen In den 70er Jahren wurde neben dem Krankenhaus ein Altenheim namens Bischof Kettler Haus errichtet Zu dieser Zeit gab es auch wieder neue Ordenseintritte in Berlin Nachdem in den 1980er Jahren ein Noviziat unter der Leitung eines Weltpriesters als Spiritual errichtet werden konnte wurde 1985 Bruder Leander Rogge bereits im Rentenalter nach Berlin versetzt so dass die Gemeinschaft wieder zwei Bruder Ewiger Profess zahlte Doch trotz aller schonen Ansatze war das Erbluhen nicht von langer Dauer da die meisten Novizen die Gemeinschaft wieder verliessen Zahlte der Konvent im Jahre 1995 noch drei Bruder so liess der Tod ihn bis 1997 auf nur einen Bruder zusammenschrumpfen Die spaten 1990er Jahre wurden zu einer Zeit des Bauens und Modernisierens Nachdem 1997 ein neues Bischof Kettler Haus durch den Erzbischof von Berlin Georg Kardinal Sterzinsky eingeweiht werden konnte begann man mit einer Umgestaltung des Krankenhauses so dass die Patienten 1998 bereits die im Gartengelande errichteten Pavillonbauten beziehen konnten und der eigentliche Krankenhausbereich aufgelockert werden konnte Duren Bearbeiten Nachdem die Gemeinschaft im Jahre 1901 ein Grundstuck am Lendersdorferweg zu Duren erworben hatte erhielt sie im November des gleichen Jahres die erzbischofliche Genehmigung zur Errichtung einer Filialniederlassung mit dem Zweck der ambulanten Krankenpflege und der Leitung eines Mannerhospizes Nachdem im Mai 1902 dann auch die staatliche Genehmigung eingetroffen war mietete man in einem Haus auf der Kaiserstrasse 42 eine Etage Die ersten drei Bruder des Konventes reisten am 21 Juni 1902 von Neuss ab Weitere folgten bald so dass die hier geubte ambulante Pflege zunachst von sechs bis zehn Brudern geubt werden konnte Im Fruhjahr 1903 begann man dann endlich mit dem Bau eines eigenen Hauses welches am 28 August 1904 bereits eingeweiht werden konnte und dessen Kapelle dem heiligen Joachim geweiht war Schon kurze Zeit nach der Errichtung trug man sich mit dem Wunsch einige Pensionare im Hause aufzunehmen und beantragte die entsprechenden Genehmigungen Wahrend die der erzbischoflichen Behorde schon am 6 September 1904 eintraf musste man auf die der staatlichen Seite bis 1906 warten so dass es vorerst bei der ambulanten Krankenpflege blieb Das Haus dessen Konvent 1934 funf Bruder zahlte wurde am 16 November 1944 bei einem Bombenangriff zerstort Die Bruder konnten sich aus dem Luftschutzbunker retten und kehrten ins Mutterhaus zuruck Der Konvent konnte nach dem Krieg aus Personalmangel nicht wieder errichtet werden Barmen Bearbeiten Auf Bitten des Pfarrers der Pfarrgemeinde St Johann Baptist in Barmen Rittershausen und der erteilten erzbischoflichen Genehmigung sandte der Generalobere im Jahre 1925 drei Bruder zur ambulanten Krankenpflege und zum Kusterdienst in die genannte Gemeinde Ohne eigenes Haus lebten die Bruder hier in einer im Pfarrhaus Jagerstrasse 73 gelegenen Wohnung Als der Generalobere den Vertrag mit der Pfarrgemeinde kundigte und die Filiale aufheben wollte versuchte der Pfarrer den Generaloberen davon abzubringen Seine Argumente halfen nichts Am 8 November 1934 wurde der Vertrag offiziell durch den Generaloberen gekundigt welcher die Bruder moglicherweise dringlicher in einem Krankenhaus der Genossenschaft benotigte Rom Bearbeiten Im Fruhjahr 1928 wandte sich der Abtprimas der Benediktiner Pater von Stotzingen mit der Bitte um die Entsendung einiger Bruder welche den Haushalt des papstlich griechischen Kollegs S Athanasio fuhren sollten an den Generaloberen Nachdem ein Vertrag zwischen der Kongregation und dem Kolleg geschlossen wurde und der Vatikan seine Zustimmung zur Errichtung des Konventes gegeben hatte reisten vier Bruder am 8 Mai 1928 nach Rom ab wo sie am 10 Mai in der Via del Babuino 149 eintrafen Hier wohnten sie bis zur Fertigstellung ihrer Unterkunfte in einigen Zimmern der Seminaristen Wahrend dem Vorsteher des kleinen Konventes ein eigenes Zimmer zur Verfugung stand teilten sich die ubrigen Bruder einen Schlafsaal Im ubrigen verfugte die Kommunitat uber ein eigenes Refektorium eine Rekreation und eine Kapelle im romischen Ritus Im Jahre 1930 wurde ihnen in der Via Aurelia 17 ein Haus zum Kauf angeboten fur dessen Erwerb sie schon bald die Genehmigung des Erzbischofs von Koln und die des Kardinalvikars in Rom erhielten Doch aufgrund der politischen Situation in Deutschland konnte sich der Generalobere nicht dazu entschliessen das funfte Filialkloster der Gemeinschaft in ein eigenes Haus zu verlegen so dass sie ihre Wohnung im Kolleg beibehielten Wie die Seminaristen so verliessen auch die Bruder wahrend der Sommermonate die Stadt und begaben sich in das Ferienhaus des Kollegs Als es 1935 zu Schwierigkeiten bei der Neubesetzung des Konventsoberen kam beantragte man fur den Inhaber desselben Bruder Eligius Ackermann eine Verlangerung Er sollte der erste und letzte Vorsteher des Konventes bleiben Der Konvent dessen Mitglieder wohl weitestgehend die italienischen Lebensgewohnheiten ubernommen hatten und allgemein auch ein leichteres Leben wie ihre Mitbruder in Deutschland fuhrten wurde im Jahre 1951 aufgelost und die Bruder wieder ins Mutterhaus versetzt Bonn Bearbeiten Mit ihrer vierten Filiale erwarben die Bruder am 17 Marz 1927 eine beruhmte Heil und Pflegeanstalt in Bonn Endenich Im Jahre 1844 hatte der Arzt F Richarz nachdem er das Siegburger Krankenhaus verlassen hatte eine eigene Anstalt eroffnet In dieser verzichtete er auf mechanische Zwangsmittel und brachte unruhige Patienten nur zeitweise Isoliert in dafur eigens eingerichteten Raumen unter Der beruhmteste Patient des Hauses war der Komponist Robert Schumann welcher von 1854 bis zu seinem Tode im Jahre 1856 hier behandelt wurde Im Kaufvertrag wurde die Kaufsumme von 275 000 Goldmark und die Verlegung der Patienten durch den Verkaufer in andere Hauser vereinbart Nach einer sich uber mehrere Jahre hinziehenden baulichen Sanierung und Umgestaltung des Hauses welche bis zum Mai 1929 weitere 262 000 Goldmark kosteten konnte das St Paulus Heim im Jahre 1933 etwa 100 Patienten aufnehmen deren Pflege durch 38 Bruder gewahrleistet wurden Kapelle und Klausur waren im sogenannten Schumann Haus das dem Hauptgebaude gegenuberliegt und sich heute im Besitz der Stadt Bonn befindet untergebracht Lange hatte die Bonner Gemeinschaft nicht Bestand denn der Nachwuchsmangel wurde fur die Kongregation am Ende der 1930er Jahre immer bedruckender so dass der Konvent 1937 aufgelost und die Bruder im Jahre 1937 nach Neuss zuruckversetzt wurden Kurz darauf noch im gleichen Jahre nahmen die Franziskusschwestern der Familienpflege aus Essen Frintrop ihre Arbeit im St Paulus Heim auf Nach dem Zweiten Weltkrieg waren Klausur und Rektoratsgebaude zerstort und mussten neu errichtet werden 1981 verliessen auch die Franziskanerinnen das Haus und es wurde noch einmal ein Konvent von drei Brudern errichtet welcher jedoch nur eine kurze Zeit Bestand hatte 1994 verstarb der letzte Bruder des Hauses welcher uber zehn Jahre alleine hier war In den Jahren von 1989 bis 1993 wurde das Paulus Heim grundlegend Neu und Umgebaut Seit April 1985 wirken indische Sacred Heart Sisters in dem etwa 120 Betten zahlenden Altenheim Patschkau Bearbeiten Im Jahre 1929 hatte der Caritasverband der Diozese Breslau ein Haus fur Alkoholkranke erbaut Nachdem die mit der Pflege betrauten Ordensgemeinschaften bereits mehrmals gewechselt hatten gelangte das Haus am 28 Oktober 1934 in den Besitz der Neusser Alexianerbruder welche hier ihre sechste Filiale errichteten Angesichts der politischen Umstande wurde die Betreuung psychisch Kranker fur die Ordensgemeinschaft immer schwieriger so dass man sich zur Einrichtung einer Behandlungsstatte fur Tuberkulosekranke entschloss Da der Ordensnachwuchs jedoch nachliess und der Personalbestand der Kongregation immer weiter abnahm wurde das Haus 1937 der Kongregation der Neusser Augustinerinnen ubergeben 1938 mit dem Namen Landesheilstatte Oberschlesien Abteilung St Johannes Heim Patschkau versehen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 die Schwestern durch die staatlichen Autoritaten des Hauses verwiesen und kehrten nach Neuss zuruck Als letzter kehrte im Jahre 1947 auch Bruder Bartholomaus welcher bis dahin als einziger Bruder im Hause die Stellung gehalten hatte ins Mutterhaus zuruck Die Anstalt wurde zu einer Behandlungsstatte fur tuberkulose Kinder und spater in ein Kinderheim umgewandelt Gey Bearbeiten Um den Brudern einen Ort der Erholung zu schaffen kaufte der Generalobere Pater Agidius Vollmecke 1963 ein in der Gemeinde Hurtgenward gelegenes Haus Dieses war auf einer Anhohe etwas abseits des Dorfes gelegen und wurde innerhalb kurzester Zeit eingerichtet so dass man noch am 12 September gleichen Jahres die Einweihung begehen konnte Die Niederlassung erhielt den Namen St Augustinus Heim wurde von einem kleinen Konvent unterhalten und war viele Jahre hindurch ein durchaus begehrtes Urlaubsziel der Neusser Bruder Bestand der Konvent 1969 noch aus funf Brudern so wurde er bereits drei Jahre spater nur noch von zwei Brudern weitergefuhrt und mit dem Tod des ersten und letzten Hausoberen Bruder Joachim Schock im Jahre 1972 aufgelost Noch im selben Jahre ubernahmen die Aachener Elisabethinnen das Anwesen welche es 1978 allerdings ebenfalls wieder aufgaben Am 21 Marz 1997 wurde das Haus verkauft Klosterkommissare Bearbeitenv 1786 bis 1794 J Franziskus J Kolvenbach Propst der reg Chorfrauen v 1829 bis 1832 Jakob Poll Konsistorialrat bis 1846 Villvoye Oberpfarrer am Quirinusmunster 1847 1877 Peter Josef Buschmann Oberpfarrer am Quirinusmunster v 1888 Tilmann Joseph Hubert Heimbach Pfr St Michael Dormagen bis 1919 Harf Oberpfarrer am Quirinusmunster 1919 1921 Engels Oberpfarrer am Quirinusmunster 1921 1944 August Holler Pralat und Domherr 1944 1965 Pralat Adenauer Domherr 1965 1969 Theodor Schnitzler Pralat und Pfarrer an St Aposteln Koln 1969 1988 Johannes Daniels Apostolischer Protonotar und Domherr 1988 1990 Walter Jansen Weihbischof und DomherrLiteratur Bearbeiten500 Jahre Alexianerbruder in Neuss 1490 1990 Jubilaums Festschrift anlasslich des Vertragsabschlusses vom 26 August 1490 zwischen der Stadt Neuss und den Alexianerbrudern Kongregation der Bruder vom Heiligen Alexius Neuss 1990Einzelnachweise Bearbeiten Eduard Hegel Geschichte des Erzbistums Koln Bd 4 Das Erzbistum Koln zwischen Barock und Aufklarung vom Pfalzischen Krieg bis zum Ende der franzosischen Zeit 1688 1814 Bachem Koln 1979 ISBN 3 7616 0389 4 S 499 Hans Gunter Hockerts Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehorige und Priester 1936 1937 Mainz 1971 S 48 Alexianer Bruder verlassen Neuss Rheinische Post Ausgabe Neuss 28 Januar 2017 abgerufen am 2 Juli 2002 51 188795 6 704637 Koordinaten 51 11 19 7 N 6 42 16 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Neusser Alexianer amp oldid 235183034